Beiträge von Clavaria

    Hallo zusammen


    Der Parfürmierte Trichterling befindet sich massiv in Ausbreitung. Im Moment noch sehr regional, aber das kann sich schnell ändern.

    In den letzten zwei Jahren habe ich ihn zweimal gefunden, einmal passenderweise direkt neben einem Picknickplatz wo viele Schulklassen Rast machen.

    Dieses Jahr hat mein Verein bei einem Ausflug etwa 100 Exemplare an verschiedenen Stellen gefunden.


    Das Problem ist, dass ihn kaum jemand wirklich kennt, bei Pilzkursen sieht man ihn auch nie. Wenn man ihn einmal in der Hand und unter der Nase hatte, kann man ihn nicht mehr verwechseln.

    Aber bis dahin ist es schon recht kritisch. Das ist der Unterscheid zu Stockschwämmchen/Gifthäubling: Die beiden hatte jeder schon x-mal in der Hand, die Unterschiede werden einem eingebleut. Beim Parfürmierten Trichterling kann selbst ein erfahrener Pilzkenner durchaus einen Fehler machen, weil er aus eigener Erfahrung nicht so genau weiss woran er ihn erkennt.


    Nächstes Jahr machen wir nochmal einen Artikel in der SZP zum Thema, mit mehreren Fotos, denn er ist auch makroskopisch recht variabel.

    Im neuen Buch von Winkler&Keller ist er ebenfalls beschrieben und abgebildet.


    Pilzportrait ist übrigens auch im Forum vorhanden: Paralepistopsis amoenolens = Clitocybe amoenolens = Parfürmierter Trichterling


    Gruss Raphael

    Danke dir. Der Pfynwald ist ein trockener Föhrenwald, an der Stelle gab es aber auch einige Birken. Der Fundort ist etwa 750m hoch. Ich habe ihn mir bereits vorgemerkt für die Sequenzierung.


    Lg, Raphael

    Liebe Ditte


    Danke dir, wie immer verblüfft es mich wie du es hinkriegst, Risspilze nur anhand von Bildern zu bestimmen.

    Ich lege beide mal so ab. Zumindest die laurina schicke ich noch zur Sequenzierung, weil es der erste kartierte Nachweis für die Schweiz wäre.


    Hast du übrigens meine andere Anfrage gesehen?

    Die war zuunterst in einem Exkursionsbericht.


    Viele Grüsse, bis Montag

    Raphael

    Hallo zusammen, bzw. Ditte


    Ich habe in einem Auwald am Rhoneufer, ca. 550m, zwei Risspilze gefunden und habe wie so oft meine liebe Mühe mit der Bestimmung.


    1:

    Habitat: In einem eher trockenen Gebiet bei Kiefern auf sandigem Boden. Ohne speziellen Geruch.



    Sporen: 8.1-9.0-9.8 x 5.0-5.6-6.4 µm, Q = 1.33-1.62-1.82 (n=20)


    Cheilozystiden: 37.5-46 x 11.5-16.5 µm


    Pleurozystiden ähnlich


    Kaulozystiden nur im oberen Drittel vorhanden.


    Ich meine es müsste eine Art aus der Gruppe um Inocybe virgatula sein.



    2:

    Eine intensiv gefärbte Gruppe mit schuppig aufreissendem Hut. Ja, das Bild ist unscharf. Darum gleich noch zwei weitere Bilder.

    Habitat: Nahe am Flussufer bei Erlen, Birken und Zitterpappeln. Geruch spermatisch. Stiel auf der ganzen Länge bereift.





    Sporen: 8.3-9.6-10.3 x 4.6-5.3-5.6 µm, Q = 1.71-1.82-1.96 (n=20)


    Cheilozystiden intensiv gelb in KOH, 43.5-73.0 x 15.5-22.5 µm


    Pleurozystiden ähnlich.


    Kaulozystiden im oberen Stieldrittel: Sehr zahlreich, dazwischen viele kleine, keulige Parazystiden.


    Im unteren Stieldrittel findet man weniger metuloide Kaulozystiden, aber immernoch viele keulige Elemente.


    Mit den gängigen Schlüsseln komme ich in die Nähe von Inocybe pholiotinoides, die es aber sicher nicht sein kann, die Zystiden sind viel zu bauchig.

    Einen wirklich valablen Vorschlag habe ich nicht.


