Beiträge von Sebastian_RLP

    So, es ging immer noch weiter. Sehr gefreut habe ich mich über die Vielzahl an Ritterlingen dieses Jahr. Da möchte ich auch gerne das ein oder andere zeigen, außerdem starten die Wiesen.


    01 Tricholoma ustale - der brandige Ritterling an allen Ecken und Enden zu finden:


    02 Tricholoma sejunctum - der grüngelbe Ritterling


    Leider nicht mehr ganz taufrisch und erst nach längerem Kauen klar scharf:

    03 Tricholoma sciodes - der bitterscharfe Ritterling

    Erst dachte ich, der wäre gar nicht scharf, hatte irgendwie in Erinnerung das diese sofort sehr scharf sind, aber das ist die Nachbarart T.virgatum - der brennendscharfe Ritterling den ich schon einmal auf einem Seminar kennenlernen durfte.


    Für mich tatsächlich ein Erstfund:

    04 Tricholoma vaccinum - der bärtige Ritterling


    Und noch ein Erstfund, der mir fast als Ritterling entgangen wäre (leider keine ganz optimalen Bilder).

    05 Tricholoma psammopus - der Lärchenritterling (relativ klein und unter Lärche bei Goldröhrlingen und anderem):


    Der absolute Hingucker ist einfach immer wieder

    06 Tricholoma aurantium - der orangerote Ritterling. So ein wunderschöner Pilz.

    Hatten wir auf dem letzten APV-Treffen noch Glück überhaupt die ersten kleinen Köpfchen sehen zu dürfen, so haben diese nun ihre Zeit und zeigen sich in großer Zahl und in voller Pracht:


    Leider war:

    07 Tricholoma frondosae - der Pappelgrünling unter Pappel nur mit Einzelfruchtkörpern vertreten.


    Den nächsten Fund würde ich gerne

    08 Tricholoma filamentosum - den seidigen Ritterling nennen, da weit und breit keine Nadelbäume sondern Kalklaubwald. Ihr dürft aber gerne widersprechen, denn er hat schon sehr ausgeprägte Schuppen auf dem Hut. Vielleicht auch noch ganz was anderes.


    Außer Ritterlingen gab es auch noch 09 Herkuleskeulen


    ... hier mit Volemus oedematopus


    uuuund soviel anderes ... aber man kann sich nicht um alles kümmern.


    Spannend für uns nun zunehmend auch die Wiesen mit einigen Erstfunden für mich. Mordsmäßig gefreut habe ich mich über diese schönen Exemplare von:

    10 Microglossum viride - der grünen Erd- oder Stielzunge


    Zudem ein weiterer Erstfund für mich:

    11 Hodophilus micaceus - der gelbstielige Samtschneckling


    Hier an einer weiteren Stelle zusammen mit 12 Clavulinopsis corniculata - der geweihförmigen Wiesenkeule,

    die es schon in etwas größerer Menge und mit typischem Mehlgeruch und KOH- bzw. Eisen-III-chloridreaktion gab.




    Sehr gefreut habe ich mich über eine Ramariopsis, die ich nach Untersuchung für

    13 Ramariopsis minutula halte. Ziemlich winzig, was Untersuchung + Sequenzierung nicht leichter macht.



    Matous schreibt in seiner Diplomarbeit von 2017 dazu (eigene Übersetzung):

