Beiträge von ibex

    Hallo Raphael


    Vielen Dank für die ausführliche Antwort. :thumbup: Ja, mit den Sporen hatte ich zuerst wirklich Mühe. Ich dachte schon mein Objektiv sei irgendwie defekt oder vom Immersionsöl verschmutzt. Auch waren die Sporen extrem unruhig und wirbelten bei jeder kleinen Bewegung wild umher. :)


    Ja, mit Kongorot wären die Cheilozystiden sicher besser zu sehen. Wahrscheinlich bin ich da auch etwas faul und denke mir, wenn es nicht unbedingt sein muss, bleibe ich lieber beim Wasser. :) Und das mit dem Quetschen muss ich noch etwas mehr üben, aber ich denke es ist auch dank eurer Tipps mittlerweile schon deutlich besser als ganz am Anfang.


    Die Basidien habe ich auch gemessen, da ich mal fast alles wie aus dem PdS darstellen wollte und dort ist auch die Grösse der Basidien angegeben. Aber wenn das meistens nicht relevant ist, werde ich nächstes Mal darauf verzichten. Ja, du hast recht, später messen müsste mit der Software sicher gehen. Kürzlich wollte ich es mal testen, habe aber gerade nicht herausgefunden, wie es geht. Ich werde wohl mal in die Bedienungsanleitung schauen oder kurz bei meinem Händler anrufen und fragen.


    Ja, die HDS ist nicht so einfach zu mikroskopieren. Die ganz feinen Hyphen mit 1-2 µm in der obersten Schicht, wie im PdS habe ich auch gefunden und sie sind oben im Foto auch bemasst, aber ich habe gerade gemerkt, dass man die Bemassungen fast nicht sieht. :) Da ist weiss wohl nicht gerade die optimale Farbe. Das kann man aber sicher auch in der Software umstellen. Da hast du sicher recht, dass man da mit Kongorot mehr sehen würde, vermutlich gerade auch, weil der Hut weisslich ist.


    Dann bin ich froh, dass man das durch das Mikroskop nie direkt so sieht, wie auf den Strichzeichnungen aus dem Buch, ich dachte schon ich mache da etwas falsch. Beim Durchfokusieren finde ich sieht es dann schon meistens etwa so aus, wie im Buch.


    Die weiteren Punkte für eine vollständige Dokumentation werde ich mir merken, vielen Dank. :thumbup:


    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Nummer 4 (der als Milchling 3 bezeichnet wurde) ist kein Milchling, sondern mMn Cortinarius bolaris - Rotschuppiger Raukopf.


    LG

    Benjamin

    Hallo Veronika

    das drittletzte Bild zeigt etwas wie Reste einer Scheide und da kann es kein Grauer Wulstling sein. Die Knolle sieht eher Rübe artig beim Grauen Wulstling aus.

    Ludwig beschreibt den Stiel von Amanita excelsa var. excelsa unter anderem folgendermassen: "lang und meist tief im Boden steckend; Basis fast ohne Knolle; mit eng anliegender Volva, die jedoch meist im Boden zurückbleibt;"


    Zudem hat auch Pablo dieses Merkmal schon beschrieben:

    Meistens gelingt es mir recht gut, die beiden im Feld zu trennen (unabhängig davon, ob das nun den Status eigener Arten, Varietäten oder nur Formen verdient).

    Amanita "excelsa" ist der mit den tendenziell schlanken Fruchtkörpern mit recht tief im Boden eingesenkter, kaum knolliger Stielbasis, die oft von Resten einer brüchigen Scheide umgeben ist.

    LG

    Benjamin

    Guten Tag Shanks


    Das sieht für mich eigentlich nach dem Grauen Wulstling - Amanita excelsa aus. Vergleiche doch mal damit.


    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Einen weiteren Fund habe ich kürzlich auf morschem Nadelholz, ca. 1800m gemacht. Es handelt sich dabei um einen Helmling. Hut etwa 1 bis 2cm breit, leicht klebrig, hygrophan, gerieft. Lamellen ausgebuchtet und mit Zähnchen herablaufend. Stiel leicht schmierig, zur Basis gräulich. Geruch konnte ich zunächst nicht feststellen, als die Pilze aber in einer Tupperdose im Kühlschrank lagen und ich dann nochmal direkt nach dem öffnen daran gerochen habe, nahm ich einen schwachen Geruch nach Geranien wahr. Geschlüsselt habe ich mit folgendem Schlüssel von Aronsen&Laessoe: https://mycena.no/

    Mit dem Schlüssel kommt man makroskopisch eigentlich ziemlich schnell zum Ziel und soweit ich das sehe müsste das Mycena laevigata sein.


