... Super, vielen Dank euch ...
Beiträge von Sebastian_RLP
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Hallo Stefan und Ditte,
vielen Dank für eure zahlreichen und weiterführenden Darstellungen. Werde mich da nochmal nach einem entsprechenden Schlüssel umsehen, dass macht Sinn.
Obgleich mir klar ist, dass eine letztgültige Bestimmung wahrscheinlich schwierig bleibt, habe ich auf dem Arbeitstisch noch den eingetrockneten Stiel gefunden. Habe diesen mal im weit unteren Teil (fast über dem Fuss) quer geschnitten und das Ganze mal bei 100fach bis 400fach teils trocken und teils in KOH jeweils ohne Deckplättchen unters Mikro gelegt. Später nach "anweichen" in KOH noch mit Deckplättchen bei 400 und 1000fach.
Ich meine, dass sich da tatsächlich Kaulozystiden entdecken lassen, die auch noch in Verbindung mit dem Stiel stehen. Bitte schaut mal drauf, ob das aus eurer Sicht in den Bildern zu erkennen ist. In der Tausender erkennt man aus meiner Sicht die Verbindung zum Stiel.
Das würde für I. pholiotinoides sprechen, der mir auch von den makroskopischen Merkmalen sehr passend zu dem erscheint, was ich da in der Hand hatte. Die Farbigen Sporen sprechen ja schon für eine gewisse Reife, was auch nochmals ein Hinweis darauf ist, dass dies eine sehr kleine Art ist. Auch das würde ja passen.
Frost ist definitiv möglich, es war ja in der Zeit der (letzten) Eisheiligen und Nachts sind die Temperaturen nochmals sehr abgestürzt.
Herzliche Grüße
Sebastian
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Hallo lieber Stefan,
ja mir ist auch schon aufgefallen, dass es einer größeren Sorgfalt bedarf und dass vermutlich auch ein Mikroskopie des Stiels interessant gewesen wäre.
Vom Schlüssel her fehlt mir leider der entscheidende Band vom Ludwig mit dem ich sonst gerne arbeite. So habe ich mich auf "Fungi of temperate Europe" zurückgezogen, was aber viel zu grobschlächtig vorgeht und längst nicht so detail- und anforderungsreich die Bestimmungsmerkmale beschreibt. Daher ist deine und die Darstellung von Ditte Bandini hilfreich fürs nächste Mal. Die Seite ist gespeichert ...
Mit den Kollektionen ist das so eine Sache. Das war mir im Grunde schon bewusst aber mehr konnte ich der Natur leider nicht abringen bzw. mehr hat sie mir nicht hergegeben
Das mit der Zuordnung der Formen scheint auch nicht ganz einfach: Wenn ich die Zeichnungen aus "Fungi of temperate Europe" zugrunde lege, sind die Cystiden danach eindeutig lageniform. Darauf habe ich mich bezogen. Fusiform zeigt sich dort eher nochmal sanfter zur Spitze auslaufend, ohne dieses klar Bauchige.
Nun, um der Bestimmung noch näher zu kommen würde wohl nur noch eine DNA-Untersuchung helfen im jetztigen Zustand ... aber ich fand toll, was der Winzling alles gezeigt hat in den Mikrobildern und ich habe eine Menge über Inocyben gelernt, so dass ich beim nächsten Mal sicher achtsamer mit den Merkmalen umgehen kann.
Vielen Dank für deine zahlreichen Hinweise und Ausführungen ...
LG Sebastian
(P.S. ... das Bielatal habe ich in jüngeren Jahren öfter mal unsicher gemacht ... die gute alte Zeit
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Hallo zusammen,
nach langer Flaute zeigen sich erste zarte Pilzkörperchen. Eine (noch!?) ganz kleine Inocybe konnte ich finden. Die Bestimmung fällt mir aber gar schwer, da mir in der Zusammenschau der Makro- und Mikromerkmale keiner ins Auge springt:
Makroskopisch wie gesagt noch sehr klein (Höhe 2cm, Hut 1cm), bräunliche Farben an Hut und Stiel, Lamellen farblich gräulich-gelblich. Siehe Bilder. Geruch bereits deutlich spermatisch.
Mikroskopisch: Glattsporer ca. 10x6µm im Schnitt (siehe Bilder), ellipsoid (bis amygdaliform?). Zahlreiche Pleuro- und Cheilozystiden, lageniform mit Auflagerungen (Kristallförmig?). Aus meiner Sicht relativ dickwandige Cheilo- wie Pleurozystiden (2,5-3µm) und in KOH leicht gelb verfärbend. HDS mit verzweigter Struktur und Schnallen. Lamellentrama würde ich als parallel beschreiben.