    "Diagnostische Merkmale: Eine Art, die sich durch sehr kleine Fruchtkörper auszeichnet (bis zu 25 mm Höhe und 15 mm Breite), weiß oder cremefarben mit sehr schmalen Ästen (bis zu 1,5 mm), in Kombination mit fast glatten bis sehr fein ornamentierten, breit ellipsoiden bis fast kugelförmigen Sporen mit niedrigem Q-Wert (1,12–1,19), die sehr klein sind (Durchschnitt 2,88–3,2 × 2,58–2,85 μm), und sehr kurzen Basidien (Durchschnitt 16,4–18,1 × 4,0–5,0 μm) ausgezeichnet. [...] Hymenium 20,0–25,0 μm dick. Subhymenium 12,0–16,5 μm dick, bestehend aus verflochtenen Hyphen mit einem Durchmesser von 1,5–4,5 μm (Durchschnitt 2,15; 2,48; 3,1 μm), mit Schnallen. Parallele Hyphen, gelegentlich leicht verflochten, mit Zellen 1,9–6,2 μm breit (Durchschnitt 2,51; 3,31; 3,96 μm), gelegentlich dickwandig, mit Schnallen. Hyphen des Stiels verflochten oder teilweise parallel, mit Zellen 1,6–4,4 μm breit (Durchschnitt 2,18; 2,42; 2,79 μm), gelegentlich mit Anastomosen, mit Schnallen.

    Ökologie und Verbreitung: Alle drei untersuchten Sammlungen wuchsen auf blankem Boden im Laubwald oder an seinem Rand, in der collinen Zone. Eine seltene Art, die aufgrund ihrer sehr kleinen Fruchtkörper leicht übersehen werden kann."

    Matous beschreibt als möglichen Verwechslungspartner ggf. noch eine minutissima .. das muss ich mir aber nochmal genau anschauen.

    Ich fand zudem zahlreiche Kristalle, aber diesem Merkmal misst Matous keine große Bedeutung zu. Es scheint nicht ausreichend stabil?


    Sporen (immer einzeln im Bild, aber überall zu finden, winzig, subglobos, mit ganz zartem Ornament, das kaum mit dem Aug zuerfassen ist durchs Mikro unter 1000 Ölimmersion, geschweige denn auf den Bildern festgehalten werden kann):












    Kristalle



    Schnallen



    KOH- und Eisen-III-Chloridreaktion aus Mangel an Fruchtkörpermasse nicht untersucht.


    Es gab auch noch Saftlinge ... H.citrinovirens will ich mal zeigen, weil noch einigermaßen vorzeigbar. H. intermedia und H.ingrata schon wieder auf dem Rückzug


    H. ingrata


    Cordyceps militaris-Massaker:


    Soo ... noch was vergessen, bestimmt ... aber für heute muss es reichen.


    Gruß Sebastian

    Den C. varius nehm ich Dir übrigens nicht ab. Mit der gerandeten Knolle ist das was anderes, ein Klumpfuß.

    Hallo Werner, absolut berechtigter Hinweis, da war ich wohl zu flott unterwegs, weil ich C.varius aus diesen Wäldern als häufigen Pilz kenne. Ich hatte ansonsten noch einen Hinweis bekommen, dass es sich ggf. um C.caesiocortinatus handeln könnte. Aber da passen die Lamellen und die Sporen nicht. Das nicht weiter untersuchte Einzelexemplar muss damit wohl unbestimmt bleiben, da ich auch sonst keine zündende Idee habe.


    Ein kleines Problem habe ich mit Cortinarius humicola, den ich mit viel stärker sparrig schuppigen Stielen kenne.
    Mein erster Gedanke war Lacrymaria pyrotricha.

    Auch dem Karl kann man wohl kein X für ein U vormachen :) . Da war ich wohl zu sehr im Cortinarienfieber, habe das auf 05 Lacrymaria polytricha geändert. Habe die Sporen überprüft. Leider vorher aus Zeitmangel nicht gemacht und dann habe ich mich wohl von dem schönen Bild in Gminder & Karasch, S.432 iVm meiner Fantasie verführen lassen. Man sollte sich für solche Arten, die man aus eigener Anschauung nicht kennt eben genügend Zeit nehmen. Wenns nur nicht soviel wäre. Zum Glück habe ich ja euch 8o .

    Nichtsdestotrotz war die Gruppe wunderschön und in diesen kräftigen, freudigen Farben hatte ich bisher auch keinen Saumpilz. Das war in jedem Fall ein fotogener Hingucker.


