Beiträge von Ingo W

    Hallo Axel!


    Pyrenopeziza urticicola hat eine braune Außenseite mit weißen Haarspitzen. Das Erstgenannte ist auch gut in deinem Link zu sehen.

    Hart ist die Gattung Pyrenopeziza überhaupt nicht, da wäre die Richtung Heterosphaeria ganz gut, aber die haben solche dünnen Sporen nicht.

    Trichopeziza mollissima fällt schon makroskopisch raus mit der fast schwarzen Scheibe.

    Also ich hätte erhebliche Zweifel an der Richtung Pyrenopeziza urticicola, auch am Substrat. Der Stängel mag bei Brennnessel gewachsen sein, aber die hyaline, sich ablösende Außenhaut passt doch da irgendwie auch nicht, denke ich.

    Bilder der Sporen, Aufbau der Außenseite (Ectal-Excipulum) und Haare müssten bei dem Thema sein, zumindest, wenn man die Gattung nicht kennt.


    Viele Grüße

    Hallo Sebastian!


    Dasyscyphella ist richtig. Substrat Nadelholz kann ich nicht glauben.

    Du solltest die Sporen in Wasser beurteilen und messen, dann stimmen die Breiten und du siehst eventuelle Inhalte.

    Kannst auch ein Apo nochmal wenig gequetscht ansehen, dann siehst du an den Haaren wahrscheinlich Harztropfen, die gequetscht leicht abfallen.

    Überhaupt wäre es gut, mehrere Haare zu sehen und zu vermessen. Neben D. nivea kann man auch mit D. montana vergleichen mit etwas längeren formvariableren Haaren.


    Viele Grüße

    Ingo

    Hallo!


    Wenn man weiterpanscht, wird es noch bunter.




    Besteht halt normalerweise keine Notwendigkeit dazu, die Art auf Herz und Nieren zu testen, weil sie auch makroskopisch gut bestimmbar ist, deshalb bleiben die Reaktionen wohl weitestgehend unbemerkt.


    VG Ingo W

    Neodasyscypha cerina (Pers.) Spooner 2005

    Dasyscyphus cerinus (Pers.) Fuckel 1870

    Wachsgelbes Fleckenhaarbecherchen


    Ein kleines Haarbecherchen, was auch denjenigen Pilzlern bekannt ist, welche sich normalerweise nicht mit dem Kleinkram beschäftigen.

    Wahrscheinlich fast so bekannt wie die Zitronengelbe Bisporella, aber nicht ganz so auffällig. So zur Spätherbst- und Winterszeit kann man die noch finden, wachsen an Laubholz. Gerne an dickerem Holz wie Schnittflächen von Stümpfen, muss aber nicht sein.

    Der hier wuchs an 15 mm Totast von Ohrweide in Kopfhöhe.




    Reife Asci hat er noch nicht gehabt, aber der lässt sich auch makroskopisch bestimmen.

    Hoffe mal, dass er phylogenetisch bisher noch nicht tiefergründig beurteilt wurde.

    Man muss ja heutzutage auch mal schnell mit 20 neuen Arten rechnen, die alle gleich aussehen und sich mikroskopisch nicht unterscheiden, wobei die eine Hälfte trotzdem unbedingt in eine neue Gattung muss.








    pilzforum.eu/attachment/421901/





    Kleine Spielerei mit Farben/Chemikalien hat der auch drauf. Das angelagerte Exsudat an und auf den Haaren reagiert mit Lugol grün bis blau, mit KOH löst es sich violett ins Medium.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Fellis Mollisia war heute gekommen. Winzig die Kleinen, das größte Apo ist 0,6 mm.

    3 sahen gar nicht schlecht aus, der jüngste auf einem Holzsplitterstück war aber noch nicht reif, die anderen 2 haben schon ihre Asci aufgelöst, da waren nur noch ein paar junge übrig.

    Sporen gab es noch, aber im Vergehen machen die dann dumme Sachen mit Zellteilung, Keimung und Übergrößen, da darf man sich nicht ins Bockshorn jagen lassen.

    Reicht vom Zustand und der Menge der Becherchen leider nicht, über die Sequenzierung was rauszufinden.


    Alles in allem sagt die Mikroskopie Mollisia cinerea, das passt gut.

    Weil die Farbe etwas fremd erscheint und man nicht weiß, wie sie älter aussehen, habe ich ein cf. dazugesetzt.

    Rauskriegen werden wir es leider nicht sicher.

    Hier meine Bilder dazu, ausgewachsene Asci fehlen halt.




    Hier nur linke Seite bewerten, rechts machen die schon Spirenzchen.





