Vielen Dank für die Antworten, trotz meines teils unmöglichen Geschreibsels!
Ich lese nochmal drüber und korrigiere die gröbsten Schnitzer, falls das in Zukunft nochmal irgendwer findet...
Viele Grüße
Michael
Vielen Dank für die Antworten, trotz meines teils unmöglichen Geschreibsels!
Ich lese nochmal drüber und korrigiere die gröbsten Schnitzer, falls das in Zukunft nochmal irgendwer findet...
Viele Grüße
Michael
Hallo
Inonotus triqueter seltene Pilz LG
Hallo beli1,
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Du scheinst ja ein umfangreiches Wissen zu Pilzen zu besitzen!
Freut mich dass der Pilz etwas nicht alltägliches ist!
Vielen Dank nochmal und Viele Grüße
Michael
Hallo in die Runde!
ich habe Mal wieder einen Baumpilz, bei dem ich nicht wirklich weiterkomme...
Es handelt sich um einen Zufallsfund, den ich kurz vor Einbruch der Dunkelheit bei einem Spaziergang überraschend gefunden habe. Deswegen hatte ich auch nur mein Handy und entsprechend sind die Fotos leider weniger und nicht in bester Qualität:
Bild 1: Fruchtkörper von oben, Habitus. Rechts oben ein Schnitt durch Ansatzstelle
Bild 2: Fruchtkörper von unten, Hymenophor
Gefunden habe ich Fruchtkörper an einem schon stärker vermoderten Baumstumpf in Fichten- / Kiefernwald. Die Art des Holzes konnte ich nicht näher eingrenzen, nahe läge Nadelholz, aber sicher ist das nicht.
Beim Stumpf bleibend erkennt man auf dem Bild 1 denke ich Braunfäule, im unteren Bereich sieht es mir aber eher nach Weißfäule aus?
Der entnommene Fruchtkörper war ca. 10cm breit und 5cm im Radius. Die Basis war denke ich nicht gestielt, aber verschmälert. Er hatte eine braune, striegelige Oberfläche, die Poren waren wie auf Bild 2 zu sehen hell und unregelmäßig bis fast schon meruloid(?). Die Poren waren überraschend weich - viel weicher als zB. bei Daedaleopsis, wie überhaupt der ganze restliche Fruchtkörper.
Die Farbstiche auf den Poren auf dem Bild 2 waren mir vor Ort nicht aufgefallen.
Das Trama ist, wie an der Schnittstelle rechts oben im Bild 1 zu sehen, zimtbraun, die Poren im Schnitt heller. Eine Schichtung der Poren konnte ich nicht erkennen.
Gerochen habe ich nichts besonderes, allerdings fanden sich mehrere ca. 3mm große Löcher im Trama, die auf mich wie Frasgänge größerer Larven wirkten.
Zur Konservierung habe ich den einen entnommenen Fruchtkörper getrocknet, dabei färbte sich der gesamte Fruchtkörper einschließlich des Hymenophors dunkel, fast schwarz.
Irgendwie passt da nichts was ich finde so richtig ...
Vielleicht kann mir hier jemand einen Tipp geben?
Viele Grüße
Michael
Hallo,
das sind Schwefelköpfe, vermutlich grünblättrige (Hypholoma fasciculare).
Viele Grüße
Michael
Hallo Andrea,
ich habe ihn angefragt.
Ich kann mir nicht vorstellen, das er etwas dagegen hat, dass seine Adresse weitergereicht wird - bin nur etwas gebrannt, Kontaktdaten auf den Verdacht hin, dass das schon ok sei, im Netz zu verteilen - ein persönliches Trauma ![]()
Viele Grüße
Michael
Hallo nocheinmal,
Falls jemand noch auf der Suche nach einer Sporenfarbetafel nach Romagnesi sucht:
Gerade ist das Buch "Kosmos Handbuch Pilze" von Gminder und Karasch erschienen. Das Buch enthält uA. auch eine solche Tafel beim Täublingsschlüssel. Ich kann noch nichts Finales sagen, das Buch macht mir aber allgemein einen sehr guten Eindruck, würde mich nicht wundern, wenn es für sie nächsten Jahre zum Klassiker würde...