    Das schöne Sporenornament ist im Bild kaum darstellbar, weil die Sporen so dunkel sind, im Mikro besser:


    Den hätte ich wohl wegen der roten Stielbasis als C. phoenicus bezeichnet (den ich dieses Jahr zum ersten Mal fand, dafür gleich mehrfach an mehreren Standorten - ob der gerade ein gutes Jahr hat?).

    Danke auch dir für deinen Abgleich mit deinen Erfahrungen. Tja wie gesagt hatte ich C.phoenicus auch im Blick, aber die olivbraune Hutmitte hatte mich wieder weggebracht von der Idee. Ich denke für eine valide Bestimmung hätte ich diesen früher finden müssen.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen, in der letzten Woche machte es richtig Spaß durch die Eifel zu touren, denn es explodierten die Pilze. Es war vorallem die Zeit für Phlegmacien. Aber es gab auch viel anderes. Ein paar ausgewählte Funde will ich gerne hier zeigen:


    Anfangen möchte ich mal mit einem beeindruckenden Exemplar des

    01 Hebeloma radicosum - dem Marzipanfälbling oder eben wurzelnden Fälbling, der seinem Namen alle Ehre machte. Wurzel OHNE Stiel an die 30cm. Wächst in Mäusetoiletten :)

    Geruch kräftig Marzipanartig. Einer der wenigen leicht kenntlichen Fälblinge.


    Naja gut, dann gab es eine schier unfassbare Vielfalt an Cortinarien. Es ist eben auch die richtige Zeit gewesen. Nicht alles konnte ich bestimmen, einiges wäre wohl auch ein Sequenzierungsfall.

    Hier mal einige Funde:


    02 Cortinarius xanthochlorus - olivgelber Klumpfuss


    03 Cortinarius luhmannii - Luhmanns Klumpfuss gabs in größerer Zahl


    04 Phlegmacium amoenolens - der Buchenklumpfuß


    Sehr überrascht und gefreut hat mich folgender Erstfund

    05 Cortinarius humicola - der schuppige Raukopf ... was für ein unfassbar schöner Pilz

    Da war ich wohl zu sehr im Cortinarienfieber, Karl hat völlig recht: 05 Lacrimaria polytricha, habe die Sporen auch nochmals überprüft. Leider vorher aus Zeitmangel nicht gemacht und dann habe ich mich wohl von dem schönen Bild in Gminder & Karasch, S.432 und meiner Fantasy verführen lassen.

    Nichtsdestotrotz war die Gruppe wunderschön und in diesen kräftigen, freudigen Farben hatte ich bisher auch keinen Saumpilz. Das war in jedem Fall ein Hingucker.


    Ein weiterer Raukopf quick an dirty

    06 Cortinarius venetus - der grüne Hautkopf


    Leider auch nicht mehr ganz hübsch die Hautköpfe, aber für mich ein Erstfund

    07 Cortinarius olivaceofuscus - der Hainbuchen-Hautkopf ... bei ... na ... Hainbuche und Buche


    08 Cortinarius semisanguineus - der blutblättrige Hautkopf (nur quick an dirty, da schon drüber):


    Ein wunderbarer Erstfund gleich an unterschiedlichen Standorten

    09 Cortinarius praestans - die Schleiereule


    Weiter an verschiedenen Stellen

    10 Calonarius callochrous - der amethystblättrige Klumpfuss ohne rote KOH-Reaktion (als eine der wenigen Ausnahmen bei den Calochroi)


    11 Cortinarius glaucopus - der reihige Klumpfuss


    12 Cortinarius cliduchus - der gelbgegürtelte Schleimkopf



    13 Cortinarius elatior cf. - der Langstielige Schleimfuss (oder doch stillatius?), auf jedenfall mit Honiggeruch an der Stielbasis. So richtig habe ich die Abgrenzung nicht verstanden, aufgrund der gerieften Stielspitze des runzeligen Hutrandes bei älteren Exemplaren, dem Wachstum bei Buche tendiere ich mal zu elatior. Die Sporen habe ich tatsächlich nicht untersucht, da nicht mitgenommen. Hätte ggf. geholfen.