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    Nun noch zu den Mikrodaten:

    Zuerst zu den Sporen: Ich habe 30 Sporen gemessen und diese lagen bei 6.8 µm (6.4 - 7.4 µm) x 4.3 µm (3.9 - 4.8 µm), Q = 1.6. Die Sporen sind elliptisch, hyalin und mit Tropfen. Sie scheinen sehr empfindlich zu sein und neigen dazu auseinanderzufallen. Wenn man das so sagen kann. :)




    Die Cheilozystiden sind fusiform oder pfriemförmig. Ein paar wenige auch irgendwie geweihförmig:






    Hier noch Fotos der Basidien. Ich habe diese mit den Sterigmen gemessen. Es war da schon etwas spät und ich war mir als Anfänger da nicht mehr ganz sicher. Soweit ich jetzt weiss werden diese aber eigentlich ohne Sterigmen gemessen, oder?





    Zum Schluss habe ich noch die HDS mikroskopiert. Ich wollte mal diese kleinen Hyphen der obersten Schicht sehen. Die HDS finde ich oft noch etwas schwierig zu mikroskopieren, bzw. zu interpretieren, ob sie mit dem Bild z.B. im PdS übereinstimmt. Dort steht auch etwas von schwach gelatinisiert. Das sagt mir dann auch schon wieder nichts. :)





    Soweit ich gesehen habe, passt auch die Mikroskopie zu M. laevigata, ausser jemand von euch hat etwas dagegen und erhebt Einspruch. :)


    LG

    Benjamin

    Hallo Andy


    Vielen Dank. Ja, zuerst dachte ich mir auch. Oh nein, was habe ich mir da nur wieder angetan. Aber eigentlich ist es ja spannend und zusätzlich auch eine gute Übung. Jetzt habe ich noch den Helmling. Dort bin ich mir bei der Bestimmung aber eigentlich ziemlich sicher. Werde ihn heute oder morgen aber noch hier einstellen.


    LG

    Benjamin

    Hallo Björn


    Dann möchte ich mich nochmal ganz herzlich für die grosse Hilfe bei dir bedanken. Das hat mir wirklich sehr weitergeholfen. :daumen: Die Mikroskopie finde ich mittlerweile schon enorm spannend und ich bin so froh, dass hier immer wieder jemand ist, der einem Anfänger, wie mir, zur Seite steht.


    Wünsche noch einen schönen Abend und LG

    Benjamin

    Hallo Björn


    Vielen Dank für die Rückmeldung. Hm, das ist nicht gerade einfach. :) Für mich sah es aber eigentlich schon so aus, wie im ersten Foto. Inkrustiertes Pigment wäre ja wie bei meinem E. hirtipes Fund auf diesem Foto: https://www.pilzforum.eu/attachment/515641-2m-jpg/

    Das konnte ich aber nirgendwo sehen. Aber irgendwie tue ich mich beim Mikroskopieren der HDS und auch der Interpretation immer noch sehr schwer.


    Wie kann man denn zu 100% sagen, dass es intrazellulär ist? Hauptsächlich mit Erfahrung direkt am Mikroskop oder sind meine Fotos oder das Präparat zu schlecht gemacht?


    LG

    Benjamin

    Hallo Björn, hallo zusammen


    Ich habe jetzt die Huthaut mikroskopiert. Wiederum bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich das richtig interpretiert habe und wäre daher dankbar, wenn mal jemand schauen könnte. Ist mit intrazellulären Pigment das auf den Fotos gemeint?





    Vielen Dank im Voraus und LG

    Benjamin

    Hallo nochmal


    Super, das freut mich, vielen Dank. Dann bliebe jetzt noch die Huthaut. Wie mikroskopiere ich die hier am besten? Den Hut in der Mitte durchschneiden und dann einen senkrechten Schnitt, möglichst dünn. Dann habe ich etwas Huthaut und etwas Huttrama und das lege ich dann gequetscht in Wasser unters Mikro, oder? Wie sieht intrazellulär eigentlich aus?


    Edit: Ich habe gerade gesehen, dass du das Vorgehen beschreiben hast. Vielen Dank, ich werde es mal versuchen. Nur weiss ich leider nicht genau, wie intrazellulär aussehen müsste.


