Beiträge von Olaf G

    Herzlichen Glückwunsch an Timm für den Monatssieg und an Erika für den Treppchenplatz! Bei dem starken Teilnehmerfeld freut es mich um so mehr, es auf das Treppchen geschafft zu haben. Mein ganz besonderer Dank gilt Jan-Arne, der den Pilz auf meinem Foto identifiziert hat! Da lag ich mal wieder völlig falsch und ich finde es klasse, das man hier etwas dazulernen kann! Vielen Dank auch an die Jury und die Teilnehmer! Bitte nehmt weiterhin so zahlreich teil!

    LG Olaf

    Exzellente Funde und Aufnahmen! Gratulation!

    Einige Bilder aus den letzten Wochen...


    Orangefuchsiger Raukopf (Cortinarius orellanus):



    Herbstlorchel (Helvella crispa):



    Birkenpilz (Leccinum scabrum):



    Wolliggestiefelter Schirmling (Lepiota clypeolaria):



    Grüner Anis-Trichterling (Collybia odora):



    LG Olaf

    Ja, ein Kuchlbauer ist ganz ok, was ist im Weinglas?

    Ach, der Schlern im Hintergrund, da war ich auch schon ein Mal auf dem Gipfel....

    Ja, so ein, zwei Fläschchen Tempranillo mit einer satten Portion von Jamón Ibérico aus Eichelmast, das wäre jetzt wirklich schön... *träum*

    Was ist das hier? Leider ist das Bild suboptimal, weil die Lamellen nicht zu sehen sind. Damals (Oktober 2023) habe ich noch nicht mit Oberflächenspiegeln gearbeitet und tiefer konnte ich die Kamera nicht positionieren. Das waren alles noch sehr junge Exemplare mit schleimigen Hut. Die Farben sind vermutlich nicht ganz richtig, es war schon ziemlich dunkel und ich war bereits auf dem Weg zum Auto...



    LG Olaf

    Apropos: Da würde mich mal interessieren, wie du die optimale Schrittweite berechnest. Vermutlich findet man dafür auch Online-Rechner, denke ich mir gerade.

    Hallo Oliver,


    ja, Online-Rechner gibt es, aber ich habe immer auch versucht, zu verstehen, wie diese Werte zustande kommen. Ich empfehle diesen Rechner, weil der Autor der Webseite dankenswerterweise auch die Formeln und die Methodik dahinter erläutert. Allerdings auf Englisch.

    Focus Stacking Tutorial From Start To Finish


    Meine "optimale" Schrittweite ermittele ich nach den gleichen Regeln wie die oben genannte Webseite:

    Für meine Objektive weiß ich aus den Datenblättern des Herstellers die Brennweite und die Position der Hauptebene (das "optische Zentrum", welches als Referenzpunkt für die Berechnung des Abbildungsmaßstabes dient), bzw. kann die Brennweite und die Position der Hauptebene relativ einfach selbst bestimmen (z.B. für Kombinationen dieser Optiken), da diese Objektive "echte" Festbrennweiten ohne Innenfokussierung oder Floating Elements sind und daher relativ einfachen optischen Gesetzmäßigkeiten folgen.


    Anhand der Formel


    Abbildungsmaßstab = (Entfernung der Hauptebene zum Sensor / Brennweite) - 1


    kann ich für eine beliebige Entfernung der Optik zum Sensor den Abbildungsmaßstab berechnen, der wiederum zur Berechnung des Durchmessers des "noch akzeptablen" Schärfekreises dient (Zerstreuungskreis oder CoC "Circle of Confusion" genannt) der Schärfentiefe (Depth of Field = DoF) dient. Das c in der Formel ist der Durchmesser des "noch akzeptablen" Schärfekreises für eine als scharf wahrgenommene Abbildung eines Punktes (Zerstreuungskreis oder CoC "Circle of Confusion" genannt).


    DoF = 2cn(m+1)/(m*m)

    mit c als einem Bruchteil der Sensordiagonale (häufig wird Sensordiagonale / 1500 genommen),

    n ist die nominelle Blendenöffnung,

    m ist der Abbildungsmaßstab


    Jetzt lege ich noch den Überlappungsgrad der Schärfentiefe fest (bei mir 50%, die oben genannte Webseite nimmt 25%) und das Ergebnis ist die "optimale" Schrittweite. Wie Du siehst, habe ich die Begriffe "optimal" bzw. "noch akzeptabel" in Anführungsstrichelchen gesetzt, weil es tatsächlich eine höchst subjektive Entscheidung ist, was "optimal" oder "noch akzeptabel" ist.