    14 Cortinarius citrinus gabs auch, habe ich aber keine schönen Bilder


    15 Cortinarius varius - der Semmelgelbe Schleimkopf spec.


    Naja ... und so weiter ... einiges auch nicht bestimmbar, zumindest nicht von mir:

    16 Cortinarius spec.:


    Der absolute Knaller war für mich folgender Erstfund

    17 Stephanospora caroticolor - Der Karottentrüffel. Ich wurde fast wahnsinnig vor Freude, als der mir aus dem Boden entgegenblitzte:


    Sehr interresant die Sporen:


    Übrigens wohl eng verwandt mit einem Fund, den wir einige Tage später auf Wiese an Moos hatten, was man insbesondere an den Sporen gut zu erkennen ist:

    18 Lindtneria trachyspora - die stachelsporige Lindtneria



    und dessen Sporen ...


    während ich Ritterlinge und die anderen Wiesenpilze in einem extra Beitrag zeigen muss hier noch ein letzter Knaller. In großer Zahl an vermutlich Hainbuche oder Buche:

    19 Rhodotus palmatus - der orangerötliche Adernseitling


    und einige Tage später:


    Naja, wie gesagt, Ritterlinge und Wiesenpilze ggf. morgen, es ist spät geworden ...


    LG Sebastian

    Hallo zusammen, gestern ging es wieder mit der APV durch die Eifel. Ich Anschluss habe ich mich noch auf eigene Faust in ein paar Topwiesenhabitate begeben, um mal zu eruieren, was dort vielleicht bereits zu finden ist. Die Zeit dort war dann allerdings auch begrenzt. Nicht alles von diesem Tag kann ich hier präsentieren (Täublinge, Risspilze, Reizker, Helmlinge, Fälblinge u.a.m. lasse ich mal außen vor), aber ein paar Sachen habe ich auch fotografiert:


    01 Gomphidius glutinosus - das Kuhmaul, jedes Jahr wieder schön und in großen Mengen am Standort:


    Gefreut habe ich mich auch über

    02 Gomphidius maculatus - den gefleckten Schmierling bei 03 Suillelus grevillei - dem Gorldröhrling (die hatte ich allerdings erst abends an einer Waldkante unter Lärchen):


    Insgesamt gab es viele Raufüße und Rotkappen insbesondere unter Espen (und vereinzelt auch Birken):

    04 Leccinum duriusculum - der Pappelraufuss (mit auffallend kräftigen Schuppen, die ich leider gar nicht fotografiert habe)


    05 Leccinum aurantiacum - Espenrotkappe bzw. weißstielige Rotkappe


    Auch die Speisepilzsammler kamen auf ihre Kosten:


    Bei einer Melanoleuca hatten wir überlegt, ob es brevipes sein könnte wegen des Habitus mit kurzem Stiel. Die weiße Behaarung am Stiel ist aber wohl schon kein schlechter Hinweis auf M. humilis. Und in der Mikroskopie fanden sich dann auch fusiforme Zystiden, was humilis bestätigt und brevipes ausschließt (der hat Brennhaarzystiden).

    06 Melanoleuca humilis - der niedrige Weichritterling


    Zystiden in Kongorot: kristallbeschopft fusiform:



    Sporen


    Haare einfach am Stiel:


    Jedes Jahr wieder aufs Neue beeindruckt

    07 Tricholoma aurantium - der orangerote Ritterling, dieses Jahr waren wir allerdings wohl etwas zu früh dran, da sie gerade erst kamen und noch sehr klein waren:


    Ich erlaube mir mal ein paar Bild von den letzten Jahren anzuhängen, um sein ganze Pracht zu zeigen:


    Tatsächlich waren wir auch 2021 und 2023 immer Mitte Oktober am Standort, die Pilze bleiben sich also bei der Erscheinungszeit treu und kommen nun wohl erst.


