Beiträge von Clavaria

    Ach Mensch, warum habe ich nicht daran gedacht? Fremdsporen sieht man ja dauernd, aber hier gab es nur die, das hat mich völlig in die Irre geführt!

    Vermutlich waren die "richtigen" Sporen viel kleiner und unauffälliger :(


    Wenn ich jetzt zurückdenke, standen diese schönen Gesellen hier etwa 5 Meter entfernt. Irgendwie passend zu den Sporen...


    OK, in dem Fall habe ich kein Bild von den korrekten Sporen.

    Makroskopisch war ich wie beli zuerst auch bei Merulius/Phlebia tremellosus. Kommt das hin?


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich habe in meiner Ablage unbestimmter Pilze noch dieses Ungetüm gefunden.

    Kann damit jemand was anfangen?


    Gefunden am 24.10.2019, er überwucherte Gras und Teile eines alten Baumstumpfes (wahrscheinlich Fichte).

    Die Fruchtkörper waren sehr zäh und etwas gallertig. Keine Poren oder Stacheln zu erkennen, die Fruchtschicht war etwas faltig/runzelig.



    Die Sporen habe ich nur in Melzer mikroskopiert, ich frage mich jetzt gerade warum. Offenbar waren sie dextrinoid.


    Basidien konnte ich auch entdecken:


    Und hier irgendwelche Haare, die es massenhaft gab:


    Irgendeine Idee?


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    Danke für's Anschauen und Antworten. Ich hatte schon befürchtet dass das nichts wird ;)



    Die FN hatte ich probiert, das hat mich in verschiedene Sackgassen geführt. Den Soop kannte ich noch nicht, habe ich jetzt ausprobiert.

    Ich lande am ehesten noch bei C. cicindela. Aber der passt wohl kaum, wenn man den wenigen Quellen im Internet trauen kann.

    Und ja natürlich - ich benutze eigentlich immer KOH, das Kongo hatte ich nur genommen um die Marginalzellen besser zu erkennen.


    Keine Sorge, man kann mich nicht demotivieren. Ich wusste ja worauf ich mich einlasse :)

    Die Seite von Matthias kenne ich und bin dort häufiger Gast.

    Ich wohne im Wallis, ganz andere Ecke der Schweiz. Ich wünsche dir viel Spass im Graubünden, hoffe es hat dort mehr Pilze als in meiner Gegend.


    Die Telamonia werde ich wohl oder übel erstmal beiseite legen. Vielleicht nehme ich sie mir im Winter nochmal vor.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    Gestern war ich man wieder im leeren Fichtenwald unterwegs.

    Während die Wälder praktisch leer waren, gab es doch auf den Lichtungen und an den Waldrändern etwas Kleinzeug.


    1) Atheniella flavoalba:


    2) Hygrocybe cf. glutinipes

    Da bin ich noch etwas vorsichtig, weil das typische "Auge" auf dem Hut kaum sichtbar war (beim Exemplar unten recht kann man es aber erahnen).

    Der Stiel war deutlich schleimig-klebrig. Mit diesem Lamellenansatz und der Sporengrösse finde ich nichts was besser passt.

    Die Hyphen des Lamellentramas waren so lang dass man sie kaum messen konnte.


    3) Hygrocybe acutoconica

    Ich weiss, es sind keine Musterexemplare. Ich war froh um alles was ich fand.


    4)

    Das hier ist gar nicht meine Welt, aber naja... Ich halte es für Cheilymenia theleboloides.

    Die wuchsen in Scharen auf einem alten Komposthausen (Grünabfälle). Die grössten Becherchen waren ca. 6 mm gross.


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Ich bin gestern mal wieder ein grosses Risiko eingegangen und habe eine Kollektion Telamonia's mitgenommen.

    Wie befürchtet kämpfe ich nun mit magerer, widersprüchlicher Literatur. Vielleicht kann mir hier jemand helfen?


    Ich vermute etwas in der Gruppe C. evernius/tortuosus/saturninus/biformis.


    Ein paar Angaben die man auf den Bildern nicht sieht:

    - Hut: Durchmesser 10-20 mm, feinst eingewachsen seidig-faserig (nur mit starker Lupe sichtbar). Trocken speckig glänzend.