    Vielen Dank und LG

    Benjamin

    Hallo Björn, hallo zusammen


    Das mit Kongorot habe ich heute gemacht. Allerdings bin ich mir wieder nicht sicher, wie solche Schnallen genau aussehen sollten. Könnt ihr bitte mal die Fotos anschauen und mir sagen, ob da irgendetwas Schnallen sind. Und falls nicht, kann mir jemand evtl. ein Mikrofoto von so einer Schnalle schicken, damit ich zielgerichteter suchen kann?


    Hier mal ein paar Fotos. Schwarz eingekreist habe ich die Stellen, bei denen ich evtl. an eine Schnalle gedacht habe:









    Ist da irgendetwas eine Schnalle? Ansonsten wäre ich für ein Beispielfoto wirklich sehr dankbar.


    Vielen Dank und LG

    Benjamin

    Guten Abend Björn


    Zuerst mal vielen Dank für die ganzen Erklärungen. :thumbup:


    die Schlüssel in den Fungi Europaei 5B sind für die Untergattung Noleana doch eigentlich relativ einfach im Gebrauch.

    Für dich wahrscheinlich schon. :) Bei mir gibt es da aber schon immer wieder grosse Fragezeichen. Dann weiss ich wieder nicht genau, was gemeint ist. Mein Englisch ist zwar nicht so schlecht, aber mein Pilzenglisch hat noch grosse Lücken. Aber ich bin den Schlüssel jetzt nochmal durchgegangen und komme jetzt zumindest gefühlt etwas besser durch. Die Frage, bei der ich im Moment feststecke, ist die nach den Basalschnallen der Basidien.


    Ganz grundsätzlich sollte man bei Entoloma neben den Sporen, die du ja schön dargestellt hast, die folgenden Dinge prüfen:

    Sind Schnallen (insbesondere an der Basis junger Basidien/Basidiolen) vorhanden? Hierfür empfiehlt sich übrigens ein Präparat in Kongorot zu erstellen. Am besten etwas Lamelle in Kongorot geben, das Färbemittel komplett eintrocknen lassen und dann mit KOH ausspülen und darin mikroskopieren.

    Das scheint vermutlich nicht ganz so einfach zu sein. Heute habe ich schon wieder stundenlang mikroskopiert, vielleicht versuche ich es morgen nochmal. Jedenfalls vielen Dank für die Erklärung. :thumbup:


    Ist das Pigment der Huthaut inkrustierend oder intrazellulär? Hierbei dann in Wasser mikroskopieren.

    Entschuldige für die vielleicht dumme Frage, aber gibt es irgendwo eine Übersicht, wie was aussieht. Z.B. wüsste ich jetzt wieder nicht, wie intrazellulär auszusehen hat. :/


    Zum Nachweis von Cheilozystiden empfiehlt es sich, eine Lamelle auf einen Objektträger zu legen, dann mit der Rasierklinge einen dünnen Streifen der Lamellenschneide abzutrennen und die dann ohne großes Quetschen weiter zu untersuchen.

    Ich habe nochmal nach Cheilos gesucht, konnte aber keine finden.


    Da der Stiel bei deinem Fund auffallend bereift ist, bietet es sich auch an zu prüfen, ob Caulozystiden an der Stielspitze vorhanden sind.

    Ich denke die Caulozystiden habe ich gefunden. Jedenfalls sieht es etwa so aus wie im FE Buch und auch die Grösse passt zur Beschreibung von E. cuneatum:






    Vielen Dank nochmal und LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Gestern war ich mal wieder im Wald unterwegs. Wenn ich sehe, was einige schon finden, bin ich schon etwas neidisch. Bei uns ist immer noch nicht viel los und ich muss daher das nehmen, was da ist. :) Daher kam mal wieder eine Entoloma mit. Der Hut war zwischen 2.5cm und 3cm breit, konisch, gerieft und hygrophan. Am auffälligsten fand ich aber den Kontrast zur deutlich helleren Papille. Der Stiel war bei einem Exemplar etwa 7.5cm, beim anderen etwa 4cm lang, längsfaserig und bereift (vor allem die Spitze). Die Lamellen würde ich als frei oder zumindest fast frei bezeichnen. Geruch konnte ich keinen feststellen. Der Fundort war auf ca. 1800m, am Fusse eines Baumstumpfs, umgeben von Fichten.


