Beiträge von Sebastian_RLP

    fraudans hat eine deutliche Reaktion mit Ammoniak... sofort gelb, dann orange und schließlich schwarz (PdS).

    OK, spannend, und corydalina macht das nicht?


    Nebenbei, ich denke auch, dass fraudans am wahrscheinlichsten ist. Corydalina würde vermutlich tatsächlich mit stärker gefärbter Hutmitte daherkommen. Ich finde ihn auch oft mit aufgeschuppter Hutmitte. Ob Fraudans das auch macht? Fraudans und Corydalina wurden ja zudem scheinbar früher als Varianten der selben Art begriffen.


    LG Sebastian

    Servus Sebastian, bei Pablo so um die 20 - 30 Euronen wenn ich recht informiert bin ?

    Hi, genau, um die 25€ bei einer Richtung ITS und ohne Priority. Weitere "Richtungen" oder Genabschnitte (derselben Probe) wären entsprechend günstiger, da ja schon eine Extraktion erfolgt ist. Es hängt eben auch etwas davon ab, was und wieviel man untersuchen möchte (mitunter benötigt man beide Richtungen um das Ergebnis abzusichern) und wie schnell man das Ergebnis möchte. Einige Genabschnitte funktionieren schlecht, so dass man ggf. mehrere Anläufe braucht (z.B. Tef). Ich hatte auch schon den Fall, dass zum Beispiel bei älteren Exsikkaten die Routineverfahren versagt haben, dann gibts auch noch teurere Methoden. Das A und O ist, dass man eine vernüftige, korrekt getrocknete und nicht kontaminierte Probe einschickt. Sonst helfen auch die besten Methoden nichts.


    LG Sebastian

    Ich bin auch gerne dabei und bestaunen gerne eure Funde. Ansonsten habe ich das meiste der Funde der letzten Wochen schon im Forum präsentiert. Gerne kann ich bei Interesse nochmal den ein oder anderen Fund zeigen oder etwas vertiefen, wenn gewünscht.


    LG Sebastian

    zu 4. Der FLORA AGARICINA NEERLANDICA Vol.7 entnehme ich, das L. fuliginosus in Betracht kommt.

    Hallo Karl, danke für den Hinweis, habe ich auch gleich mal nachgelesen. Die sind scheinbar auch gleichzeitig beschrieben worden:

    Lactarius picinus Fr., Epicr. syst. mycol. (Upsaliae): 348 (1838) [1836-1838]

    Lactarius fuliginosus (Fr.) Fr., Epicr. syst. mycol. (Upsaliae): 348 (1838) [1836-1838]


    Im Index Fungorum ist auch das wiederrum scheinbar noch nicht angekommen.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    einige Sachen hatte ich ja noch nicht gezeigt bzw. war gestern noch APV-Treffen. Ein paar interessante Kleinigkeiten wollte ich noch vorstellen.


    01 Asterophora parasiticus, der beschleierte Zwitterling auf einem Täubling:


    02 Albatrellus cristatus - der gelbgrüne Kammporling, der mit stattlichen Fruchtkörpern zu finden war


    03 Cortinarius bolaris - der rotschuppige Raukopf


    und noch einer der Korallenmilchlinge , der mir beim letzten Mal noch fehlte: in reinem Fichtenbestand kann es sich doch eigentlich nur handeln um:

    04 Lactarius picinus cf. - der pechschwarze Milchling (wobei ich den jetzt gar nicht durchgehend sooo pechschwarz fand, können noch ähnliche Milchlinge bei Fichte?)


    Hier schon deutlich dunkler:


    Ein toller Erstfund für mich im Zuge der APV-Exkursion (danke Klaus fürs Zeigen):

    05 Chamaemyces fracidus - der fleckende Schmierschirmling


    Vorab noch nie gehört und gesehen steht er wohl als seltene Art für hochwertige Standorte an denen meist weitere sehr seltene Arten vorkommen (was ich bestätigen kann). Vergleiche zu dieser Aussage Fungi of temperate Europe S. 349: "Occurs an calcareous soils in deciduous forests (typically fagus) mostly in sites with numerous other rare species".