Viele Grüße
Michael
Alles anzeigenHallo, sorry für die "Störung", ohne eine Antwort auf Deine Frage zu haben. Aber könntest Du mir evtl mitteilen, woher man diese Farbbestimmungspapierunterlagen herbekommt und wie diese genau heissen?
Weil selber ausdrucken macht denke ich keinen Sinn wegen Farbunterschieden bei Tinten-/Laserdruckern je nach Tonerstand etc.?
Gerne auch per PN.
Danke Dir.
Gruß, Horst
Hallo Horst,
Nachdem sich anscheinend noch niemand der Experten um deine Frage gekümmert hat, versuche ich mich mal daran
:
Ich denke, die gezeigte Tafel stammt aus Helga Marxmüllers "Russularum Icones".
Das sind Farbtafeln, die speziell für den Vergleich mit Sporenabwürfen entwickelt wurden.
Davon gibt es verschiedene "Systeme" - Normalerweise nimmt man bei Täublingen die von Romagnesi eingeführte (die von Helga Marxmüller ist so eine).
Hier gibt's einen Thread dazu: Russula, welche Romagnesi Farbtafel?
Russularum Icones ist vergriffen, es gibt aber eine erschwingliche digitale Ausgabe auf CD. Dieser CD liegt die Tafel auf Karton bei.
Es gibt noch andere Tafeln, zB. auch in Kibby, "The genus russula in Britain", die aber dann in der Regel aber auch mit der von Romagnesi in Beziehung gesetzt werden (Kibby unterscheided bspw. Farben "A" bis "H", und gibt dazu an, dass "seine" Farben "A" - "B" den Farben Ia bis IIa von Romagnesi, die Farben "C" bis "E" den Farben IIb bis IIIb von Romagnesi usw. entsprechen).
Ich persönliche finde diese Tafeln und ihre Geschichte auch spannend - immerhin werden die feinen Farbnuancen in den Sporenabwürfen nur bei den Täublingen zur Bestimmung herangezogen, und das finde ich einigermaßen merkwürdig.
Wer ist dafür verantwortlich?
Romagnesi war wohl nicht der erste, der solche Sporentafeln verwendet hat - das älteste Werk, dass ich kenne, das mit Farbtafeln arbeitet, ist die "Russula-Monografie" von Schäffer (1952) ist ebenfalls schon eine beigelegt, die (so lese ich das) wiederum einem älteren Werk "Russulas" von R. Crawshay entnommen wurde. Wäre spannend, dazu mal etwas mehr zu erfahren. Sprengt aber vermutlich mal wieder diesen Thread ![]()
Viele Grüße
Michael
Hallo Andrea,
ich bin hier eigentlich nicht so qualifiziert, aber da sich sonst niemand zu finden scheint, poste ich mal das offensichtliche ![]()
Ich habe mir vor einigen Monaten von Peter Reil ein Mikroskop gekauft.
Peter Reil ist der Pilzercommunity denke ich gut bekannt, versorgt sie anscheinend schon länger mit Mikroskopen und ist daher vertrauenswürdig, sehr sehr freundlich und hilfsbereit.
Mit meinem Mikroskop bin ich bisher sehr zufrieden, es recht günstig für den Funktionsumfang und genau auf meine Bedürfnisse abgestimmt.
Das Problem sonst mit Mikroskopen, die man über das Internet und/oder auch als Anfänger kauft, dass man nicht richtig beurteilen kann, was man da eigentlich kauft oder vielleicht sogar, was man eigentlich gerne hätte/bräuchte.
Mit Peter Reil kannst du dich auch wenn du noch gar keine Ahnung hast was du eigentlich brauchst gut unterhalten und beraten lassen.
Leider bin ich mir nicht sicher, ob ich seine Emailaddresse hier einfach so rausgeben kann/darf/sollte.
Hier im Forum gibt es aber sicher Leute, die ihn besser kennen, und eventuell vermitteln können...
Hoffe das hilft dir vielleicht etwas weiter...
