Beiträge von frank2507

    Heute war ich vier Stunden im Wald in Mittelhessen unterwegs, davon drei Stunden zwischen Herborn und Dillenburg sowie eine Stunde in der Nähe von Wetzlar.


    Kein einziger Mykorrhiza-Pilz, kein gelber Knolli, kein Perlpilz, kein Röhrling, kein Sprödblättler. Einen derartig leeren Wald habe ich zum Herbstbeginn noch nie gesehen.


    Es gab saitenstielige Knoblauchschwindlinge, ein paar Helmlinge, Sklerotien-Porlinge, LBM´s und einen dicken Buchenstamm mit Austern im Bestzustand. Ein schwacher Trost für mich, ich möchte lieber Artenvielfalt von Nichtspeisepilzen sehen. Die Handvoll Holzbewohner sind kein Ersatz dafür :(


    Dass eine Buche im September quietschgrüne Blätter abwirft, habe ich so auch noch nicht gesehen. Trockenstress? Sowas kenne ich nur von Hagelschlag, es gab aber keinen Hagel in den letzten Wochen.


    Die Nadelbäume haben schon kapituliert ...


    Mykologische Wüste :(


    Hallo Ingo!


    Bei mir in Mittelhessen gibt es (noch?) nicht so viel. In allererster Linie Holzbewohner und ein paar Saprophyten, Glucken hatte ich schon mehrere. Davon waren aber etwa die Hälfte verwurmt! Das kenne ich in diesem Ausmaß nicht, dass der Strunk und die Seitenäste regelrechte Madenwohnblöcke sind. Vielleicht auch der langen Trockenheit und Hitze geschuldet, wer weiß.


    In den nächsten Tagen soll es BODENFROST geben!


    Dann könnte sich deine Überschrift bewahrheiten und die Saison wäre beendet, bevor sie - zumindest hier - richtig gestartet ist. Rohrkrepierer sozusagen. Ich zehre noch von meinen Erinnerungen an den letzten herrlich verregneten Sommer, als es schon im Juli und August eine überwältigende Artenvielfalt zu entdecken gab ...


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo Phili!

    Willkommen im Forum. Champignons haben rosafarbene bis schokoladenbraune Lamellen, Knollenblätterpilze weiße Lamellen. Es gibt eine Vielzahl von Champignons, so ca. 60 - 80 Arten, die teilweise nur sehr schwer voneinander zu unterscheiden sind.


    Einige wenige Champignon-Arten sind schwach giftig und können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall hervorrufen.


    Für eine halbwegs sichere Pilzbestimmung braucht es mehr und bessere Fotos, Schnittbilder (Längsschnitt) vom Fruchtkörper sowie eine Beschreibung von Geruch und Geschmack (nicht herunterschlucken, sondern ausspucken!).


    Der abgebildete Pilz ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Champignon. Es ist auch möglich, dass es sich um einen dünnfleischigen Anis-Champignon handelt, aber nicht sicher.


    Gruß,


    Frank

    Ja, so heißt der. Aber ist da nicht einiges in Bewegung in dieser Gattung? Vor ein paar Jahren hatte ich mal irgendwo gelesen, dass man die gesamte Gattung überarbeiten möchte.

    Gruß,

    Guten Abend allerseits,


    gestern habe ich diese Exemplare auf einem grasigen Waldweg im Mischwald (Buche, Eiche, Kiefer) gefunden. Lehmboden auf Buntsandstein, ca. 300 Meter über NN, Weinbauklima bayrischer Untermain.


    Melanoleuca ist keine Anfängergattung und da soll ja einiges in Bewegung sein. Kann man den ohne Mikro und Spezialliteratur aufgrund der markanten Stielstruktur einfach Rillstieliger Weichritterling nennen?


    Die Exemplare haben einen pilzartig-würzigen Geruch, aber nicht wirklich mehlartig. Eher Richtung Krause Glucke mit etwas chemischer Komponente. Geschmack mild, etwas mehling und an Krause Glucke erinnernd.


    Beste Grüße,

    Frank



    Moin Pablo!

