Unbekannter Becherling

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.948 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo zusammen,
    Hab mal APR beiseite geschoben und war im Wald.
    Dabei auf einem bemoosten Haufen Birkenholz diese Becher gefunden - wie üblich keine Ahnung , habe ja keine passende Literatur.
    Durchmesser : bis 12mm
    Sporen 12,2-13,7 (16) X 5,8-7,0 µm , manche mit beidseitigem Anhängsel , noch nie sowas gesehen...
    Ansonsten lass ich die Bilder sprechen :



    Sporen Wasser :

    Mit Anhängsel :

    Und nochmal in Melzers :


    Kann jemand damit was anfangen ?
    Grüße Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95 +5 APR2024 Platz und einschätzung = 100

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Ralf,
    Danke für deine Bestimmung. Die Gattung haut schonmal hin.
    Habe ein Becherchen zum Sporenabwurf liegen , messe heute Abend nochmal nach.
    Wie man am ersten Bild sieht , ist es wohl aber Birke statt Hainbuche...
    Gruß Norbert

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  • Sporen 12,2-13,7 (16) X 5,8-7,0 µm, manche mit beidseitigem Anhängsel, noch nie sowas gesehen...


    Bei den Anhängseln handelt es sich um Konidien, die an den Sporenpolen abgeschnürt werden.
    Falls Du es nicht schon getan hast, vergleiche doch mal mit dem tollen Portrait von Sven.
    Die von ihm erwähnte und gezeigte Septierung der reifen Sporen kann man auch auf Deinen Bildern gut erkennen.
    Was die Sporengröße angeht, bin ich der gleichen Meinung wie Ralf. Etwas größer sollten die schon sein.


    LG Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo zusammen,
    Tja , tut mir Leid , auch beim Abwurfpräparat komm ich nur auf die Maße von oben , obwohl ich mir zum Messen schon die größten Sporen ausgesucht habe.
    Allerdings fansd ich ja beim Messen im Quetschpräparat EINE Spore mit 16,2 X 7,0 µm , jetzt im Abwurfpräparat bei 20 Sporen EINE mit 16,7 X 7,6 µm.
    Trotzdem habe ich bei der Bestimmung als Rutstroemia bolaris kaum Zweifel.
    Oder was könnte es sonst sein ?
    Das Portrait von Sven habe ich gelesen , das findet ja sogar Google...
    Grüße Norbert

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Norbert!


    Du könntest mal noch einen Dünnschnitt bertikal durch ein Becherchen machen. Interessant ist da auch, wie das Ectal - Excipulum (Außenwand) und wie die Medulla (Fruchtfleisch) aufgebaut sind.
    Wenn ich mir die zwei großen Tropfen in den noch nicht septierten Sporen angucke, glaube ich nämlich nicht, daß das Ectal - Excipulum aus kugeligen Zellen aufgebaut ist (Textura globosa).
    Ohne jetzt die Größen nachgeschlagen zu haben: Die zwei Tropfen passen besser zu Rutstroemia firma:



    Die Pfeile zeigen die Reste von Gelhüllen um die Sporen an, die sind aber schwer zu sehen und auch vergänglich.
    Wie weit der von seinem Hauptsubstrat (Eiche) abweichen darf, ist halt auch fraglich. Eventuell muss man noch mal Literaturrecherche betreiben und gucken, was es noch so an Birke geben könnte.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    Habe mich schon gewundert , weshalb einige Sporen mit Melzers anfärben , und manche nicht :/
    Dann sind die nichtfärbenden Strukturen wohl abgestreifte Gelhüllen ???
    Gruß Norbert

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  • Ich frage mich mittlerweile ernsthaft, ob man ohne Sequenzierung noch sinnvoll bestimmen kann! X(


    Was spricht gegen die Hypothese, dass bolaris und firma nicht eine Art sind?
    Signifikante Unterschiede sehe ich jedenfalls nicht!


    Es sind doch nur Nuancen, die die beiden Arten trennen.
    Am ehestens noch das Substrat. Ja, mei...


    Nobi

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    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Das sind keine Gelhüllen, Norbert, sondern das sind "kaputte" Sporen ohne Inhalt.
    Denn nur der färbt sich in diesem Fall mit Melzer an, die Sporenwände sollten unveränderlich sein.


    Was die Abgrenzungen betrifft: Da musst du mich nicht fragen, Nobi. ich verstehe viel zu wenig von solchen Becherchen. Besser hakt man da mal bei Zotto et Al. nach.
    Es kann natürlich sein, daß ich Murks bestimmt habe, müsste auch erstmal nachvollziehen, nach welchen Quellen ich mir das so zusammengereimt habe, aber Rutstroemia bolaris hatte ich bei mir so abgespeichert:


    Also ohne die zwei großen LBs in den nicht vollreifen Sporen (vollreif dann auch teils septiert und Konidien abschnürend); und eben mit Ectal-Excipulum aus kugeligen Zellen.
    Die im vergleich im Schnittbild oben von R. firma nicht zu finden waren.
    Kann aber auch sein, daß ich da völlig auf dem falschen Dampfer bin.
    Oder daß es halt doch noch weitere Arten gibt, zB Rutstroemia sydowiana an den Blattstielen von Eichenlaub udn mit komisch gekrümmten Sporen:


    Oder Rutstroemia echinophila, die aber doch hoffentlich auf Esskastanienschalen beschränkt ist, Ciboria batschiana nur an Eicheln (also den Früchten, nicht den Fruchtschalen, wo wieder andere Becherchen wachsen sollten).



    LG, Pablo.

  • Hallo Nobi!


    Zitat

    Was spricht gegen die Hypothese, dass bolaris und firma nicht eine Art sind?
    Signifikante Unterschiede sehe ich jedenfalls nicht!


    Ich denke, bei R. bolaris fangen die Sporenlängen ungefähr da an, wo sie bei firma aufhören und der Sporeninhalt ist verschieden.


    Norberts Fund würde ich vorsichtig mit Rutstroemia cf. firma (Betula) bezeichnen, wer weiß, ob es da nicht was kleinersporiges an Birke gibt.
    Selbst habe ich jetzt auf die Schnelle nichts gefunden.
    An der Reife braucht man nicht zu zweifeln, wenn die Sporen septiert sind und Konidien abgeschnürt werden.


    Gelhüllen haben die übrigens zuweilen auch, aber das, worum es auf dem Bild ging, da hat Pablo schon recht. Das sind Jungsporen oder geschädigte.


    Zitat

    Ich frage mich mittlerweile ernsthaft, ob man ohne Sequenzierung noch sinnvoll bestimmen kann!


    Die Frage muss man vielleicht anders stellen, nämlich:
    Lohnt es sich Zeit und Arbeit in die Mikroskopie zu stecken, ohne dass parallel dazu auch sequenziert wird?
    Die Antwort lautet momentan für mich ganz klar "NEIN".


    Da gibt ´s nämlich richtig viel zu tun, und erst durch die Sequenzierung weiß man erstmal, wo man noch genauer aufpassen muss.
    Und man darf sich getrost davon verabschieden, dass jede Art klar abgrenzbar ist.
    Da gibt es recht oft Artenschwärme, die Arten dort kann man gar nicht klar definieren, wo die aufhören und andere Arten anfangen.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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