Hallo zusammen,
wenn man 10 Sporen mißt, kann man natürlich einen Mittelwert auf 0,1 µm genau angeben. Aber die Aussagekraft dürfte im Allgemeinen sehr gering sein. Man muß sich ja auch anschauen, wie groß die Standardabweichung ist und die wird da in der Regel deutlich größer als 0,1 µm sein. Das heißt also, daß man im Endeffekt deutlich mehr Sporen messen muß.
Björn
Hallo zusammen
Es kommt immer drauf an was man mit der Messung erreichen will.
Wenn man den Fund sauber dokumentieren will, muss man natürlich deutlich mehr Sporen messen.
Aber wenn man nur eine Frage im Schlüssel beantworten will, kann man das ggf. abkürzen.
Oft zeigt sich nach wenigen Messungen bereits ein deutlicher Trend, mit dem man die Schlüsselfrage schnell beantworten kann.
Mehr Messungen führen dann zwar zu mehr Präzision, aber die Antwort auf die Schlüsselfrage ändert sich nicht mehr.
Hier in diesem Fall sind die Messungen sehr nahe an den Grenzwerten des Schlüssels.
Da hat Björn völlig recht: Je mehr Messungen, desto verlässlicher lässt sich die Frage beantworten (darum ja: Mindestens 10
).
Aber dann muss man auch enorm aufpassen, welche Sporen man misst:
- Unvoreingenommen sein: grosse und kleine Sporen berücksichtigen (nicht nur solche, die zur "gewünschten" Antwort im Schlüssel führen)
- Sporen von mehreren Fruchtkörpern messen
- unreife Sporen weglassen, also Sporen aus Abwurf oder von der Stieloberfläche messen
- Vorsicht bei Ausreisser-Sporen. Messen ja, aber separat notieren
- Auf die Lage der Sporen achten, nur flach liegende Sporen messen
Bei Hebeloma und Inocybe messe ich eigentlich immer 20 Sporen und 20 Zystiden, bevor ich überhaupt in den Schlüssel schaue.
Meistens reicht das, nur bei Bedarf messe ich dann noch mehr.
Gruss Raphael