    VIele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    Die letzten Tage war ich in verschiedenen Auwäldern, wo es trotz der Trockenheit überraschend viele Pilze gab. Ein paar Highlights:


    1:

    Picipes melanopus badius, nicht mehr taufrisch.


    2:

    Ein samtig wirkender Pilz auf Holz: Simocybe sumptuosa.


    Sporen leicht phaseoliform.


    Cheilozystiden keulig


    Pileozystiden sehr gross


    3:

    Ein trichterlingsartiger Pilz auf Holzresten: Clitocybe truncicola.


    Sporen breit elliptisch und klein, nicht länger als 5 µm.


    4:

    Eine Telamonia, die ich für einen banalen Cortinarius brunneus halte.


    Sporen deutlich warzig, bis 9.5 µm lang.


    5:

    Ein Schüppling auf Holzresten, den man auch makroskopisch ansprechen kann: Pholiota lucifera.


    Sporen leicht phaseoliform


    Cheilozystiden schlank keulig, keine Chrysozystiden.


    6:

    EInzelexemplare lasse ich meist stehen... aber der hier war so schön prägnant. Pholiota tuberculosa.



    Sporen etwas schlanker als beim vorherigen.


    Cheilozystiden deutlich kopfig.


    7:

    Pluteus salicinus erkennt man in der Regel schon am Standort.


    Sporen klein, rundlich oder breit elliptisch.


    Cheilozystiden keulig.


    Pleurozystiden als Hakenzystiden.


    HDS eine Kutis aus gestreckten Zellen, mit Schnallen.


    Es folgt noch ein Beitrag für zwei Risspilze.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    So, ich war nochmal dort. Es gibt dort tatsächlich Zitterpappeln in unmittelbarer Nähe.


    offtopic

    Beim genaueren Suchen fand ich einige Meter entfernt auch zwei verschiedene Pappelschüpplinge:

    Anständiger Pappelschüppling (Hemipholiota destruens)


    Unanständiger Pappelschüppling (Hemipholiota phalloides) :D
    /offtopic


    Ich lege das somit mal als Cortinarius sobrius ab. Das wäre der erste kartierte Nachweis für die Schweiz.

    Danke Andy und Günter für die Unterstützung!


    Gruss Raphael

    Hallo Günter


    Ah, von C. sobrius habe ich nur das Portrait von AMB angeschaut, das oben verlinkt ist.

    Dort ist die KOH-Reaktion wohl falsch angegeben. Im AdC wird eine starke Reaktion im Fleisch angegeben.

    Ich gehe nochmal schauen, ob dort Zitterpappeln wachsen.


    Gruss Raphael

    Hallo Andy


    Die Bestimmung von Kremplingen ist der Horror...


    lies dir hier in dem Thread mal den Beitrag von Christoph durch: Paxillus validus, Großer Krempling

    P. validus gilt wohl derzeit als Synonym von P. ammonioviresecens.

    Für mein Gefühl ist der Stiel zu schlank für P. validus/ammoniovirescens, aber ich hatte den auch noch nie in der Hand.


    Wenn du Erlen in der Nähe nicht ausschliessen kannst, müsstest du auch im rubicundulus-Komplex noch schauen:

    Jargeat,P;Moreau,P-A;Gryta,H;Chaumeton,J-P;Gardes,M. 2016. Paxillus rubicundulus (Boletales, Paxillaceae) and two new alder-specific ectomycorrhizal species, Paxillus olivellus and Paxillus adelphus, from Europe and North Africa. Fungal Biology. 120(5):711-728

    Ich weiss nicht ob man den Artikel irgendwo gratis bekommt, habe auf die Schnelle keinen Link gefunden.


    Da gibt es inzwischen drei Arten.

    Paxillus adelphus kann mühelos so gross werden, und hat typischerweise diesen schlanken, verjüngten Stiel.

    Hier: Paxillus obscurisporus?


    Paxillus olivellus müsste man an mehrheitlich ovoiden Sporen erkennen. Auf deinen Mikrobildern sieht man zu wenig Sporen für eine valide Einschätzung, die Tendenz geht aber eher Richtung subzylindrisch.


    Christoph ist leider kaum mehr aktiv hier im Forum...