Vorkommen. Wegrand im Wald, verschiedene Baumarten: definitiv Buche, Esche, Hasel (weitere sind mir nicht erinnerlich)
Tja: Bei I. nitidiuscula z.B. passt viel ganz gut, hat wohl aber eher keine so auffälligen Auflagerungen. Naja, und so könnte ich verschiedene Arten durchgehen, vielleicht habt ihr eine Idee?.
Beste Grüße
Sebastian
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Hallo zusammen,
habe die Stelle nochmals aufgesucht um die Vegetation zu fotografieren und einen Becherling samt Sklerotium zu entnehmen.
Habe dann auch nochmals mit den Blenden gespielt, um noch mehr Informationen aus dem Bild zu holen. Habe die Kerne aus meiner Sicht auch nochmals etwa deutlicher herausarbeiten können. Je länger ich ddraufschaue, desto unsicherer werde ich allerdings, ob es zwei oder mehr Kerne sind. Zwei sind auf jedenfall doch öfter gut zu erkennen. Aber schaut selbst.
Vo der Vegetation wächst da alles mögliche, in der Nähe der Becherlinge auf jedenfall auch Scharbockskraut. Vereinzelt meine ich jedoch auch Blätter von Buschwindröschen zu erkennen. Ganz viel Lärchensporn steht jedenfalls in unmittelbarer Nähe (aber damit sind die Becherlinge ja eher nicht vergesellschaftet).
LG Sebastian
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Hallo Chris,
tolle Bilder, da sieht man die Kerne sehr deutlich. Habe gerade nochmal versucht mit Kondensor und Feldblende zu spielen. Ein deutlich besseres Ergebnis als oben habe ich jedoch bei auch nicht mehr "ganz frischem Pilzmaterial" nicht erreichen können. Ich versuche nochmals Sporen zu gewinnen und die Tage noch bessere Ergebnisse zu erreichen.
Beste Grüße
Sebastian
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Hallo Nobi,
ach herzlichen Dank für die ausführlichen Hinweise und Tipps, auf die Anzahl der Kerne bin ich (wohl mal wieder aus Mangel an guter Literatur) nicht gestoßen. Aber das macht natürlich vollkommen Sinn, wenn man das lateinische beachtet (bi nucleus) ... die Links zu den Beiträgen schaue ich mir gleich mal an ...
LG Sebastian
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Hallo Bernhard,
habe einen ähnlichen Fund und schwanke zwischen Anemonen und Scharbockskrautbecherling. Bei dir sind die typischen Begleiter leichter zu identifizieren, das war bei mir etwas schweriger, da vorallem Lärchensporn in der Nähe stand. Ich meine aber einige Blätter von Scharbockskraut auf meinen Fotos erkannt zu haben:
Sclerotinia binucleata (oder Dumontinia Tuberosa)
LG Sebastian
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Liebe Forumsmitglieder,
anbei Makro und Mikrobilder eines Fundes von, wie ich meine, Scharbockskraut-Sklerotienbecherlingen.
Zu den auf den Bildern ersichtlichen Makromerkmalen kann man noch die Größe ergänzen. Durchmesser der Fruchtkörper 0,5 (Jung) bis etwa 2,5cm (Ausgewachsen, ausgebreitet).
Ansonsten mit tiefwurzelndem Stiel, schwer "auszugraben" ohne abzureißen. In der Nähe eigentlich mehr Lärchensporn als alles Andere, jedoch meine ich auch Blätter des Scharbockskrautes erkannt zu haben (auch auf den Bildern. Große Ansammlungen von Scharbockskraut waren nicht zu sehen, auch nicht von Windröschen, wobei in etwas weiterer Entfernung auch alles dies in größerem Umfang wuchs.
Die Asci sind wie auf den Bildern zu sehen 8-sporig. Auffallend sind die Tröpfchen an den Polen der Sporen. Dieses Merkmal habe ich in den Beschreibungen des Scharbockskrautbecherling gefunden. Sporen etwa 14x7 µm. Das würde auch passen.
Herzliche Grüße
Sebastian
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Hallo Norbert, Stefan und Pablo,
danke für eure Rückmeldung, scheint dann je nach Standort also schon zu finden zu sein, wenn auch zerstreut. Vermutlich wird im Winterhalbjahr auch nicht so hingeschaut.
@Pablo: Ich hätte mich mit den üblichen Verdächtigen, die ich für die makroskopische Bestimmung heranziehe: "Pareys" und "Fungi of temperate Europe" sehr schwer getan mit der Bestimmung des mir bis dato gänzlich unbekannten Pilzes (ist als Art in keiner der beiden Werke). Ein PSV aus unserer Arbeitsgemeinschaft hat mich dann auf die Spur gebracht anhand des "Ludwigs" ... Wenn man ihn einmal kennt sicher leicht wiederzuerkennen.