    Besonders auffällig und hübsch, die gelbbraunen Tropfen am Stiel


    Es gab auch einige Risspilze, hier mal einer der nicht selten, aber für mich jetzt aufgrund seiner Merkmalskombination aus braunen Fasern, rötendem Fleich, sehr eigentümlichem Geruch (beschrieben "wie altes Weinfass", was es einigermaßen trifft) interessant war.


    06 Inosperma cervicolor - der hirschbraune Risspilz

    unter Fichte auf Kalk (was interessant ist, da Gminder und Karasch den auf sauren Böden verorten, sich aber auch andere Quellen finden mit Aussagen, gern kalkreich, vielleicht mag Ditte kurz was dazu sagen??).


    Typische Cheilos und recht große Sporen (teils sogar über 15µm)



    Den nächsten, der ebenfalls ein Erstfund für mich darstellt möchte ich wegen der auch bereits jung deutlichen Schuppen als

    07 Tricholoma pardinum? pardalotum? (in verschiedenen Quellen unterschiedlich bezeichnet, in Index fungorum gibts beide Taxa, keine Synonymie? Was ist da nun aktuell?) - der Tigerritterling

    In Kalklaubwald


    Es gab auch wieder unzählige Täublinge, habe ich alle gar nicht gut dokumentiert. Auch hier nur wieder ein schöner Erstfund für mich:

    08 Russula decipiens - der trügerische Dottertäubling auf Kalk bei Buchen, Eichen, sehr scharf.


    Etwas überrascht hat mich heute morgen allerdings die SPP mit IVb (wird eigentlich mit IVe angegeben in MXM).


    Davor die Woche gabs noch

    09 Pulvinula spec. - einer der Kissenbecherlinge, hier glaube ich nicht an convexella, um die richtig auseinanderhalten zu können, fehlt mir aber die Literatur.

    Pulvinula wegen der typischen Fruchtkörper, der kompletten Inamyloidität und der runden Sporen



    Auch wieder an anderer, neuer Stelle

    10 Scutellinia trechispora, der ja nun schon mehrfach gezeigt wurde (scheint sich dieses Jahr wohl zu fühlen)


    Es gab auch Baumpilze

    11 Fistulina hepatica - der Leberreischling bzw. die Ochsenzunge


    Außerdem 12 Daedalea quercina - der Eichenwirrling


    Spannend auch noch die Pfifferlinge und Kraterellen:

    Da möchte ich mal 13 Craterellus cinereus - die graue Kraterelle oder den grauen Pfifferling zeigen


    Nicht zu verwechseln (weil viel kleiner und ohne Leisten) mit

    14 Craterellus undulatus - der krausen Kraterelle


    15 Strobilomyces strobilaceus - der Strubbelkopfröhrling


    16 Panus conchatus - der Laubholzknäueling


    Nun gut, dass soll es ersteinmal gewesen sein ...


    LG Sebastian

    Es sieht sehr danach aus, als kämen auch nach wie vor frische Fruchtkörper hinzu, insbesondere bei den wärmeliebenden Boleten. Das lässt mich auch fürs Wochenende und unser APV-Treffen auf weitere Funde hoffen. Die Satansröhrlinge sehen ziemlich frisch aus.


    LG Sebastian

    Hallo Ditte, es gab dort Eichen und auch Buchen. Ich habe den auch zur Sequenzierung geschickt. Ergebnis steht aber aus. Es gab eben auch alle Altersstadien und eben auch diese typisch ausgelassen Varianten. Leider habe ich diese Stadien gar nicht dokumentiert, da ich das am Fundort noch nicht wusste, es erst später in der Beschreibung auf inocybe.org gelesen habe.

    Ah, mit den Datenbanken muss ich mich wohl dann nochmal beschäftigen. Ich danke dir.


    Lieber Raphael, vielen Dank für deine tollen Dokus.