Michael
Was sind das fuer Vorbehalte? Weißt du da mehr? Lg
Hallo Wastl,
nein, da weiß ich nicht mehr. Einen Kommentar hier konnte ich nur so verstehen (soll heißen: Ich verstehe nicht, was damit sonst gemeint sein könnte)- aber ist ja auch egal. Wenn ich mich getäuscht habe, umso besser!
Viele Grüße
Michael
Hallo allseits,
Christoph Hahn von der BMG hat allerdings einen sehr interessanten Onlinevortrag zum Thema Gattungsmerkmale gehalten, den es auch immer noch auf youtube gibt:
Teil 1:
Teil 2:
Leider hatte ich noch keine Gelegenheit, mir beide anzusehen - das ist eher etwas für den Winter.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob Milchlinge dort schon irgendwo auftauchen - die Reihe ist noch nicht vollständig.
Dadurch, dass die Frage ja anscheinend von der BMG kommt, vermute ich, dass Christoph Hahn da genau der richtige Ansprechpartner wäre...
So wie ich den ein oder anderen Post hier lese, scheint nicht jeder mit der BMG gut zu stehen.
Ob man die BMG jetzt gut leiden kann oder nicht, ich denke die Vorträge sind das Ansehen wert.
Viele Grüße
Michael
Alles anzeigengrundsätzlich = es gibt Ausnahmen
Moin,
die Erklärung des Wortes ist richtig in diesem Zusammenhang, kann aber bei anderen Zusammenhängen eine andere Bedeutung haben, was aber hier nicht der Fall war.
Die Erklärung dazu im Duden.
https://www.duden.de/rechtschreibung/grundsaetzlich
LG
Daniel
Hallo Daniel,
im juristischen Kontext zB. ist "grundsätzlich" wohl gleichbedeutend mit "ausnahmslos".
(hat mir jedenfalls ein Richter aus der Verwandschaft mal so erklärt).
Sprache ist halt nicht so einfach, und die Bedeutung hängt stark vom Kontext ab. Das gibts ja überall (nicht nur zwischen Fachdiziplinen, sondern auch zB. zwischen Regionen - ich denke da nur an Krapfen vs. Berliner vs. Pfannkuchen vs. ...) Das macht das Ganze aber auf der anderen Seite wieder sehr interessant - und Wortspiele sind ja oft auch nur wegen solcher Uneindeutigkeiten möglich.
In diesem Sinne grundsätzlich viele Grüße ![]()
Michael
PS: Hoffentlich ist der Abschwiff hier noch im Rahmen ![]()
Moin,
ich meine, auf den Bildern Kiefernnadeln zu erkennen, sind da nicht welche auf dem Bild mit dem violetten Pilz?
Hallo Daniel,
bin kein Experte, würde einige der Nadeln aber auch als Kiefernnadeln ansehen, und dann noch der Zapfen auf Bild 2 & 3...
Viele Grüße
Michael
Hallo noch einmal in die Runde,
Vielen Dank für die Antworten! Die Lösung mit den Objektträgern ist genau, wonach ich gesucht hatte!
Viele Grüße
Michael
Alles anzeigen
Hallo Michael,
danke für die Erklärung Deines Hintergrundes. So gesehen kann ich Deine Vorgehensweise nachvollziehen.
Allerdings muss ich sagen, das eine Mikroskopkamera schon sehr hilfreich sein kann.
Aber Du willst ja ganz bewusst darauf verzichten und das Ganze als Erholung und Quelle zum Abschalten nutzen.
Analog: machst Du SW-Photos? Denn das ist ganz große Kunst! Und Pilze am Standort so abgelichtet, stelle ich sehr gut vor.
Viele Grüße,
Steffen
Hallo Steffen,
das mit der Mikroskopkamera glaube ich sofort.
Bei Hobbies ist aber der Weg ja das Ziel, beim Mirkoskopieren bin ich noch in der Staunenphase und noch ein Eck vom Bestimmen weg...