    Die ermittelte Schrittweite benutze ich, um zu berechnen, wie sehr ich die Einstellschraube meines Makroschlittens (Manfrotto 454) bewegen muss. Eine volle Umdrehung entsprechen z.B. 1,25 mm Vortrieb. Wenn die "optimale" Schrittweite 0,3125 mm beträgt, muss ich die Einstellschraube in Viertelschritten drehen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.


    Hoffe, dass war noch irgendwie verständlich...


    LG, Olaf

    Auf der anderen Seite trage ich auch größere Biervorräte in den Wald, die sind auch schwer...

    Nun, ich nehme mal an Deine Bilder sind auch nicht binnen 5 min im Kasten. Also macht es ja durchaus Sinn diverse isotonische Getränke mit sich zu führen.

    Man sollte sich für alle Eventualitäten eindecken :)

    Du nimmst dann das Stacking manuel vor? Mit dem Makroschlitten,oder?

    Da die Behörden immer vor Waldbrandgefahr warnen und ich im Wald ziemlich schnell einen Brand bekomme, sorge ich lieber vor. Ist ja im Gegensatz zum Wiesen- oder Hausbrand quasi behördlich verordnet... ;)

    Ja, das Stacking erfolgt manuell mit dem Makroschlitten. Da die von mir verwendeten Optiken im wörtlichen Sinne berechenbar sind, da sie nicht durch Innenfokussierung oder Floating Elements beim Fokussieren ihre Brennweite ändern, kann ich die für meine Qualitätsansprüche benötigte Schrittweite relativ einfach berechnen. So habe ich mehrere Spickzettel (ausgedruckte Exceltabellen) dabei, die mir sagen, wie viele Einzelschritte pro Umdrehung der Gewindestange ich bei einem bestimmten Objektiv bzw. einer Objektivkombination und einem bestimmten Abbildungsmaßstab machen muss, damit bei der Endverarbeitung keine Probleme entstehen.




    Mich würde noch interessieren wie Du nachbearbeitest. Welche Programme verwendest Du?


    Wie bei den Objektiven bevorzuge ich preisgünstige Lösungen.

    Die Raw-Entwicklung erfolgt mit Rawtherapee (Freeware), was mir persönlich am besten gefällt (hatte früher Lightroom und CaptureOne).

    Das Focus Stacking erledigt Affinity Photo (bin noch auf Version 1), welches ich ursprünglich gekauft habe, um Median-Stacks zu machen, und das Focus Stacking war halt im Funktionsumfang dabei. Affinity Photo kann fast alles, was ich benötige, aber leider keine RGB- oder HSL-Separationen. Dafür nehme ich eine alte Version von Corel Paintshop Pro.


    LG, Olaf

    Mal abgesehen davon, dass ich nie soviel in den Wald hineinschleppen könnte bzw die Hälfte dort verlieren würde :gpfeiffen:

    Liebe Hilmi,


    das mit dem Verlieren kenne ich...

    Es kommt immer darauf an, wie das Gewicht verteilt ist. Der Stativaufbau ist relativ schwer, dafür ist die Ausrüstung leicht und geht lückenlos von Landschaftsaufnahmen im leichten Telebereich (80, 105, 135 mm) bei "unendlich" bis zu ca. 7-facher Vergrößerung im Makrobereich. Spätestens da muss alles stimmen, bei derartiger Vergrößerung bringt im freien Feld/Wald selbst ein Hauch von Wind einen leichten Stativaufbau gnadenlos ins Schwingen, so dass alles für die Katz ist. Abgesehen davon, dass die Schrittweite für das Stacking irgendwo zwischen 1/100 mm und 2/100 mm liegt. Das wird an dem oben beschriebenen, manuell betriebenen Aufbau zu einer feinmotorischen Fingerübung und stellt auch die Geduld des Fotografens auf eine harte Probe, da die effektive Blende irgendwo zwischen f/20 und f/25 liegt und Belichtungszeiten von 4 Sekunden keine Seltenheit sind...

