Pilze Vielfalt im Norden

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.301 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Zusammen,


    Ich habe am WE zwei umliegende Wälder begangen und neben wunderschönen Blumen auch bereits eine interessante Vielfalt von Pilzen entdeckt.


    Da war ich doch tatsächlich reichlich überrascht, diesen Pilz am 14.06. in Buchholz (bei Hamburg) zu finden:
    1)


    Es streckten noch weitere 4 Exemplare an ganz verschiedenen Stellen Ihre kleinen Köpfchen aus dem Boden, sind natürlich stehen geblieben. Ich möchte noch warten, bis Ich weiß, ob Sie mit Rostkovites badius (vgl. neuer Tintling), Boletus Badius oder Xerocomus Badius anzusprechen sind...:/ (kleiner Scherz am Rande).


    Da hat mich diese Ziegenlippe (?) schon weniger überrascht, die habe Ich sonst auch zeitlich vor den Maronen gefunden.
    2)


    Die Regenschauer Anfang der Woche haben den Pilzen wohl gut getan. So finden sich in "meinen" Wäldern bereits verschiedenste Arten, zumeist jedoch nur 2-3 Exemplare pro Fundstelle. Neben den Pfifferlingen und Flockenstieligen Hexenröhrlingen konnte Ich noch Narzissengelbe Wulstlinge und Perlpilze bestimmen. Dazu kommen 4 Fundstellen von unbestimmten Täublingen. Grünblättrige Schwefelköpfe bzw. deren mehr oder weniger erhaltene Mumien finde Ich fast ganzjährig.
    In etwa 7-8 unterschiedliche kleine Braune Lamellenpilze habe Ich unbestimmt stehen lassen, ebenso Baumpilze.


    Interessant für mich war, dass Ich beinahe alle Pilze auf dem Weg oder am Wegesrand entdeckt habe. Im Wald selbst war noch nicht viel zu entdecken.


    Mir macht es zurzeit eine Riesenfreude einfach die Waldwege abzulaufen und den blühenden Fingerhut zu bestaunen, der da teilweise (fast) mannshoch steht. Dazu kommen dann einzelne unverhoffte Pilzfunde. Schade, dass Ich keine Kamera habe. Trotzdem Danke fürs mitlesen.


    Bester Gruuz
    Fips

  • Cool! :cool:


    Ziegenlippe und Maronenröhrling.
    Da muß ich doch tatsächlich demnächst mal in den Wald und auch nachsehen.
    Am Wegesrand kommen die Pilze des Waldes wirklich meist zuerst. Das ist für das Myzel eine Barriere. Da sagt es sich "Hier wird der Weg beschwerlich. Da verschwende ich keine Energie. Ich stecke die lieber in die Fortpflanzung!" und macht sich daran Fruchtkörper auszubilden.
    So in etwa. :)
    Alle Grenzen im Gelände können diesen Effekt hervorrufen. Nicht nur Wege, aber die natürlich besonders häufig.

  • Hallo Fips,


    herzlichen Glückwunsch zu deinem Fund von dem Maronenröhrling und der Ziegenlippe :thumbup:.
    Dann sag doch bitte der Pilzvielfalt, das die endlich mal bei uns erscheinen soll ;).
    Wir ja langsam mal Zeit.


    Liebe Grüße


    Michael

    Man sollte nur Pilze sammeln, die man auch 100% als Speisepilze kennt.
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    "Antonius behüt"
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    Ma hat ma Glück, Ma hat ma Pech, Ma hat ma Gandhi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Fips,


    schöne Funde hast du da gemacht. ;) Die hätte ich gern letzte Woche auch gehabt. :evil:


    Sag mal bist du mit deiner Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) sicher? Für mich ist die Huthaut etwas zu gelblich dafür. Ist jetzt Haarspalterei ich weiß. ;)


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Mausmann,
    die Erklärung zum Erscheinen am Wegesrand gefällt mir. Ich finde das auch von den Pilzen sehr zuvorkommend, dass Ich nicht erst durchs Gebüsch kriechen muss... Und auf den Wegen kann Ich meinen Kleinen mit dem Laufrad mitnehmen, sonst werden dem die Beine immer so schwer.


