Beiträge von Sebastian_RLP

    Hallo zusammen,


    gestern hatten wir ein schönes Wiesentreffen: Wiesenexkursion NRW


    Da war soviel dabei, dass die Funde der letzten Wochen (fast) verblassen. Dennoch wollte ich noch weitere Besonderheiten aus den letzten Wochen von der Wiese präsentieren, die jetzt gestern nicht dabei waren. Auch habe ich da die ein oder andere Frage:


    01 Hygrocybe mucronella - der bittere Saftling mit teils eingeschnürten Sporen und deutlich bitterem Geschmack:


    Sporen


    02 Halte ich für Ramariopsis kunzei - die weiße Wiesenkoralle mit globosen, glatten Sporen um 5x4µm:


    Besonders spannend fand ich 03 Hypomyces papulosporae die wohl gerne Trichoglossumarten befällt. Diese habe ich hier gefunden, ob der befallene Wirt jedoch Trichoglossum ist, vermag ich nicht zu sagen. Das wird vermutlich aufgrund der Bildungsstörung und anhand der Sporen allein nicht möglich sein. Daher meine Frage, befällt diese Hypomycesart auch andere Erdzungen usw. Dazu steht in Fungi of temperate Europe Band 2 leider nichts.:


    (Übrigens hat mich ein Beitrag von boccaccio von 2020 auf die Spur gebracht, super Dokumentation!: Siehe hier


    Ansonsten hatte ich die Tage bereits 04 Clavulinopsis laeticolor - Schöne Wiesenkeule gefunden, und fand vor allem die Form der Basidien hochinteressant (ich hoffe ich bin richtig gelandet):




    LG Sebastian

    Hallo Gerd und Karl, danke für die Überprüfung und die die schönen Bilder und Ergänzungen. Habs nochmal angepasst, leider hatte ich H. insipida mit der roten Stielspitze nicht mehr fotografiert.


    Wirklich ein toller Tag!


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    die letzten zwei Wochen war ich öfter in Magerwiesen unterwegs, teils mit mäßigem Erfolg (von ein paar Highlights werde ich in einem extra Thread berichten). Ganz anders dann gestern, bei einem außerordentlichen APV-Treffen im südlichen NRW führten uns Karl W und andere Mykologen durch Magerwiesen mit einem herrlichen Artenreichtum. Insgesamt konnten ca. 60 Arten dokumentiert werden, ein Großteil davon Wiesenpilze.


    Gerne zeige ich ein paar Bilder, Karl wird sicher noch etwas ergänzen. Ich vermute, dass er bei der ein oder anderen Gruppe mit seiner Erfahrung noch ästhetischere Bilder hinbekommen hat als ich. Zudem habe ich auch nicht sämtliche Arten selbst fotodokumentiert. Hier wäre also zu ergänzen.


    Beginnen wir mal mit 01 Hygrocybe coccinea - Der kirschrote Saftling:


    In größeren Mengen und verschiedenen Stadien und Farbvariationen gab es 02 Hygrocybe punicea - der purpurrote Saftling (für mich die erste Begegnung):


    Desweiteren 03 Hygrocybe conica - der schwärzende Saftling


    Für mich ebenfalls neu und ebenfalls in unterschiedlichen Variationen (z.B. auch mit ungewöhnlich orangenen Stielen)
    04 Hygrocybe quieta - der Blattwanzensaftling mit typischem Geruch und orangenen Reflexen in den Lamellen:


    05 Hygrocybe Gliophorus psittacina - der Papageisaftling - Hier in tollen Gruppen und farbintensiv! Insbesondere von der zweiten Gruppe gibts glaube ich noch schönere Bilder als meine:

    H_psittacina.JPG


    Es geht weiter mit 06 Hygrocybe ceracea - der brüchige Saftling, den ich in diesen enormen Mengen auch noch nicht angetroffen habe:


    hier eher etwas orangefarbiger, Karl hat das nochmals überprüft (siehe Beitrag unten):


    Auch 07 Hygrocybe chlorophana - der stumpfe Saftling war anzutreffen, wenn auch deutlich seltener.


