Beiträge von kuhmaul

    Zitat von Bernd  Miggel


    Hallo claus,


    hervorragende Ausarbeitung!
    Was ich bei R. mairei immer wieder beobachte: die Art wächst bevorzugt in unmittelbarer Nähe von stark vermorschten Baumstümpfen oder über vergrabenem, morschem Holz. Hast du ähnliche Beobachtungen gemacht?


    L.G. - Bernd


    Hallo Bernd,


    stark vermorschte Baumstümpfe eher nicht, aber das mit vergrabenem, morschem Holz ist schon möglich. Ich hatte ja bei Bild 1 dazugeschrieben "bei einem Holzlagerplatz".
    Nur soweit ich mich entsinne, ist das gelagertes Rundholz (10-20cm Dm) kein gespaltenes Hartholz, aber ich kann mich auch irren. Holzfetzen liegen dort jedoch verstreut rum.
    R. faginea, R. subfoetens und eine Art von Hydnum repandum teilen sich den gleichen Platz.
    Ich habe mir ja vorgenommen, dass ich ab 2018 auch Standortfotos mit aufnehme, vielleicht hätte das Deine Frage schon beantwortet.


    Grüsse
    claus

    Hallo Bernd,



    danke für die Info.
    Nein, habe ich leider nicht. Das war mein letzter Täubling in 2016 und bis dahin hatte ich noch keine Exsikkate angefertigt, nur Sporenpulver.
    Und an dem Fundort werde ich die nächsten Jahre auch keinen mehr finden, ich sage nur Harvester.
    Na ja, vielleicht woanders mal... Ich habe bei meiner Doku zuhause ein cf drangehängt, bei diesem Fund ist einfach noch zuviel schiefgelaufen.


    Grüsse
    claus


    Hallo Gerd,



    danke für deine Antwort. Mit dem Nächsten hast Du Recht, wenn es denn einer ist.
    Das ist z.B. eine Gruppe wo ich gerne einen grossen Bogen drum mache.


    Zu den Bodenverhältnissen bei mir insbesondere Kalk kann ich Dir nicht viel sagen. Und Morcheln habe ich bei mir noch keine gefunden, trotz bachnaher Auwälder mit Bärlauch, Sumpfdotterblumen und verschiedenen Orchideenarten. Diese Arten sollen ja auch Kalk mögen. Alte Basaltwerke, ausgehöhlte bis abgetragene Hügel für den Gleisbau von früher gibt es hier öfters. Auch gibt es hier ausgewiesene Steinleseplätze, wo Bauern beim Pflügen ihre immer wieder "nachwachsenden" Feldsteine deponieren oder für ihre Waldweg-Ausbesserungen verwenden. Das sind jedoch Bundsansteine so wie ich das einschätze.


    Dann gibt es aber auch "gepflegte" Waldwege die im Herbst an den Randstreifen vollstehen mit Helvella crispa (wohl auch Kalkliebhaber). Und an der Nähe dieser Randstreifen beobachte ich auch ein erhöhtes Täublings-Aufkommen wie olivacea, vesca, cyanoxantha, lepida, velutipes etc. Kalkschotter? möglich. Davon habe ich aber keine Ahnung.
    Für eine einigermassen sichere Vorbestimmung von Täublingen habe ich diese Bodenverhältnisse aber noch nie benötigt oder heranziehen müssen.


    Wichtig ist für mich zur makroskopischen Vor-Bestimmung diese Reihenfolge von Merkmalen: (aber das kennst Du ja)


    1. Sporenpulverfarbe
    2. Geschmack
    3. Begleitbäume
    4. Stielfarbe und evtl. Verfärbungen
    5. Lamellenfarbe, Farbe der Schneide
    6. Geruch
    7. Chemie
    8. Huthaut wie weit abziehbar, Farbe darunter
    9. Hutfarbe für einen Bildvergleich
    10. Hut-Durchmesser
    11. Sonstiges wie klebrig, matt, gerieft etc.


    Sollte Punkt 1 oder Punkt 2 nicht vorhanden sein, brauche ich gar nicht weiterrätseln. Da läuft nichts.
    Mit diesen Angaben sollte aber eine engere makroskopische Eingrenzung moglich sein.
    Sollten mehrere Kandidaten in Frage kommen, könnten noch mehr evtl. vorhandene Kriterien überprüft werden.