    LG Sebastian

    Hallo Schupfi, danke dir für die informativen, weiterführenden Hinweise. Den hatte ich jetzt aus Zeitmangel nicht weiter untersucht, komme da Samstag vermutlich nochmal hin. Dan schaue ich mir das zwingend noch genauer an, falls sich die Gelegenheit ergibt.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    ich habe zu 17 nochmal einen Gedankenanstoß bekommen. Es könnte sich ggf. auch um Neoboletus xanthopus handeln. Mit dieser Art habe ich mich in der Vergangenheit noch nicht intensiv auseinandergesetzt und sie scheint auch nicht so leicht zu unterscheiden zu sein. Das Habitat würde in jedem Fall passen.


    Aufgefallen ist in der Tat, dass die Flocken (bei dem allerdings sehr jungen Exemplar) seeehr fein waren, was für xanthopus spräche. Auch die gelbe Stielspitze (?). Der Stiel wirkte fast glatt.

    Die Fruchtkörper waren alle noch in ganz jungen Stadium, was eine Beurteilung nicht leicht macht.


    Mikroskopisch sind sich die Arten wohl sehr ähnlich: "possibility the basidia are somewhat shorter" ist jetzt auch nicht besonders ermutigend.


    Zudem heißt es in Flora agaricina neerlandica vol. 7 "but it appears that the morphological variability is much larger and often somewhat different from the type-description. More Work ist needed, to clarify the status of various xanthic variants around N.erythropus".


    P.S. xanthopus hat ggf. auch eine gelbe Zone von Röhrenmündungen am Hutrand, wie ich gerade noch erfahren habe. Ggf. kann man dies hier auch sehen:


    LG Sebastian

    Aber richtige Laubwälder - jenseits kleinerer Buchenschläge sind hier nicht. Da müsste ich mich schon ins Auto setzen und etliche km fahren. Wenn ich das mal machenden werde, will ich sicher sein, dass auch Pilze wachsen.

    Hallo Claudia, ja das kann ich etwas verstehen. Aber du musst bedenken, dass ich auch viele Kilometer fahre und auch in der Vergangenheit viel Zeit damit zugebracht habe, die unterschiedlichen Gebiete kennenzulernen. Ich weiß nicht wieviele km ich bereits in der Eifel zurückgelegt habe, wenig waren es nicht. Nicht immer sind alle "Gewaltmärsche" von Erfolg gekrönt. Aber ich habe durch die Pilze viele wunderschöne Naturräume mit ihren Besonderheiten kennengelernt. Und natürlich durfte ich von ziemlich guten Leuten lernen, worauf es bei der Habitatsuche ankommt. Die Auseinandersetzung mit Karten, Böden, Pflanzengesellschaften, Jahreszeiten, Bedingungen und der intensive Austausch mit anderen, das Lesen von Beiträgen. All das sind wahrscheinlich Voraussetzungen, um interessante Gebiete zu finden. Und in der Eifel gibt es natürlich viele tolle Gebiete. Nicht alles kann man immer an einem Tag anfahren. Manches neue Gebiet, welches ich bisher nur theoretisch studiert habe, steht als heißer Kandidat auf meiner Wunschliste. Erst letzten Sonntag musste ich an einem spannenden Gebiet vorbeifahren, weil ich dort hätte auch mehrere Stunden zubringen müssen mit ordentlich Fußmarsch, um spannende Stellen zu erreichen und es einigermaßen vor Ort zu erfassen und zu beurteilen. Das werde ich mir aber ganz sicher irgendwann vornehmen, da es wirklich einen guten Eindruck macht.


    LG Sebastian

    Hast du mal bei einen deiner Eifelfunde von appendiculatus die Sporen gemessen?

    Ja, richtig, hatte ich gar nicht mehr dran gedacht vor lauter, lauter.

    In der Tat habe ich von einem überreifen Fruchtkörper aus einem reinen Kalklaubwald der Eifel eine kleine Hutprobe zum Messen mitgenommen.


    Hatte da jetzt allerdings nur 12 Sporen gemessen:

    11,2-13,1 µm (av. 11,7 µm, SD 0,5 µm) x 4,2-4,6 µm (av. 4,4 µm, SD 0,1 µm); Q = 2,5-2,8 (av. 2,6, SD 0,1)(n = 12)


    Das sieht mal ziemlich identisch aus zu Steffens Fund.


    LG Sebastian