Beiträge von Sebastian_RLP

    Könnte das Pholiota lenta sein? Der tonfalbe Schüppling? Die Mikromerkmale habe ich gerade nicht im Kopf. Sporen könnten aber passen. Dafür spricht auch der schleimige Hut und das Wachstum auf feuchtem verrottendem Holz.


    LG Sebastian

    Hallo Schupfi,


    Ja, wirklich geschlüsselt hatte ich fluens jetzt aus Zeitgründen tatsächlich nicht. Hat Blennius denn auch kopfige Haare? Definitiv sollte er wohl größere Sporen haben, bei denen die Warzen wohl "nur" gratig verbunden sind, aber wohl nicht so flügelig. Mir fehlt leider persönlich die Erfahrung mit der Art. So habe ich ebenfalls den blassen Rand gesucht. Verschiedene PSVs der APV kennen die Art jedoch.

    Was wirklich eindrücklich war, war die fließende Milch, den musste man quasi nur falsch anfassen und es lief über die Hand (so ungefähr).


    Leider konnte ich einiges nicht vertiefen, da ich nun eine Woche anderweitig unterwegs bin. Etwas schade ...

    Hallo, das könnte wohl der fuchsige Rötelritterling sein - Lepista flaccida. Derzeit nicht selten. Typischer Trichterlingshabitus mit weit herablaufenden, engstehenden und ... wie man gut sehen kann, vom Hutfleisch ablösbaren Lamellen (nicht fest mit dem Hutfleisch verbunden!). Farben passen auch, ggf. schon etwas ausgeblichen der Gute, das geht aber hier schnell.


    LG Sebastian


    P.S. der gesellige Wuchs passt auch ...

    Und noch ein Nachtrag ... neben Lactarius blennius fanden wir unter Buchen noch den folgenden Vertreter, der uns nicht recht nach blennius aussah, da er eher bräunlichere Töne hatte. Er gab reichlich Milch und die Huthaut zeigt kopfige Haare, die Sporen sind eher flügelsporig. Damit komme ich zu Lactarius fluens - dem blassrandigen Milchling



    LG Sebastian

    So ...mikroskopieren und schlüsseln hilft manchmal ... Becherling Nr. 2 ist Peziza ampliata (geschlüsselt mit Hohmeyer)


    Einfache Paraphysen ... Sporen 15x7 (vermutlich bei sehr jungem Fruchtkörper noch nicht ganz reif), ziemlich glatt ohne Öltropfen. Ascus an Porus amyloid. Textur globulos, keine mittlere intricata:


    LG Sebastian

    Hallo zusammen, heute gabs wieder das monatliche APV-Treffen in der Eifel. Ein paar Highlights möchte ich euch zeigen, es war ein toller Tag mit vielen Neufunden für mich ...


    In dem Gebiet auf Basalt gab es zahlreiche Pappeln, Birken aber auch Buchen und Fichten.


    Los gehts mal mit für mich nicht alltäglichen Ritterlingen:


    01 Der Pappelritterling - Tricholoma populinum (natürlich unter Pappel)


    Dann für mich auch neu 02 Tricholoma cingulatum - der beringte Erdritterling


    Ganz toll auch der Fund eines Mykollegen unter Pappel 03 Tricholoma frondosae - der Pappelgrünling (leider konnte ich den nicht mehr am Standort fotografieren):


    Für mich persönlich das Highlight des Tages 04 Tricholoma Aurantium - der Orangerote Ritterling .... wirklich wirklich ein wunderschöner Geselle, dort in einem größeren Hexenring. Das Orange hat wirklich gestrahlt!


    Auch gab es verschiedene Milchlinge


    Neben dem zottigen Birkenmilchling, den ich leider vor lauter lauter gar nicht fotografiert habe auch in großen Mengen 05 Lactarius pubescens - der blasse ungezonte Birkenmilchling


    Ich hatte noch einen jungen sehr schön gezonten Birkenmilchling - eigentlich hätte ich die beiden jungen mal nebeneinander fotografieren sollen, hätte ein tolles Bild gegeben, ist mir aber erst zu Hause eingefallen, naja .... beim nächsten Mal ...


    Ganz groß im doppelten Wortsinne ... 06 Lactarius controversus - der rosascheckige Milchling ... ebenfalls bei Pappeln. Teils große Hexenringe


    Teils riesen Fruchtkörper


    Ansonsten noch viele andere Milchlinge, viel gewöhnliches z.B. Lactarius blennius usw., ... erspare ich euch jetzt mal


    Auch wohl nicht so häufig:

    07 Sistotrema Confluens - der kreiselförmige Schütterzahn - dort in rauen Mengen zu finden


    08 Gomphidius Glutinosus - Kuhmaul bzw. großer Schmierling


    09 Leratiomyces squamosus - der schuppige Träuschling


    Zudem diverse Becherlinge und Risspilze die erst noch einer genaueren Untersuchung bedürfen ... hier mal zwei schöne Becherlinge (spec):



    Becherling Nr. 2 mit recht markanten Merkmalen im Sinne von Schwarzen Wärzchen auf dem Rand und an der Außenseite - auf die Schnelle konnte ich diesen aber nicht identifizieren - vielleicht Richtung Peziza granulosa, schaue mir gleich mal die Sporen an ...