    VG Ingo W

    Hallo!

    laut Dörfelt&Ruske „Die pileaten Porlinge Mitteleuropas: Morphologie, Anatomie, Bestimmung“ kommt der Zimtfarbene Weichporling an zahlreichen Laubhölzern vor, selten an Nadelgehölzen; nachgewiesen sind z.B. Abies, Picea und Pinus.

    Wäre interessant, ob die Nadelholzfunde lediglich Substrat-Irrungen waren oder ob es tatsächlich Funde gibt, die erwiesenermaßen auf Nadelholz wuchsen. Also ich bin da ja immer skeptisch, hab da einfach schon zu viel gehört, was sich im Nachhinein als falsch rausstellte.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Sehe jetzt das Bild auch größer auf Computer: die Rostflecken in der Fruchtschicht, die befasst entstehen, sind typisch für wachsende Gloeophyllum-Arten, hat man also auch beim Zaunblättling.

    Weiterhin würde das dicke morsche Holz gar nicht zum Zimtfarbenen Weichporling passen, der auch nicht so erdnah wachsen würde. Den findet man eher in Kopfhöhe an stehenden toten Laubbäumchen.


    VG Ingo W

    Hallo Mellalei!


    Schwarze Altteile und wahrscheinlich Nadelholz als Substrat (guckst du Jahresringe), da käme ich bei dem Aussehen auf den angesprochenen Fenchelporling.

    Vielleicht mal Fruchtkörper nass machen oder einen anderen riechen lassen, wenn das mit der Schnüffelei nicht gut klappt.


    VG Ingo W

    Hi!


    Und dass du mir ein verschließbares Schächtelchen mitnimmst! ==Gnolm19 Vertrocknete, unansehnliche Proben sind nämlich noch schlimmer als vergessene oder entsorgte.==Gnolm2

    Ohne Schachtel vertrocknen nämlich auch die ganzen Springschwänze und Milben, ==Gnolm6 die an so einem Ast leben, und das wollen wir alle nicht. Kannst du ruhig rumfragen hier. ==Gnolm3


    VG Ingo W

    Hallo!


    Also mir wäre das ja lieber, wenn noch irgendjemand eine Alnicola oder Galerina oder irgendsowas aus der Hosentasche zaubern würde.

    So feucht und trotzdem nicht ein bisschen durchscheinend gerieft und dann diese eigenartige olivliche Farbe, also mir gefällt das nicht wirklich.


    VG Ingo W

    Hallo Kirsten!

    Ingo, der von Dir im Link gezeigte Pilz ist es sicher nicht.

    Deine Sicherheit wundert mich. Du hast aber schon im Link auch mal runtergescrollt zu den Übersichtsaufnahmen?

    Und wieso hast du das Stöckchen nicht mehr?

    Nehmen wir mal an, du hättest nachprüfen sollen, ob er angekratzt trot wird oder wie er auf Musik von den Beatles reagiert, dann wäre das ja gar nicht mehr möglich gewesen.


    VG Ingo W

    Hallo Andreas!

    Müsste ich in meinen Unterlagen kruschteln.

    Wäre natürlich nicht verkehrt, wenn es da noch Infos gäbe zu deiner Untersuchung anno dazumal.

    Aber meinst nicht, dass wenn der KOH+ gewesen wäre, du das auch in deinem Mollisia-Schlüssel so eingeordnet hättest?

    Die haben die Mollisien damals einfach fürchterlich beschrieben, da kann man in der heutigen Zeit sowieso nicht wirklich was damit anfangen.

    Er selbst sagt zu seinen Sporen 7-12 x 1,5-2, du relativierst im Schlüssel auf 5,5-10 x 2, da kann man auf Vitalmaterial zugerechnet in der Breite 0,5 zugeben, passt dann also mit 2,5.

    In seiner Originalbeschreibung zu den Sporen weiterhin "sometimes minutly granulate at each end", also da kann man diese Tropfen schon reininterpretieren.


    Außerdem hat der Name für die Zukunft sowieso keine Berechtigung mehr, also klärt sich das doch von selbst, wenn der Komplex zerbröselt in zig Arten, die keiner mehr per Mikro hinkriegt.


    Es würde mich aber schon interessieren, wie man genau zu dieser Art eigentlich hätte sagen sollen. M. E. eine der häufigsten Mollisien, aber bisher sah ich keine Beschreibung, die auf deren Merkmale eingeht.

    Auch dieses Oliv bis Grün, welches entsteht, wenn die braunen Excipulumzellen auf Laugen treffen, wieso meinte Svrcek, das wäre ein Merkmal? Je heller das Braun einer beliebigen Mollisia-Art desto grüner die Färbung nach z.B. KOH. Das muss ihm doch aber auch bei anderen aufgefallen sein. Ist aber wahrscheinlich die gleiche Geschichte wie mit KOH und den Paraphysenvakuolen. Ist ihm halt nur bei alcalireagens aufgefallen.