    - Lamellen: Schneide auffallend heller

    - Stiel: Voll, nicht wurzelnd, Basis gleichdick oder verjüngt

    - Fleisch: weisslich bis bräunlich, Geruch schwach und undefinierbar, mild

    - Sporen deutlich warzig, 8.5-9.5x5-6 µm

    - Maginalzellen keulig, recht kurz

    - Standort: Waldlichtung im montanen Fichtenwald (1500m), im Moos



    Sporen in KOH:


    Sporen in Kongorot:


    Marginalzellen:


    Lg, Raphael

    Hallo Mischa


    Das halte ich für eine recht typische C. gibba (oder neu Infundibulicybe gibba, obwohl ich den Namen schrecklich finde).

    Ein Tropfen KOH auf dem Hut könnte noch eine zusätzliche Bestätigung bringen.

    Das sollte keine oder eine sehr schwache Farbreaktion zeigen.


    Gruss Raphael

    Hallo Matthias


    Schon mal zu #2: Anhand der Fotos habe ich Mühe zu entscheiden, ob es am Stiel Lila-Töne gibt, vor allem an der Spitze.

    Wenn ja, dann könnte es I. pusio s.l. sein. Wenn nein, dann habe ich im Moment keinen besseren Vorschlag.


    Lg, Raphael

    Hallo Matthias,


    Ich riskier's mal, obwohl hier einige wesentlich besseren Risspilz-Fans unterwegs sind.


    #3 kriege ich auch nicht richtig eingeordnet. Ich dachte erst an I. pseudoasterospora agg., aber die sollte nur oben Kaulozystiden haben.


    #4 würde ich I. microspora oder I. glabripes nennen. Mir ist der Unterschied zwischen den beiden nicht klar, wenn es denn überhaupt einen gibt.


    Bin gespannt was die anderen meinen...


    Lg, Raphael

    Hallo Marcel,


    Ich bin viel alpin unterwegs auf der Suche nach Pilzen. Leider sind die meistens sehr schwer zu bestimmen.

    Für einen Cortinarius (vermutlich Telamonia) halte ich das hier auch. Leider gibt es da mindestens 10-15 Arten, die makroskopisch in Frage kommen, aber so nicht unterscheidbar sind.

    Gerade bei den Schleierlingen braucht man eine schöne Gruppe von sehr jungen bis ausgewachsenen Exemplaren.

    Wenn man die dann mikroskopiert und in geeigneter Spezialliteratur sucht, hat man eine Chance auf einen Namen zu kommen.

    Aber so muss es leider bei der Gattung bleiben.


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    H. conicopalustris habe ich letzten Frühling auch mal gefunden, auch am Rand eines Sumpfes:



    Hoffe ich habe es damals richtig bestimmt...


    Lg Raphael

    Hallo zusammen


    Heute gab es einen kleinen Ausflug mit meinen Kindern. Pilze waren Mangelware, wir waren auch nicht im idealen Gebiet unterwegs.

    Diese kleinen Pilzchen durften aber mitkommen (das Bild ist missraten, ich weiss).


    Naja, gehört irgendwo in Clitocybe oder Omphalina s.l. Der Geruch war recht angenehm würzig, die Hüte max. 1 cm breit.


    Ein Blick auf die Sporen brachte wenig Überraschung:


    DIe HDS machte dann aber klar was es ist: Da versteckten sich jede Menge Physaliden.



    Somit muss es Clitocybe (Singerocybe) phaeophthalma sein. Der soll schrecklich stinken, was hier nicht der Fall war.

    Aber es gibt wohl in Europa keine andere Art mit dieser HDS-Struktur.


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Hier noch ein Fund von gestern. Die Dinger haben mich ziemlich an der Nase herumgeführt.


    In einem "meiner" Wälder gibt es einen Picknickplatz mit Grillstellen.

    Die netten Gemeindearbeiter kippen die Kohlereste einfach an den Waldrand statt sie fachgerecht zu entsorgen.

    Die meisten Leute ärgern sich darüber, aber mir bereitet das grosse Freude. Da kommen regelmässig Brandstellen-Pilze.


    Gestern fand ich diese Gruppe, makroskopisch war ich gleich bei Lyophyllum.

    Dann natürlich gleich bei L. anthracophilum etc. geschaut, weil Brandstelle ja ein super Merkmal ist.