    Weiter mit 08 Hygrocybe insipida - der Gelbrandige Saftling auch in unterschiedlichen Ausprägungen, von sehr typisch bis farblich etwas variabler:


    Es gab ihn auch mit deutlich ausgeprägter roter Stielspitze (leider nicht fotografiert, diese Kollektion war jedoch eindeutig)


    Ansonsten, ebenfalls für mich neu) 09 Cuphophyllus fornicatus - der blassrandige Saftling (leider sind mir da nicht so schöne Bilder gelungen):


    In großen Mengen und an einer Stelle mit deutlicher Bildungsstörung 10 Cuphophyllus pratensis - der orangefarbene Wiesenellerling (hier mal nur die Teile mit den Bildungsstörungen, ansonsten gar nicht groß fotografiert):



    11 Cuphophyllus virgineus - der Jungfernellerling (ebenfalls in rauen Mengen):


    und 12 Hygrophorus agathosmus - der Marzipanschneckling (unter solitärer Fichte):


    Ein absolutes Highlight und ebenfalls neu für mich 13 Entoloma madidum - der blaue Rötling hat als Verwechslungspartner E. bloxamii, dieser, wei Karl erklärte allerdings mit größeren Sporen (hier isodiametrisch unter 7x7µm) und nicht ganz so dunklen Farben:


    Bei den weiteren Entoloma halte ich mich mal vornehm zurück, vielleicht postet Karl noch Bilder von E. conferendum, E. infula, E.prunuloides, die wir beispielsweise auch noch auf der Liste hatten.


    14 Mycena pura fm. lutea cf. - der gemeine Rettichhelmling mit ockerfarbenem Hut und kräftig purpurbraunem Stiel. Büschelig auf Magerwiese.


    15 Cystoderma granulosum - der Rostbraune Körnchenschirmling:


    Ansonsten gab es noch allerlei Wiesenkorallen und -keulen.


    16 Ramariopsis robusta - die große Wiesenkeule


    Wunderschön und in großer Menge 17 Clavulinopsis luteoalba - das Gelbweiße Keulchen. Ich finde den Namen aprikosefarbenes Keulchen hier eigentlich angebrachter, den obwohl die Bilder das leider schlecht transportieren (habe die Farbe wirklich nicht besser eingefangen bekommen, wirkt hier eher gelb) war sie im Sonnenlicht besehen tatsächlich eher apricot-farben; Sporen 6,8x3,5µm, mandelförmig (teils wie ich persönlich finde auch birnenförmig):


    Weiter 18 Clavulinopsis corniculata - die geweihförmige Wiesenkoralle in unfassbaren Aufkommen, kräftige Fruchtkörper, teils über einen Meter verteilt an einzelnen Stellen und sonst überall häufig dort.


    Nicht selbst fotodokumentiert habe ich 19 Clavulinopsis laeticolor - die schönleuchtende Wiesenkeule und 20 Clavulinopsis helvola - die goldgelbe Wiesenkoralle.


    Ansonsten gab es noch vieles vieles mehr, was keiner großen Bearbeitung mehr zugeführt wurde. Eine Hemimycena an Grashalmen habe ich leider nicht makroskopisch fotodokumentiert (worüber ich mich sehr ärgere), da ich sie schnell weitergereicht habe. Studioaufnahmen machten dann auch keinen Sinn mehr, da kaum noch zu sehen am Grashalm. Mit den Mikrobildern alleine komme ich zumindest zu keinen aussagekräftigen Ergebnissen:


    Cheilozystiden lageniform:


    Kaulozystiden:


    Sporen:


    Nichtsdestotrotz lernt man daraus, denn ein Blick in den Schlüssel hat mir nur eine erste Idee gegeben, worauf zwingend zu achten wäre.


    LG Sebastian

    Hallo Beli, von welcher Blattwanzenart sich der Geruch ableitet kann ich dir leider nicht exakt beantworten. Dieser Geruch ist jedoch sehr typisch und mir bekannt von den 0815-Blattwanzen, vom Eichenmilchling (Lactarius quietus), vom orangerandigen Milchling (Lactarius fulvissimus) und eben auch von Lactarius atlanticus, den ich im Tramuntanagebirge gefunden hatte: Noch weiteres aus dem Tramuntanagebirge ...


    Wenn man diesen Geruch kennt, ist er ziemlich gut zu identifizieren.