    Es gab natürlich noch viel mehr ... die Telamonien habe ich heute mal stehen lassen :cool:


    usw usw .... LG Sebastian

    Hallo Karl, das macht Lust auf mehr. Die Saftlinge stehen ja erst am Anfang. Ich freue mich auf diese Saison. Deine Bilder steigern die Vorfreude enorm ... LG Sebastian

    Ob das dann mal schlicht der geflecktblättrige werden will? Die gab es in der näheren Umgebung öfter. Vom Hut aber nicht so dunkelbraun. Und dieses kräftige weisse Velum des Jungpilzes habe ich so auch noch nicht wahrgenommen...


    Danke und LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    zu folgendem Holzbewohner fällt mir leider aufgrund der Merkmalskombination nicht viel ein.


    Auffällig sind die gelben Lamellen, welche durch eine weisse Cortina bedeckt sind.

    Der Hut hat eher dunkelrotbraune Farben und ist durch das Velum weissbeflockt.


    Die Pilze sind leider noch sehr jung. Sie wuchsen am Fusse eines toten Stammes (Fichte?) ... sonst Reiner Fichtenwald.



    Vielleicht hat jemand eine Idee ...


    LG Sebastian

    Hallo Adrian, das ist eine sehr gute Frage ...


    Cantharellus soll immer einen vollen (nie hohlen) Stiel besitzen und eher nicht schwärzen oder grauen, Cantharellus enthalte eben dagegen bizyklische Caritinoide (Färbung).

    Cantharellus (Cantharellales, Basidiomycota) revisited in Europe through a multigene phylogeny | SpringerLink

    Wie belastbar diese Unterscheidungskriterien sind, weiß ich nicht. Es gibt ja auch einen Schwärzenden Pfifferling der oft auch als Cantharellus melanoxerus angesprochen wird. Der müsste nach dieser Definition definitiv auch Craterellus heißen, was er auch manchmal tut. In Schlüsseln spielt die Aufspaltung keine so große Rolle offensichtlich. Ich vermute (?), weil man z.B. den Carotingehalt eines Pilzes nicht makros- oder mikroskopisch bestimmen kann.


    Ich habe bei uns in der Ecke schon gefunden:

    Cantharellus cibarius


    Cantharellus amethystheus


    Cantharellus friesii (dünnfleischig, samtig)


    LG Sebastian

    Hallo Adrian,


    Dein Pfifferling ist die Art Cantharellus amethysteus (falls du an einer genaueren Aufschlüsselung der Pfifferlinge interessiert bist).

    Bei der Koralle gibt's bestimmt verwechslungspartner, aber da halte ich mich aus Unwissenheit mal vornehm zurück.


    Schöner Bericht.


    LG Sebastian

    Zitat

    Gemäss AdC darf der im Frühling und Herbst vorkommen. Die Farbtöne des Hutes sind so eine Sache... ich gebe denen bei Telamonien nicht zu viel Gewicht.

    Hallo Raphael, danke für deine Einschätzung. Die Seiten und Materialien von Karl Soop kannte ich bisher nicht. Womit schlüsselst du da? Mit "Cortinarius Sweden 2018?


    Auch AdC kenne ich nicht. da finde ich auf die Schnelle auch keine konkrete Quelle, wenn ich nach der Abkürzung google.


    Die Sporen passen jedenfalls sehr gut und auch, wie du ja schon festgestellt hast vieles andere. Dann lege ich das mal als C.suberythrinus cf. ab und belese zu der Art nochmals ganz genau.


    Hmm, ja insgesamt muss ich mich da glaube ich langsam herantasten. Das Feld der Cortinarien ist ja unüberschaubar. Ich brauche wohl noch etwas, um die 1000 europäischen Arten kennenzulernen :P


    LG Sebastian

    Hallo zusammen, noch eine Cortinarie im Hexenring unter Laubbäumen (Boden eher basisch)


    Erinnernd an den Kreis Variicolor. Dezente (altverblassende) Lilatöne in der Huthaut, keine in den Lamellen, aber leider auch keine ganz jungen Exemplare mehr zu finden. Insgesamt ist nicht lilaliches im Fleisch zu finden, allerdings fällt eine bläuliche (türkise) Färbung der Stielbasis auf, die sich bei allen Fruchtkörpern findet (siehe Bilder)


    Auffällig massive KOH-Reaktion im ganzen Fleisch und auf Hut. Fleisch chromgelb bis orangegelb, Hut gelb, rötlichgelb.

