Hallo miteinander,
eine spannende Diskussion, die sich aus dem rührenden Beitrag von Alis entwickelt hat.
Eltern, Bildungspolitik, Schulen, Ausstattung tragen zweifelsfrei zum Bildungsniveau von Kindern bei. Rächtschräipunk hat außerdem mit bildlicher Erfassung und Abgleichen des gelesenen Worts mit dem gespeicherten Wortbild zu tun. Ich denke, viele kennen das: ich schaue mir ein von mir geschriebenes Wort an und bin irritiert, weil es falsch aussieht. Dazu braucht es häufige Wiederholungen und Festigung dieser Bilder. Die erlangen Kinder letztlich mit dem Lesen. Die ständige Verfügbarkeit von Unterhaltung jenseits von Büchern macht Lesen aber unattraktiv. Das ist schlicht anstrengender. Dazu kommt der schnelle Wechsel von Informationen, der letztlich die Aufmerksamkeitsspanne immer weiter senkt. Kinder können heute ihre Aufmerksamkeit nachweislich ohne neue Reize von außen deutlich kürzer aufrecht erhalten. Auch Folge der Nutzung digitaler Medien.
Für Eltern ist es schwierig, Kindern den Zugang zu diesen Unterhaltungsformen zu limitieren. Die Peers, die Werbung, die Unterstützung durch pädagogisch wertvolle digitale Lernprogramme, gerne schon im Kindergarten, sozialer Druck zwingen Eltern zu diffenzierter Abwägung. Ich glaube, dieser Parameter hat sich, verglichen zu früher, deutlich verändert.
Bildungspolitik hat sich immer wieder mal geändert. Ich erinnere mich an Diskussionen aus den siebziger Jahren, wo die Bildungswelt schon häufiger für die Kinder verloren schien. Das Bildungsniveau ist in jeder Generation gefühlt gruselig gesunken und früher war mehr Lametta. Abitur bekam man in verschiedenen Bundesländern, glaubt man dem Gehörten, hinterhergeworfen. Ich bin da nicht so pessimistisch und mache ob der Kenntnisse von Kindern andere Erfahrungen. Vielleicht lebe ich ja zu sehr in meiner Bubble.
Bildungsmessung bildet letztendlich das ab, was gemessen wird. Das Thema ist sehr komplex und Tests limitiert. Trotzdem glaube ich natürlich auch, dass jeder mehr in Bildung gezahlte Euro sich schnell bezahlt machen würde. Das gilt m.E. insbesondere für die Entwicklung von Medienkompetenz, die Auswirkung auf grundlegende gesellschaftliche Bereiche mitbringt.
LG Michael