    LG Sebastian

    Hallo Schupfi,


    in Funghi of temperate Europe sind zahlreiche Hypomycesarten abgebildet, aber längst nicht alle. Sicher ausschließen kann ich es letztlich auch nicht, ich sehe schon, was du meinst mit dem "weißen Belag". Auf mich wirken die Hypomycesdarstellungen deutlich ausgeprägter, aber ich bin da alles andere als ein Experte und mikroskopieren war wie gesagt nicht möglich.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    in der Zwischenzeit konnte mein Bruder die Stelle noch einmal aufsuchen und mit der entwickelten Idee einen genaueren und differenzierteren Blick auf die Fundstelle werfen. Seine Fotos dokumentieren das Geschehen nochmal genauer.

    Also dort ließen sich neben zahlreichen mißgebildeten Fruchtkörpern auch solche finden, die schon deutlicher Hut und Stiel ausgeprägt hatten. Auch ein Fruchtkörper der nicht betroffen war und ganz klar Suillus mediterraneensis ist:


    Einen Befall mit Hypomyces konnte ich zuletzt bei einem Wiesenpilz (vermutlich auf Trichoglossum) finden und mikroskopisch fotodokumentieren (dazu später ein weiterer Bericht). Ich denke hier sieht es nicht nach einem solchen Befall aus. Bei den neuen Bildern sieht das Hymenophor ebend auch wieder unterentwickelt aus, aber nicht weiß befallen. Schlussendlich konnte ich diese Pilze aber nicht mikroskopieren. Die mitgenommenen haben den Flug nicht überlebt und waren nur noch Matsch. Und auf Mallorca stand mir kein Mikroskop zur Verfügung.



    LG Sebastian

    Zitat

    Vom Hut und Stiel hätte ich auf sowas, wie Hallimasch getippt. Aber er hatte Röhren von unten. Keine Ahnung.

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    Das sollte ein Hohlfuss-Röhrling sein. Gehört zu den Schmierröhrlingen.


    LG Sebastian

    Das sieht sehr nach Telamonie aus. Mehr wird man dazu wohl nicht sagen können. In der Nähe von Birke könntest du mal mit Hemitrichus vergleichen. Dafür wirkt er aber auf dem Bild zu (rot-)braun?


    LG Sebastian

    da wir hier ja nur Fotos beurteilen ist es durchaus legitim auf andere Arten hinzuweisen und es kann keiner sicher sagen das du daneben liegst,

    Na klar, ich persönlich freue mich immer enorm, wenn diejenigen mit solch reicher Artenkenntnis und hohem Konzeptverständnis wie Pablo und auch andere hier die eigenen Anfragen und Berichte bereichern, den Blick weiten und helfen, die eigene Reichweite und das Art- und Konzeptverständnis zu vergrößern. Ohne diese Möglichkeit von euch zu lernen, würde das hier nur halb soviel Sinn/Spass machen.


    LG Sebastian

    Tuppie ... ja, diese exotischen Früchte wecken Fernweh :love:. Ich fand das wirklich einen ganz tollen Baum.


    Der Ölbaumtrichterling soll ja hier auch schon mehrfach aufgetaucht sein, ich habe ihn noch nicht gefunden. Scheinbar hat er aber auch schon zu Vergiftungen geführt, weil er wohl mit Reizkern verwechselt worden sein soll.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen, vielen Dank für die weiterführenden Hinweise ...


    mit Nr. 4, lieber Pablo, könntest du Recht behalten, der Stiel ist schon sehr typisch und Leccinellum lepidum klingt einleuchtend und stimmt soweit makroskopisch gut überein!


    bei Nr. 6 bleibe ich unentschlossen. Ich habe den Geschmack nicht getestet. Definitiv ausgiebig getestet habe ich den Geruch, da war kein besonderer Geruch festzustellen. Zu Lanmaoa bin ich mit dem Makroschlüssel mit etwas Variationsbreite auch gelangt, hatte den aber wegen dem fehlenden Geruch und den normalerweise leuchtend gelben Röhren ausgeschlossen.


    Bei Nr. 9 war ich mir auch unschlüssig, auch wegen der fehlenden Zonierung. In Basso 1999 habe ich nun noch Lactarius atlanticus - den atlantischen Milchling gefunden. Dieser passt makroskopisch sehr gut, kommt insbesondere gerne bei Steineichen vor. Den würde ich daher mal so nennen wollen. Da ich die Fruchtkörper nun entsorgt hatte, kann ich mikroskopisch nicht mehr prüfen. Aber das sieht schon sehr danach aus ...


    Toll, was man in kürzester Zeit so finden kann ...