    Dann habe ich mal versucht zu schlüsseln. Ich habe jetzt auch das Buch Fungi Europaei Entoloma, aber muss ganz ehrlich sagen, dass mir das Schlüsseln damit noch zu kompliziert war. :/ Also habe ich mal mit dem Winkler geschlüsselt. Damit kam ich dann zu Entoloma cetratum. Die Basidien sollen dort aber vorwiegend 2-sporig sein, was sich unter dem Mikroskop aber nicht bestätigte, denn sie waren 4-sporig. Also habe ich mal mit dem Pds geschlüsselt. Dort kam ich zuerst zu E. vernum. Obwohl ich fand, dass das Foto im Buch nicht so zu meinem Fund passt, habe ich dann z.B. auf fundkorb.de ein doch sehr ähnliches Foto gefunden. Dann habe ich mal hier im Forum danach gesucht und fand diesen Beitrag: Entoloma vernum?

    Durch den Tipp von Werner Edelmann kam ich dann zu Entoloma cuneatum. Ich habe mir dann die Beschreibung im FE Entoloma Buch durchgelesen und fand das sehr passend. Auch die helle Papille wird dort erwähnt. Das war vielleicht ein wilder Bestimmungsritt. 8o ^^ Was denkt ihr, könnte Entoloma cuneatum passen? Müsste ich noch weitere Untersuchungen vornehmen.


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    1g: Nach ein paar Stunden im Trocknen war der Hut sehr ausgeblasst:


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    Nun zur Mikroskopie:


    Zuerst zu den Sporen: Ich habe 31 Sporen gemessen und diese lagen bei 11 µm (9.9 - 11.9 µm) x 7.9 µm (7.3 - 8.4 µm), Q = 1.4. Auch von der Form her dürften sie passen:




    Nachfolgend noch ein paar Fotos von den Basidien. Man sieht auf einigen auch gut, dass diese 4-sporig sind:







    Bei den Cheilozystiden bin ich mir nicht sicher. In einigen Quellen steht, dass keine vorhanden sind. Im Buch FE Entoloma steht: "cystidia absent or scattered among basidia, but strongly protruding from hymenium". Ich weiss beim Mikroskopieren oft noch nicht genau, was ich da gerade sehe. :) Das rot eingekreiste, unter der Basidie sind ja keine Cheilos, oder?




    Falls jemand von euch Entoloma-Kennern sich das mal anschauen könnte und mir eine Einschätzung geben könnte, wäre ich sehr dankbar. Falls nötig, kann ich auch versuchen noch weitere Daten nachzureichen.


    Ach ja, im Ludwig habe ich gesehen, dass er Entoloma cetratum und Entoloma cuneatum synonym behandelt werden. Und er schreibt dazu, dass letztendlich eine DNA-Analyse Klarheit bringen sollte.


    Ich habe hier auch noch eine Mycena, die untersucht werden möchte. Kann also gut sein, dass ich euch später oder morgen auch noch damit in einem anderen Thread nerve. ;) ^^


    Vielen Dank im Voraus und LG

    Benjamin

    Hallo nochmal


    Vielen Dank für eure Antworten. :thumbup: Das mit den Beschreibungen ist teilweise schon etwas verzwickt. Wenn ich in der Beschreibung von "sehr engstehenden Lamellen" lese, dann erwarte ich eigentlich schon etwas in der Art, wie bei meinem Fund. Oder wären das dann schon "extrem" engstehende Lamellen? ^^ Aber ich weiss schon worauf ihr hinaus wollt und so Beschreibungen sind nicht so einfach und liegen eben oft auch im Auge des Betrachters.

    die Art hat zwar immer recht eng stehende Lamellen, aber eben nicht so extrem wie von dir gezeigt... schwierig zu beschreiben, aber wenn man die Art schon oft gesehen hat eben nicht ganz passend... einige Bilder, die's vielleicht verständlicher machen findest du etwa in der Pilzdatenbank der ÖMG

    https://pilzdaten-austria.eu/#tax/182555

    Vielen Dank für den Link, Florian. Du hast schon recht, hier wirken sie meistens nicht so engstehend, wie bei meinem Fund. Auf einem Foto sind sie aber mMn auch sehr engstehend: https://pilzdaten-austria.eu/H…1c-486c-97c1-b179e1a5a989


    LG

    Benjamin

    Hallo Raphael


    Besten Dank auch dir für deinen Beitrag.


    Die sehr engstehenden Lamellen sind das einzige, was untypisch ist. Aber da würde ich jetzt ein AUge zudrücken.