    Ebenfalls auffällig ist, das das Fleisch an der Luft dezent rötet und später stark nachbräunt.


    Geruch ist dieser typische muffige Cortinariengeruch.


    Sporen eher groß und häufig sehr schlank (10,5) 12 (13) x 5,5, feinwarzig


    Irgendwie mag nichts recht passen (variicolor, balteatus passen nicht vom Vorkommen, Largus reagiert anders mit KOH, kenne ich mit deutlich gelber Umrandung, zudem fehlen die Lilatöne, Cave: keine jungen Fruchtkörper).


    Sporen


    Vielleicht kann jemand aufgrund der starken makrochemischen Reaktionen und Farben an der Stielbasis bzw. dem Färbeverhalten und den auffällig schlanken Sporen noch etwas dazu sagen, auch wenn kein ganz junger Fruchtkörper dabei ist.


    LG Sebastian

    Hallo Raphael,


    danke auch für deinen Bestimmungsversuch. Suberythrinus scheint mir (nur?) in der ersten Jahreshälfte vorzukommen und insgesamt auf jedenfall rötlichere Töne zu haben. Wirklich kein ganz einfaches Geschäft mit den Telamonien. Vielleicht setze ich mich später nochmals an die Schlüssel.


    LG Sebastian

    Hallo Raphael, danke für den Schups,


    hmm leider zeigt sich das auch nicht ganz ein-eindeutig, definitiv nicht deutlich inkrustiert. Hier mal Bilder der Stielhyphen in KOH3%


    Es wirkt an manchen Stellen etwas (sehr schwach) zebriert und die Hyphnewände weisen manchmal schon auch dunklere und unterbrochene Wandschichten auf, die an Inkrustinationen erinnern auf. Aber so augenfällig wie auf deinen Bildern ist es nicht. Viele Hyphen wirken auch einfach glatt. Auffallend sind noch deutliche Schnallen, das hilft aber vermutlich nur wenig weiter.


    Zudem hatte ich noch vergessen die Cheilos zu erwähnen. Keulig bis blasig, teils septiert mit Schnallen an der Basis. Zahlreich:


    LG Sebastian

    Hallo zusammen, bei folgendem Fund lande ich immer wieder in der Sackgasse


    Gefunden in eher basischem Buchenwald (Buchen/Hainbuchen, sehr entfernt auch Eschen), keine Birke


    Hüte unter 4cm, spitzgebuckelt, hygrophan

    Velum weiß als Gesamtvelum reichlich auf Hutrand und Stielüberfasernd. Farbtöne des Stiels, der Lamellen und so weiter eher bräunlich bis orangebräunlich. Geruch eher süsslich, kein Pelargonienduft.


    Im Schnitt junger Fruchtkörper fällt eine helle "Füllung" auf.


    KOH 10% dunkelnd auf Hut und Stiel


    Sporen sehr grobwarzig mit auffällig groben, abstehenden Warzen (siehe auch Bilder): (6,8) 7,5 (7,8) x (5) 5,2 (5,5)µm (Q=1,44), fast schon tränenförmig.


    Mit einem Makroschlüssel bin ich zügig bei Cortinarius umbrinolens gelandet, der kann es aber aufgrund des Geruches sowie der zu kleinen Sporen nicht sein. Zudem keine Birke in der Nähe (obgleich in FN auch das Vorkommen bei Buche beschrieben ist).


    Mit der Funga Nordica lande ich bei den Sektionen Incrustati oder Hydrocybe (hier bin ich schon unsicher). In beiden Sektionen dann auch wenn ich verschiedene Wege gehe in Sackgassen (C.depressus passt nicht, auch schon wegen der Sporen, aber auch anderer Merkmale), alle anderen Ergebnisse, die ich auf anderen Schlüsselwegen erreiche, passen noch weniger/gar nicht (z.B. C. parvannulatus).


    Ich bleibe etwas ratlos, obgleich die Merkmale doch gut beschrieben sind, komme ich nicht zum Ziel. Etwas frustrierend. Vielleicht haben die Spezialisten noch eine Idee.


    Cortinarius specSpitz03.JPG


    Sporen in KOH 3% 1000-fach


    Danke für eure Hinweise und Mühen ...


