Beiträge von Olaf G

    Hallo zusammen,


    gestern stieß ich beim Fotografieren auf den folgenden Pilz:



    Farben sollten passen, Licht war relativ neutral, habe eine Graukarte als Referenz verwendet.

    Substrat war ziemlich vermodertes Laubholz, schwer zu sagen was, evtl. Birke?

    Hutdurchmesser ist 18mm.


    Mich haben diese rosa, am Fuß fast amethysthaften Farben gewundert.


    Vom Habitus sah es fast wie ein kleiner Austernseitling aus, aber das passt nun mal garnicht in die Jahreszeit...


    Wisst Ihr, was das für ein Pilz sein könnte?


    LG Olaf

    Man kann natürlich auf eine Fachkamera mit verstellbarem Front- und Rückteil und damit auf die Scheimpflug" sche Schärfendehnung zurückgreifen. Allerdings muss man dann mit Diaplanfilm vorlieb nehmen, denn digitale Rückteile für diese Formate ( 9 x12 u. größer) - nicht dass ich wüsste. Für eine ordinäre Knollenblätterpilzsuppe funktioniert das hervorragend, echte Makros dagegen, ich weiß das nicht wirklich. Was man digital stemmen kann, sind Mittelformatbilder. Ich habe eine Kamera mit 102 MP, die man als Rückteil an eine Fachkamera ansetzen kann. Ein Problem sind vielleicht auch die Objektive, die nicht für die digitale Welt gerechnet sind.

    Hallo Martin,


    bei der Vergrößerung reicht die Scheimpflugsche Schärfedehnung nicht aus, zumal im Fall des Geweihförmigen Schleimpilzes das Motiv im rechten Winkel zur Kamera ausgerichtet war. Ich habe einen Mirex T/S-Adapter Pentax 645 auf Canon EF und einen Mirex T/S-Adapter Canon EF auf Sony E. Beide kombiniert geben mir auf meiner Sony A7rII Tilt, Swing, Shift, Fall, Rise, also quasi alles, was eine Fachkamera kann. Das ist für die Landschaftsfotografie (oder auch für Produktfotografie) sehr nützlich und ich mache fast keine Landschaftsfotos ohne Tilt, aber für die Abbildungsmaßstäbe, die für die Pilzfotografie benötigt werden, hilft das nicht wirklich weiter.


    LG Olaf

    Ich bemerkte bei mir aber eine optische Ermüdung, was dieses technische Stilmittel angeht, weil insbesondere die Bildästhetik wenig variabel ist. Ich würde mir wünschen, hier mehr Bilder zu sehen, die ohne Stacking aufgenommen worden sind.

    Ja, das verstehe ich nur zu gut.


    Das Stacking ist kein Allheilmittel, es "löst" (darüber kann man sich streiten) zu einem gewissen Grad bestimmte Fragestellungen (u. a. Diffraktion, Freistellung vom Hintergrund) und ersetzt sie durch andere Fragestellungen, die sich durch die Dreidimensionalität des Motives ergeben (u. a. Halos, je nach verwendeter Aufnahmemethode perspektivische Änderungen usw.). Letztendlich versucht die Software (in oder außerhalb der Kamera) Bilder zusammenzusetzen, die nicht wirklich zu 100% zusammenpassen. Das gelingt um so besser, je geringer der Abbildungsmaßstab und/oder je weniger komplex die räumliche Struktur des Motives ist, was zu einem gewissen Grad zu einer "Eintönigkeit" der Resultate führt.


    Meines Erachtens liegt die Kunst darin, die Technik so einzusetzen, dass sie zwar notwendig für das erzielte Resultat ist, aber hinsichtlich der Defizite möglichst unerkennbar bleibt und die von Dir genannte wenig variable Bildästhetik vermeidet.


    Mein Bild des Geweihförmigen Schleimpilzes ist kein gutes Beispiel für eine gelungene Umsetzung dieses Zieles. Bei 6,3-facher Vergrößerung im freien Feld nehmen die technischen Probleme dermaßen zu, dass sie sich in ästhetischer Hinsicht nur selten befriedigend lösen lassen. Umgekehrt wäre das Bild ohne Stacking nicht machbar, da bei einer Einzelaufnahme die für den Schärfebereich benötigte effektive Blende so klein sein müsste, dass das Bild durch die daraus resultierende Beugungsunschärfe keinerlei Details mehr zeigen würde.