    Irgendwie verstehe ich das nicht so ganz. Leider sind die Beschreibungen in der Literatur welche ich zur Verfügung habe zu K. lignicola meistens eher dürftig. Im Ludwig ist sie aber ausführlicher und dort steht fett gedruckt: "Lam.: abgerundet bis gerade angewachsen; sehr engstehend;"

    Im Funga Nordica steht: "gills crowded and narrow"


    Da werden doch die engstehenden Lamellen beschrieben und das passt doch somit genau, oder nicht? Ich bin irgendwie etwas verwirrt. :)


    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Danke euch für die Antworten.

    Die Steilspitze ist weisslich bepudert,

    könnte das von den Sporen kommen und hast du mal mit dem Knopfstieligen Rübling verglichen?

    Wie ist die Sporenpulverfarbe?

    Es müssen ja nicht immer gleich die seltenen Arten sein...

    Zum Knopfstieligen Rübling passt weder die Sporenpulverfarbe, noch die Sporengrösse. Die Sporenpulverfarbe ist zimtbraun:



    Die weisslich bepuderte Stielspitze wird z.B. im PdS als Merkmal für K. lignicola aufgeführt. Und nein, es muss nicht immer gleich eine seltene Art sein, aber hier weisst die Datenlage mMn in diese Richtung. Zudem ist K. lignicola in der Schweiz nicht so selten und passt eigentlich auch optimal zum Standort auf morschem Nadelholz montan auf ca. 1800m:

    Distribution Map


    Bitte nicht falsch verstehen, ich habe absolut nichts gegen Einwände, sondern bin froh, wenn ihr eure Gedanken mit mir teilt.


    Teilweise sieht man bei den Cheilozystiden diese knotigen Auswüchse. Es sieht, so wie ich das sehe, aus, wie z.B. einige Bilder aus dem PdS. Aber da ich mit dem Mikroskopieren gerade erst angefangen habe, hoffe ich immer, dass ich das auch richtig interpretiere und frage daher auch lieber nochmal hier nach:




    Ach ja, die FK schienen ziemlich frisch gewachsen zu sein und ich könnte bei Bedarf auch nochmal welche holen.


    trotzdem ist Axels Anmerkung zu deinen Erwartungen erlaubt. Denkst du, dass in diesem Forum jemand ist, der Kuehneromyces lignicola schon so oft gefunden und bestimmt hat, dass er dir deinen Fund anhand deiner gelieferten Informationen bestätigen könnte? Ich selber kenne einiges an Arten, aber ich bin mir sicher, dass ich K. l. noch nie gesehen geschweige denn bestimmt hätte. Du solltest dich an den Gedanken gewöhnen, dass du beim Fund einer sehr seltenen Art bei der Bestimmung allein auf weiter Flur bist und realistischerweise niemand anderen nach einer Bestätigung deines Fundes fragen kannst. Somit liegt allein bei dir die Entscheidung, ob du aus dem Fund K. l. machst oder nicht.

    Selbstverständlich ist seine Anmerkung erlaubt, ich habe ja auch nichts gegenteiliges behauptet, oder? :) Nein, vermutlich wird es hier nicht viele geben, welche K. lignicola schon untersucht haben. Allerdings sind hier Leute mit riesigem Pilzwissen unterwegs und wenn ich die benötigten Daten liefern kann (falls nötig kann ich sicher auch noch weitere liefern), wäre es toll, wenn mich vielleicht jemand dabei unterstützen könnte, um den Fund abzusichern. Evtl. könnte ich noch Raphael fragen, ob er mal hier reinschauen könnte, da er auch oft montan bis hochmontan unterwegs ist und K. lignicola vielleicht selbst schon mal gefunden hat.


    Danke nochmal an alle und LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Bei uns ist pilztechnisch im Moment zwar leider noch nicht gerade viel los, das wenige was ich aber finde ist mMn zumindest spannend. Gestern fand ich auf etwa 1800m an morschem Nadelholz, kleine, braune Pilzchen und ich dachte zuerst an etwas aus dem Gifthäublings-Komplex. Die Pilze waren ziemlich klein (ca. 1.5cm bis max. 3cm) und schienen büschelig oder zumindest sehr gesellig zu wachsen. Als ich dann ein paar Pilze entnahm, war ich mir nicht mehr sicher, was das für eine Art sein könnte, da sie mir für Gifthäublinge irgendwie komisch schienen. Zuhause habe ich sie dann noch genauer untersucht und auch mikroskopiert, spätestens da, war klar, dass das keine Gifthäublinge sein können. Ich habe dann etwas gesucht und kam zu Kuehneromyces lignicola - Glattstieliges Stockschwämmchen. Der Fundort, die Jahreszeit und die Merkmale passen meiner Meinung nach. Seid ihr damit einverstanden?