Das geht jetzt schon wieder sehr off-topic, aber ich kanns mir nicht ganz verkneifen:
Tatsächlich fotografiere ich schwarz-weiß, in erster Linie mit alten Exa bzw. einer Pentacon Six (bin aus und in Bayern, nicht aus Sachsen, die Kameras aus Sachsen machen mir aber einfach Spass ![]()
Allerdings ist es mit der Fotografie wie mit dem Pilzbestimmen - für mich ist da der Weg das Ziel, und ein gutes Ergebnis bzw. eine erfolgreiche Bestimmung die Krönung, aber nicht absolut notwendig. Soll heißen, viele Fotos hab ich schon geschossen, aber noch nicht viele ansehnliche ![]()
Und beide Hobbies fressen viel Zeit, so dass ich das tendenziell beide immer etwas zu kurz kommen...
Ich hatte in anderen Threads schon gelesen, dass du wohl auch ganz gern fotografisch unterwegs bist, und um einiges professioneller - bin immer wieder beeindruckt was du (und andere hier im Forum) an tollen Aufnahmen präsentieren - gerade auch im Makrobereich.
Du fotografierst aber aussschließlich digital, nehme ich an?
Viele Grüße
Michael
Super einfach geht das. Auf einem Objektträger ein Häufchen Sporenpulver zusammenkratzen und mit einem weiteren Objektträger abdecken.
Mit Tesa oder kleinen Etiketten zusammenkleben, kann man darauf auch beschriften. Hält ewig.
Beste Grüße
Harald
Hallo Harald,
danke - das klingt sehr praktikabel und wirklich ziemlich einfach! Da hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können ![]()
Naja, das zeichnet gute Lösungen ja aus - dass sie einfach und eigentlich naheliegend sind... Vielen Dank!
Michael
Hallo,
hebe doch einfach das Sporenpulver auf.
Mache doch einfach Photos, das sind Dauerkonserven.
Ein fertiges Präparat auf den Objektträger trocknet doch auch ein.
Hallo Steffen,
weil ich Mathematiker bin und eh schon den ganzen Tag an Computern verbringe.
Mit Pilzen beschäftige ich mich unter anderem, weil ich nicht auch noch in meiner Freizeit vor Bildschirmen sitzen will.
Pilze sind mein analoges Hobby, wenn ich am Mikroskop interessante Strukturen sehe, fotografiere ich sie nicht, ich zeichne.
Wenn ich Sporen vermessen will, nehme ich mein Messokular, auch wenn mir klar ist, dass das mit Kamera und entsprechender Software inzwischen einfacher ginge.
Die ganzen technischen Probleme - korrekter Weissabgleich beim Fotografieren, korrekte Kalibrierung des Monitors, darauf achten, dass kein Streulicht auf den Monitor fällt - das
sind Probleme, die ich irgendwie lösen könnte, mit denen ich mich aber in meiner Freizeit nicht (mehr) beschäftigen will.
(Tatsächlich fotografiere ich auch ganz gern auch Pilze, seit mehreren Jahren aber fast nur noch analog -notfalls scanne ich die Negative
)
Viele Grüße
Michael
Hallo in die Runde,
ich suche derzeit nach einer Möglichkeit, Sporenabwürfe auf Objektträger irgendwie zu konservieren.
Solche fallen bei mir als Nebenprodukt meiner Bestimmungsversuche immer mal wieder an.
Da Objektträger nicht so teuer sind, würde ich die gerne als "Vergleichsmuster" aufheben.
Allerdings fehlt mir eine vernünftige Methode, um die Sporenabwürfe auf den Gläsern zu konservieren.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der einzige bin, der sowas tut...
Vielleicht kann mir jemand eine vernünftige Methode zur Konservierung empfehlen?
Viele Grüße
Michael
Alles anzeigenHi,
in "phyt" steckt Pflanze. Es hat sich zumindest in der Community der Begriff Sparobiont deswegen eingebürgert. Das bezeichnet nach meinem Verständnis ein allg. Lebewesen, was sich saprob ernährt.
l.g.
Stefan
Hallo Stefan,
Die Diskussion ist müßig, ich weiß.
Aber wenn man die Benennungen schon logischer machen wollte, hätte man dann wohl besser gleich Saprophag ('verfaultes Fresser') nehmen sollen. Warum 'Verfaultes Leben' besser als 'verfaulte Pflanze' sein soll, erschließt sich mir nicht. Wegen sowas die etablierte Nomenklatur zu ändern, empfinde ich nicht als sinnvoll.
