Risspilz

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.179 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ditte.

  • Hallo zusammen,
    Normalerweise gehe ich Risspilzen ja aus dem Wege , aber wenn ich die an dieser Stelle jedes Jahr finde und dann noch in Mengen , da siegt doch die Neugier. Aber so richtig komme ich mit den Schlüsseln nicht zurecht....
    Fund unter Fichte im Mischwald , als halber Hexenring büschelweise gewachsen.,
    Hut : Bis 5cm breit , Rehbraun , mit Buckel welcher bei älteren Pilzen aber verflacht. Kaum sichtbar eingewachsen radialfaserig , ganz fein beschuppt , erst bei älteren Pilzen ohne Lupe besonders zum Rand hin deutlich zu sehen.
    Fleisch dünn , weißlich , im Stiel etwas mehr ockerlich.
    Lamellen : Etwas heller als Hut , untermischt , mit Zahn angeheftet , Schneiden glatt.
    Stiel : Bis 1cm dick (nur bei einem , sonst deutlich dünner), voll. Etwas heller als Hut , besonders oben her feinst hell beflockt , dadurch unter Hut fast weiß. Längsfaserig. Basis etwas verdickt , weiß , aber nicht knollig.
    Geruch :Schwach pilzig , Spur inocybisch.
    Geschmack :Aromatisch pilzig , mit ganz leichter Bitternote.
    Sporenstaub : graubraun
    Mikro : Sporen 9,5-10,5 X 5,5-7 , glatt , elliptisch.Teils kristallbeschopfte Zystiden an Lamellenschneide , Fläche und auch am Stiel. Oben dicht , nach unten nachlassend , unteres Drittel ohne.
    Edit : Unten doch Kaulos vorhenden , nur weniger.
    Zystiden 64-80 X 10-14 µm.
    Schnallen vorhanden.
    Kann mir da jemand helfen , den steinigen Bestimmungsweg abzukürzen ?
    Grüße Norbert





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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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    Einmal editiert, zuletzt von Norbert.S ()

  • Hallo,
    also ich hätte da jetzt keinen Risspilz sondern den tonfarbenen Fälbling gesehen.
    Viele Grüße
    Thomas

    ==11
    91-10 APR2018=81+5 APR2018 - 10APR2019 = 76 - 10 APR2020 +5 APR2020 = 71 Chips

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    hast du GPBW Band 5? Da ist ein sehr guter Risspilzschlüssel drin. Hast du auch die Cheilos vermessen? Ansonsten eine sehr schöne Anfrage. :thumbup: Zumindest bist du schon gut unterwegs. Glattsporer, dickwandige Cheilos mit Kristallschopf und (nur) oberes Stieldrittel bereift und Sporenmaße. Wenn die Angaben stimmen, bleiben nicht mehr allzuviele Inos übrig.


    Was hast du denn für Schlüssel von Inocybe?


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo,
    Thomas, das ist schon einer aus der Gattung Inocybe , alleine der Geruch macht es schon klar.
    @ Stefan,
    Tatsächlich habe ich nach GPBW Band 5 geschlüsselt, aber ich bin ja irgendwie noch ziemlicher Anfänger , kamen immer welche raus , wo ich dachte : kann nicht sein.
    Die Cheilos waren die mit bis 80 Länge , sonst waren sich alle sehr ähnlich.
    Für heute reichts mir , sonst träum ich noch davon , morgen nächster Anlauf , notfalls hole ich mir frische Ware , ist nicht weit weg.
    Außerdem muß ich mal mit Kalilauge mikroskopieren , hab ich noch nie versucht.
    Grüße Norbert

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Norbert,


    mach das aber nimm die 3%ige. ;)
    Sieh dir auch mal die Kaulocystiden (die am Stiel) an. Es ist wichtig, ob die
    1. überhaupt da sind
    2. nur am oberen Stieldrittel
    3. bis zur Mitte
    4. über die Mitte hinaus vorhanden sind.
    Wenn du das nicht hast, fischst du im Trüben und guck auch mal, ob die Risspilze neben spermatisch eine andere Geruchskomponente aufweisen.
    l.g.
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    Danke für deine Ratschläge. Habe mir die nochmal vorgenommen , tatsächlich sind die Kaulozystiden auch in der unteren Stielhälfte vorhanden , nur weniger als oben (Was stört mich mein Geschwätz von gestern). Also Schlamperei meinerseits , aber ich mache Fehler nur einmal. KOH 3% muß ich mir erst noch produzieren bzw. muss mir heute noch ein passendes Fläschchen besorgen.
    Gruß Norbert