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    Die Hutränder sind leicht gerieft

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    Die Steilspitze ist weisslich bepudert, die Lamellen sind sehr engstehend und haben eine hellere Schneide

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    Die Hüte sind stark hygrophan, wie man auf dem folgenden Bild sehr gut sieht

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    Nun zur Mikroskopie. Falls ich etwas falsches schreibe, korrigiert mich bitte gerne. Also Mikroskopierneuling bin ich immer dankbar, wenn mich jemand auf Fehler hinweist.


    Zuerst zu den Sporen: Ich habe 34 Sporen gemessen und diese lagen bei 7.01 µm (6.5 - 7.5 µm) x 4.27 µm (4 - 4.7 µm). Soweit ich das sehe sind die Sporen glatt, dickwandig und haben einen Keimporus:




    Nachfolgend noch Fotos von den Cheilozystiden. Soweit ich sehe dürften auch diese zu K. lignicola passen:







    Vielen Dank im Voraus und LG

    Benjamin

    Hallo nochmal


    Ich danke euch allen nochmal. :thumbup: Teile des Pilzes sind getrocknet und ich denke ich werde vermutlich eine Sequenzierung machen lassen. Wenn es etwas neues gibt, schreibe ich es dann wieder hier rein.


    LG
    Benjamin

    Hallo zusammen


    Erstmal vielen Dank für die Antworten.

    hast du auch nach Cheilozystiden geschaut?

    Ich habe ein paar Fotos oben hinzugefügt. Ich hoffe das passt so. Ich müsste wohl noch etwas mehr quetschen, bin eben einfach noch Mikroskopanfänger. ;) Wenn ich das richtig sehe, müssten sie aber von der Grösse und Form her zu A. chionodermus passen, oder?


    Kann gut hinkommen hast du mal im Parra und/oder im neuen Parra/Capelli geschlüsselt?

    Nein, mit dem Kibby. Leider habe ich im Moment nur diesen zur Verfügung.


    Später wird mir noch der Fundort gezeigt, es soll wohl noch ein weiterer FK dort stehen. Diesen werde ich dann noch fotografieren, sofern wir ihn finden, aber ich lasse ihn natürlich stehen.


    Wäre toll, wenn ich den Fund mit eurer Hilfe absichern könnte, denn Agaricus chionodermus wurde in der Schweiz erst viermal kartiert. Davon einmal nur etwa 25km (Luftlinie sogar nur 9km) entfernt von diesem Fundort. Falls nötig und man es so nicht absichern kann, würde ich evtl. auch eine DNA-Sequenzierung in Erwägung ziehen.


    Vielen Dank und LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Mir hat heute jemand einen Champignon aus dem Wald (Fichten, Lärchen, Arven), ca. 1800m mitgebracht. Der Pilz gilbt oder rötet nicht, der Geruch ist angenehm (und ich meine eine ganz schwache Anisnote wahrgenommen zu haben). Schäffer (mit Sulfanilsäure) und KOH Reaktion auf dem Hut negativ (im Fleisch der Stielbasis mit KOH gelblich). Der FK ist gross und fleischig, ca. 12-13cm Hutdurchmesser, Stiel etwa 15cm lang und 3-4cm im Durchmesser. Ich habe 20 Sporen gemessen: 8.16 µm (7.7 - 9.6 µm) x 5.66 (4.9 - 6.1 µm). Könnte das Agaricus chionodermus sein?


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    1f: Links KOH, rechts Sulfanilsäure


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    1h: KOH im Fleisch der Stielbasis


    Von einer gelben KOH Reaktion im Fleisch der Stielbasis habe ich hier gelesen: https://www.mushroomexpert.com/agaricus_chionodermus.html


    Nachtrag:

    Hier noch die Cheilozystiden, nach denen Stefan gefragt hat:

    (Ich müsste wohl noch etwas mehr quetschen, aber dabei hat es mir ein Lamellenteil vorher zerrissen ^^ , brauche da wohl noch etwas mehr Übung)


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    Nachtrag 2:

    Hier noch ein Foto vom Fundort, mit dem Pilz der nur wenige cm daneben wächst. Die Pilze wachsen in der Streu einer Fichte.


    Vielen Dank im Voraus

    LG

    Benjamin