    In einem angrenzenden Wald eine einsame

    08 Limacella vinosorubescens cf. - der weinrötliche Schleimschirmling (leider habe ich davon gar keine guten Bilder gemacht, Lamellen frei und auch sonst typisch)


    Auch gab es Stacheliges:

    09 Hydnellum scrobiculatum - der grubige Korkstacheling, der neu für das Gebiet erfasst werden konnte:


    Außerdem 10 Sistotrema confluens - der kreiselförmige Schütterzahn


    Außerdem auch Wiesenpilziges am Standort:

    11 Hygrocybe conica - der kegelige Saftling:


    12 Cordyceps militaris - die Puppenkernkeule (die einige TN auch noch nicht gesehen hatten samt Raupe)


    Mit den Wiesenpilzen gings bei mir dann wie gesagt am späten Nachmittag weiter mit einem Abstecher. Viel gab es auf den Wiesen noch nicht.

    Der Knaller aber war ein großes Aufkommen von

    13 Hygrocybe intermedia - dem feuerschuppigen Saftling, hier nur zwei kleine Eindrücke:


    Im letzten Bild schon zu entdecken bei genauem Hinsehen

    14 Cuphophyllus colemannianus - der dattelbraune Ellerling


    Es gab auch einen einzelnen, sehr alten, stark eingetrockneten rötenden Nitratsaftling, den ich aber hier nicht zeigen möchte, weil nicht mehr fotogen.


    Auch kommen die ersten Wiesenkeulen und Co., allerdings alles noch im Babystadium (daher auch nicht bestimmt):


    und ebenfalls winzig:




    Das lässt doch hoffen.


    Ein schöner Erstfund für mich noch

    15 Trichophaea gregaria - der gesellige und kurhaarige Braunhaarborstling


    Sporen fusiform mit feinen Warzen:


    Haare, Asci und Paraphysen in Lugol:


    Vielleicht hat jemand eine direkte Idee zu diesem Rötling Karl W ? Ich bin nicht mehr zum Mikroskopieren gekommen:

    16 Entoloma spec. (er liegt aber hier noch rum):


    Auf dem Rückweg zum Auto gab es noch anderes:

    17 Cortinarius caperatus - der Reifpilz (durchgängig mit amyloider Reaktion im Fleisch):


    Leider nicht weitergekommen bin ich mit diesem in allen Teilen KOH-negativem

    18 Cortinarius spec.

    unter Buchen, auffällig war der graue Hut mit dunkler Mitte bei gleichzeitig kräftig lilafarbenem Stiel. Das habe ich in diesem Kontrast so auch noch nicht gesehen. Der Hut war etwas schleimig. Das Fleisch weiß.


    gefreut habe ich mich auch über einen neuen Standort mit

    19 Amanita ceciliae - dem Riesenscheidenstreifling


    Auch toll

    20 Cantharellus ianthinoxanthus - der gelbviolette Pfifferling


    Damit möchte ich ersteinmal schließen für heute. Für Hinweise, vorallem auch zu den nicht mehr bestimmten Arten wäre ich sehr dankbar.


    LG Sebastian

    R. parilis wird in Vizzini et al. (2016) aber nicht einmal erwähnt!

    Rhodocybe ist scheinbar noch wenig untersucht. z.B. kenne ich eine R. cf. caelata von Halbtrockenrasen, zu der es noch keine Sequenzen im Netz gibt. Es braucht zur Beschreibung der neuen Arten aber zwingend Sequenzdaten der bereits bestehenden Spezies. Dass nun gerade die R. caelata noch nicht "final" bearbeitet wurde ist sehr problematisch und sollte eigentlich Größen wie Vizzini bewusst sein, denkt man. So fehlt neben der nicht erwähnten R. parilis z.B. R. caelata in dem ITS-basierten Phylogram der tugrulii-Arbeit, und in dem dazugehörigen LSU Baum wird ein R. caelatus-Beleg aus Noordellos et al. 2009 verwendet der folgende Funddaten hat : “Exkursionsteilnehmer” 2005-08-28 Germany". Keine Ahnung was das für eine Sippe darstellt.