    In der Tat sprechen die von dir genannten Merkmale sehr dafür. Das Einzige, was meiner Ansicht nach dagegen spricht, ist der doch sehr ausgeprägte Buckel in der Hutmitte. Gerhardt schreibt dazu im großen BLV Pilzführer:

    "ohne brustwarzenförmigen Buckel".

    Allerdings hat eines der drei im Buch gezeigten Exemplare doch einen leichten Buckel in der Mitte ...


    Gruß,


    Frank

    Hallo Pilzkörble!


    Eine schlüssige Erklärung für so eine Wachstumsanomalie habe ich nicht, nur wilde Spekulationen. Vor einer Woche hatte ich einen ähnlichen Fund gemacht, der Flockenstielige Hexenröhrling hatte so einen Hohlraum im Stiel:




    Mein laienhafter Erklärungsversuch ist folgende, aus der Luft gegriffene Hypothese: wegen der extremen Trockenheit der vergangenen Monate hatten gaaaz junge Fruchtkörper praktisch einen Wachstumsstillstand und dann Schäden/Risse erlitten (so wie die Risse auf den Feldern), die dann mit dem nächsten Regen und Wachstumsschub nicht mehr geschlossen werden konnten.


    Warum dann der Fruchtkörper äußerlich normal aussieht, erschließt sich freilich nicht. Eigentlich müsste er dann ja auch und gerade von außen vertrocknen.


    Also: ab in die Tonne mit meiner Hypothese, ich weiß es nicht und es interessiert mich auch was die wirkliche Ursache ist. Vielleicht kann uns jemand aufklären?


    Beste Grüße,


    Frank

    Hallo!

    Nummer 4 würde ich ohne so einen Anblick


    keinen Namen geben. Vielleicht hat Thomas mehr gesehen, als er uns auf seinen Fotos zeigt?


    Zum Thema Artenvielfalt ist mir aufgefallen, dass es in Mittelhessen in der vergangenen Woche fast nur Saprophyten und Holzbewohner zu finden gab. Hier hat es auch erst seit ein paar Tagen ausreichend Regen, während es in vielen anderen Regionen schon Anfang September Niederschläge gab. Dementsprechend ungerecht ist das Pilzwachstum derzeit verteilt.


    Gruß,


    Frank

    Moin Moin!

    Gestern habe ich diese beiden Exemplare auf einer Wiese am Waldrand gefunden. Wegen dem auffälligen Buckel würde ich die als Macrolepiota mastoidea bezeichnen, passt das?

    Geruch war unauffällig, könnte aber am Regenwetter gelegen haben.


    In meinen Standard-Pilzbüchern finde ich auf die Schnelle nix passenderes. Google hat mir aber verraten, dass das eine Sammelbezeichnung ist, hinter der sich ein ganzer Formenkreis versteckt ...


    Gruß,


    Frank


    Ja, das massenhafte Vorkommen, der angenehme Geruch und weitgehend madenfreies Fleisch sind einladend. Vor über 20 Jahren hatte ich den mit einem "08/15" - Pilzbuch bestimmt und bedenkenlos in die Bratpfanne geworfen, das würde ich heute nicht mehr machen.


    Damals hatte ich auch alle Champignons, die an der Stielbasis nicht gilben und nicht nach Karbol riechen, bedenkenlos in die Pfanne gehauen.


    Stockschwämmchen hatte ich ohne genaue Kenntnis des Gifthäublings gesammelt und gegessen.


    Ich hatte in meinem Leben augenscheinlich schon viel Glück!


    Gruß,


    Frank

    Hallo Thomas!


    Der Hut sollte schleimig-flutschig sein, trifft das auch zu?


    Vor einigen Jahren hatte ich diese Exemplare gefunden, die mit Natronlauge eine gelbbraune Farbreaktion ergaben:



    Es wäre vermessen von mir, wenn ich hier eine "sichere Artbestimmung" konstatieren würde.


    Gruß,


    Frank

    Hallo Thomas!

    Auf den ersten Blick sieht es schon danach aus, allerdings sollte man bei Cortinarien auch einen zweiten und dritten Blick drauf werfen.