    Hi Michael,
    Ich würde es den Pilzen ausrichten, hab sogar extra bei dir geschaut wo sie hin müssten, nur leider kann Ich mir Hadamar-Oberzeuzheim nicht merken...


    Hallo Stefan,
    für mich eine Ziegenlippe, auf dem Bild sieht man den wirklich grünen Hut nicht. Und die Röhren haben richtig gelb geleuchtet. Da Ich aber alles ausser Profi bin, wäre schon interessant, welche Alternative dir vorschwebt? Ich würde den Rotfuss erstmal vollmundig ausschliessen: Ich fand keinerlei Rottöne und keine Verfärbung im Anschnitt. Als Anfänger habe Ich aber keine gute Vorstellung davon, welche Variationsbreite die Pilze in der Realität aufweisen. Kurz gesagt; kritische Kommentare haben mir hier schon häufig sehr gute neue Erkenntnisse gebracht, also immer her damit!
    Dürfen Röhren bei der Ziegenlippe etwas am Stiel herablaufen? Oder wäre man dann doch in der falschen Ecke? Naja, Ich hab den Pilz nicht mehr und meine Erinnerung taugt nicht zur Nachbestimmung. Ich war mir halt ziemlich sicher: "na klar- eindeutig Ziegenlippe" und habe den nicht eingehender untersucht.


    Bester Gruuz
    Fips

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Fips,


    danke für die Antwort. Ich bin da auch kein Experte was das angeht. Alles was ich damit sagen wollte, dass es neben der Ziegenlippe auch noch 1-2 andere Arten gibt, die mit der verwechselt werden können. Auch die "Rotfüße" wurden in 3-4 Arten aufgespalten. Toffel oder Pablo wären da bessere Ansprechpartner. Für mich ist es neuerdings sehr schwer geworden den ganzen Xerocomus/Xerocomellus-Komplex auseinanderzudrieseln. Ich würde mir schon zutrauen in den meisten Fällen X. cisalpinus, X. pruinatus und X. chrysenteron auseinanderzuhalten. Bei den Ziegenlippen sieht da anders aus. X. communis z.B. würde ich gern schon nochmal real sehen, bevor ich den eindeutig erkenne... :(
    Ohne Schnittbild (der Länge nach) sind die ganzen Arten ohnehin nicht genau zu bestimmen. Ist wie bereits gesagt alles nur Haarspalterei und für "normale" Pilzsucher eh nicht relavant. ;)
    Übrigens bei den ganzen Arten sind alle genießbar; ob die dir nun schmecken lass ich mal außen vor. :evil:


    l.g.
    Stefan


  • ... Auch die "Rotfüße" wurden in 3-4 Arten aufgespalten. ...


    Du untertreibst aber maßlos. :D


    Ihr könnt ja HIER mal ein bißchen stöbern. Mir scheint, da sind sogar ein paar Xer schon wieder abgewandert. :/ Ich meine, das waren mal mehr. Egal, jedenfalls viel Zeug und stets aufs neue verwirrend.
    Irgendwann dachte ich mal ganz gut zurecht zukommen in der Gattung weil ich wirklich extrem viele davon finde und mir häufig ansah. Aber irgendwann ging diese Seite an den Start, Pablo ins Eingemachte und ich verlor jegliche Orientierung. Dann noch dieser Trend tiefer zu untersuchen als mit dem Mikro. Ich unterscheide da kaum noch was.
    Die Ziegenlippe aber die Fips zeigt finde ich total eindeutig. So sieht für mich eine Muster-Ziegenlippe aus. Der Pilz ist allerdings auch ein Ding das schon großen Kummer bereiten kann. Irgendwo im Forum fand sich mal ein Ausspruch wie "Wenn der Rotfuss nicht sicher ist ist es sicherlich eine Ziegenlippe" oder so ähnlich. Also immer eine gute Alternative wenn man den Xerocomus nicht dingfest machen kann. :)