    Gruss Raphael

    Hallo,


    Ne das sind schon Phlegmacien. Makroskopisch könnte man das schon Zweifel haben. Aber alle Fälblinge haben auffällige Zystiden, der hier hatte nicht einmal Marginalzellen.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Vor ein paar Tagen war ich in einem Auwald unterwegs, wo ich eine Gruppe Phlegmacien fand. Leider habe ich (wie erwartet) Mühe mit der Bestimmung:


    Ich hatte drei ungeduldige Kinder dabei, deshalb hatte ich nicht die Zeit alle Bäume in der Nähe zu notieren.

    Es gab sicher Birken und Erlen. Vielleicht auch Weiden, Pappeln und Kiefern.

    Geruch unangenehm, schwer zu definieren. Ganz junge Exemplare waren leider nicht zu finden.



    Die Stielbasis ist gerade oder etwas verdickt. Was hier im Schnittbild wie eine Knolle aussieht, ist eine Wuchsanomalie.

    An der Luft verfärbt sich das Fleisch nicht, reinweiss, nur in der Basis gelblich.


    KOH: Aussen negativ, auf dem Fleisch deutlich gelb.


    Sporen etwa 10-12 x 6-6.5 µm, schwach warzig.


    All meine Schlüsselversuche enden in Sackgassen. Was meint ihr dazu?


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    beli 1 hatte mich letztes Jahr nach diesem Porling gefragt, vor allem nach der KOH-Reaktion.

    Heute ist er mir an einem alten Lärchenstrunk begegnet:




    Hab ihn auch kurz unters Mikroskop geworfen:


    Und hier die ersehnte KOH-Reaktion (20%): Auf der Hutoberfläche fast negativ, Auf den Poren und am Stiel gelblich.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Nach meiner mageren Studienwoche war ich vorgestern in meinem Hauswald, und wurde von den Pilzen regelrecht erschlagen.

    Eine Stunde im Wald, dann musste ich die Flucht ergreifen, es gab einfach zu viele schwierige Arten.

    Hier einige schöne Kollektionen. Bitte korrigiert mich, wenn etwas nicht stimmt.


    1:

    Diesen leuchtend gelbbraunen Bovist fand ich spannend.


    Im Schnitt sieht man eine kompakte Subgleba.


    Capillitium vom Lycoperdon-Type, würde ich sagen.


    Sporen fein punktiert.

    Damit kommt eigentlich nur eine Art in Frage, die gemäss Jeppson auch mal gelbbraun sein kann: Bovista aestivalis.



    2:

    Rötlinge gab es in Unmengen. Aus Zeitgründen blieb ich auf dem Waldweg, wo ich auf fünf Metern fünf verschiedene Rötlinge fand.

    Das hier sollte Entoloma lividocyanulum sein.


    Sporen eher klein, heterodiametrisch. Basidien 4-sporig, ohne Schnallen, keine Zystiden.


    Pigment körnig-intrazellulär.



    3:

    Hier ist der leicht gelbliche Stiel wichtig: Entoloma politoflavipes.


    Sporen klein, selten länger als 8 µm. Basidien 4-sporig, mit Schnallen. Keine Zystiden.


    HDS mit intrazellulärem Pigment.



    4:

    Entoloma porphyrogriseum wollte mir seine Farbvariationsbreite zeigen. Sicherheitshalber nahm ich alle drei Kollektionen mit, mikroskopisch identisch.






    Cheilozystiden, zylindrisch oder fusiform


    HDS mit schwärzlichem Pigment



    5:

    Wer im DGfM-Forum mitliest, kennt den schon: Entoloma cf. subcuboideum


    Sporen kubisch oder pentagonal


    Lamellenscheide fast steril, dicht besetzt von Cheilozystiden.


    HDS...


    ... und Kaulozystiden. Die meisten davon zylindrisch oder keulig, nur sehr wenige mit apikalem Auswuchs.



    6:

    Flammulina fennae ist ein treuer Besucher in diesem Wald.



    Der Sporenabwurf ist missglückt, deshalb nur ein ärmliches Sporenpräparat.


    Cheilozystiden


    Bei Flammulina ist die HDS wichtig, deshalb habe ich mal einen Stack (am Hutrand) gemacht.

    Die grossen Elemente sind Pileozystiden. Die kleineren Elemente sind die Grundstruktur:

    Teils hymeniforme (gestielt-blasige) Elemente, aber auch viele irregulär geformte Ixohyphidien.



