Beiträge von Clavaria

    Hallo zusammen


    Die dubiose Nr. 3 hat sich inzwischen geklärt, dank einer Sequenzierung bei der mich Uwe ( Cortinarius ) freundlicherweise unterstützt hat.

    Es handelt sich um Cortinarius murinascens, 2014 aus Skandinavien beschrieben.


    Gruss Raphael

    Hallo, der Fund von Singerocybe viscida Harmaja wäre wohl der Erstnachweis für die Schweiz. Meines Wissens ist die Typusart der Gattung bisher nur aus Finnland sowie von einem Fund aus Belgien bekannt. In jedem Fall sollte der sequenziert werden.

    Hallo Peter,


    leider hat die Sequenzierung ergeben, dass es sich um eine banale Singerocybe phaeophthalma handelt.

    Verblüffend, wie variabel diese Art ist...


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo,


    Wenn es um die Pflanzen geht, würde ich sie eher alle paar Wochen düngen statt mit Pilzen zu experimentieren.

    Damit erreichst du sicher mehr.


    Wenn es eher um die Pilze geht: Ich denke nicht dass sich Schopftintlinge so einfach "züchten" lassen.

    Wenn du Pilze züchten willst, würde ich mich eher an erprobte Methoden mit leicht züchtbaren Arten halten statt Pilzreste in Blumentöpfen zu verteilen.

    Ein paar tintige Überreste verstreuen reicht nicht, Pilze sind im Gegensatz zu Pflanzen sehr wählerisch was ihre Umgebung angeht.

    Da muss wirklich alles stimmen. Selbst wenn sich ein Myzel bildet (was du dann gar nicht mitkriegst), kann es Jahre dauern bis Fruchtkörper wachsen.

    Aber ok, ich habe es nie probiert und habe keine Ahnung von der Pilzzucht.


    Also wenn es dir Spass macht: Einfach mal ausprobieren, vielleicht kriegst du es ja hin... aber erwarte nicht zu viel.


    Gruss Raphael

    Hallo,


    Spätestens wenn die unterschiedlichen Quellen sich in einer Frage nicht einig sind bei einem bestimmten Pilz, stellt sich die Frage welcher Quelle man am meistens traut. Wie schon erwähnt: Keine Quelle hat immer recht. In jedem Buch und jeder Online-Quelle gibt es Fehler, veraltetes Wissen oder zu stark vereinfachte Informationen die einen in die Irre führen können. Hinzu kommt wie erwähnt die eigene Interpretation.

    Abgesehen von trivialen Arten ist deshalb bei dieser Recherche-Arbeit Vorsicht geboten. Schon bei der Essbarkeit findet man da Widersprüche. Wie soll ein Buch mit eigenen Notizen in dieser Situation "narrensicher" sein? Das ginge nur, wenn du selber über alle Zweifel erhaben bist, und jeden Widerspruch und jede Fehlinformation in der Recherche aufgrund deines Wissens eliminieren kannst. Wenn dem so wäre, hättest du dir die ganze Mühe aber wohl nicht gemacht.


    Von der Erfahrung anderer persönlich profitieren bringt am Anfang viel mehr als aufwändige Recherchen. Im Feld mit einem erfahrenen Spezialisten lernt man das alles viel schneller. Ich dachte auch lange, dass ich alles über Pilze aus Büchern und dem Internet lernen kann. Aber erst seitdem ich in Vereinen aktiv bin, komme ich wirklich vorwärts.


    Aber bitte nicht falsch verstehen: Recherche ist gut und sinnvoll, ich mache den jeden Winter kaum was anderes in meiner Freizeit. Aber eben mit der gebotenen Vorsicht und einer Menge Demut. Mit der Zeit merkt man, wie lückenhaft und schwierig solche Recherchen sind. Und Selbstüberschätzung hat schon manch einen Pilzler ins Krankenhaus gebracht.


    Gruss Raphael

    Hallo Enno


    Ich sehe nichts was dagegen spricht. Hier eine Kollektion von mir zum Vergleich.

    Zur Sicherheit wäre noch zu prüfen falls noch nicht geschehen:

    - Jobreaktion der Sporenb (dextrinoid?)

    - Schnallen vorhanden, evtl. auch nur sehr wenige?