    Erst mit diesem Vor-Ergebnis kann ich eine mikroskopische Nachprüfung der vorgeschlagenen Art(en) anstellen.
    Weiter hilft jetzt, ob in der Epikutis Pileozystiden, incrustierte Primordialhyphen, Beides vorhanden oder Keines von Beiden vorhanden ist, usw.


    Du siehst, ich frage weder Neutral, noch Sauer, noch Kalkhaltig ab. Deswegen meine mangelnden bzw. fehlenden Angaben. :(


    Grüsse
    claus

    Hallo Pilzfreunde, mein Bestimmungsversuch Nummer 11


    ein weiterer Täublingsfund von 2017 den ich euch gerne zeigen möchte.


    Der heutige Kandidat...


    Fund: 05.09.2017, Herbar: R17-014
    Arbeitsname: Russula mairei, Buchen-Speitäubling, Unter-Sektion Emeticinae (Rom.)


    Makrodaten


    FUNDORT: 420 müNN, MTB 5625, im Gras in der Traufe von Buchen und Eichen


    PILZZUSTAND: jung, trocken


    HUT: rot, creme, beige, leicht gedrückt, matt, seidig, 5cm Durchmesser
    MITTE: beige, dunkelrot
    RAND: glatt, 3mm leicht gerieft


    PEELING: 1/3 - 1/2, unter der Huthaut rötlich


    LAMELLEN: weiss, creme, splitternd, mit Lameletten. dicht stehend, 15 auf 1cm
    LA-SCHNEIDE: am Rand bräunend


    STIEL: zylindrisch, weiss, 2,5 x 0,8cm, weich, am Exsikkat gelblich-braun verfärbend
    BASIS: Druckstellen ocker bis bräunlich
    SPITZE: Druckstellen ocker bis bräunlich
    SCHNITT: wattig, voll, beim Längsschnitt leicht zäh


    GERUCH: schwach, fruchtig, am Exsikkat leicht nach Honig (habe ich nach Literatur dann auch darauf geachtet)
    GESCHMACK: verzögert scharf nach 5 sec


    SPP-FARBE: nach ROMAGNESI Ia - Ib


    CHEMIE: FeSo4 nichts 20sec, Guajak pos. sofort blau-grün 5sec, mit SV violett dann bläulich, KOH auf St-Basis gelb


    Mikrodaten


    HDS Pileozystiden: vorhanden, zylindrisch, keulig, leicht kopfig, blasig, Divertikel, septiert, 8,5 (13) µm breit
    HDS inkr. Primordialhyphen: keine vorhanden
    HDS sonst: Haare vielseitig, zylindrisch, spindelig, gabelig, Divertikel, septiert, 3,5 - 5 µm breit


    SPOREN: Sporen[95% –• 132 –• SAP –• v –• H2O(nat) ] = (6,1)6,6 - 7,9 - 9,1(10,2) x 5,6 - 6,3 - 7(7,2) µm


    SPORENMITTEL SONST: Q 1,25, V 163, A 49, n 132, Sporenform elliptisch
    ORNAMENT: fein mehrheitlich verbunden
    WARZEN: stumpf-kegelig, bis 0,5 - 0,7 µm hoch


    Resultierender Kibby Code: A-HI-K-N P-S-W


    Die Bilder zum Fund...


    1) Im Gras, in der Nähe von Buchen und Eichen bei einem Holzlagerplatz


    2) Hut Dm 5cm, creme-fleckig, Huthaut 1/3 bis max 1/2 abziehbar, darunter rötlich


    3) Hut max 3mm leicht gerieft, Lamellen und Stiel weiss, mit Lamelletten


    4) Lamellen-Rand auffallend gilbend-bräunend, Druckstellen am Stiel ocker bis bräunlich


    5) KOH20% Reaktion am Stiel goldgelb verfärbend, mit Sulfovanillin sofort violett, dann bläulich verfärbend (ohne Foto)


    6) 400x, Kongo SDS, Pileozystiden keulig, mit Divertikel


    7) 400x, Kongo SDS, Zystiden hier zylindrisch bis kopfig, septiert, Haare oftmals verzweigt