    Nehme mal ein reifes/aufgeschirmtes Exemplar und breche ein Viertel vom Hut bis hin zum Stiel ab, der Stiel darf dabei aber nicht beschädigt werden. Dann müsstest du einen violettlichen Hauch am Stiel in der Nähe der Lamellen sehen.


    Du kannst auch auf das Fleisch ein paar Tropfen Natronlauge oder Kalilauge geben, falls du sowas zur Verfügung hast. Das müsste dann eine gelborange bis gelbbraune Farbreaktion geben.


    Gruß,


    Frank

    Mausmann: Weder Ironie, noch Sarkasmus oder Häresie. Das sind schlichtweg alternative Fakten!


    Glaubst du nicht?


    Dann schau mal hier:



    Wie du siehst, wachsen die Pilze bevorzugt am Wegesrand und fühlen sich zwischen Beton und Asphalt wohl. Zum Pilze sammeln muss man überhaupt nicht in den Wald gehen.


    Quod erat demonstrandum ;)

    Hallo Freier Sachse!

    Sieht schon danach aus, scharf schmeckende Röhrlinge gibt es nicht so viele.

    An der Eignung als getrockneter Pfefferersatz habe ich so meine Zweifel, auch wenn das in manchen Pilzbüchern zu lesen ist. Ich habe schon ein paar Exemplare in einer Mischpilzpfanne mitgebraten und keinerlei Pfefferaroma feststellen können.

    Gruß,

    Hallo!


    Neue Erkenntnisse zur Biologie der Pilze habe ich dem Manuskript des DJV entnommen.


    Pilze brauchen Licht, um zu wachsen.


    Jawoll, neuerdings mit Chlorophyll!


    Neu ist mir auch, dass alle heimischen Pilze unter Artenschutz stehen.


    Hallimasch und Hausschwamm wird´s freuen, dass sie neuerdings gesetzlichen Schutz genießen!


    Schließlich wachsen die Pilze bevorzugt auf Waldwegen, damit sie vom Pilzsammler bequem gefunden werden, ohne das Wild in seinen Einständen zu stören.


    Abseits der Waldwege findet man praktisch keine Pilze!


    Auf die Pilze, fertig, los! - Tipps für die Pilzjagd
    Berlin (ots) - Anmoderationsvorschlag: Die Pilzsaison in eröffnet. Nach der langen Trockenheit hat es endlich ausgiebig geregnet. Und der Regen lässt auch die…
    www.presseportal.de


    220915_Manuskripte_Pilze.pdf



    Nachtrag: Dieser Beitrag von mir soll ein Denkanstoß sein. Eine Plausibilitätskontrolle und Überprüfung der Motive von Autoren können nie schaden.

    Mausmann: Dieses Jahr habe ich zwar noch nicht sooo viel gefunden, aber es waren schon ein paar atypische Exemplare dabei. Dieser Hexenröhrling sah äußerlich normal aus, hatte aber einen sehr ungewöhnlichen Stielaufbau. Nein, das war kein Käferfraß.

    Vielleicht ist das eine Folge der extremen Trockenheit?

    Ich könnte mir vorstellen, dass sowas durchaus Einfluss auf das Geschmackserlebnis hat.

    Gruß,

    Frank


    Hallo Gabber!


    Willkommen im Forum. Die Nomenklatur und Taxonomie der Pilze wird natürlich im Lichte der wissenschaftlichen Erkenntnisse weiter entwickelt. Neuere wissenschaftliche Untersuchungsmethoden führten dazu, dass Umgruppierungen und Neuordnungen erfolgten, weil der genetische Aufbau/Zusammensetzung früher nicht bekannt war.


    Dass es für ein Ding verschiedene deutsche Bezeichnungen gibt, ist doch völlig normal:


    Krawatte – Wikipedia
    de.wikipedia.org


    Der Semmelstoppelpilz beispielsweise wird in neuerer Zeit in verschiedene Arten aufgespalten. Es gibt noch zahlreiche andere Beispiele, siehe z.B. hier:


    Brätling – Wikipedia
    de.wikipedia.org


    Beste Grüße,


    Frank