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    In Fungi europaei 5a (Entoloma) habe ich einige Fehler gefunden, die vielleicht der Grund sind dass ich mit dem Schlüssel manchmal in Sackgassen lande. Schadet wohl nicht, wenn ich diese Entdeckungen mit euch teile.


    Seite 816, Key 8:

    Pos 6b muss auf 22 statt 20 verweisen

    Pos 7b muss auf 16 statt 15 verweisen


    Seite 818, Key 9:

    Pos 5a muss auf 6 statt 4 verweisen


    Seite 822, Key 10:

    Pos 1a muss auf 2 statt 1 verweisen


    Seite 829, Key 14:

    Pos 20a muss auf 21 statt 50 verweisen


    Seite 832, Key 16:

    Pos 1b muss auf 2 statt 5 verweisen


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    ohne Blick auf die Sporen lässt es sich wohl nicht absichern.

    Ich würde mal noch Hohenbuehelia cyphelliformis in den Ring werfen.

    Bild und Beschreibung von H. fluxilis bei Consiglio/Setti passen nicht so richtig, vor allem sollte der heller sein und dichtere Lamellen.


    Gruss Raphael

    Hallo,


    kommt auf den Geruch an, lässt sich der noch präzisieren?

    "duften angenehm pilzig" tönt irgendwie danach, dass sie intensiv süss oder anisartig riechen.

    Kann das sein?


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Weiss jemand ob es irgendwo eine Sammlung von Fehlern in der Funga Nordica (2018) gibt?

    Nicht veraltete Namen, fachliche Fehler oder Rechtschreibfehler, sondern logische Fehler in den Schlüsseln (falsche Folgenummern).

    Wenn man da nicht enorm aufpasst, landet man sonst unwissentlich in Sackgassen.


    Ich habe mal ein paar solche Fehler notiert (sicher nicht alle) und frage mich, ob es noch mehr von der Sorte gibt:


    S. 161 Russula Key E

    Pos. 18 nicht erreichbar, 17a müsste auf 18 statt 21 verweisen.


    S. 721 Psathyrella Key J

    Pos. 5 "see P. rostellata 17"; muss 16 heißen

    Pos. 6 "see P. umbrina 15"; muss 14 heißen


    S. 745 Conocybe Key B

    Pos. 14 nicht erreichbar. Vermutlich müsste 10b auf 14 verweisen.


    S. 789 Phlegmacium Key A

    Pos. 29 nicht erreichbar, 24b müsste auf 29 verweisen


    S. 813: Phlegmacium Key F

    Pos. 6 nicht erreichbar, 1b müsste auf 6 statt 5 verweisen


    S. 861 Telamonia Key I

    Pos. 6b müsste auf 7 verweisen


    S. 918 Hymenogaster

    Pos. 6 nicht erreichbar, 5b fehlt


    Gruss Raphael

    Hallo Thorben


    Schöne Kollektion!

    Die entscheidende Frage stellt sich da halt schon bei den Kaulozystiden. Davon hängt ab, ob du in der Sektion Conocybe (fast rein lecythiform) oder Mixtae (gemischt) landest.


    Wenn Mixtae, dann sollte es C. merdaria sein. Nur der Standort stört mich etwas. Die Art sollte leicht coprophil sein, wobei gemäss FE11 auch nitratreicher Boden reicht.


    In der Sektion Conocybe will nichts so richtig passen, vor allem mit dem stark gerieften Hut.


    Wenn du noch Exemplare hast, kannst du ja nochmal den Stiel untersuchen, etwa in der Mitte.

    Da sollte in der Sektion Mixtae ein markanter Anteil (>20%) von nicht-lecytiformen Elementen sein.


    Gruss Raphael

    Hallo Schupfi


    Mit den Sporenmassen würde ich jetzt mutig krizii-josephii dranschreiben.

    Für rivulosa ist der Q-Wert zu tief.

    C. augeana sollte noch etwas breitere, fast subglobose Sporen haben.


    Gruss Raphael

    Hallo Schupfi


    Das kann C. rivulosa sein, oder das was Ludwig C. krizii-josephii nennt.

    Müsstest du an den Sporen unterscheiden können.

    Normalerweise wäre C. rivulosa eine Wiesenart, aber wenn da ein paar Bäume stehen stört das den Pilz nicht unbedingt.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Wenn Französisch auch erlaubt ist, gibt es ein neues Buch das ähnlich wie der Parey aufgebaut ist.