Viele Grüße
Michael
Hallo,
interessante Frage! Ich bin bisher davon ausgegangen, dass beide in Bezug auf Pilze synonym sind.
Allerdings geben mir beide nickt so viel Sinn, wenn ich versuche, mir die Bedeutung wortwörtlich zu erschließen: Sapro-Phyt = verfaulte Pflanze, Sapro-Biont =verfaultes Leben? ![]()
Würde mich mal interessieren, was sich der Urheber dieser Begriffe wohl dabei gedacht hat...
In diesem Sinne schönen Abend!
Michael
Alles anzeigenAlles anzeigenAlles anzeigenHallo Frank,
vielen Dank, habe jetzt ein paar gute Tipps bekommen zur Bestimmung, sehr hilfreich. 😊
Dann werde ich mal sehen was ich jetzt damit mache, da das Beet nicht sehr groß ist, denke ich mal will ihn meine Freundin wahrscheinlich nicht drin haben. Aber ich werde mich mit ihr beraten, wenn es besser fürs Beet ist, wenn er drin bleibt sage ich es ihr so.
Danke euch allen 😊👍
Was du da siehst ist nur der Fruchtkörper. Der Pilz selbst sitzt in Form von mycel im Boden. Den würdest du eh nur über kompletten Bodenaustausch heraus bekommen, was aber nicht zu empfehlen ist. Pilze sind Teil des Ökosystems Boden. Das kann man einfach akzeptieren und es als gutes Zeichen sehen, wenn sich Fruchtkörper bilden.
Vielen Dank, das war mir klar, daher wollte ich auch fragen wie man den gesamten Pilz entfernt... aber wenn es unbedenklich ist, dass er im Beet wächst werde ich wohl nichts machen und alles so lassen, vor allem, wenn es so aufwändig ist (kompletter Bodentausch). Danke für deine Hilfe
Hallo,
wie gesagt: Das ist nicht nur unbedenklich, der Pilz ist für die Petersilie sogar förderlich, da er Nährstoffe im Boden für die Pflanzen aufschließt.
Viele Grüße
Michael
Hallo Toni,
grundsätzlich haben meine beiden Vorredner natürlich absolut Recht.
Ich denke, dass du aber schon auch gern ein paar Tipps hättest, wie man dazu besser kommen kann.
ich bin wie du noch in der Lernphase, vielleicht bringen dir meine bisherigen Erfahrungen etwas.
Grundsätzlich kommt man irgendwann in eine Sackgasse, wenn man seine Pilzkenntnisse unsystematisch erweitert.
Sprich, man sollte versuchen, möglichst Ordnung ins Chaos zu bekommen.
Pilze lassen sich nämlich anhand ihrer Merkmale sortieren, und zwar in zunächst in mehrere große Gruppen.
Jede dieser Gruppen zerfällt dann wieder in Gruppen, und so weiter, bis man bei einer einzelnen Art angekommen ist.
Wichtig finde ich, dass man als Anfänger nicht versucht, die wissenschaftliche Systematik zu lernen, sondern dich auf Formgruppen konzentrierst (das, was dabei an System in deinem Kopf entsteht, ist dann soweit von der wissenschaftlichen Systematik nicht weg).
Ein bisschen machst du das sicher schon: Du betrachtest einen Pilz, und schaust dir, wenn er Röhren hat, nicht sämtliche Blätterpilze durch.
Wenn du einen Blätterpilz hast, kann man die wiederum unterteilen, und zwar anhand ihrer Sporenfarbe.
Sinnvoll fand ich für mich dabei, jetzt genau diese Gruppen von "oben nach unten" zu lernen.
Also erstmal erkennen, ob ein Pilz ein Blätterpilz, ein Röhrling, ein Porling etc ist.
Dann jede Gruppe betrachten, und dort die nächste Ebene Gruppen lernen: Wenn du weisst, dass du einen Röhrling hast, dann kann das ein "Dickröhrling" im weiteren Sinne, ein "Schmierröhrling" oder etwas Ausgefallenes sein.
Wichtig ist, dass man nicht versucht, jeden Pilz gleich zu Anfang ganz genau zu bestimmen, da kommt man in den Wald und nicht mehr raus.
Wenn du einen Blätterpilz sicher erkennen kannst (davon gehe ich aus
), nimm dir als nächstes vor, die Blätterpilze, die du findest, in die einzelnen Sporenfarbengruppen einzuordnen. Und so weiter. So kannst du einen Pilz immer weiter auf kleinere Gruppen eingrenzen.
Mit der Ordnung hier meine ich übrigens nicht die biologische Systematik mit Ordnungen, Familien, Gattungen usw., sondern Formgruppen.
Wie kommst du dabei am besten weiter?
Mir haben mehrere Dinge geholfen:
- Dieses Poster von Rita Lüder: https://syntropia.de/poster-pi…tik-digital-p-116658.html
Hier sieht man die einzelnen Gruppen grafisch schön angeordnet. Kritiker werden einwenden, dass die Systematik veraltet ist - stimmt. Die Formgruppen, um die es mir hier geht, bleiben aber bestehen (solange die Pilze sich nicht ändern
)
Das Poster gabs auch mal kostenfrei als PDF irgendwo im Web.
- Bücher, die genau solche Formgruppensystem lehren.
Da habe ich meinen Allzeitfavoriten von Rita Lüder: "Grundkurs Pilzbestimmung" . Das obige Poster bezieht sich auf dieses Buch.
Weiter hast du Glück, dass eben ein meiner Meinung nach sehr gutes (wenn auch nicht billiges) Werk von Winkler erschienen ist: "Pilze Mitteleuropas".
Für Porlinge komme ich mit Dörfelt: "Die pileaten Porlinge Mitteleuropas" sehr gut zurecht.
- Pilzkurse: Ich hatte vor einigen Jahren einen 5-tägigen Kurs an der VHS Schrobenhausen mitgemacht, den ich sehr empfehlen kann, wenn die Möglichkeit dazu besteht. Ich denke, dass es aber mehr oder weniger Deutschlandweit da gute Kurse gibt. Vielleicht kann dir da ein anderer Forist mehr dazu sagen.
- Langsam vorwärts gehen: Ich versuche bei jedem Gang in der Natur, ein bis zwei Pilze mit heimzubringen, und soweit zu bestimmen, wie möglich. Manchmal komme ich nur zu "Weisssporer", letztens hatte ich ein paar Wiesenpilze, die gar nicht gesport haben - da bin ich nicht mal bis dahin gekommen. Manchmal komme ich ziemlich sicher bis auf eine Art. Ahaerlebnis dieses Frühjahr waren beispielsweise einige Trichterlinge, wie ich dachte. Nachdem ich sie mit heim genommen hatte, zeigten sie aber rosafarbenes Sporenpulver und ich konnte den ziemlich sicher bis zum Mehlräsling bestimmen.
- Nicht entmutigen lassen: Wenn du wie oben auf Mehlräsling kommst, und du andere nach Bestätigung frägst, wirst du oft Sachen wie "Das ist aber gar keine Art, sondern ein Artenkomplex" hören. Ignoriere das, freu dich, dass du das Ganze auf einen "Artenkomplex" eingrenzen konntest. Und wenn es einmal nur "Weisssporer" ist, ist das ja auch ein Erfolg.
Viele Pilze lassen sich ohne zusätzlichen technischen Aufwand nun mal nicht genau bestimmen. Oder dir fehlt eben noch die Erfahrung zu wissen, wie genau "spermatisch" riecht.
Daneben lohnt sich jeder Kontakt mit Leuten, die sich besser auskennen, als man selbst natürlich. Die Mitgliedschaft und rege Teilnahme von Veranstaltungen von Pilzvereinen hilft da ungemein. Auf einem der Vereinsabenden wurde bspw. auch mal ein Risspilz vorgelegt - so habe ich gelernt, wie ein "spermatisch" riechender Pilz riecht.
Im Winterhalbjahr gab es daneben die letzten Jahre auch immer "Onlinevorlesungen" der ÖMG und BMG, die sehr zu empfehlen sind - im Winter hat man ja eh sonst nichts zu tun ausser vielleicht ein paar Porlinge zu bestimmen ![]()
Das war viel Text, ich hoffe, er ist verständlich, nicht zu konfus und abschweifend, stellt keine zu kontroversen Theorien auf
und wird dir im Idealfall noch etwas helfen.
Viele Grüße
Michael
Hallo Wastl,
Was sicheres kann ich dir nicht sagen, aber da deine Frage jetzt schon sieben Stunden so einsam hier herum steht, würde ich meinen Verdacht hier Mal einwerfen:
Wenn ich mir die verschiedenen Entwicklungsatadien des Parasols so ansehe, würde ich vermuten, dass da beim Strecken des Pilzes die oberste Hautschicht aufreißt.
I'm Prinzip also genauso, wie auch die Natterung am Stiel zustande kommt.
Abzuwischen sind sie ja nicht so einfach, und das würde ich erwarten, wenn das nur Reste eines Velums wären. Mir kommen die eher fest mit dem Hut verwachsen vor?
Wie gesagt, kein Wissen, nur Vermutung.
Vielleicht findet sich hier aber ja doch noch ein Experte, der da was Definitiveres sagen kann...
Gute Nacht
Michael
Hallo Benjamin,
Super Idee!
Mir fehlt leider vorne und hinten das Fachwissen und die Sehschärfe, aber ich probiere trotzdem Mal auf gut Glück, man könnte ja aus seinen Fehlern:
3J, Ramaria
10J, Tricholoma
9G, Xerocomus oder Lapis commune ![]()
Danke für das schöne Rätsel, bin schon auf die Auflösung gespannt!
Michael
PS: hoffe der Spoiler tut was er soll...
Alles anzeigenHallo zusammen,
bitte seid mir nicht bös, denn ich meine ganz ausdrücklich niemanden persönlich, aber:
in den Kommentaren gibt es viel unverbindliches Blar-Blar, teilweise inhaltlich weit weg vom Ausgangsproblem, und auch von Leuten, die von sich selber sagen, dass sie sich nie in eine solche Prüfungssituation begeben wollen, und die deshalb auch nicht gut nachvollziehen können, worin die anderen das eigentliche Problem sehen.
Das eigentliche Problem liegt in der Nicht-Vorhersehbarkeit für den Prüfling, wie der Prüfer eine konkret in schriflicher Form vorliegende Antwort bewertet. Man schreibt etwas gut Durchdachtes hin, wovon man mit einem gewissen Recht überzeugt ist, und erlebt dann, dass es als falsch bewertet wird. So begibt man sich vollkommen in die Abhängigkeit vom Prüfer. Gleichzeitig verliert die Prüfung an sachlicher Akzeptanz.
Was genau wird denn z. B. bei dieser Frage als falsch angesehen? Wenn der Mengenaspekt nicht berücksichtigt wird? Wenn das Problem der Pilzüberalterung nicht angesprochen wird? Wenn ein Pilz freigegeben wird, dessen Speisewert "uneinheitlich" bewertet wird, der aber zumindest nicht als giftig anzusehen ist? Wenn behauptet wird, der Samtfußkrempling sei giftig? Wenn nicht darauf hingewiesen wird, dass man ihn vor dem Verwurstsalaten 15 Minuten abkochen muss? Oder noch was anderes, das ich nach 17 Jahren Beraterpraxis nicht auf dem Schirm habe? Alles vollkommen intransparent. Nur dadurch zu lösen, dass der Prüfer Fragen dieser Art vor der Prüfung zeitnah mit dem Prüfling "durchgeht" und ihm dabei die erwarteten Antworten sozusagen einsagt.
Nichts für ungut,
Aber auch wenn ich kein PSV bin, kenne ich derartige Prüfungssituationen sehr gut, ich habe selbst Prüfungen abgelegt und auch abgenommen. Aus zwei Gründen hatte ich mich hier geäußert:
Einmal, um den Leuten, die mit derartigen Prüfungen noch keine Erfahrung haben, etwas die Angst zu nehmen. Die eigentlichen Fakten zum Samtfußkrenpling sind anscheinend jedem hier klar und müssen nicht wiederholt werden. Niemand wird Punkte abziehen, wenn man bei der Antwort ausführlicher antwortet und auch Themen einbringt, nach denen nicht explizit gefragt wurde.
Zum anderen sind hier im Forum anscheinend auch Leute unterwegs, die die Gestalt der PSV-Prüfung durchaus beeinflussen können.
Einige der Vorstellungen davon, wie solche Prüfungen zukünftig gestaltet werden sollten, kenne ich aus eigener Erfahrung. Besonders mit multiple choice sind sie alles andere als gut. Sie führen zu genau dem, was hier für herkömmliche' Prüfungen befürchtet wird: Sie senken die Qualität und damit die Reputation des zu erwartenden Abschlusses. Weil sie nicht die Beschäftigung mit dem und Verständnis für den Stoff, sondern kurzfristiges, unverstandenes Auswendiglernen belohnen. Das sehe ich an der Uni und auch beim Amateurfunk - das Zeugnis ist inzwischen uA. dank multiple choice das Papier nicht mehr wert . Eine bestandene PSV-Prüfung sollte doch ein Nachweis von Sachkenntnis sein.
In allen Schulen ist nicht nur in Prüfungen Fragen in freier Form zu beantworten Gang und Gäbe, dort sind sogar literarische Texte zur Bewertung abzufassen. Jeder Schüler ist insofern seinem Lehrer ausgeliefert. Seit es Schulen gibt. Man kann ja einfach Mal Lehrer nach ihrer Meinung zu einigen der hier vorgetragenen Ideen /Forderungen befragen...
Warum schert mich das hinsichtlich der PSV-Prüfung? Weil ich selbst eben durchaus daran arbeite, diese Prüfung abzulegen.
Sorry dass ich hier noch einmal off-topic abgeschwiffen bin.
Viele Grüße
Michael
Hallo Harald,
Die beiden Namen bedeuten, dass einige den Pilz so, andere den Pilz so nennen ![]()
"Phaeolus schweinizii (Fr.) Pat." ist so zu interpretieren: ein gewisser 'Fr.' (Fries) hat den Pilz als [Irgendwas] schweinizii beschrieben, ein gewisser Pat. (Das Kürzel kenne ich nicht) hat ihn in die Gattung Phaeolus gestellt.
"Phaeolus spadiceus (Pers.) Rauschert" bedeutet entsprechend, dass Pers. (Persoon) ihn als [irgendwas] spadiceus beschrieben, und ein "Rauschert" ihn dann in die Gattung Phaeolus gepackt hat.
Um so ein Durcheinander zu vermeiden, gibt es da strenge Regeln, welche Bezeichnung "korrekt" ist. Generell gilt die erste Beschreibung als die maßgebliche.
Dummerweise gibt es davon eine Menge Ausnahmen, so dass das Ganze nicht so einfach ist. Neue Erkenntnisse können da schnell Mal dazu führen, dass sich das korrekte Epithet ändert. Nach so einer Änderung bleibt der alte Name aber dann oft noch lange in Gebrauch.
Hier siehst du eine Liste derzeit bekannter Namen, die dein Pilz im Laufe der Zeit wissenschaftlich bekommen hatte:
Species Fungorum - GSD Species
(Die Seite sieht "schweinitzii" als korrekt).
Deswegen sind oft mehrere Namen gleichzeitig in Gebrauch. Da es praktisch auch oft nicht so eindeutig ist, welche Beschreibung jetzt die gültige ist, gibt es da auch immer wieder längere Diskussionen und Uneinigkeiten. Dasselbe siehst du zB. auch bei der botanischen Bezeichnung des flockenstieligen Hexenröhrlings...
Viele Grüße
Michael
PS: Wenn ich das richtig sehe, hat gerade der Kamerad hier da wohl eine besonders witzige Geschichte: Laut species fungorum hat den Pilz Fries doppelt beschrieben: einmal als Polyporus schweinitzii und einmal als Daedalea spadicea - im selben Werk!?!