    8) 400x, Kongo SDS, ...auch mal blasig bis 13 µm breit


    9) 400x, Sulfovanillin, starke grau-blau-schwarze Färbung der Dz


    10) 400x, Sulfovanillin, hier mal wieder blasig, kopfig


    11) Sporen Vermessung in H2O(nat)


    12) Grafische Darstellung der Sporenmessreihe


    13) 1000x, Melzer, Ornament überwiegend fein-netzig bis lückenhaft netzig verbunden


    14) 1000x, Melzer, Sporenform oval, Warzen stumpf-kegelig, 0,5 - 0,7 mü hoch


    FAZIT:


    Die makroskopische Bestandsaufnahme passt, inkl. KOH und SV-Reaktion am Stiel
    Die mikroskopische Nachprüfung der HDS und der Sporen zeigen auch die geforderten Merkmale.


    Zitat Frau MARXMÜLLER:
    ...Eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen R. mairei und der Gruppe um R. emetica ist
    die unterschiedliche Reaktion der Arten auf Guajak. Bei mairei ist sie im allgemeinen schnell und heftig. Ende Zitat.
    Auch diesen Punkt erfüllt mein Kandidat mit sofort blau-grün 5sec.


    Ob das jetzt aber R. nobilis, R. mairei oder R. fageticola ist, bei mir heisst der halt Russula mairei.
    Das war jetzt meine erste rothütige Art dieser Gruppe und ich hoffe, dass ich nicht ganz falsch liege.


    >>> Alle Beiträge dieser Serie findet ihr mit der Forum-Suchfunktion mit "Mein Täubling diese Woche:"


    Danke für das Interesse... auf der Speisekarte am nächsten Montag: Adulter-Herings-Schlappen auf Buchecker


    Grüsse
    claus

    Zitat von Rada


    Leute, bleibt doch friedlich. Hier geht es darum einer Einsteigerin die Grundübungen näher zu bringen. Da helfen Streitigkeiten untereinander recht wenig.


    Und Claus, ein bisschen gemäßigter tut es auch.


    Hallo Ralf, hallo Pilzfreunde,


    ich bin alt genug mich vor versammelter Mannschaft zu entschuldigen.


    Das tue ich hiermit!


    Allerdings, ich hätte beim Schreiben meiner Beiträge nie geglaubt, dass ich damit jemanden beleidigen oder in seiner Ehre verletze würde. Beim heutigen Durchlesen erkenne ich aber wieder meinen blöden Sarkasmus.


    Dafür entschuldige ich mich bei ALLEN Teilnehmern, besonders bei Craterelle.


    Grüsse
    claus


    Hallo Christoph,


    ja Krutzifix, wegen dieser einen Spore machts Du dich verrückt? Was war denn DAS für eine Universität?
    Ich habe Volksschule und denke NORMAL! NOCH!!!
    Muss man den so engspurig denken?
    Ist denn eine! Spore das Ende des normalen Denkens?


    Für mich gibt es Wichtigeres, ich klinke mich bis Morgen aus...


    Grüsse
    claus

    Zitat von Wolfgang  P.


    Hallo Craterelle,


    Man muss schon den Appendix in der Schärfenebene sehen. Da der sich bei Russula nicht mit anfärbt, muss man schon genau gucken:


    Hallo Wolfgang,
    ja, das finde ich auch.


    Ich spendiere zu den 8 markierten Sporen noch 15 Sporen (Pfeil) dazu, meine Meinung. Sonst habe ich am Ende noch ein falsches Volumen und EINHELLINGER bräuchte noch mehr Zeit für 120 Messungen.




    An dem Thema bleibe ich dran, ist interessant. Interessanter wäre es natürlich, wenn Russula-Sporen nicht in Melzer, sondern im Wasserbad gezeigt würden. Davon besitze ich aber überhaupt kein schönes Foto, wegen Objektiv = nur Achromat. Irgendwer ein schönes Foto? Her damit.


    Auch bei der Vermessung am PC bleibe ich, denn da messe ich keine Spore(n) aus Versehen doppelt.


    Grüsse
    claus

    Hallo Mykovino,


    mich erschlägt es vor lauter Schönheiten. Zur Bestimmung dieser Vielfalt würde mir kein Jahr ausreichen.