    Für das Format und den Preis recht viele Arten, einfache Zeichnungen, kurze Beschreibungen, aber passt in jeden Rucksack:

    Vapko - Nouveau livre champignons


    Sonst gibt es noch die drei Bände von Kibby, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Hatte ich aber noch nie in der Hand.


    Gruss Raphael

    Hallo Dieter


    Also ehrlich gesagt habe ich nicht viel Ahnung vom Sequenzieren.

    Ich muss noch schauen wo ich das machen lasse. Entweder bei Alvalab, da weiss ich aber nicht einmal so genau was ich eigentlich bestellen muss.

    Oder hier "zu Hause" bei der WSL. Die bieten das zwar nicht offiziell an, aber ich habe einen Kartierungsauftrag für das Gebiet und könnte um den Gefallen bitten.


    So oder so werde ich die Erkenntnisse gerne mit dir teilen.


    Gruss Raphael

    Hallo Dieter


    Leider nein - am Standort dachte ich nicht dass das so schwierig wird, und dass es kein Schnittbild gibt bereue ich nun zutiefst.

    Ich habe allerdings einen aufgeschnitten, das Fleisch war weiss, nur in der Hutmitte etwas braun. Der Stiel war voll.


    Ich habe ihn auch bei mir auf der Liste der Sequenzierungs-Kandidaten.

    Selbst wenn ich mich mit der siderophilen Granulation irre, komme ich da nicht weiter.

    Ich kenne keine Clitocybe (s.l.), die beim Trocknen massiv dunkler wird.


    Gruss Raphael

    Hallo Matthias


    Danke für deine Rückmeldung!

    Zu dem Lyophyllum: Der Koeffizient liegt bei 1.3, weicht also ziemlich von deiner Kollektion ab.

    So richtig glücklich bin ich mit der Bestimmung auch noch nicht, finde aber nichts was besser passt.

    Falls ich mir die siderophile Granulation eingebildet habe, müsste es eine Clitocybe sein, irgendwo in der Nähe von C. diatreta.

    Aber auch da passt der Sporen-Koeffizient nicht so richtig.


    Die Lepista martiorum kennen meine Vereinskollegen auch genau so. Das Sporenpulver war etwas cremerosa.

    Ich habe den leisen Verdacht, dass das ein Artenkomplex ist, hatte die Art jetzt aber auch das erste Mal selber gefunden und untersucht.

    Der Sporenkoeffizient lag bei 1.5-1.75.


    Bei der siderophilen Granulation bin ich auch oft unsicher. Ich mache die inzwischen ziemlich oft, vor allem auch dann wenn ich genau weiss dass es negativ sein muss.

    Ich habe es bewusst schon bei verschiedenen Trichterlingen ausprobiert, das sah aber nie so aus wie auf den Bildern oben.


    Die Lepista panaeolus sehen makroskopisch in der Tat so total anders aus, als ich die Art kenne - wobei mir auch schon aufgefallen ist, daß die Variationsbreite enorm ist und eher ein Aggregat vermuten lässt. Wobei dein Fund da schon massiv aus dem Rahmen fällt. Nicht nur vom Aussehen her, sondern auch hinsichtlich des Fundortes: Lepista panaeolus (egal mit welchem Aussehen) habe ich bisher immer nur als "Wiesenpilz" gefunden, meist auf Magerwiesen, aber auch auf mäßig stickstoffreichen sonstigen Rasenflächen.

    Hallo Pablo


    Ja das passt alles nicht so ganz zusammen. Ich habe mich dieses Jahr mit etwa fünf Lepista-Kollektionen rumgeärgert und bin bei keiner ganz sicher was es ist.

    So zum Beispiel auch bei der Kollektion hier: Lepista cf. pseudoectypa

    Es gibt noch eine ähnliche seltene Art, L. pseudoparilis. Abgesehen von einem Bild in der Ulmer Pilzflora habe ich zu der aber keine brauchbaren Beschreibungen gefunden.

    Ich bin aber dran mir da die Original-Beschreibung zu beschaffen.


    Gruss Raphael

    Hallo Dieter


    Hm ja ich denke schon dass es ein Lyophyllum ist, ausser ich hätte die siderophile Granulation falsch eingeschätzt.

    Die hatte ich aber kaum je so deutlich.


    Zystiden gab es keine.


    Gruss Raphael

    Hallo Schupfi


    Die leicht bestimmbaren Sachen nehme ich nur mit wenn sonst nichts los ist.