Beste Grüße
Sebastian
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Ach ja, richtig ...
Danke und beste Grüße
Sebastian
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Hallo zusammen,
habe gestern aller Voraussicht und Bestimmungsarbeit nach "Lentinus adhaerens" gefunden. Wollte diesen gerne mal hier zeigen und fragen, wie häufig euch dieser bereits untergekommen ist.
Sporen 7-8x3, SPP weiß, auffällige Makromerkmale, insbesondere die Lamellen betreffend (siehe Fotos).
Hervorstechend waren auch die auffälligen Pleurozystiden (lanzettlich bis schwach bauchig, wie bei Ludwig beschrieben passt) und die Marginalhaare.
Im Netz findet man dazu nicht sehr viel. Interessant fand ich die Gattung "Lentinus" die mir so noch nicht häufig bewusst begegnet ist. Ich fand auch interessant, dass diese Gattung sowohl Porlinge als auch Blätterpilze beherbergt (Ordnung Polyporales).
Beste Grüße
Sebastian
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Hallo Pablo,
habe hier eine Übersicht über die Mikromerkmale des P. laevissima gefunden. Das sieht durchaus ident aus, insbesondere was die Pleurozystiden anbetrifft:
psathyrella-laevissima-(romagn.)-singer-1969-10765.jpg
Hatte bei wässriger Mürbling eigentlich fast weiße Stiele im Kopf ... aber Wetter und Kälte könnten ihr Übriges tun.
Von den Hüten der ganz jungen Exemplare passt das eigentlich schon auch ganz gut aus meiner Sicht.
Danke dir für den Hinweis.
Beste Grüße
Sebastian
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Hallo zusammen,
ich habe gestern auf einem Baumstamm "Little brown mushrooms" gefunden und beiße mir an der Bestimmung etwas die Zähne aus:
Die Hüte waren eher klein, bis 1,5 (2) cm, in der Mitte rötlich braun, zum Rand heller, Stielfarbe wie Hut (siehe Bilder), eher kein Ring, max. ganz flüchtige Reste ....
Auffallend waren noch die Myzelien an der Stielbasis (siehe ebenfalls Bild). Sporen im Mikroskop braun, im Sporenabwurf dunkel bis dunkelviolett (s. Bild)
Das ganze war auf ziemlich verrottetem Holz (dort finden sich Buchen, Wildkirschen, der Stamm war aber für mich nicht mehr zu bestimmen).
Von den Mikromerkmalen fallen insbesondere zahlreiche bauchige bis kopfige? (siehe Bilder) Pleurozystiden auf.
Sporen eher klein mit 6x4µm, nur vereinzelt etwas größer.
Hat dazu jemand eine Idee? Galerina sideroides passt eher nicht, zu groß, außerdem macht der Sporenabwurf stutzig, bei Psathyrella tappe ich allerdings auch im dunkeln. Das wären die zwei Gattungen, die ich bisher im Blick hatte.
Beste Grüße
Sebastian
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Hallo Ralph, danke für den Hinweis.
LG Sebastian
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Hallo Pablo und Stefan,
vielen Dank für die interessanten Antworten. Die Reaktion tritt am Stiel sofort und sehr deutlich ein, auf der Huthaut dauert es bis zu 30sec., bis die volle Reaktion ausgebildet ist.
Das mit den Ligninspaltenden Enzymen finde ich spannend, dann müsste dies ja bei unheimlich vielen Arten (allen saprophytischen?) auftreten. Leider finde ich dazu wie gesagt nichts in der Literatur. Werde das mal weiter austesten.
LG Sebastian
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Hallo zusammen,
ich habe Seitlinge an einem Buchenstamm gefunden. Was mich irritiert ist eine Guajakreaktion ins Blaugrüne (siehe Bilder). Dazu kann ich leider weder etwas im Netz, noch in der mir zur Verfügung stehenden Literatur finden.
Hat jemand eine Idee, welche Seitlinge so reagieren könnten. Andere chemische Reaktionen, z.B. mit Sulfovanillin bleiben aus.
Das Sporenpulver habe ich jetzt von diesen beiden Exemplaren noch nicht gewonnen. Ich hatte diesen Seitling mit gleichen Makromerkmalen und ebenfalls Guajakreaktion letzte Woche bereits, da war das Sporenpulver so grauviolettlich bzw. -rosalich ... eher also schmutzig (siehe Bild). Am ehesten erinnert mich der Seitling an ostreatus, aber ich finde wie gesagt dazu nichts. Vielleicht wisst ihr etwas?
Interessant wäre auch, ob sich unterschiedliche ähnliche Seitlingsarten mittels Guajak unterscheiden lassen?
LG Sebastian