    Hallo Alexander, auch dir vielen Dank für diese ausführlichen Darstellungen, die mir nun sehr gut die Problematiken der Gattung verdeutlichen und begreiflich machen. Sehr gerne kann ich meinen Fund einmal sequenzieren (ITS+LSU) und dir die Ergebnisse (falls Interesse besteht) einmal zum Abgleich mit deinem Trockenrasenfund zukommen lassen. Ich habe noch zwei kleinere Fruchtkörper getrocknet. Das Wachstum in einem Polytrichum piliferum-"Rasen" war in der Tat auffällig.


    Der Sporenabwurf hat nun auch noch sehr gut funktioniert. Zusammengeschoben ergibt sich eine fleischrosa Sporenpulverfarbe.


    Und hier noch die Ergebnisse der Sporenmessung:

    5,9-8,1 µm (av. 7,0 µm, SD 0,4 µm) x 4,1-4,9 µm (av. 4,5 µm, SD 0,2 µm); Q = 1,4-1,8 (av. 1,6, SD 0,1)(n = 21)


    Das passt weder zu den den Angaben zu R. caelata bei Ludwig (Sporen dort länger, auch die Italiener geben bei caelata + dubia Sporen >8 an), noch zu der Darstellung von Ludwig von R. parilis (die ja eh nicht infrage kam, schon klar, meine Sporen länger + schlanker).

    Aus diesem Grund lande ich wie gesagt auch mit dem Schlüssel der Italiener im Nirgendwo, da der Pilz vellipellis hat und die Sporenlänge im Schnitt bei 7,0 liegen (auch wenn einzelne Sporen mal bis 8 gehen).


    Sporen leicht höckerig-wellig, ellipsoid bis subamygdaliform




    ... und Sporen verklebend (wie beschrieben für viele Arten der Gattung)



    Es bleibt also offen. Danke und LG Sebastian

    Hallo Raphael, ich habe morgen sicher einen Sporenabwurf. Die Sporen im Präparat schienen sehr variabel. Deswegen warte ich mal, was der Abwurf macht. Das Habitat ist ein parkähnliches Gelände mit mageren sehr alten Wiesen und Eichen. Eher sauer. Ich kenne das Habitat mit einer hohen Artenvielfalt an Wiesenpilzen.


    Die Italiener schau ich mir an, danke dafür. Sebastian

    Hallo zusammen,


    Fund des heutigen Tages ist eine kleine Rhodocybe (großer FK etwas über 1cm! Hutdurchmesser) die ich nach Mikroskopie bei

    Rhodocybe caelata - der genabelte oder rissige Tellerling (beides passt) eingeordnet hätte.



    Sporen in Kongorot mit deutlich warzigem Ornament (versuche noch über Nacht einen vernünftigen Sporenabdruck zu bekommen, hier unreife Sporen von Lamelle):


    HDS-Hyphen grobschollig inkrustiert:


    Pseudozystiden wie beschrieben in KOH 3% mit goldgelbem körnigen Inhalt:


    Was mich nun etwas verunsichert hat ist eine Vorstellung einer Rhodocybe von Raphael Clavaria hier im Forum (7. Pilz):


    Ebenfalls eine Rhodocybe und die Aussage, dass R.caelata keine dextrinoiden Zystiden habe. Die hat allerdings mein Pilz auch:


    In Melzer


    Was kann es dann nun sein? Ebenfalls die Rhodocybe oss-emerae?


    LG Sebastian

    Hi, gefällt mir sehr, die Cortinarien lassen sich blicken. Zur Bestimmung der Sektion Phlegmacioida eignet sich hervorragend der Schlüssel von Saar et al. im JEC 2022 (/25-69). Ggf. eine Bestellung wert.


    LG Sebastian