    Und Fotos von Hallimaschen und Steinpilzen habt ihr hier schon genug ;)


    Aber ich kann ja mal noch ein paar "Normallinge" ergänzen. Mikros habe ich nicht überall gemacht.


    Tricholoma cingulatum - Beringter Erdritterling


    Clavulina rugosa - Runzeliger Keulenpilz


    Lactarius pubescens - Flaumiger Birkenmilchling


    Lactarius torminosus (Zottiger Birkenmilchling) in der Abenddämmerung


    Suillus tridentinus - Rostroter Lärchenröhrling


    Geastrum triplex - Halskrausen-Erdstern


    Phellodon niger - Schwarzer Duftstacheling


    Pseudoclitocybe cyathiformis - Kaffeebrauner Gabeltrichterling


    Cortinarius venetus - Grünfaseriger Raukopf


    Mycena polygramma - Rillstieliger Helmling


    Pholiota lenta - Tonblasser Schüppling


    Gymnopus foetidus - Gemeiner Stinkschwindling


    Geopora arenicola - Gemeiner Sandborstling


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich habe hier noch ein Lyophyllum, das sich als völlig unbestimmbar erweist.

    Vielleicht kann mir hier jemand helfen?


    Habitat: Mischwald bei Erlen, Birken, Kiefern

    Geruch: mehlig-ranzig


    Hut bis ca. 15mm im Durchmesser. Mitte dunkelbraun, Rand fein gerieft.

    NICHT hygrophan. Sondern ganz im Gegenteil, wenn die Fruchtkörper trocknen nimmt der ganze Hut die Farbe der Mitte an.

    Die Exsikkate sind irgendwie graubraun.


    Lamellen schwach herablaufend. Stiel feinst überfasert und brüchig.


    Sporen klein, um 5x3.5 µm, inamyloid, glatt, teilweise verklebend.


    Basidien 4-sporig, siderophil.


    Die HDS war schwierig zu mikroskopieren, da waren viele störende Sporen drauf.

    Auffallend waren aber diese "wurmförmigen", aufsteigenden Zellen.


    Die ganze HDS ist gelatinisiert (Ixokutis).


    Mit so kleinen Sporen gibt es nur wenige Lyophyllum-Arten (baeospermum, platypus, confusa).

    Keine von denen kommt makroskopisch in Frage.


    Hat jemand eine Idee was das sonst sein könnte?


    Gruss Raphael

    Hallo Schupfi


    Intraparetial bedeutet, dass das Pigment in den Hyphenwänden ist.

    Das sieht man manchmal kaum, es sei denn die Wände sind verdickt.


    Ich mache da bei Trichterlingen den Umkehrschluss:

    Inkrustiertes Pigment sieht man ja sofort.

    Intrazelluläres Pigment müsste man so als nebulösen Inhalt sehen (wie oft bei Rötlingen), wobei das bei Trichterlingen meist recht undeutlich ist.

    Manchmal sieht man auch solche Punkte oder kleine Vakuolen.

    Wenn man keines von beidem sieht, ist es höchstwahrscheinlich intraparetial.


    Vielleicht kennt hier jemand noch einen Trick, wie man das besser erkennen kann...


    Wie auch immer, mit dem letzten Mikrofoto würde ich auch Clitocybe metachroa dranschreiben.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Nachdem ich die vielen Hebelomas und Telamonien "losgeworden" bin, hier noch ein paar but gemischte Funde der letzten Wochen:


    Zunächst ein paar Rötelritterlinge:


    1: Lepista subconnexa

    Eine Lepista von einer Alpweide. Die Hüte sind sonnengebräunt, ganz frisch wären sie weisslich.

    Der Fund entspricht gut der Darstellung bei Jamoni.


    Sporen mit deutlichen, cyanophilen Warzen.


    2: Lepista martiorum

    Unter Kiefern und Flaumeichen in einem Bruchwald. Geruch kräftig süsslich-parfümiert.


    Sporen absolut glatt.


    3: Lepista cf. panaeolus

    Die Fruchtkörper passen mir makroskopisch nicht so recht zu L. panaeolus, aber ich finde nichts besseres.

    Im Feld dachten wir erst an Atractosporocybe inornata, aber das war schnell widerlegt.

    Geruch schwach aromatisch, Standort bei Kiefern.

    Stark hygrophan über hellbraun zu cremefarben ausbleichend.