    1 Suillus mediterraneensis mediterraner Schmierröhrling Oktober 2021, Alcudia unter Pinien in Massen
    2 Omphalotus olearius Leuchtender Ölbaumpilz, orangefarbiger Ölbaumtrichterling Oktober 2021, Tramuntanagebirge unter Steineichen
    3 Suillellus quelletii glattstieliger Hexenröhrling Oktober 2021, Tramuntanagebirge unter Steineichen
    4 Lecinellum lepidum cf. Steineichen-Rauhfuss Oktober 2021, Tramuntanagebirge unter Steineichen
    5 Caloboletus radicans Wurzelnder Bitterröhrling Oktober 2021, Tramuntanagebirge unter Steineichen
    6 Chalciporus amarellus cf. Bitterlicher Zwergröhrling Oktober 2021, Tramuntanagebirge unter Steineichen
    7 Lactarius atlanticus atlantischer Milchling Oktober 2021, Tramuntanagebirge unter Steineichen
    8 Lactarius sangiufluus Weinroter Kiefernreizker Oktober 2021, Tramuntanagebirge unter Pinie
    9 Amanita ovoidea Eierwulstling Oktober 2021, Es Cumo de Muro (nationales Waldgebiet an der Küste, Dünensand, Kiefer als Hauptbaum), ebenfalls im Tramuntanagebirge
    10 Amanita proxima Ockerscheidiger Eierwulstling Oktober 2021, Es Cumo de Muro (nationales Waldgebiet an der Küste, Dünensand, Kiefer als Hauptbaum)
    11 Amanita vittadinii Schuppenstieliger oder spindelfüßiger Wulstling Oktober 2021, Es Cumo de Muro (nationales Waldgebiet an der Küste, Dünensand, Kiefer als Hauptbaum)
    12 Ganoderma lucidum Glänzender Lackporling Oktober 2021, Tramuntanagebirge unter Steineichen


    LG Sebastian

    Hallo Sebastian,

    den würde ich wie die Nr. 5 auch als Wurzelnden Bitterröhrling bezeichnen, der kann von der Hutfarbe durchaus mal so dunkel daherkommen

    Hallo Matthias, dafür würde auch sprechen, dass das "Blauen" sehr ähnlich war. Das ganze Fruchtkörperfleisch gleichmäßig betreffend, mittelstark bis stark, eher ein helleres Blau.


    Sebastian , hast du Bild von Myzelfaden S. mediterranensis ? rosa .

    Hallo Beli, also ich habe tatsächlich kein Bild des Myzels, aber ich habe es mir angeschaut, auch mit der Lupe. Es ist bei den Fruchtkörpern aus Alcudia jedenfalls rosalich gewesen. Im Wald habe ich nicht mehr ganz genau danach geschaut, weil dort extreme Mengen dieser Schmierröhrlinge gewachsen sind. wir sind irgendwann nur noch daran vorbeigegangen ...


    Mit den Varianten kenne ich mich leider nicht aus. Für mich waren die Funde dort alle recht gleichförmig. Auf boletales.com sind keine Varianten ausgewiesen. Als Verwechslungspartner kommen nach meinem Dafürhalten ggf. Suillus granulatus oder Suillus bellini in Betracht. Ich versuche mich bei der Bestimmung möglichst an validen Quellen zu orientieren. Ich finde im Netz auch Seiten, in denen Konzepte durcheinandergebracht oder nicht aktualisiert sind.


    Im Index fungorum wird mediterraneensis f xanthus einfach mediterraneensis zugeordnet: vgl. hier

    Index Fungorum - Names Record

    Also alles Synonyme, vgl auch hier: Species Fungorum - Species synonymy


    LG Sebastian

    Ich esse schon 15 Jahre Erdbeerbaum Fruchte

    Warum hast du mir dann noch nie von dem tollen Baum erzählt :love: ...



    Unbekannte Röhrling = B. appendiculatus

    Hmm, den hatte ich auch schon überlegt. Bin aber davon weggekommen, wegen der leuchtend gelben Farben des Anhängselröhrlings. Zudem sollte der nicht blauen und der hier blaut gewaltig. Eine Netzzeichnung sehe ich auch nicht. Also das kann für 06 nicht passen.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    im Zusammenhang mit einem kleinen Kurztrip nach Mallorca und dort vor allem in den Nordwesten gabe es immer wieder Gelegenheit nach Pilzen Ausschau zu halten, auch wenn keine Zeit für eine richtige Exkursion war.


