Hallo zusammen!
Christoph, ein ganz tolles Thema!
Danke dafür!
Meiner Meinung nach, können Christopf, Maria und alle andere Pilzfreunde gerne ihre Noten auch in die gemeinsame Tabelle eintragen, optional mit Kommentar. Das wäre mMn definitiv eine Bereicherung für die Tabelle. Jede Note ist sowieso rein subjektive Meinung nach bestem Wissen und Gewissen.
Bei Verkostungen ist alles per se sehr relativ. Geschmack hängt natürlich nicht nur von einer Pilzart sondern auch von vielen anderen Sachen ab, wie Zubereitung, Substrat, Zeit nach der letzten Pilzmahlzeit, und manchmal sogar von der Gesellschaft, Lust und Laune!
Vieles davon (vor allem Zubereitung und Substrat) kann man ganz gut erklären. Andere Sachen sind individuell, genau wie Geschmacksempfindung.
Ich habe auch nicht jede Art absolut "pur" probiert. In der Pfanne kommt bei Geschmacksproben obligatorisch Öl und Salz dazu, so ganz pur ist es nicht mehr.
Ich habe schon öfters 2-3 Arten zum Probieren zusammen in einer Pfanne gebraten aber sie dafür so geschnitten dass ich nachher die Pilzarten auseinander halten kann und sie nachher doch gertennt essen kann. Und auch aus solchen Verkostungen weiss ich dass die Pilze, selbst wenn sie zusammen in der Pfanne waren und etwas Geschmack sich gegenseitig abgeben, immer noch ganz verschieden schmecken können! Pilzragouts und lang geschmorte Pilze in Saucen ausgenommen.
Beispiel hier - hätte ich die Buchenschleimrüblinge pur gebraten, wäre nach dem Braten kaum was zum Probieren übrig geblieben. So konnte ich aber noch ein kleines Häufen Buchenschleimrüblinge probieren, die ich aus der Menge Sparriger Schüpplingen "herrausgefischt" habe und... geschmacklich ware sie extrem anders als die in der Pfanne dominanten Schüpplinge.
Ich hätte nun eine Idee an alle gerichtet.
Die Grundidee und die Ausführung der Gemeinschaftsliste finde ich genial, nur für mich eben aus den oben aufgeführten Gründen nicht wirklich aussagekräftig. Wesentlich aussagekräftiger finde ich die von Christoph begonnene Liste nur ist dies nun, bzw. wird es wohl werden, etwas unübersichtlich. Könnte man nicht beides verbinden? Also das wäre für mich dann wirklich etwas ganz Tolles!
Ich befürchte dass man beides nicht wirklich sinnvoll verbinden kann. Die beiden "Formate" ergänzen sich aber mMn ganz gut und das Eine schliesst das Andere keineswegs aus!
Es ist wie bei Schulnoten - Lehrer muss jedem Schüler am Ende des Jahres eine Note geben, eine Zahl, und da führt kein Weg daran vorbei. Es ist halt eine Durchschnittsnote, die zwar nicht jeden einzelnen Erfolg oder Versagen - ob schriftlich oder mündlich - wiederspiegelt, aber die Leistung insgesamt. Nur mit solchen "Noten" kann man nachher rechnen und Top-Ten-Listen machen.
Anderseits kann man ruhig zu Unterschieden was schreiben und das wird länger, weniger übersichtlich, dadurch aber auch viel reicher an Infos und Details. Manches kann man durchaus im Kommentar in der GoogleDoc-Tabelle schreiben, und das machen viele.
Aber mehr als ein, zwei Funde pro Jahr kann ich auch nicht essen, weil es mir dann zuviel wird. Das erste Gericht im Jahr erhält von mir 9 Punkte, das zweite 7, und das dritte nur noch 2-3.
Ich nenne das Ganze "Weißwurschtphänomen":🍞 (es gibt leider nur ein Leberkäs Pictogramm)
Die ersten 2 Stück schmecken mir super, danach kippt das Geschmacksempfinden sehr steil ab, bis hin zu einem Ekelgefühl.
Das Phänomen ist auch mir bekannt
Von purer Begeisterung bis "kann nicht mehr sehen".
Wir entdecken irgendwas super leckeres im Urlaub, bringen jede Menge davon nach Hause mit, aber zuhause schmeckt es bald nicht mehr
Dann wird noch darüber spekuliert ob nicht die frische Meeresluft die geheime Zutat ist.
>Lactifluus vellereus – Wollschwamm:
Den muss ich mal probieren! Wusste gar nicht dass man ihn einfach so braten kann!
Hast Du den vorher nicht gewässert?
>Reizkerarten:
Mich persönlich wundert es immer wieder wie die Leute so große Unterschiede bei diversen Reizkerarten schmecken!
Ich kann beim besten Willen keinen großen Unterschied feststellen. Wir haben in der Gegend viele Edel-Reizker, aber auch solche Wälder wo man an bestimmten Tagen fast ausschliesslich Fichtenreizker oder stellenweise häufige Welchselblaue Reizker findet. Auch Lachsreizker aus Schwarzwald habe ich schon "pur" probiert. Sie schmecken für mich (und auch für die ganze Familie) alle ziemlich ähnlich!
>Hypholoma (sub)lateritium – Ziegelroter Schwefelkopf:
Den muss ich auch mal probieren. Die Bitternote könnte durch Substrat bedingt sein. Ausserdem finde ich es gut solche Pilze vor dem Braten kurz abzukochen.
>Stropharia aeruginosa – Grünspanträuschling:
Das ist interessant! In der gemeinsamen Tabelle schneidet Grünspanträuschling auch gar nicht so schlecht ab. Den will ich auch mal probieren!
>Pluteus cervinus – Rehbrauner Dachpilz (s.str.)
Die Hüte kann man gut mehlieren, anbraten und aufs Brot legen. Vorausgesetzt, dass man keine bessere frische Pilze gefunden hat und sein Substrat keine Eiche war (o.ä, mit Gerbstoffen) 
>Fistulina hepatica – Ochsenzunge
Gebraten hat sie mir nicht wirklich geschmeckt. Ich habe dieses Jahr Ochsenzungen von Esskastanie mit Essig eingemacht aber noch nicht probiert. Die Ochsenzunge gelierte dabei extrem und färbe den Sud dunkel.