    LG Olaf

    Herzlichen Glückwunsch an Timm und vielen Dank, dass Du dieses wunderbare Bild hier präsentierst!

    Herzlichen Glückwunsch an die weiteren Treppchenplätze und vielen Dank an alle Teilnehmer und die Jury!

    Paulis: es war tatsächlich ein Stack, aber der Fundort gab keine schöne Perspektive oder Freistellung des Motivs her. Es war in der Dürre das Einzige was ich gefunden habe und das war ausgerechnet ein Schleimpilz!


    LG Olaf

    Liebe Pilzfotografen und alle, die es gerne werden möchten,


    da die Bildgrößen beim Hochladen derzeit auf max. 1200 px Bildhöhe bzw. 1920 px Bildbreite begrenzt sind bzw. runterskaliert werden, falls diese Dimensionen überschritten werden, habe ich mir über das Thema Bilderklau hier noch nie große Sorgen gemacht. Für kommerziell verwendbare Bilder sind da meines Erachtens deutlich höhere Auflösungen gefragt.

    Außerdem wurde mir hier bereits "bescheinigt", dass meine Bilder keinerlei kommerzielles Potenzial haben. :D


    Also nur los, zeigt eure Bilder!!!


    LG Olaf

    Das dritte Bild finde ich brutal gut!

    LG Olaf

    Zu trocken für Pilze, daher mal was ganz anderes...

    Edit: vermutlich eine Gemeine Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera) auf Waldmeister.



    Hier noch eine andere Ansicht mit 2:1 Schnitt. Für mich ganz untypisch eine Einzelaufnahme und kein Stack, aber es war windig und ohne Autofokus war es schon herausfordernd genug, auf die Augen scharf zu stellen.


    Meine Vermutung ist, dass es Olaf gelungen ist, die beiden Fichtenzapfenrüblinge so darzustellen wie sie in der Natur von Pilzbegeisterten gefunden werden und gleichzeitig ihre Schönheit zu zeigen.

    Vielen Dank Timm für die Darstellung Deines Standpunkts! Genau so ist es! Bei den von mir fotografierten FiZaRüs (relativ ausgewachsen, wir reden hier über ca. 10mm Hutdurchmesser) war der Zapfen tief in der Erde verborgen und schon weitgehend verrottet. Eine Darstellung von FiZaRüs mit Zapfen ist eventuell mit sehr jugendlichen Exemplaren möglich (siehe hier https://www.pilzforum.eu/attac…c05755-dsc05826-1200-jpg/), aber eher untypisch.


    LG Olaf

    Ich würde da aber zu Herrn Gursky gehen

    Der geht mir genauso auf den Sack wie Gregory Crewdson.

    Vielleicht mit Eugène Atget starten und sich dann durch die Jahre durcharbeiten.


    Aber ich denke, das ist nicht im Fokus dieses Forums.


    Wie auch immer, falls sich jemand dafür interessiert: Stephen Shore, William Eggleston, Robert Adams, Robert Frank, Alec Soth, es gibt zu viele...

    Grafei: der nächste Schritt wäre, den Staub zu stacken :) Schönes Motiv. Ich habe es mal mit Lorcheln probiert, aber die zünden verzögert (oder?), da war nichts zu sehen

    :D schätze mal das mit dem Stacken war scherzhaft. Wer's schafft meldet sich bitte bei mir :P


    das Bild ist aus nem Video ausgeschnitten, weil es mir nicht gelingen wollte die Sporen direkt fotografisch einzufangen. Irgendwie muss man sie ja rausholen aus den alten Stäublingen...

    Clevere Idee!

    Ich glaube, wir meinen das Gleiche, reden aber aneinander vorbei.

    Das glaube ich nicht. Der Nationalpark Jasmund ist der kleinste Nationalpark und Pilze sammeln ist in der Kernzone verboten. Wege verlassen ist auch verboten. https://www.nationalpark-jasmu…n-fossilien-beeren-pilzen

    Ja, schreib' ich doch. Wege verlassen ist im Bayerischen Wald in der Kernzone auch verboten.

    Unterschied ist, dass Pilze, die in der Kernzone direkt am Weg stehen, laut dem Video anscheinend im NP Bayerischer Wald gesammelt werden dürfen.