    7:

    Für den brauche ich mal wieder den Rat von Ditte :


    Habitat: Kalkboden bei Pinus, Picea, Betula


    Sporen: 8.4-9.2-10.2 x 4.6-6.5-7.2 µm, Q=1.27-1.44-1.94 (n=20)


    Cheilozystiden etwa 47-55 x 15-20 µm


    Pleurozystiden etwas länger. Unter den Kristallen haben viele Zystiden kleine Körnchen.


    Kaulozystiden am ganzen Stiel reichlich vorhanden.


    Die Funga Nordica führt mich zu Inocybe leiocephala. Die ist es aber wohl nicht, wenn man neuere Literatur berücksichtigt.

    Nach Larsson et al. 2014 komme ich am ehesten auf Inocybe lindrothii.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    Ich komme gerade aus einer mykologischen Studienwoche zurück. Wie vielerorts hatten wir grosse Mühe Pilze zu finden.

    Die wenigen Funde musste man sich hart verdienen, indem man stundenlang durch Wälder, Moore und Gebüsch kroch.

    Aber immerhin gab es ein paar Highlights.


    Auf dem Weg zur Tagung machte ich einen Abstecher in die subalpinen Grünerlen. Dort gab es einige schöne Kollektionen:


    1:

    Dieser bereifte Trichterling ist wohl trotz des speziellen Habitats einfach Clitocybe rivulosa.


    2:

    Ein Helmling, keine super Kollektion, aber man muss halt nehmen was man findet. Geruch nach Chlor.

    Ich habe ihn als Mycena arcangeliana bestimmt.


    Igelige Cheilozystiden.


    3:

    Ascomyceten bearbeite ich selten, aber der hier sollte klar sein. Er wuchs an toten Grünerlen-Zweigen: Rutstroemia alnobetulae.


    Die Jod-Reaktion an den Asci konnte ich nur mühsam nachweisen, aber man kann sie erkennen.


    Die Sporen sind sehr lang, um 20 µm, und wurstförmig.


    Dann waren wir zweimal in einem Auwald, der immer für Überraschungen gut ist.


    4:

    Amanita echinocephala gab es immer mal wieder. Und massenhaft Amanita strobiliformis (kein Bild).

    Wir haben mit vereinten Kräften nach der darauf wachsenden Squamanita schreieri gesucht, leider ohne Erfolg.


    5:

    Ein kleiner Mehlräsling, Clitopilus scyphoides var. omphaliiformis.


    Sporen undeutlich gerippt.


    6:

    Der hier hat mich mit seinem schleimigen Hut in die Irre geführt. Es hatte kurz zuvor geregnet, später trocknete der Hut ab.

    Dann war klar, dass es ein Rötling ist, nämlich Entoloma excentricum.


    Die typischen, gestreckten Cheilozystiden.


    7:

    Dieses kleine Pilzchen an einem bemoosten Stumpf ist nichts alltägliches: Callistosporium elaeodes.


    Sporen in Ammoniak mit dem gattungstypischen, lichtbrechenden Tropfen.



    8:

    Um Holzkeulen kümmere ich mich sonst nicht, aber die hier fand ich schön. Xylaria longipes.


    Für ein gutes Präparat braucht man eine Axt. Aber ein paar Sporen konnte ich dann doch entdecken.



    Dann noch ein paar Sachen aus verschiedenen Hochmooren:


    9:

    Entoloma elodes tauchte die ganze Woche immer wieder auf.


    Auch dieser Rötling hat spezielle Zystiden.



    10:

    Ein kleines Pilzchen am Seeufer, zwischen oder an Sumpfpflanzen: Simocybe laevigata.


    Sporen glatt, ohne Keimporus, nicht dextrinoid


    Lamellenschneide steril, mit zahlreichen Cheilozystiden.


    HDS hymeniform, aus gestielt-blasigen Zellen.



    11:

    Galerina tibiicystis


    Sporen in Kongorot


    Cheilozystiden tibiiform.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen


    Ich bin fast sicher dass es Conocybe aurea ist.


    Der Standort ist typisch, die Hutfarbe auch, und die deutlich helleren Lamellen.


    Gruss Raphael

    Liebe Ditte


    Danke dir für die prompte Antwort.


    Ja ich schulde dir seit geraumer Zeit einige Belege und habe deswegen ein schlechtes Gewissen.

    Das bringe ich alles an die Tagung mit, ebenso diese neue substraminipes-Kollektion.

    Die Inocybe lege ich mal als cf. flocculosa ab, vielleicht habe ich im Winter noch Kapazität für eine weitere Sequenz.