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  • Hallo Norbert und Stefan,
    ich musste ja schon ein wenig lächeln über deine Aussage, Stefan, dass bei "oben bereift, glattsporig und Sporen bis ca. 10,5 µm" nicht mehr allzuviele Inos übrigblieben. Ich finde schätzungsweise 100 Arten, die da übrigbleiben, schon ziemlich viel:)...
    Aber zum Glück ist der Fall von Norbert wohl recht leicht zu lösen, denn wenn die metuloiden Caulozystiden wirklich auch im unteren Stieldrittel zu finden sind, spricht meines Erachtens viel für Inocybe vaccina: Die Hutform ist sehr typisch mit dem breiten Buckel, dann die Farbe (in der meist ein Hauch fuchsig mitschwingt) - bei dir auf dem Foto recht blass, aber das liegt wohl am Bild -, das Feinschuppige, das du auch erwähnst, Norbert, die Stielüberfaserung, Lamellen und auch Größe und Form der Sporen. Die Zystiden sind bei der Art recht unterschiedlich.
    Ich häng mal zwei Makrofotos an.
    Herzlich,
    Ditte

  • Hallo Ditte,
    Danke für deinen Beitrag zur Lösung des Problems. So ganz sicher sehe ich das noch nicht , zumal I.vaccina ja recht selten sein soll. Wie auch immer , ich habe dabei wieder einiges gelernt. 2 Stunden im Wald und 3 Tage Recherchen , das bringt mich dazu , dieser Gattung erstmal aus dem Wege zu gehen (wird wohl ca. 3 Tage halten).
    Ich hefte die mal unter vaccina ab , mit der Notiz zur Wiedervorlage im nächsten Jahr , vielleicht bin ich bis dahin etwas erfahrener.
    Grüße Norbert

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    • Offizieller Beitrag


    Hallo Norbert und Stefan,
    ich musste ja schon ein wenig lächeln über deine Aussage, Stefan, dass bei "oben bereift, glattsporig und Sporen bis ca. 10,5 µm" nicht mehr allzuviele Inos übrigblieben. Ich finde schätzungsweise 100 Arten, die da übrigbleiben, schon ziemlich viel:)...


    Hallo Ditte,


    :shy: ja Asche auf mein Haupt. ;)


    l.g.
    Stefan

  • Hallo,


    ich hänge mich mal kurz hier rein und habe eine Frage:


    Mit Risspilzen ahbe ich noch ausgesprochen wenig Erafhrung, um nicht zu sagen keine. Wenn ich den obigen Pilz im Wald finden würde, hätte ich ihn vom Habitus her spontan eher Richtung Cortinarius (Rauköpfe/Hautköpfe) sortieren. Welche makroskopischen Merkmale bringen mich Richtung Inocybe?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    erstmal haben Risspilze meist einen spermatischen Geruch; gefühlt so in 50-70% der Fälle. Dann ist auch einfach viel Erfahrung dabei. Ich erkenne Risspilze in der Regel; aber hin und wieder sammle ich eine Telamonia ein und dann wunderen ich mich, wo die Cheilocystiden abgeblieben sind. :shy:


    Auch ein gutes Merkmal ist der rissige Hut/Huthaut und die "tonfarbenen", ockerlich-weißlichen Lamellen.


    l.g.
    Stefan

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  • Hallo Thomas, die Telamonien sind teilweise von oben wirklich schwer von Risspilzen zu unterscheiden, da hast du sehr recht. Aber ein gutes Unterscheidungsmerkmal sind die Stiele. Bei Telamonien sind sie oft irgendwie so silbrig oder glänzend und anliegend schuppig überfasert ... schwer zu beschreiben. Mich erinnern sie manchmal an die Stiele von Huflattich (was das anliegend Schuppige angeht). Dieses Glänzende jedenfalls haben Inocyben nie. Und die Lamellen bei Telamonien (und Cortinarien überhaupt) werden oft intensiv rötlich-braun, was sie bei Inocyben eher selten sind.
    Ansonsten ist das Unterscheiden, wie Stefan richtig sagte, einfach auch Übungssache - wie alles auf der Welt.:)
    Herzlich, Ditte