    Sporen in Kongorot


    Sporen mit wenigen, aber deutlichen, rundlichen Warzen


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    Dann gab es jede Menge Lyophyllum's, die sich als sehr widerspenstig in der Bestimmung erwiesen.


    4: Lyophyllum (Tephrocybe) cf. cessans

    Dieser komische kleine graue Pilz hat siderophile Basidien und jeden Menge Cheilozystiden.

    Habitat war ein Kiefern-/Fichtenwald. Geruch schwach mehlig.


    Sporen breit elliptisch, etwas grösser als in den wenigen Beschreibungen.


    Basidien nur schwach siderophil, darum bin ich nicht restlos überzeugt dass es wirklich ein Lyophyllum ist.


    Die Cheilozystiden sind hingegen nicht zu übersehen.


    Und am Stiel gab es auffällige büschelige Kaulozystiden.


    5: Lyophyllum (Tephrocybe) baeospermum

    Sieht aus wie ein langweiliger Trichterling, ist aber keiner. Geruch schwach mehlig-pilzig.

    Hut hygrophan ausblassend zu creme. Habitat: Mischwald bei Kiefern und Birken.


    Sporen kurz und klein, kaum grösser als 5x3.5 µm.


    Basidien stark siderophil.


    6: Lyophyllum (Tephrocybe) cf. platypus

    Geruch stark mehlig-ranzig. Hut hygrophan zu weisslich ausblassend und denn rinnigartig bereift.


    Sporen ähnlich wie bei der vorherigen Art, auch kurz und klein.


    Basidien schwach siderophil.


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    7: Pholiotina aberrans

    Dieser kleine braune Pilz macht Spass unter dem Mikroskop.

    Er wuchs im Kiefern-Fichtenwald.


    Sporen mit Keimporus


    Schneide dichtgepackt mit recht spitzen Cheilozystiden


    HDS hymeniform mit auffallenden Pileozystiden.


    Kaulozystiden ebenfalls zahlreich.


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    Zwei schöne Körnchenschirmlinge gab es auch:


    8: Cystodermella cinnabarina

    In einem Bruchwald bei Birken, Erlen, Kiefern.


    Sporen in Melzer


    Brennhaar-Cheilozystiden.


    9: Cystodermella granulosum

    Im Kiefernwald.


    Sporen in Kongorot


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    Die Weichritterlinge sollen auch nicht zu kurz kommen...


    10: Melanoleuca stridula

    Nach der FN wäre das Melanoleuca melaleuca, weil er keine Zystiden hat.

    Aber die neuste Publikation von Vladimir Antonin bringt etwas Licht in diese Gruppe, und M. stridula scheint mir da am besten zu passen.


    Sporen mit feinen, zerstreuten Warzen.


    11: Melanoleuca subpulverulenta

    Dieser Weichritterling ist vergleichsweise leicht bestimmbar.

    Er hat so eine feinsamtige Oberfläche.


    Sporen wieder fein warzig


    Cheilozystiden spärlich, aber vorhanden, meistens mit Kristallschopf


    Das entscheidende Merkmal sind diese aufsteigenden Zellen in der HDS, die dem Hut sein Aussehen verleihen.


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    12: Hemipholiota populnea


    Sporen in Kongorot


    Cheilozystiden


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    13: Tricholomopsis sulfureoides

    Die waren nur noch für ein schnelles Foto gut, die Unterseite war angeschimmelt.

    Der vierte Nachweis dieser seltenen Art in der Gegend hier.


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    14: Entoloma rhombisporum var. floccipes

    Ein kleiner Rötling auf einer Waldwiese. Ich dachte schon das wird wieder eine Heidenarbeit, aber...


    ... die Sporen sind würfelförmig, damit war es dann sehr einfach.

    Der Stiel war auf ganzer Länge flockig, daher var. floccipes.


    HDS mit intrazellulärem Pigment.


    Stiel mit büscheligen Kaulozystiden.


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    15: Hygrocybe mucronella

    Der wuchs direkt neben den Rötlingen, hatte einen klebrigen Stiel und war gallebitter.


    Die Sporen waren schön eingeschnürt ("muffin-förmig").


    So, ich hoffe ihr hattet Spass.

    Leider ist hier die Saison so ziemlich am Ende, es gab nun drei Tage lang Frost.