    LG Sebastian

    Hallo Günter,


    Dies war keine Festlegung von mir, sondern die Nennung einer Möglichkeit auf der Grundlage der gezeigten, beschriebenen (und für eine sichere Bestimmung unvollständigen) Merkmale. Ich denke die Schwierigkeit besteht für Neulinge darin, den vollständigen Prozess des Schlüsselns schon in der Anfrage nachzuvollziehen. Daher sind deine Hinweise und Forderungen nach mehr Angaben sehr wichtig. LG.

    Hallo Bella,


    Auch von mir ein herzliches Willkommen.


    Was Björn dir versucht zu sagen, ist, dass Begrenztheit der Wissenschaft nicht gleichbedeutend ist mit: dann kann ja alles richtig sein. Bevor man mit der Begrenztheit argumentiert, sollte man doch erstmal fragen, was wir gut und sicher erfassen können. Die Wirkung von Substanzen kann ich sicher randomisiert kontrolliert überprüfen. Dahingehend ist wissenschaftliche Methodik nicht begrenzt. Es sei den du erklärst mir genau, weshalb eine Wirkung (die durch schon einen theoretisch problematischen Ansatz = Potenzierung durch Verdünnung... man muss sich genau vor Augen führen was D24 oder gar D1000!bedeutet), weshalb also diese (über den Placeboeffekt hinausgehende) postulierte Wirkung nicht durch eine verblindete randomisierte kontrollierte Studie nachgewiesen werden kann, müsstest du dann darlegen.


    Warum kommt es eigentlich bei der Prozedur der Potenzierung durch Verdünnung nur zur Potenzierung des einen Stoffes im Wasser und nicht zum Beispiel von anderen Stoffen im Wasser (Potenzierung der Wirkung von Kaliumionen stelle ich mir schwer problematisch vor).


    Wir sollten daraus eher die Lehre ziehen, dass Menschen in vielen Situationen, die wir tatsächlich nicht einfach (medizinisch oder sozioökonomisch usw.) lösen können psychoemotionale und psychosoziale Unterstützung brauchen. Wenn diese Unterstützung an bestimmte Rituale gebunden sein muss, damit sie zB besser angenommen werden kann/möglich wird, dann soll es von mir aus so sein.


    LG Sebastian

    Hallo Günter,


    vielen Dank für deine fundierte Einschätzung und die weiterführenden Erläuterungen. Ich hätte jetzt bezogen auf die Arten ähnlich geantwortet: weil zwei Arten immer wieder in der Nähe mehrerer Bäume auftauchen, schließt das ja nicht die Bindung an eine Baumart aus.


    beli 1 Ich habe jetzt nochmal etwas recherchiert, um mich selbst nochmal etwas sattelfester aufzustellen und auch etwas fundierter antworten zu können. Man findet dazu ja (aktuellere) Untersuchungen. Das ganze gehört in die Sektion Phlegmacioides (ehemals variecolor, auch schon beschrieben bei Brandrud, Lindström, Melot 98).


    Veröffentlichungen siehe beispielsweise hier

    (PDF) Phylogenetic relationships in Cortinarius with focus on North European species | Russell Orr und Klaus Høiland - Academia.edu


    Hier findet man die genetische Aufspaltung in der Klade (siehe Seite 63) mit Hinweisen auf makroskopische Gemeinsamkeiten und ökologische Unterschiede. Man muss sich etwas eindenken, aber die Klade ist wie ich finde sehr aussagekräftig, wenn man die Bezeichnungen verstanden hat. Die enge Verwandschaft der Arten ist natürlich gegeben, damit begründet sich auch die Sektion:


    "Cortinarius balteatus and C. balteatocumatilis (sub-clade a) are sister species with high BS support. Although not supported by ML or Mr. Bayes, both analyses are congruent in inferring a monophyletic relationship with C. variicolor (Pers.) Fr. and C. vacciniophilus Brandrud. This broadened concept of sub-clade a represents clade Phlegmacioides (Garnica et al. 2005)." ebd. S.65


    Der Untergrund ist auf diesem Friedhof eher basisch, dass schließe ich aus den sonstigen Arten, die da so vorkommen. In der Ecke dort haben wir beispielsweise auch schon Speisemorcheln gefunden, aber auch anderes mehr. Gerüche sind immer wieder schwierig, es braucht Übung, gerne auch unter erfahrener Anleitung, um zu lernen die teilweise ja auch spezifischen aber nur schlecht vergleichbaren Gerüche einzuordnen. Meinen Eindruck dazu habe ich oben geschildert. Der Geruch ist am zweiten Tag etwas abgeschwächt, man lockt ihn aber an frischen Schnittkanten und mit Reiben wieder hervor.


    LG Sebastian


    P.S. deutlich weiter entfernt standen Koniferen (keine Fichten!), dazwischen die dicke Buche und noch vorallem auch ein breiter, tiefer Graben. Ansonsten die Buche solitär ... LG