    Teilweise hatte ich bereits von den mediteranen Funden berichtet: Kleiner Gruß aus Alcudia ...

    Ein kleines Rätsel hatte ich auch schon gepostet: Unbekanntes aus dem Tramuntanagebirge ... ... wohl eine Bildungsstörung, der Standort wird am Wochenende nochmal für mich aufgesucht mit mehr Fotos aus der Umgebung und von den Gruppen.


    Im Tramuntanagebirge gabs aber nicht nur deformiertes. Auch hier konnte ich, trotz nur knapper Einblicke in die Steineichen- und Pinienwälder sehr interessante Funde machen.


    Quasi allgegenwärtig und massenhaft fand man an und um die Steineichen 01 Omphalotus olearius - den leuchtenden Ölbaumpilz bzw. orangefarbigen Ölbaumtrichterling


    der kleine Cortinarius muss unbestimmt bleiben, ebenfalls (einzeln) bei Eiche, zu jung zum bestimmen:


    Sehr interessant war das Vorkommen an Röhrlingen, obwohl wir nur einen kleines Waldstück am Straßenrand untersuchten fand sich dort schon einiges (reiner Steineichenwald). Hierzulande sind die Röhrlinge dieses Jahr ja vermutlich aufgrund der zu kalten Temperaturen in weiten Teilen ausgeblieben. Dort konnte ich nun zumindest etwas "Studium" nachholen.


    Steineiche:



    03 Suillellus quelletii - der glattstielige Hexenröhrling an mehreren Stellen:


    beim nächsten vermute ich 04 Hemileccinum impolitum - den fahlen Röhrling Lecinellum lepidum cf. - der Steineichen-Rauhfuss (danke Pablo), ganz hell und Fleisch weiß bleibend im Schnitt. Der Geruch war nicht sehr ausgeprägt, aber der Fruchtkörper jung: dazu heißt es auf boletales.com: "Smell in young fruitbodies mostly not distinctive, later of iodine"



    05 Caloboletus radicans - der wurzelnde Bitterröhrling


    Etwas ratlos bin ich bei den nächsten beiden Exemplaren

    06 ??? Hier komme ich zu keinem Ergebnis entlang der Merkmalskombination ... vielleicht sehe ich auch den Wald vor lauter Bäumen nicht ... helft mir mal (Neben Eiche kämen hier etwas entfernt auch Nadelbäume in Betracht)

    20211020_172645.jpg


    Einen Tag und einen ziemlich langen Transport später:


    Mittelteil schon in Zersetzung begriffen:


    Auch beim Nächsten komme ich nicht wirklich weiter. Eine sehr kleine Art (Hut um die 2-3cm), im Schnitt weiß (gelblich) bleibend, nicht blauend. Stielbasis eher gelblich. Sonst überall rosaliche Töne, siehe Bilder. Poren eher etwas dunkler. Habe schonmal an 07 Chalciporus amarellus cf. - den bitterlichen Zwergröhrling gedacht. Dazu würden die Sporen passen: 11,8x4,2:


    Schnittbild habe ich nicht fotografiert, wie oben beschrieben (auch hier neben Steineichen Pinien als Partner denkbar).


    08 Suillus mediterraneensis - nochmal abgebildet, weil wirklich überall:


    Neben Röhrlingen gabs im Eichenwald auch noch anderes:


    Bei diesem denke ich auch ohne Zonierung an 09 Lactarius quietus - den Eichenmilchling (vielleicht täusche ich mich aber auch): Lactarius atlanticus - der atlantische Milchling, . Definitiv bei Eiche mit kräftigem Blattwanzengeruch und weiß-wässrig milchend:


    Extrem gefreut habe ich mich über den folgenden Fund (unter Kiefer selbstverständlich):

    10 Lactarius sangiufluus - der weinrote Kiefernreizker


    Ausserdem gabs im Eichenwald noch 11 Ganoderma lucidum - der glänzende Lackporling. Der ist mir persönlich hier auch noch nicht in der freien Wildbahn begegnet


    Zudem noch viele Russula, eine besonders spannende habe ich aus dem Eichenwald mitgenommen - sehr sehr scharf, etwas verzögert einsetzend. Die würde ich gerne noch untersuchen. Aber ich bin nicht ganz sicher, ob ich nach dem strapaziösen Transport noch Sporenpulver bekomme. Falls ja, werde ich berichten:


    Ihr seht, selbst mit knapper Zeit und auf wenigen Metern war dort einiges zu entdecken. Fast schade, dass nicht mehr Zeit blieb. Ich denke dort gibt es sicher sehr lohnenswerte Wälder, man müsste sich noch etwas besser auskennen. Und im Grunde soll die Saison dort erst richtig losgehen mit der Spitze im November. Spannend. Da komme ich bestimmt irgendwann nochmal hin ...