    Das passte aber nun wirklich nicht. Nach einigem Schlüsseln und Suchen bin ich auf L. semitale gestossen.

    Die typische Sporenform mit suprahiler Depression bzw. die fast spindelförmigen Sporen sieht man nur bei Sporen die richtig liegen.

    Alles andere passt perfekt (Geruch, Verfärbung etc.)


    L. semitale ist eigentlich kein typischer Brandstellen-Bewohner.

    Beim genaueren Hinschauen stellte ich dann fest, dass die Pilze an den Nadeln unter der Kohle hafteten, und halt zwischen den Kohlenstücken durch gewachsen sind.






    Falls jemand Einwände hat: Immer her damit.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    Hier noch ein Fund, bei dem ich mir eine Bestimmungs-Bestätigung erhoffe.


    Diese vier Erdsterne kuschelten auf 1700m im Fichtenwald:


    Beim Peristom fiel mir spontan "vulkanförmig" ein, denke es ist wichtig dass es gerieft ist:


    Die Sporen erinnern erschreckend an Corona-Viren.

    Sie sind (ohne Ornament) 4.5-5.5 µm im Durchmesser, das Ornament 1-1.5 µm lang.


    Mit meiner begrenzten Geastrum-Literatur kam ich auf G. pectinatum, ohne sinnvolle Alternative.

    Passt das?


    Lg, Raphael

    Hallo zusammen


    Ich habe gestern im montanen Fichtenwald zwei Trichterlings-Kollektionen mitgenommen.

    Naja, es war sonst nicht wahnsinnig viel los.

    Auf den ersten Blick nahm ich an, dass beides I. gibba ist. Aber irgendwas stimmt da nicht.

    Leider sind die Literaturangaben recht widersprüchlich. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.


    #1: Da bin ich mir recht sicher, dass es I. gibba ist.

    Dafür sprechen:

    - Farbe

    - Sporengrösse

    - KOH auf Hut negativ

    - HDS teilweise inkrustiert

    - Geruch passte auch

    - Nicht hygrophan, oder nur sehr schwach


    Dagegen spricht:

    - Keiner der FK hatte auch nur den geringsten Buckel - ok, der ist ja offenbar auch optional.


    #2: Halte ich im Moment eher für I. catinus.

    Dafür spricht:

    - Sporen deutlich breiter als bei #1, fast immer > 5 µm. Es gibt nur wenige Trichterlinge mit so breiten Sporen.

    - Stiel immer (bei allen FK!) mit stark aufgeblasener Knolle. Sieht man im Schnittbild am besten.

    - KOH auch negativ.

    - HDS würde ich als intraparetial pigmentiert bezeichnen, auf jeden Fall nicht inkrustiert.
    - Nicht hygrophan, oder nur sehr schwach


    Dagegen spricht:

    - Nach Ludwig soll I. catinus viel grösser sein, wobei man an anderen Stellen auch Beschreibungen mit kleineren FK findet. Meine waren 3-5 cm im Durchmesser.

    - Die hatten alle einen kleinen Buckel, I. catinus soll aber keinen (oder nur selten einen) haben

    - Geruch: In der Literatur finden sich diverse Angaben, von stinkend bis süsslich wie Clitocybe nebularis. Letzteres passte bei meinem Fund ganz gut.



    Ich wälze nun seit über einer Stunde diverse Bücher. In jedem steht was anderes, wenn es um diese feinen Unterschiede geht.

    Kennt sich jemand in der Gruppe aus?


    Viele Grüsse

    Raphael

    Makroskopisch bin ich nach wie vor bei E. longistriatum, wofür besonders die fast vollständig durchscheinend gerieften Hüte sprechen.

    E. poliopus ist ein Artenaggregat jedoch DNA-mäßig noch nicht abschließend bearbeitet, aber E. poliopus var. discolor ist mit E. poliopus identisch. Was mir neben der recht hellen Hutfarbe deines Fundes nicht gefällt, ist die durchgehende Riefung, die bei E. poliopus so nicht vorkommt. Das steht auch so in der FE 5, wenn auch etwas unglücklich formuliert.

    LG Karl

    Hallo Karl


    Diese Entoloma-Kollektion lässt mir keine Ruhe.

