Hereinspaziert zur großen Kalkansammlung

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.216 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nochn Pilz.

  • Hallo !


    Schön daß du auch vorbei schaust. :)


    Was für eine Kalkansammlung hier zu finden ist ? Och ...
    Das liegt an euch. :shy:



    Bei mir ums Eck ist kalkhaltiger Boden nicht so häufig oder offensichtlich.
    Darum dieser Beitrag.


    Ich würde gerne mal sammeln welche Hinweise ihr kennt die auf einen kalkhaltigen Boden hindeuten. Am liebsten mit ein wenig Liebe zum Detail. Also gerne mit Bildern und links und was euch noch so einfällt.


    Denkt mal bitte nach. Welche Pflanzen ? Welche Tiere ? Welche geographischen Gegebenheiten usw. deuten auf kalkhaltigen Boden ? Sowohl bezogen auf große Gebiete wie auf kleine Biotope.


    Ich schätze so einige Leute werden sich freuen über einen kleinen Leitfaden woran man gewisse Böden, hier den kalkhaltigen, erkennen könnte. Ich gehöre absolut dazu. :)





    Ich mache mal den Anfang.


    Die Weinbergschnecke ist ein guter Anzeiger für kalkhaltige Böden.



    An Pflanzennahrung stellt sie keine Ansprüche, nimmt das was kommt, aber sauren Boden meidet sie strikt. Sie braucht viel Kalk. Sie nutzt den Kalk des Bodens zusätzlich zu anderen Möglichkeiten um sich ihr Schneckenhaus wachsen zu lassen. Den Kalk vermag sie aus der Bodenschicht zu lösen. Darum ist sie ein exzellenter Anzeiger für solche Böden.

  • Dann bringe ich den Echten Seidelbast (Daphne mezereum) ins Spiel, der zuverlässige Kalk anzeigt.
    Es ist ein sehr auffälliges Strauchgewächs, weil es schon im März, wenn die restliche Vegetation noch in den Startlöchern steht, kräftig blüht und schon von weitem erkennbar ist.

  • Hallo Mausmann,


    >> das ist zwar keine Zeigerpflanze, aber die geologische Karte Hamburgs <<
    (Download fast 12 MB, dauert bisschen)


    Das sollte ein wenig weiterhelfen. Gerade habe ich Ohlsdorf entdeckt.
    Bist Du dort nicht öfters unterwegs ?


    So kann jede/r mit "geologische Karte und seiner / ihrer Heimatstadt" bei den diversen Suchmaschinen fündig werden.
    Auf die Idee brachte mich Thomas, unser dr._bike.


    Die Idee von Dir finde ich übrigens klasse, auch wenn ich mich selbst noch nie groß auf die Suche machen musste was kalkhaltigen Boden betrifft.


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Kalkboden ist meiner Erfahrung nach da, wo:
    - der Boden lehmig ist und bei Trockenheit hart zusammenbäckt und Risse bekommt
    - keine zusammenhängenden Waldgebiete von 500 km ² und mehr sind, sondern viele kleinere Wäldchen
    - Buchen an Hängen wachsen und aus dem Boden graue Felsen und Steine hervorlugen
    - der Boden nicht von Moos, sondern von höheren Pflanzen bedeckt und bei Nährstoffeintrag regelrecht zugekrautet ist
    - kaum Steinpilze, Pfifferlinge, Maronen, Butterpilze, Apfeltäublinge und andere bekannte Speisepilze vorkommen
    - der Wald fast immer zu trocken für größerere Pilzvorkommen ist


    Das ist jetzt natürlich nur mit der Schrotflinte geschossen, aber zur Botanik werden sicher Andere noch etwas sagen. Von Hamburg aus dürfte der Bungsberg bzw. die Holsteinische Schweiz das nächstgelegene Kalkgebiet sein. Kalk gibt es auch z. B. auf Rügen, im nördlichen Ostharz sowie südlich von Hannover, z. B. bei Hildesheim.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Ein Blick in heimische Gewässer lohnt durchaus auch, insbesondere wenn es kleine Bächlein sind, welche sich durch Waldgebiete schlängeln.


    Hier eine Aufnahme eine kleinen Gesteinsbröckleins, welches aus dem Breitenbach am Fuße der Schwäbischen Alb kurz unterhalb der Quelle stand. Die Aufnahme habe ich gerade gefertigt, bei Kunstlicht in der Küche auf der Arbeitsplatte. Was zu sehen ist, ist der steinige hauptsächlich kalkhalte Brocken, welche entstand, als eine Buchecker in das extrem kalkhaltige Wasser gefallen war und dort wohl eingeschlossen wurde. Wie lange sie dort verblieb, vermag ich nicht abzuschätzen, aber es dürften einige Jahre gewesen sein. Gleiches passiert mit Ästen, die ins das kalkhaltige Wasser gelangen. Durch die Kalkummantelung werden sie teilweise regelrecht konserviert.



    Viele Grüße,


    Markus

  • Hallo zusammen,


    die Tollkirsche ist auch eine Zeigerpflanze für Kalk:



    Der oben erwähnte Seidelbast ist (zumindest bei uns) verdammt selten. Ich kenne genau ein Exemplar bei uns, und bei uns ist alles Kalk (Muschelkalkregion) ;)


    Grüße
    Thomas

  • - kaum Steinpilze, Pfifferlinge, Maronen, Butterpilze, Apfeltäublinge und andere bekannte Speisepilze vorkommen


    demnach sollten wir hier ja mit Kalkgebieten nur so um uns werfen können....:D:D:D


    Nee.....ernsthaft......finde ich ganz toll, die Idee mit der Sammlung.
    In SH sind in der Tat die Holsteinische Schweiz und das Gebiet um Ratzeburg
    kalkhaltig, ansonsten kleinere Ecken.


    Typische kalkzeigende Pilze sind zum Bsp. der Spechttintling, Mycena crocata, die Herbsttrompete, der rosa Rettichhelmling und die Herkuleskeule.

    LG Inken


    _____________
    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

  • Hallo Mausmann,
    bei uns (Bremen/Nds.) siehts dünn aus mit Kalkböden. Hier gibts eine Übersicht:
    http://www.lbeg.niedersachsen.…&article_id=750&_psmand=4

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)