Ich bemerkte bei mir aber eine optische Ermüdung, was dieses technische Stilmittel angeht, weil insbesondere die Bildästhetik wenig variabel ist. Ich würde mir wünschen, hier mehr Bilder zu sehen, die ohne Stacking aufgenommen worden sind.
Ja, das verstehe ich nur zu gut.
Das Stacking ist kein Allheilmittel, es "löst" (darüber kann man sich streiten) zu einem gewissen Grad bestimmte Fragestellungen (u. a. Diffraktion, Freistellung vom Hintergrund) und ersetzt sie durch andere Fragestellungen, die sich durch die Dreidimensionalität des Motives ergeben (u. a. Halos, je nach verwendeter Aufnahmemethode perspektivische Änderungen usw.). Letztendlich versucht die Software (in oder außerhalb der Kamera) Bilder zusammenzusetzen, die nicht wirklich zu 100% zusammenpassen. Das gelingt um so besser, je geringer der Abbildungsmaßstab und/oder je weniger komplex die räumliche Struktur des Motives ist, was zu einem gewissen Grad zu einer "Eintönigkeit" der Resultate führt.
Meines Erachtens liegt die Kunst darin, die Technik so einzusetzen, dass sie zwar notwendig für das erzielte Resultat ist, aber hinsichtlich der Defizite möglichst unerkennbar bleibt und die von Dir genannte wenig variable Bildästhetik vermeidet.
Mein Bild des Geweihförmigen Schleimpilzes ist kein gutes Beispiel für eine gelungene Umsetzung dieses Zieles. Bei 6,3-facher Vergrößerung im freien Feld nehmen die technischen Probleme dermaßen zu, dass sie sich in ästhetischer Hinsicht nur selten befriedigend lösen lassen. Umgekehrt wäre das Bild ohne Stacking nicht machbar, da bei einer Einzelaufnahme die für den Schärfebereich benötigte effektive Blende so klein sein müsste, dass das Bild durch die daraus resultierende Beugungsunschärfe keinerlei Details mehr zeigen würde.
LG Olaf