    Naja, ich laber schon wieder zu viel. Ich denke, dass du nichts kaputt gemacht hast, ganz im Gegenteil!


    VG Ingo W

    Hallo Kirsten!


    Peniophora (Zystidenrindenpilz) ist gut, aber die von Eiche ist es eher nicht.

    So eine Übersichtsaufnahme und deine persönliche Einschätzung zur realen Farbe wäre nicht schlecht.

    Nahaufnahmen sind einwandfrei, aber sie täuschen manchmal etwas. Ich hab hier eins von Peniophora cinerea (Grauer Zystidenrindenpilz), die sieht von weiten aus wie ein grauer Anstrich, aber von nahem schon wieder dicker.

    Hier mit einer Becherchen-Art, die darauf wächst (runterscrollen für die anderen Aufnahmen):

    ASCO-SONNEBERG - Hyphodiscus


    VG Ingo W

    Hallo Felli!


    Gemessene Sporen 7-10(12) x 1,8 - 2,5(2,8)µ

    Genau, ich habe nämlich gestern auch mal nachgemessen, so wie jetzt angegeben, haut das viel besser hin mit den Maßen. Erreicht also in der Breite die 2,8 gar nicht so recht, meist um 2,5.

    Mollisia lividofusca kann es nicht sein, dazu sind die Sporenlängen im Mittel zu kurz, die Breiten zu schmal. M. lividofusca hat durchschnittliche Längen über 10 und Breiten immer auch klar über 3.

    ASCO-SONNEBERG - Mollisia

    Der Komplex um M. olivaceocinerea passt hier ebenfalls nicht. Dafür wären die Sporen zu schmal und was wichtiger ist, ein Ölinhalt von null geht bei denen so gut wie gar nicht. Deren Sporenform erinnert so ein bisschen an Halbmonde. Also meist hat man Tröpfchen (OCI = 2) oder wenigsten deutlich schattigen Inhalt.

    ASCO-SONNEBERG - Mollisia

    ASCO-SONNEBERG - Mollisia

    Das ist immer etwas unterschiedlich, weil das ein wirklicher Riesen-Komplex ist. Daraus beschrieben sind schon einige wie mallochii, nodosa, oblonga, aber da dürften, wenn man die Artgrenzen auf den momentanen status quo beibehält, wohl noch so 20 weitere folgen.


    Übrig bleibt also Mollisia cinerea, die ja auch gut in die Winterzeit passt. Allerdings sind auch hierfür die Sporen zu schmal, also die muss die 2,8 normalerweise locker erreichen, geht dann aber höchstselten über die 3.

    ASCO-SONNEBERG - Mollisia

    Man darf sich hier nicht täuschen lassen, die Art produziert schon auch Sporen über 10 Länge, aber es sind immer Minderheiten, also sagen wir mal eine von 15. Im Durchschnitt also klar unter 10. Die Breiten bleiben unter 3.


    Mein Fazit: es ist entweder eine ungewöhnlich schmalsporige cinerea oder eine Mollisia ohne geläufigen Namen. Tendieren würde ich zur 2. Möglichkeit, auch, weil Größe und Form der Apos nicht zu cinerea passen.

    Falls du die loshaben willst, ich interessiere mich sehr für nicht gut einordenbare Mollisien, von denen ich schon recht viel habe, aber deine eben noch nicht.


    Richtung Andreas mollisia :

    Also das was ich bisher mit dem leider sehr verwirrenden Arbeitsnamen olivaceocinerea benannt habe, und zu dem mindestens drei Taxa gehören: Ph. mallochii, Ph. nodosa und Ph. oblonga.

    Ich fand und finde das als die beste Möglichkeit, diesen Komplex anzusprechen. Selbst der Beschreiber Svrcek hatte 2 Kollektionen mit etwas unterschiedlichem OCI, was eigentlich das Problem schon ein bisschen beschreibt.

    Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, wie man das besser hätte machen sollen und bin froh darüber, dass du den Namen anno dazumal aktiviert hast.


    Viele Grüße

    Ingo

    Hallo Felli!


    Man muss da recht genau messen, gerade was die Sporenbreite betrifft. Bei dir sieht das irgendwie gerundet aus, kann das sein?

    Stimmt der eingeblendete Mikrometer-Balken oder muss man noch irgendwas umrechnen?


    Sagst du noch was zu den Fundumständen, also wenigstens, ob versteckt am Boden oder offen in Kopfhöhe wachsend?


    Die Apos sind recht klein richtig? Kommen die über 2mm? Kräuseln die sich am Rand, wenn sie größer sind?

    Hast du die Excipulumzellen an der Basis betrachtet? Sind die strikt kugelig oder viele auch "ab gerundet angulär"? Hast du noch mehr Bilder gemacht?


    Viele Grüße

    Ingo W