  • Ich habe letzten Herbst mit einem bereiften Rotfuss hier schon ähnliche Erfahrungen gemacht. Der Titel meiner Bestimmung lautete damals: "Röhrlinge sind was für Anfänger- von wegen" oder so. Genau so ist es bei mir immernoch. Bis letztes Jahr gab es bei mir sowieso nur Steinpilze, Maronen und "komische" Maronen. Gegessen habe Ich dann nur die ersten beiden Katergorien.
    Heute weiss Ich, dass Ich keine Ahnung habe und kan mich aus dieser Position heraus langsam weiterbilden. Nur komme Ich mit der Literatur nur begrenzt voran: wenn man einen Pilz mehrfach in Händen gehalten hat, werden die Merkmale klar. Bei (bewussten) Erstfunden ist es für mich per Literatur häufig schwer, zu einem Ergebnis zu kommen. Da helfen dann Eingrenzungen. Von daher bin Ich für jede Diskussion sehr dankbar. Aber nur bis zu dem Grade, wo Ich noch folgen kann. Wenn jetzt irgendein Rotfuß durch spezielle genetische Merkmale tatsächlich nur zu Dreivierteln seinem Bruder entspricht, ok. Aber nicht mit mir ;)
    Solange die Makroskopischen Merkmale zu einer fundierten Unterscheidung taugen, bin Ich ganz Ohr. Was weiter führt, ist für mich zur Zeit noch zu speziell. Hilft mir ja nix, wenn Ich alle 327,5 Rotfußvarietäten kenne, aber den Perlpilz nicht vom Narzissengelben Wulstling unterscheiden kann (auch hier Danke an Mausmann)...
    So habe Ich für mich beschlossen, aus jeder Diskussion die für meinen Kenntnisstand angemessenen Erkenntnisse mitzunehmen und die Profi-Infos erstmal vorbeiziehen zu lassen.
    Die Ziegenlippe konnte Ich für mich zumindest ausreichen von unbekömmlichen Arten abgrenzen, so dass Ich den gegessen habe. Ich meine eine leite Zitrone geschmeckt zu haben, vielleicht war mir aber auch nur mein Zitronenthymian in den Topf gefallen...


    Bester Gruuz
    Fips

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Fips,


    das ist genau die Einstellung. :thumbup: Genau das mache ich auch im Forum und wenn was unklar ist, frage ich nach.


    Es gibt hier extrem gute und hilfsbereite Leute, die dann den "Anfängern" hilfreich zur Seite stehen. ;)


    Ich zähle mich jetzt mal auch mal als "Anfänger". PSV hin oder her; das wird gern überbewertet. :evil:


    l.g.
    Stefan

  • Hi Michael,
    Ich würde es den Pilzen ausrichten, hab sogar extra bei dir geschaut wo sie hin müssten, nur leider kann Ich mir Hadamar-Oberzeuzheim nicht merken...


    Hi Fips,


    Hadamar-Oberzeuzheim sich zu merken ist doch ein Klacks :) :D.
    Ich erwarte die Pilze in den nächsten Tagen, also bis zumn 24.06 müssten die bei mir auftauchen, denn bis dahin habe ich noch Urlaub :D.


    Liebe Grüße


    Michael

    Man sollte nur Pilze sammeln, die man auch 100% als Speisepilze kennt.
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    Einmal editiert, zuletzt von Judasohr78 ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Fips!


    Filzröhrlinge sind doch eine tolle Sache?
    Insgesamt ausreichend knifflig, aber in vielen Fällen auch ganz gut makroskopisch zu bestimmen. Wenn auch nicht immer, aber wenn man die entsprechenden Merkmale anguckt, dann geht schon einiges.
    Ein sehr interessanter Schlüssel wurde kürzlich >bei den Doppelpilzen< eingestellt.
    Etwas fortgeschrittener wäre der Schlüssel von Thomas Rödig, auch mit Beschreibungen und detaillierter Gattungsdiskussion nach der Arbeit von Sutara. Den Schlüssel findest du >hier<.
    Thomas empfielt übrigens gerade auch bei den Doppelpilzen, zu der Thematik den neunen Tintling zu lesen. ;)



    LG, pablo.