Hallo miteinander,
ich ich sehe das nicht so pessimistisch. Es war doch in jeder Generation so, dass die vorhergehende gemutmaßt hat, jetzt sei bildungsmäßig das Ende der Fahnenstange erreicht. Wie, du hast das Graecum nicht gemacht? Kein Latein gelernt? Hast mir dem Rechenschieber das Kopfrechnen verlernt? Ohne diese solide humanistische Bildung sind wir verloren? Heute spricht die junge Generation aufgrund von Internet, Netflix, social Media nahezu geschlossen ein besseres Englisch, als wir Alten. Das quittieren wir dann mit einem Grausen zur Verdenglischung unserer Sprache. Werte und auch Sprache unterliegen einem stetigen Wandel. Vor den Gebrüdern Grimm war "Rechtschreibung" flexibler. Und zum Gebrauch von Worten: in meiner Kindheit war ein geiler, toller Kerl etwas komplett anderes, als heute. Mich graust es kaum vor dem Verlust der Rechtschreibekompetenzen, sondern vielmehr vor sich ändernden Werten zur Bereitschaft von Verantwortungsübernahme, zur Informationsdifferenzierung, zur Humanität, zum weitsichtigen Denken und Handeln. Und das generationsübergreifend. Da ist mir die Lärche, die über die Lerche fliegt nicht so wichtig, solange ich verstehe, was gemeint ist.
Polemische Grüße
Michael