    Auf der anderen Seite trage ich auch größere Biervorräte in den Wald, die sind auch schwer...


    LG, Olaf

    Hier noch einmal der Aufbau aus anderer Perspektive. Hier sieht man auch einen Inbus-Schlüssel, mit dem ich den Einstellschlitten antreibe. Die Inbus-Aufnahme im Einstellschlitten ist magnetisch, daher habe ich am Inbus-Schlüssel einen starken Neodym-Magneten befestigt, damit der Schlüssel nicht einfach herausfällt.



    Und das Ergebnis:



    Ich werde später noch etwas zu den Violetten Lacktrichterlingen schreiben, weil dort der Oberflächenspiegel ins Spiel kommt und weshalb große Arbeitsabstände hilfreich sein können.


    LG, Olaf

    Hallo zusammen,


    auf dem Bild oben ist der grundsätzliche Aufbau des Stativkopfes zu sehen, den ich hier kurz beschreiben werde.


    Das ganze Konstrukt sitzt auf einem alten Gitzo 1226 Mk. 2 Alustativ, bei dem ich die Mittelsäule entfernt und durch eine Markins Tripod Base (Markins TB-20) ersetzt habe, um die Beine des Stativs - wenn benötigt - bis zu 90 Grad abspreizen und die Kamera so nah wie möglich in Bodennähe positionieren zu können, ohne dass die Mittelsäule im Weg ist.


    Folgt mir bitte auf dem Bild einfach von oben nach unten:


    Auf der Tripod Base sitzt ein alter 2D-Stativneiger, der baugleich von unterschiedlichen (längst untergegangenen) Firmen wie Plaubel oder Foba für Großformatkameras (Großformatkamera – Wikipedia) angeboten wurde, richtige Kameras halt, nicht so Spiegelreflex- oder andere Digital-Miniaturkameras. Der Neiger bringt schon allein mehr als ein Kilo auf die Waage, die ursprünglichen Drehknöpfe habe ich durch Flügelschrauben ersetzt, die ich durch Sicherungsmuttern "unverlierbar" gemacht habe. Weshalb das? Ich bin schon einmal im Frankfurter Stadtwald unterwegs gewesen, finde nach einer halben Stunde einen schönen Pilz, will das Stativ aufbauen, und stelle fest, dass ich einen der Feststellknöpfe für den Stativneiger im Wald verloren habe. Deshalb!


    Danach kommt eine Novoflex-Panoramaplatte, mit der ich den Neigungswinkel des Aufbaus variieren kann.


    Darauf folgt das Kernstück, ein Manfrotto 454 Makro-Einstellschlitten. Einige Leute im Internet vertreten die Ansicht, dass dieser Einstellschlitten für das Focus Stacking völlig ungeeignet ist, weil er zu sehr wackelt. Ja, dieser Einstellschlitten wackelt wie ein Rattenschwanz! Das Problem habe ich behoben, indem ich ein 0,2 mm dickes Messingblech mit grober Gewalt an geeigneter Stelle eingeschlagen habe. Jetzt wackelt nichts mehr. Das Blech kann man unter dem "Backen" (mir fällt kein besseres Wort dafür ein) sehen, auf dem "Manfrotto 454" geschrieben steht. Dieser Einstellschlitten wird über eine M8-Gewindestange mit einer Steigung von 1,25 mm angetrieben, d.h. eine volle Umdrehung der geriffelten Drehknöpfe bedeuten 1,25 mm Vortrieb.


    Auf dem Einstellschlitten sitzt eine Kombination von Schnellkupplungsschienen, mit der ohne Änderung des Neigungswinkels die Kamera nach oben oder unten bzw. vom Motiv weg oder zum Motiv hin bewegt werden kann.


    Daran wird letztendlich über die Stativschelle die Kamera an dem Aufbau befestigt. Die Kamera kann, wenn die Feststellschraube der Stativschelle gelockert wird, in der optischen Achse gedreht werden (quasi um den "Horizont" zu begradigen).


    Soweit zum Aufbau. Ziel ist größtmögliche Flexibilität bei akzeptabler Stabilität. Ja, das Teil ist schwer, aber es sind die Teile, die ich herumliegen hatte.


    LG, Olaf


    P.S.: Vielen Dank an alle, die es bis hier hin durchgehalten haben! :daumen: