Beiträge von Vidar

    Hallo,

    interessante Frage! Ich bin bisher davon ausgegangen, dass beide in Bezug auf Pilze synonym sind.

    Allerdings geben mir beide nickt so viel Sinn, wenn ich versuche, mir die Bedeutung wortwörtlich zu erschließen: Sapro-Phyt = verfaulte Pflanze, Sapro-Biont =verfaultes Leben? :/

    Würde mich mal interessieren, was sich der Urheber dieser Begriffe wohl dabei gedacht hat...


    In diesem Sinne schönen Abend!

    Michael

    Hallo,


    wie gesagt: Das ist nicht nur unbedenklich, der Pilz ist für die Petersilie sogar förderlich, da er Nährstoffe im Boden für die Pflanzen aufschließt.


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Toni,


    grundsätzlich haben meine beiden Vorredner natürlich absolut Recht.

    Ich denke, dass du aber schon auch gern ein paar Tipps hättest, wie man dazu besser kommen kann.

    ich bin wie du noch in der Lernphase, vielleicht bringen dir meine bisherigen Erfahrungen etwas.


    Grundsätzlich kommt man irgendwann in eine Sackgasse, wenn man seine Pilzkenntnisse unsystematisch erweitert.

    Sprich, man sollte versuchen, möglichst Ordnung ins Chaos zu bekommen.

    Pilze lassen sich nämlich anhand ihrer Merkmale sortieren, und zwar in zunächst in mehrere große Gruppen.

    Jede dieser Gruppen zerfällt dann wieder in Gruppen, und so weiter, bis man bei einer einzelnen Art angekommen ist.

    Wichtig finde ich, dass man als Anfänger nicht versucht, die wissenschaftliche Systematik zu lernen, sondern dich auf Formgruppen konzentrierst (das, was dabei an System in deinem Kopf entsteht, ist dann soweit von der wissenschaftlichen Systematik nicht weg).


    Ein bisschen machst du das sicher schon: Du betrachtest einen Pilz, und schaust dir, wenn er Röhren hat, nicht sämtliche Blätterpilze durch.

    Wenn du einen Blätterpilz hast, kann man die wiederum unterteilen, und zwar anhand ihrer Sporenfarbe.


    Sinnvoll fand ich für mich dabei, jetzt genau diese Gruppen von "oben nach unten" zu lernen.

    Also erstmal erkennen, ob ein Pilz ein Blätterpilz, ein Röhrling, ein Porling etc ist.

    Dann jede Gruppe betrachten, und dort die nächste Ebene Gruppen lernen: Wenn du weisst, dass du einen Röhrling hast, dann kann das ein "Dickröhrling" im weiteren Sinne, ein "Schmierröhrling" oder etwas Ausgefallenes sein.


    Wichtig ist, dass man nicht versucht, jeden Pilz gleich zu Anfang ganz genau zu bestimmen, da kommt man in den Wald und nicht mehr raus.

    Wenn du einen Blätterpilz sicher erkennen kannst (davon gehe ich aus ;) ), nimm dir als nächstes vor, die Blätterpilze, die du findest, in die einzelnen Sporenfarbengruppen einzuordnen. Und so weiter. So kannst du einen Pilz immer weiter auf kleinere Gruppen eingrenzen.


    Mit der Ordnung hier meine ich übrigens nicht die biologische Systematik mit Ordnungen, Familien, Gattungen usw., sondern Formgruppen.


    Wie kommst du dabei am besten weiter?

    Mir haben mehrere Dinge geholfen:


    - Dieses Poster von Rita Lüder: https://syntropia.de/poster-pi…tik-digital-p-116658.html

    Hier sieht man die einzelnen Gruppen grafisch schön angeordnet. Kritiker werden einwenden, dass die Systematik veraltet ist - stimmt. Die Formgruppen, um die es mir hier geht, bleiben aber bestehen (solange die Pilze sich nicht ändern ;) )

    Das Poster gabs auch mal kostenfrei als PDF irgendwo im Web.


    - Bücher, die genau solche Formgruppensystem lehren.

    Da habe ich meinen Allzeitfavoriten von Rita Lüder: "Grundkurs Pilzbestimmung" . Das obige Poster bezieht sich auf dieses Buch.

    Weiter hast du Glück, dass eben ein meiner Meinung nach sehr gutes (wenn auch nicht billiges) Werk von Winkler erschienen ist: "Pilze Mitteleuropas".

    Für Porlinge komme ich mit Dörfelt: "Die pileaten Porlinge Mitteleuropas" sehr gut zurecht.


    - Pilzkurse: Ich hatte vor einigen Jahren einen 5-tägigen Kurs an der VHS Schrobenhausen mitgemacht, den ich sehr empfehlen kann, wenn die Möglichkeit dazu besteht. Ich denke, dass es aber mehr oder weniger Deutschlandweit da gute Kurse gibt. Vielleicht kann dir da ein anderer Forist mehr dazu sagen.


    - Langsam vorwärts gehen: Ich versuche bei jedem Gang in der Natur, ein bis zwei Pilze mit heimzubringen, und soweit zu bestimmen, wie möglich. Manchmal komme ich nur zu "Weisssporer", letztens hatte ich ein paar Wiesenpilze, die gar nicht gesport haben - da bin ich nicht mal bis dahin gekommen. Manchmal komme ich ziemlich sicher bis auf eine Art. Ahaerlebnis dieses Frühjahr waren beispielsweise einige Trichterlinge, wie ich dachte. Nachdem ich sie mit heim genommen hatte, zeigten sie aber rosafarbenes Sporenpulver und ich konnte den ziemlich sicher bis zum Mehlräsling bestimmen.


    - Nicht entmutigen lassen: Wenn du wie oben auf Mehlräsling kommst, und du andere nach Bestätigung frägst, wirst du oft Sachen wie "Das ist aber gar keine Art, sondern ein Artenkomplex" hören. Ignoriere das, freu dich, dass du das Ganze auf einen "Artenkomplex" eingrenzen konntest. Und wenn es einmal nur "Weisssporer" ist, ist das ja auch ein Erfolg.

    Viele Pilze lassen sich ohne zusätzlichen technischen Aufwand nun mal nicht genau bestimmen. Oder dir fehlt eben noch die Erfahrung zu wissen, wie genau "spermatisch" riecht.


    Daneben lohnt sich jeder Kontakt mit Leuten, die sich besser auskennen, als man selbst natürlich. Die Mitgliedschaft und rege Teilnahme von Veranstaltungen von Pilzvereinen hilft da ungemein. Auf einem der Vereinsabenden wurde bspw. auch mal ein Risspilz vorgelegt - so habe ich gelernt, wie ein "spermatisch" riechender Pilz riecht.


    Im Winterhalbjahr gab es daneben die letzten Jahre auch immer "Onlinevorlesungen" der ÖMG und BMG, die sehr zu empfehlen sind - im Winter hat man ja eh sonst nichts zu tun ausser vielleicht ein paar Porlinge zu bestimmen ;)


    Das war viel Text, ich hoffe, er ist verständlich, nicht zu konfus und abschweifend, stellt keine zu kontroversen Theorien auf ;) und wird dir im Idealfall noch etwas helfen.


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Wastl,


    Was sicheres kann ich dir nicht sagen, aber da deine Frage jetzt schon sieben Stunden so einsam hier herum steht, würde ich meinen Verdacht hier Mal einwerfen:

    Wenn ich mir die verschiedenen Entwicklungsatadien des Parasols so ansehe, würde ich vermuten, dass da beim Strecken des Pilzes die oberste Hautschicht aufreißt.

    I'm Prinzip also genauso, wie auch die Natterung am Stiel zustande kommt.

    Abzuwischen sind sie ja nicht so einfach, und das würde ich erwarten, wenn das nur Reste eines Velums wären. Mir kommen die eher fest mit dem Hut verwachsen vor?


    Wie gesagt, kein Wissen, nur Vermutung.

    Vielleicht findet sich hier aber ja doch noch ein Experte, der da was Definitiveres sagen kann...


    Gute Nacht

    Michael

    Hallo Benjamin,


    Super Idee!

    Mir fehlt leider vorne und hinten das Fachwissen und die Sehschärfe, aber ich probiere trotzdem Mal auf gut Glück, man könnte ja aus seinen Fehlern:



    Danke für das schöne Rätsel, bin schon auf die Auflösung gespannt!


    Michael


    PS: hoffe der Spoiler tut was er soll...

    Nichts für ungut,

    Aber auch wenn ich kein PSV bin, kenne ich derartige Prüfungssituationen sehr gut, ich habe selbst Prüfungen abgelegt und auch abgenommen. Aus zwei Gründen hatte ich mich hier geäußert:

    Einmal, um den Leuten, die mit derartigen Prüfungen noch keine Erfahrung haben, etwas die Angst zu nehmen. Die eigentlichen Fakten zum Samtfußkrenpling sind anscheinend jedem hier klar und müssen nicht wiederholt werden. Niemand wird Punkte abziehen, wenn man bei der Antwort ausführlicher antwortet und auch Themen einbringt, nach denen nicht explizit gefragt wurde.


    Zum anderen sind hier im Forum anscheinend auch Leute unterwegs, die die Gestalt der PSV-Prüfung durchaus beeinflussen können.

    Einige der Vorstellungen davon, wie solche Prüfungen zukünftig gestaltet werden sollten, kenne ich aus eigener Erfahrung. Besonders mit multiple choice sind sie alles andere als gut. Sie führen zu genau dem, was hier für herkömmliche' Prüfungen befürchtet wird: Sie senken die Qualität und damit die Reputation des zu erwartenden Abschlusses. Weil sie nicht die Beschäftigung mit dem und Verständnis für den Stoff, sondern kurzfristiges, unverstandenes Auswendiglernen belohnen. Das sehe ich an der Uni und auch beim Amateurfunk - das Zeugnis ist inzwischen uA. dank multiple choice das Papier nicht mehr wert . Eine bestandene PSV-Prüfung sollte doch ein Nachweis von Sachkenntnis sein.

    In allen Schulen ist nicht nur in Prüfungen Fragen in freier Form zu beantworten Gang und Gäbe, dort sind sogar literarische Texte zur Bewertung abzufassen. Jeder Schüler ist insofern seinem Lehrer ausgeliefert. Seit es Schulen gibt. Man kann ja einfach Mal Lehrer nach ihrer Meinung zu einigen der hier vorgetragenen Ideen /Forderungen befragen...


    Warum schert mich das hinsichtlich der PSV-Prüfung? Weil ich selbst eben durchaus daran arbeite, diese Prüfung abzulegen.


    Sorry dass ich hier noch einmal off-topic abgeschwiffen bin.


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Harald,


    Die beiden Namen bedeuten, dass einige den Pilz so, andere den Pilz so nennen ;)


    "Phaeolus schweinizii (Fr.) Pat." ist so zu interpretieren: ein gewisser 'Fr.' (Fries) hat den Pilz als [Irgendwas] schweinizii beschrieben, ein gewisser Pat. (Das Kürzel kenne ich nicht) hat ihn in die Gattung Phaeolus gestellt.


    "Phaeolus spadiceus (Pers.) Rauschert" bedeutet entsprechend, dass Pers. (Persoon) ihn als [irgendwas] spadiceus beschrieben, und ein "Rauschert" ihn dann in die Gattung Phaeolus gepackt hat.


    Um so ein Durcheinander zu vermeiden, gibt es da strenge Regeln, welche Bezeichnung "korrekt" ist. Generell gilt die erste Beschreibung als die maßgebliche.

    Dummerweise gibt es davon eine Menge Ausnahmen, so dass das Ganze nicht so einfach ist. Neue Erkenntnisse können da schnell Mal dazu führen, dass sich das korrekte Epithet ändert. Nach so einer Änderung bleibt der alte Name aber dann oft noch lange in Gebrauch.



    Hier siehst du eine Liste derzeit bekannter Namen, die dein Pilz im Laufe der Zeit wissenschaftlich bekommen hatte:

    Species Fungorum - GSD Species


    (Die Seite sieht "schweinitzii" als korrekt).


    Deswegen sind oft mehrere Namen gleichzeitig in Gebrauch. Da es praktisch auch oft nicht so eindeutig ist, welche Beschreibung jetzt die gültige ist, gibt es da auch immer wieder längere Diskussionen und Uneinigkeiten. Dasselbe siehst du zB. auch bei der botanischen Bezeichnung des flockenstieligen Hexenröhrlings...


    Viele Grüße

    Michael


    PS: Wenn ich das richtig sehe, hat gerade der Kamerad hier da wohl eine besonders witzige Geschichte: Laut species fungorum hat den Pilz Fries doppelt beschrieben: einmal als Polyporus schweinitzii und einmal als Daedalea spadicea - im selben Werk!?!

    ;) ;) ;) ;) ;) ;) ;) ;) ;) ;) :P Hi,


    wir haben sehr um den zufallsbedingten Fragengenerator gekämpft. Multiple Choice-Fragen sind damit nicht abbildbar.

    Hallo Stefan,


    Bin mit nicht sicher, ob ihr da jetzt glücklich oder unglücklich drüber seid, dass keine multiple choice -Fragen möglich sind. Ich bin's.

    Habe noch nirgends erlebt, dass die Einführung von multiple choice das Niveau nicht wesentlich gesenkt hätte - die Versuchung ist einfach zu groß, dann einfach zum Fragenkatalog die korrekten Antworten auswendig zu lernen.

    Gedanken zu der Antwort müsste man sich keine mehr machen, und Diskussionen wie diese hier erübrigten sich dann auch.


    Die Objektivität in allen Ehren, aber letztlich geht es doch bei der PSV-Prüfung darum, die Eignung des Geprüften zum PSV, und nicht dessen Kurzzeitgedächtnis, festzustellen.


    Und das kann man mit offenen Fragen besser als mit multiple choice erreichen.


    Konkret zielt die Frage hier doch darauf ab, das Wissen des Prüflings über Samtfußkremplinge zu testen, und zu prüfen, ob der Prüfling zu einer sinnvollen Empfehlung kommt und diese auch haltbar verargumentieren kann. Wohin die Empfehlung dann letztlich geht, eher zu essbar, oder eher nicht, würde ich hier als eher nebensächlich ansehen. Viel ist eben nicht so klar wie der Speisewert einer Galerina marginata, und lässt sich entsprechend nicht in multiple choice pressen.


    Natürlich gibt's bei so einem großen Fragenkatalog sicher auch die ein oder andere fragwürdige ;) Frage.

    Ich denke aber, dass ihr großartige Arbeit leistet, viel besser jedenfalls, als deine Entschuldigungstiraden hier vermuten lassen.


    Vielen Dank für dein Engagement und gute Besserung!


    Michael


    PS: Ich bin kein PSV.

    Wenn ich beim Sammeln was essen will, dann gibts nen Schluck Wasser über die dreckigen Pfoten und nen Lappen im Rucksack und gut ist. Davon hab ich mir noch nie was geholt.

    Das ist ja schön für dich, der Fuchsbandwurm zeigt sich nur halt meist erst nach Jahrzehnten und längerer Exposition und ist dann auch nicht mehr wirklich behandelbar. Ich würde also jedem dazu raten Waldkräuter ordentlich zu reinigen und Waldpilze sollten bis auf wenige Ausnahmen so oder so nur gegart verzehrt werden. Ansonsten stimmt das natürlich, dass man es mit der Sauberkeit von Lebensmitteln auch übertreiben kann. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.

    Hallo maxrmu,


    Nichts genaues weiß man nicht. Für mich wirkt, was ich zum Thema finden konnte, als wäre die Möglichkeit einer Infektion über rohe Früchte usw. sehr unwahrscheinlich:


    "Es scheint naheliegend, dass Waldfrüchte ... wie beispielsweise ... Pilze, die mit Fuchskot in Berührung kamen, ein Infektionsrisiko bergen. Nachgewiesen wurde dies aber bislang in keinem konkreten Fall."


    Das steht so auf der Seite der AOK ( https://www.aok.de/pk/magazin/…ebertragung-und-symptome/ ). Nahezu wortgleich findet sich die Aussage auch auf der Seite des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.


    Was wohl schon empirisch nachgewiesen ist, ist eine erhöhte Gefährdung von Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten - und von Hundehaltern.


    Die Uni Würzburg schreibt mehr oder minder dasselbe, auch dass man sich über eingeatmeten Staub infizierten könnte ( https://www.hygiene.uni-wuerzb…ococcus/fragen-antworten/ ).


    Was man daraus macht - das grüne Risiko in Kauf nimmt und im Wald vielleicht auch Mal Beeren vom Busch isst, man seinen Hund abschaft oder nur noch mit Atemschutzmaske in die Natur geht muss jeder für sich entscheiden...


    Ich tendiere zu meinem Vorposter - es gibt unglaublich viel, was potentiell gefährlich sein könnte (wie wir hier sehen, auch Waldluft! ).

    In Anbetracht dessen, dass das Risiko sich mit Fuchsbandwurm zu infizierten extrem gering ist, ignoriere ich den - so wie die Möglichkeit, von einem Meteoriten erschlagen, oder von einer Dasselfliege mit einem Pferd verwechselt zu werden.


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Vika,


    Das ist er ziemlich sicher. Der bildet gern so einen Höcker an der Ansatzstelle...


    Die Ansatzstelle (nicht breit, sondern fast schon gestielt) mit so einem Höcker in Kombination mit der Hutfarbe (eben dieses Eierschalenbraun), den weißen Lamellen und dem Substrat (Birke) macht es für mich schwer, irgendwas zum Verwechseln zu finden.

    Du kannst ihn auch noch durchschneiden, dann solltest du weiches, weißes Fleisch sehen.


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Thiemo,


    vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Intuitiv hatte ich etwas anderes erwartet, deine Erklärung leuchtet aber sogar mir absolut absolut ein!


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Malone,


    das Szenario habe ich wohl etwas schief gewählt.


    Da es mit einem kontreten Beispiel nicht geklappt hat, versuche ich meine Frage etwas abstrahierter:


    Aktivkohle ist meines Wissens nach weder giftig, noch wirkt sie sich sonstwie negativ auf den Körper aus (ausser man macht irgendwas ganz abgedrehtes und erstickt sich damit).

    Aktivkohle bindet viele Chemikalien und verhindert so deren Aufnahme, daher verhindert sie bei vielen Giften, dass sie vom Magen/Darm ins Blut gelangen.

    Das funktioniert natürlich nur, solange die Chemikalien noch nicht im Blut angekommen sind.

    Daher ist die Einnahme zeitkritisch, je früher, desto besser.


    Wenn die Einnahme der Kohle nicht dazu führt, dass andere Maßnahme verzögert oder sonstwie vernachlässigt werden, sieht das für mich so aus, als wäre die Einnahme immer sinnvoll.

    Liege ich da richtig?


    Oder gibt es da irgendwelche physiologischen/chemischen Aspekte, die dazu führen, dass bei bestimmten Vergiftungen die Einnahme von Aktivkohle sich negativ auf den Vergiftungsverlauf auswirken kann?


    Wie gesagt, das alles unter der Annahme, dass die Einnahme andere Maßnahmen verzögert oder behindert (man also trotzdem ins Krankenhaus gefahren wird zB).


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo allseits,


    es ist sicher keine gute Idee, Aktivkohle als Ersatz für andere Maßnahmen (Giftnotruf etc) zu nehmen.

    Aber gesetzt, dass man den Giftnotruf ruft, spricht irgendetwas dagegen, während man telefoniert, Aktivkohle zu nehmen?

    Sprich, kann Aktivkohle als solches rein chemisch / physiologisch bei Vergiftungen auch schaden bzw. die Behandlung erschweren?


    Ich meine, es gibt eine Menge Gifte, denen mit Aktivkohle effektiv entgegengewirkt werden kann, so man sie rechtzeitig nimmt, und schädlich ist Aktivkohle für sich genommen jetzt auch nicht.

    Von daher wäre meine Vermutung, dass es keine schlechte Idee sein kann, diese zu nehmen, wenn man sie grade zur Hand hat und andere Maßnahmen nicht vernachlässigt, oder?


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Mausmann,


    Naja, woher diese Daten kommen sollen, weiss ich nicht - deswegen frage ich ja, ob es solche gibt.

    Vorstellen könnte ich mir, dass die Giftnotrufzentralen da etwas dazu sagen könnten. Spätestens wenn es eine lebensgefährliche oder sogar tötliche Vergiftung gäbe, würde das - hoffe ich - irgendwie publik und in irgendeiner Statistik auftauchen - ganz egal, ob die verursachenden Pilze aus dem Supermarkt oder einem kleinen Lebensmittelgeschäft stammen, oder?


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo in die Runde,


    sehr interessante Diskussion!

    Allerdings kommt mir das Ganze, wenn ich die ursprüngliche Frage nehme, etwas von hinten her aufgezäumt vor.


    Was hier diskutiert sind, sind mögliche Ursachen für eine Schädigung (Erkrankung oÄ.) durch Supermarktpilze bzw. Maßnahmen, um die Gefährdung zu reduzieren.

    Das ist spannend, aber nicht dasselbe, wie nach der Gefährdung durch solche Pilze zu fragen.


    Gefährdung meint doch das Risiko, durch den Verzehr von Supermarktpilzen irgendeinen Schaden zu nehmen.

    Das hängt direkt mit der Wahrscheinlichkeit, geschädigt zu werden, zusammen.

    Und diese Wahrscheinlichkeit lässt sich doch im Prinzip ermitteln, indem man sich ansieht, wie viele Fälle von Schädigung durch Supermarktpilze wir in der Vergangenheit jährlich gesehen haben.


    Gibt es belastbare Daten, wieviele Erkrankungen oÄ. durch den Konsum von Supermarktpilzen jährlich hervorgerufen werden?

    Oder weiß man da nix Genaues?


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Michael,

    nein. Ich hatte ihn auch erst für einen Täubling gehalten.



    Hallo Frank,


    An einen Täubling habe ich jetzt nicht gedacht - die milchen ja eigentlich nicht.

    Ich wäre ganz bei Werner bei einem Milchling.

    Hast du vielleicht ein Foto einer Stielbruchstelle ?


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo,


    die "echte" krause Glucke wächst doch nahezu ausschließlich bei / in Kiefern, oder?

    Der Rindenrest rechts unten sieht mir nicht wie typisch Kiefer aus, oder? Eher Richtung Fichte oder Tanne? Das würde auch stark für die breitblättrige sprechen...


    VIele Grüße

    Michael

    Hallo Oliver,


    Ascomyceten werden auch behandelt.

    Allerdings teil sich das Buch rein von den Seitenzahlen her so auf (die Seitenzahlen sind nur überschlagen ;) :


    Polyporales p.p. -> 20 Seiten

    Boletales -> 40 Seiten

    Lamellenpilze im Weiteren Sinne -> 500 Seiten

    Russulales -> 70 Seiten

    Ascomyceten ->180 Seiten

    Nichtblätterpilze usw -> 70 Seiten


    Schon von daher ist klar, dass der Fokus auf den "klassischen Pilzen" mit Röhren und Lamellen liegt.

    Diese werden soweit ich das in den paar Tagen, da ich das Buch habe, beurteilen kann, ziemlich erschöpfend behandelt.

    Ich kenne mich mit Ascomyceten überhaupt nicht aus, vermute aber rein vom Seitenzahlenverhältnis her nicht so ausführlich behandelt werden.

    Um ehrlich zu sein, war ich etwas überrascht, dass in dem Buch überhaupt Polyporales behandelt werden.

    Dass 20 Seiten nicht ausreichen, um diese Gruppe erschöpfend zu behandeln, ist klar.

    Ist auch völlig in Ordnung, Schwerpunkte zu setzen.

    Das Buch kann sicher keine Monographien ersetzen, und es macht das auch selbst klar, dass es das auch nicht will (Aus dem Kapitel "Für wen ist dieses Buch gedacht?"):


    "... Das Buch bleibt solange ein wertvoller Begleiter, bis man sich die Strukturen und Ordnungen eingeprägt hat. Mit dem erarbeiteten Überblick ist der Weg offen, sich mit Monografien in Teilgebiete zu vertiefen..." .


    Gerade diesen roten Faden an die Hand zu geben, Ordnung in die unüberschaubare Fülle der Pilzwelt zu geben, macht das Buch anscheinend sehr gut.

    Ich kann das Buch nur empfehlen, es ist meiner Meinung nach ein hervorragendes, für klassische Pilze umfassendes Werk!


    Mich hat nur die Artenauswahl bei den Porlingen etwas gewundert. Ich frage mich, ob es da ein System gibt, nachdem der Autor die aufgenommenen Arten gewählt hat, und wenn ja, welches das sein könnte?

    Viele Grüße

    Michael


    PS: Jetzt ist das doch fast eine halbe Rezension geworden...

    Hallo zusammen

    Das Buch wiegt rund ca 4.7kg .......meine persönliche Meinung; Aufteilung in 4 Bände und dafür mehr Bilder und Mikromerkmale hätte ich begrüsst. Aber eine gewaltige Arbeit ist hier entstanden und Anbetracht von 3800 Arten, kann es doch noch ab und zu vorkommen das die eine oder andere Art fehlt. BG Andy

    Hallo Andy,


    da hast du Recht! Bisher beeindruckt mich das Werk ziemlich!


    Weil du es gerade ansprichst: Die Artenauswahl ist tatsaechlich ein Punkt, der mich etwas verwundert.

    Aufgefallen ist mir das bei den Porlingen: Da taucht Gloephyllum sepiarum und Gloeophyllum abietinum auf, Gloeophyllum odoratum fehlt aber.

    Dasselbe Spiel mit Ganoderma, lucidum ist drinnen, applanatum nicht.

    Auch sonst fehlen eine Menge der Porlinge im weiteren Sinn...

    Ich habe da so den Verdacht, dass vielleicht nur Arten, die in irgendeiner Weise einen "Stiel" ausbilden koennen, aufgenommen wurden.

    Ich habe im Buch selbst aber bis jetzt keine Erklaerung dafuer gefunden...

    Hat vielleicht jemand anderes eine Idee, warum dem so ist? Ich habe die (sehr guten!) Einleitungskapitel noch nicht komplett durch, vielleicht gibt es dazu ja auch im Werk eine Erklaerung, die ich noch nicht entdecken konnte?


    Das soll dem Werk aber keinen Abbruch tun - Porlinge waren sicher auch nicht der Fokus, auf den das Werk seinen Schwerpunkt legen wollte!

    Ich kann nur erahnen, welcher Aufwand in diesem Werk steckt!


    Viele Gruesse

    Michael

    Hallo Bernd,

    danke für deine ausführlichen Worte, aber das war nicht nötig. Ich wollte nur auf die mittlerweile um sich greifende "Wut" hinweisen, Abkürzungen zu benutzen, die das Sprachverständnis stören. Und Michael (Vidar) hat ja nicht ohne Grund gefragt, was Perser heißt. Ich finde diese Abkürzungen bedenklich und der Sprache tut das sicher nicht gut. Aber genug davon, einen Konsens wird es sicher nicht geben.

    Was so eine kleine Frage auslösen kann... Schlicht wie ich bin wollte ich eigentlich nur die Bedeutung erfragen...

    Sprache ist nicht homogen, und das ist auch kein großes Problem , im Zweifel fragt man halt kurz nach - wobei, bei den Wogen, die das hier auslöst...

    Der thread sollte doch eigentlich um Helvella gehen.