    Ich habe mir das Ding nochmal gründlich vorgenommen. Zum Glück habe ich letzte Woche die beiden Bände von Noordeloos bestellt, sonst wäre das ein hoffnungsloser Fall.

    Ich denke du hast recht, die weite Riefung passt für E. poliopus nicht.


    Bei E. longistriatum hatte ich bisher die Varietäten nicht beachtet.

    Es gibt ein E. longistriatum var. sarcitulum, das nur wenig hygrophan sein soll. Das würde schon mal zu meinem Fund passen.

    Mikroskopisch kommt das auch gut hin.

    Was mir noch nicht gefällt, sind diese zwei Merkmale:

    - Geruch: Der war nicht stark, aber irgendwo zwischen chemisch mit Mehlkomponente. Ist aber wohl bei Entoloma kein "Killer-Kriterium".

    - Stielfarbe: Die sollte eigentlich heller sein, bzw. nicht dunkler als der Hut. So ganz klar ist die Literatur da aber auch nicht.


    Ich denke diese zwei "Unschärfen" kann man akzeptieren. Oder was meinst du?


    Übrigens: E. longistriatum sollte dunklere Lamellenschneiden haben. Auf dem Bild oben sieht man es nicht, aber die gab es bei einigen (jüngeren) Fruchtkörpern.

    Hier sieht man es bei maximaler Vergrösserung recht gut:




    Lg, Raphael

    Mehlartigen Geruch sollte C. squamulosa nicht haben, sondern irgendwie würzig. Mein komischer Fund dieses Jahr roch schön süss, das spricht auch gegen squamosa.


    Uwe58 : Hast du den Geruch deiner Exemplare notiert? Der ist bei Trichterlingen immer wichtig. Und die KOH Reaktion auf der Huthaut auch.


    Angeblich gibt es noch eine C. pseudosquamosa, die nach Mehl riechen soll. Da gibt es aber kaum gesicherte Literatur. Ich schaue nachher nochmal im Clémençon nach, ob ich da was hilfreiches finde.


    Lg, Raphael

    Hallo,


    Meine FK waren noch sehr jung, deshalb lässt sich das nicht entscheiden.

    C. squamosa kenne ich so, einfach die braunen Punkte nicht beachten, das sind irgendwelche Blumensamen.


    Leider hilft das Mikroskop bei Trichterlingen wenig, ausser der Sporengrösse gibt es da wenig zu sehen. Die passte bei meinen beiden Funden zu C. squamulosa, aber die ersten sind mir makroskopisch zu untypisch. Ausserdem wurde der Hut mit KOH honigbraun, C. squamulosa sollte dunkelbraun werden.



    Lg, Raphael

    Hallo,


    Erinnert mich irgendwie an diese Kümmerlinge die ich hier neulich gepostet habe, aber niemand weiss was es ist:



    Inzwischen gehe ich auch von einer Wachstumsstörung aus. Die Fruchtkörper waren neulich, etwa zwei Monate später, noch immer dort. Völlig trocken, aber nicht vergammelt und auch nicht grösser geworden.


    Lg, Raphael

    Hallo beli,


    L. rupicola ist viel kleiner, die Fruchtkörper hier waren ca. 6cm gross. L. umbrinum kommt durchaus alpin vor, nicht nur im Wald. Favre erwähnt Funde bis 2700m und im Verbreitungsatlas sind auch welche drin (mit Vorbehalt der Fehlbestimmung natürlich).


    3) Inocybe lacera

    Bei der Sporenform hat hoffentlich niemand ernsthafte Einwände gegen die Bestimmung

    Doch ich, das ist nicht lacera, sondern helobia s.l.

    LG Ditte

    Ernsthaft? Ich war mich sowas von sicher. Na gut, wieder was gelernt :)


    Lg, Raphael

    Hallo Thorben,


    also irgendwas stimmt da nicht. Gibt es überhaupt eine Parasola-Art ohne Cheilozystiden? Ich kenne keine.

    Da würde ich nochmal suchen... Pleuros und Kaulos dürfen fehlen, aber Cheilos eigentlich nicht.


    Auf dem dritten Bild meine ich Mist zu entdecken. Kann es sein dass er mistbewohnend ist?

    Dann käme mit diesen Sporen auch P. misera in Frage. Aber natürlich müssten trotzdem Cheilos zu finden sein.


    Lg, Raphael