Beiträge von Clavaria

    Hallo Ditte,


    Danke fürs Feedback, gut zu wissen.

    Ja, der Favre wäre wohl eine grosse Hilfe für mich, vielen Dank. Zum Glück kann ich ganz gut Französisch.

    Ich habe schon überlegt ob ich das Buch von Jamoni über alpine Pilze kaufen soll. Kennt das jemand, lohnt sich das?


    Ich habe noch eine weitere Kollektion von Risspilzen vom gleichen Tag, bei denen es sich vermutlich um dieselbe Art handelt, aber ohne Frostschaden.

    Ich untersuche die nochmal gründlich und melde mich bei Bedarf wieder.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    Habe hier noch einen Risspilz, den ich gestern auf 2300 m.ü.M gefunden habe.

    Alle meine Bestimmungsversuche laufen ins Leere.


    Angaben:

    - Masse: Hut 15-20 mm. Stiel kurz, 20-30x4-6 mm.

    - Velum: Mit der Lupe erkennt man fädige, weisse Reste auf dem Hut. Leider war kein ganz junger FK dabei.

    - Geruch: Sehr schwach, aromatisch

    - Stiel auffallend fragil, löst sich beim Anfassen schnell in Fasern auf. Oberes Drittel mehlig.

    - An einem Fruchtkörper hat der Stiel eine klar farblich abgetrennte Zone, wie man es manchmal bei Hygrocybe sieht.

    - Kaulozystiden: Sehr vielgestaltig. Zuoberst einige metuloid, bis unter die Mitte nur noch andere in diverser Form, unten keine mehr

    - Sporen: 8.8-10.8 x 5.3-6.5 µm. Mittelwerte: 9.7x5.8 µm.

    - Cheilozystiden: 47-52 x 12-18 µm, Wände 2.8-4.5 µm dick.


    Diese zwei Bilder habe ich während eines Gewitters gemacht, da wirken sie glänzend, was sie gar nicht sind:



    Das hier dann zu Hause nachdem die Fruchtkörper etwas abgetrocknet waren:


    Sporen in KOH, 1000x:


    Cheilozystiden in KOH, 400x:



    Pleurozystiden in KOH, 400x (spärlich):


    Kaulozystiden an der Stielspitze:


    Kaulozystiden Stielmitte:


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo Ditte


    Wow, das wäre ja eine Ehre, wenn ich eine kürzlich beschriebene Art gefunden hätte.


    Habe auf meinen Mikrobildern die Sporen nachgemessen.

    - Länge: Im Schnitt 8.4 µm, 90% sind kürzer als 9.1 µm.

    - Breite: Im Schnitt 5.5 µm.


    Und die Verfärbung: Nun ja, ich habe leider eine schwache Farbfehlsichtigkeit (Rot-Grün-Schwäche).

    Dadurch kann ich nie sicher sagen, ob etwas rein braun ist oder eher rotbraun. Ausser ich sehe beides nebeneinander, dann ist es (meistens) klar.

    Ich habe aber den im Bild liegenden Fruchtkörper vorher angefasst, wenn auch nur sehr kurz und vorsichtig.

    Vielleicht lässt sich daraus die Verfärbung erahnen.


    Und:

    Es ist Pech, dass du gleich an so schwierige Art geraten bist, eine, die du nicht im Stangl oder sonstwo findest.

    Das ist nicht Pech, sondern Glück. Einfache Arten machen viel weniger Spass :)


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo Benjamin


    Ja, grösster Scheidling wäre auch meine Meinung. Der wäre ungiftig. Aber roh ist das immer so eine Sache.

    Sicher bin ich mir auch nicht anhand dieser Fotos von sehr jungen Fruchtkörpern.


    Wie viel hat sie denn gegessen? Eine kleine Ecke wäre kein Drama, wenn es denn wirklich der grösste Scheidling ist.

    So oder so: Den Pilz sofort einem Spezialisten zeigen. Online ist das sehr schwierig.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Danke für die Inputs, das hilft mir sehr.


    Nochmal mikroskopieren kann ich leider nicht - habe die Pilze nicht mehr :(

    Ich bin erst auf I. tjallingiorum gekommen, nachdem ich diese Bestimmung ein paar Wochen zur Seite gelegt hatte.

    Sonst hätte ich das längst nachgeholt.


    Habe nur an der Stielspitze Kaulozystiden gefunden, an der Basis nicht. Aber vielleicht habe ich nicht gründlich genug gesucht.

    In der Stielmitte habe ich leider nicht geschaut.

    Auf meinem zweiten Foto sieht man gut, dass der Stiel nur im oberen Drittel wirklich stark mehlig ist. Unten eher faserig.

    Das passt gut zu den Bildern hier: Inocybe - tjallingiorum

    Auch dort ist der Stiel oben stärker bereift, unten nur noch schwach und die Kaulos dürften entsprechend spärlicher sein.

    Daher meine Schlussfolgerung, dass ich wohl etwas zu nachlässig war.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    Ich bin noch (fast) neu hier im Forum, beschäftige mich aber schon lange mit Pilzen.

    Seit zwei Jahren mikroskopiere ich fleissig und konzentriere mich mehr und mehr auf schwierige Gattungen.


    Ich habe gesehen, dass hier im Forum immer wieder Risspilze gezeigt und bestimmt werden.

    Und dachte mir - das könnte mir helfen.


    Hier eine erste Kollektion, an der ich lange herumbestimmt habe.

    Mir fehlt noch der Überblick in dieser Gattung, aber es macht richtig Spass.


    Angaben zum Fund soweit im Foto nicht erkennbar:

    - Fundort: 1020 m.ü.M., fast reiner Fichtenwald. Am steilen Strassenhang in karger Vegetation, 10.05.2020, Vercorin, Wallis/Schweiz

    - Hutdurchmesser bis ca. 15mm, fein faserig

    - Stiel bräunt stark bei Berührung. Oben mehlig (Kaulos), unten überfasert (keine Kaulos).

    - Geruch: Frisch angenehm, schwer definierbar. Später gerieben spermatisch.




    Sporen in Kongorot, 400x:


    Sporen in Kongorot, 1000x:

    Auf diesem Bild eine "Ausreisser-Spore", von der Sorte gab es nur sehr wenige (< 1%).


    Cheilos in Kongorot, 400x:


    Cheilos in Kongorot, 1000x:


    Pleuros (spärlich) in Kongorot, 400x:


    Kaulos in Kongorot, 400x, Stielspitze:


    Mit Stangl und Funga Nordica kam ich schliesslich auf Inocybe tjallingiorum.

    Bin gespannt wie weit ich daneben liege :)


    Bin auch dankbar für Tipps, was ich bei Risspilzen noch besser machen kann.


    Viele Grüsse

    Raphael