    LG Sebastian


    P.S. ... wer hat schon einmal den "Westlichen Erdbeerbaum" gesehen ... war mir komplett neu. Sehr leckere Früchte, kann man sich dran sattessen:


    Hallo Pablo, hmm ja es muss wohl so etwas sein, den es passt sonst nichts dazu.


    Also Suillus mediterranensis wächst hier überall. Wirklich ein extremer Massenpilz. Er war auch dort in der Nähe zu finden.


    Irgendwie sah da halt die ganze Gruppe so aus. Wirklich merkwürdig.


    Danke für deine Einschätzung und liebe Grüße Sebastian

    Hallo zusammen,


    Heute konnte ich weitete spannende Funde in den Kiefern- und Steineichenwäldern des Tramuntanagebirges machen. Ein Fund will ich mal vorab präsentieren, da ich nicht den Hauch einer Idee habe, um was es sich handeln könnte.


    Der Pilz stand frisch in größeren Gruppen am Straßenrand. In der Nähe Pinien und auch Steineiche. Aber auch Olivenbäume und undefinierte Gebüsch.


    Auffallend die Form, die fast an Kräuterseitlinge erinnert. Poren seitlich am Fruchtkörper und dann herablaufend. Allerdings eine etwas wirre Struktur, siehe Bilder. Fruchtschicht wenige mm. Der Pilz frisch und leicht pilzig angenehm riechend aber wirklich wenig ausgeprägt. Fleisch weiss und so bleibend.


    Ich bin ratlos ...



    LG Sebastian

    Hallo Felli, lieben Dank für deine Einschätzung. Mediterranensis hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Bin hier nur mit dem Pareys unterwegs. Die vergleiche ich nochmal ganz genau :daumen:


    Corne ... sehr gut, ja irgendwie ist der mir in Rheinland Pfalz so bewusst noch nicht unter die Finger gekommen, obwohl ich ja auch schon ein paar Tage in Sachen Pilze unterwegs bin. Werde mal die Augen weit offen halten.


    Danke euch und liebe Grüße. Gleich geht's nochmal ins Tramuntanagebirge. Mal sehen, ob es da noch interessantes gibt.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    Auf meinem Kurztrip gibt es immer wieder auch Gelegenheiten, in die mediterrane Pilzwelt einzutauchen.


    Anbei drei für mich schöne Funde, die ich aus den heimischen Wäldern nicht kenne.


    01 Suillus bellini - der weißbraune Schmierröhrling bzw. eher Suillus mediterranensis (danke Felli für den Hinweis). Hier unter Pinien ein absoluter Massenpilz derzeit ...


    02 Paxillus panuoides - der Muschelkrempling. Habe ich so bei uns auch noch nicht wahrgenommen. Vermutlich gibt's den aber schon in Deutschland



    03 Amanita vittadinii - der spindelfüssige Wulstling. Ebenfalls eine wohl primär mediterrane Art.



    Am meisten gefreut habe ich mich über den Eierwulstling - 04 Amanita ovoida, der hier ebenfalls mit stattlichen Exemplaren zu Hauf wächst.


    04a ist sehr wahrscheinlich die var. proxima. Mitunter auch als Amanita proxima bezeichnet. Da ist mir nicht ganz klar, ob hier Artrang besteht. Jedenfalls deutlich gekennzeichnet durch eine kräftige orangene Scheide ...



    Vermutlich hier noch 04b der Eierwulstling mit heller Knolle. Benachbarter Standort.



    In größeren Mengen, ebenfalls unter Pinien noch ein Vorkommen an weißen Risspilzen. Mit stark rimösen bis 5cm großen Hüten, teils grünlichen Radialstreifen und bräunlicher Verfärbung im Alter. Denn werde ich wohl erst daheim bestimmt bekommen ...



    So, mal sehen was mich morgen noch spannendes erwartet, bevor es Donnerstag wieder nach Hause geht.


    LG Sebastian