    Viele Grüsse


    Raphael

    Hallo zusammen


    Nachdem mein Hebeloma-Beitrag so unerwartet viel Beifall fand, schauen wir mal wie sehr ihr euch für Telamonien begeistern könnt.

    Auch davon gab es diesen Herbst viele - oder genauer gesagt, ich habe viele davon mitgenommen.


    Falls jemand Einwände gegen die Bestimmungen hat, bitte her damit.


    1:

    Ein recht grosser Gürtelfuss bei Fichten und Kiefern, auch Birken in der Nähe.

    Velum reichlich, bei jungen Exemplaren auch Hutrand gesäumt.

    Geruch nach Rettich.


    Sporen 8.4-9.4-10.6 x 5.7-6.1-6.7 µm, Q = 1.37-1.55-1.67, mässig warzig


    Wenn ich nach dem AdC schlüssele, komme ich auf Cortinarius solis-occasus.

    In der FN verliere ich mich in Sackgassen.


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    2:


    Wieder ein Gürtelfuss mit viel Velum, das lange den ganzen Hut überdeckt.

    Stiel mit Ringzone und deutlichen Lilatönen.

    Geruch erdig. Habitat: Mischwald bei Kiefern, Birken, Hasel, Erlen, Fichten und vielleicht noch mehr.


    Sporen nur sehr fein ornamentiert, 7.7-8.8-9.5 x 5.0-5.3-5.7 µm, Q = 1.46-1.67-1.85


    Hier habe ich nur nach dem AdC geschlüsselt und komme auf Cortinarius suilloviolascens.

    Leider finde ich zu der Art keine anderen verlässlichen Referenzen, ob die Bestimmung wirklich stimmt bleibt offen.


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    3:

    Ein büscheliger Gürtelfuss unter Birken und Kiefern.

    Geruch nach Rettich.


    Fleisch im Schnitt blassgelb


    Die Preisfrage bei ersten Bestimmungsversuchen war, ob der Hut hygrophan ist oder nicht.

    Ich war ein paar Tage später nochmal dort, dann sahen sie plötzlich so aus. Also deutlich hygrophan.


    Sporen fast glatt, 7.9-8.6-9.8 x 4.3-4.8-5.3 µm, Q = 1.60-1.79-1.97


    Wie ich es auch drehe und wende, mir ist keine Bestimmung gelungen. Ich bin nicht einmal sicher in welche Sektion der gehört.

    Bei Soop, FN und Tartarat verliere ich mich in Sackgassen.

    In der FN irre ich von Sektion und Sektion, ohne eine passende Art zu finden.


    Am ehesten scheint er mir in die Nähe von C. bivelus zu gehören, aber da stört der Rettichgeruch und die Sporen sind zu schlank.
    Vielleicht hat jemand noch eine bessere Idee?

    Edit: Laut Sequenzierung handelt es sich um Cortinarius murinascens.


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    4:

    Diese beiden kleinen Telamonien wuchsen im Moos bei Birken und Kiefern.

    Geruch sehr schwach. Stiel mit reichlich Velumresten.


    Sporen schwach ornamentiert, 10.8-11.7-12.6 x 6.1-6.4-7.0 µm, Q = 1.65-1.82-2.06


    Hier komme ich nach FN und AdC auf Cortinarius casimiri (=subsertipes).


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    5:

    Noch so eine kleine Telamonia mit auffallend dunkler Hutmitte. Wieder reichlich Velum am Stiel.

    Habitat: Bei Birken und Kiefern, Geruch schwach.



    Sporen fast glatt, 8.3-9.0-10.0 x 4.8-5.3-6.0 µm, Q = 1.51-1.72-1.93


    Auch hier scheint der Fall klar zu sein, nämlich Cortinarius decipiens.


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    6:

    Die wuchsen in grosser Zahl unter Kiefern und Birken.

    Geruch komplex aromatisch-fruchtig.


    Velum am Stiel reichlich, eine Ringzone bildend, auch am Hutrand deutlich.


    Fleisch hell gelbbraun.


    Sporen feinwarzig, 8.2-9.4-11.3 x 5.1-5.6-6.1 µm, Q = 1.48-1.68-1.89


    Hier hatte ich auch ziemlich Mühe, bin mir aber inzwischen recht sicher dass es einfach Cortinarius laniger ist.



    So, nun lasse ich euch wieder in Ruhe mit den Telamonien.


    Gruss Raphael