    Ich habe übrigens einige Risspilze von letztem Jahr zum Sequenzieren gegeben, warte aber noch auf die Ergebnisse.

    Da halte ich dich per Mail auf dem Laufenden.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo zusammen ( Ditte )


    Lange war in den Bergen ziemliche Pilzflaute. Erst zu heiss, dann wohl zu nass.

    Jetzt ist es zwar wieder heiss und trocken, aber Pilze gibt es trotzdem - ich werde nicht schlau draus.

    Nebst einigen anderen Sachen konnte ich jedenfalls einige alpine Risspilze finden.

    Habitat: Kalkgebiet auf ca. 2350m (Lac de Châteaupré)


    1:

    Aufgrund der leuchtenden Farbe war mir eigentlich sofort klar was es sein muss: Mallocybe substraminipes.

    Sie wuchsen im Gras zwischen Salix herbacea und kleinen Strauchweiden. Geruch etwas fruchtig.

    Die Art ist am Standort häufig und ich habe ihn hier im Forum auch schon gezeigt.

    Ich bringe den jetzt nochmal wegen der zweiten Kollektion gleich im Anschluss, die mir irgendwie anders zu sein scheint.


    Fleisch in der Stielbasis schwach gelb.


    Schnittbild


    Sporen 7.6-8.9-10.9 x 4.9-5.5-6.9 µm, Q = 1.22-1.64-2.12 (n=20)


    Zystiden meist 2-3 gliedrig mit einem blasenförmigen Endelement. Dieses 22-32 x 12-16 µm.


    Es gibt auch anders geformte End-Elemente, einzelne konisch verjüngt.



    2:

    Auch hier komme ich auf nichts anderes als Mallocybe substraminipes.

    Aber schon der Standort war völlig anders: Sie wuchsen in einem ausgetrockneten Bachlauf zwischen Pioniervegetation.

    Salix sp. natürlich auch in der Nähe. Geruch unauffällig.

    DIe Mikromerkmale scheinen mir doch recht unterschiedlich. Vielleicht ist das doch was anderes?



    Stielbasis kräftig gelb, Stiel allerdings voll.


    Die Sporen sind im Schnitt breiter, bis fast subglobos: 7.7-8.9-10.5 x 5.4-6.1-6.6 µm, Q = 1.20-1.47-1.86 (n=20)


    Die Endzellen der Zystiden sind zylindrisch oder keulig, nie blasig, 17-24 x 8.5-10.5 µm



    3:

    Für alpine Verhältnisse in grosser Risspilz, bis 5 cm Durchmesser.

    Habitat zwischen Salix sp.



    Schnittbild


    Sporen: 7.8-8.8-9.8 x 5.0-5.3-5.6 µm, Q = 1.43-1.66-1.82 (n=20)


    Cheilozystiden: 44-64 x 12.5-17 µm


    Pleurozystiden ähnlich, etwas breiter


    An der obersten Stielspitze gibt es vereinzelte zystidoide Elemente, aber meist nur zylindrische oder keulige Hyphenenden.


    In solchen Fällen fällt es mir schwer beim Schlüsseln zu entscheiden, ob der Weg mit oder ohne Kaulozystiden richtig ist.


    Nach Funga Nordica komme ich auf Inocybe monochroa.

    Dafür scheinen mir aber die Sporen etwas zu klein zu sein.

    Kuyper gibt deutlich grössere Sporen an, das Portrait bei Ferrari kommt meinen Messungen schon näher.


    Viele Grüsse

    Raphael

    Hallo Uwe


    Es geht mir weniger drum die Bestimmung abzusichern, sondern darum Sequenzen zu sammeln.

    Wir haben zusammen mit der WSL ein Projekt beim Bund eingereicht, um schwer bestimmbare und selten nachgewiesene Arten sequenzieren zu lassen.

    Das Projekt wurde kürzlich bewilligt, du bist ja auch in unserer wissenschaftlichen Kommission und wirst mit davon profitieren (mehr dann an der Tagung, ich hoffe du bist dabei?).

    Wir können nun jedes Jahr ein gewisses Kontingent kostenlos sequenzieren lassen.

    Ob ich diesen hier einreiche oder nicht, hängt davon ab was sonst an Kollektionen in Frage kommt.

    Wenn wir das Kontigent vollständig und sinnvoll nutzen, stehen die Chancen gut dass es in den nächsten Jahr noch mehr gibt.


    Gruss Raphael