    Bei den von Dir schon benannten Bildern würde ich makroskopisch aber auch mitgehen.
    Und ehrlich gesagt, ohne weitere Information bin ich selbst nicht in der Lage, (ausser evtl. 23+24) bei den Anderen einen Namen zu vergeben.


    Frage, bei Bild: 26 ein deckend aufgetragenes mattes Rosa
    Darf denn R.velutipes so einen rosa angehauchten Stiel besitzen? Ausser bei GRÖGER (=ausnahmsweise unten rosa) habe ich das bis jetzt noch nirgends woanders gelesen.
    Und die Stiele meiner eigenen Funde waren bisher auch immer weiss. Die Chemie war ok?


    ...Wann wirds mal wieder richtig Sommer...? (Rudi Carell)


    Danke fürs Zeigen, Klasse.
    claus

    Hallo Pilzfreunde,


    jetzt bin ich wieder bei meinen Unterlagen und kann auch den Einwand jetzt besser verstehen.


    R. violeipes ist damals bei meiner Bestimmung wegen des etwas helleren SpP (IIa), bestimmt mit der Farbtafel von H. MARXMÜLLER, dem mehr netzigen Ornaments und im Volumen etwas grösseren Sporen rausgefallen.


    Da ich in der Bringschuld R. amoena versus R. violeipes stehe, bin ich die Schlüssel nochmals durchgegangen.


    >>Die Ergebnisse bei R. violeipes!<<
    - EINHELLINGER: Pleurozystiden häufig, gross, meist 10-15(19)mü grosses Bauchteil (ich habe keine gefunden)
    - ROMAGNESI: Epikutis-Hyphen breit, meist 10-15mü, Sporen tragen oft grosse Kämme (meine HDS-Hyphen max 10mü breit, siehe Bild)
    - MARXMÜLLER: "...die zum Teil riesenhaften Basalzellen unterhalb der pfriemförmigen Haare besonders ins Auge fallen" (bei mir max 10mü)
    - MONEDERO: Haare bis 16mü, Hut auch über 100mm DM, Phenol braun (bei mir max 10mü, Hut max 55mm, Phenol violett-bräunlich)
    Edit:
    - GRÖGER: Basalglieder der Hh-Haare überwiegend kugelig-blasig, kurz ellipsoid, X 10- 18 (20) (bei mir ja max 10mü)
    Edit Ende


    Mit diesem Resultat fällt es mir nicht allzu schwer zu meinem Pilz R. amoena zu sagen.
    Und für KIBBY mag die Art R. amoena in England wohl "sehr selten" sein, jedoch im Raum Würzburg in den Weinbergen sieht die Sache schon anders aus.


    Ich kehre die Beweislast jetzt um bis mir jemand das Gegenteil beweist.


    Hier nochmals ein Foto mit der Bemassung der HDS-Hyphen, eindeutig an der dicksten Stelle max 10mü breit.


    Grüsse
    claus


    Hallo Mykovino,


    ???????????? :/,
    ich kann Deinen Satz nicht richtig interpretieren! Du meinst, ich soll R. violeipes mit ins Boot holen?


    Mikroskopische Bilder von R. violeipes habe ich selbst leider keine, aber kann makroskopisch R. violeipes solche Farben haben?


    Grüsse
    claus


    Hallo Craterelle,


    die Roten und Orangenen würde ich weglassen, sonst nichts. Meine Meinung.


    Versuch mal hier in der Vergrösserung eine Messung mit dem Mauszeiger zu simulieren.
    Triffst du da immer den genauen Punkt zum messen? Hier ist die "Auflösung" (d)einer Maus-Bewegung schon an der Grenze und das Fadenkreuz oder der Zeiger zu plump. Eine Opt. Vergrösserung bedeutet aber auch weniger Sporenpaare.


    Grüsse
    claus

    Hallo liebe Pilzfreunde, es ist schon wieder Montag, mein Bestimmungsversuch Nummer 10


    Mein heutiger Kandidat... pers. Hammer-Erstfund den ich meinen Pilzfreunden Mainfranken e.V. bei einer Exkursion rund um Würzburg verdanke, aber der dann für mich auch mit einer Herausforderung an der Präparat-Aufbereitung für das Mikroskop versehen war. Auch das Goldblatt Phylloporus pelletieri durfte ich an diesem Tag zum ersten mal bewundern.


    Und noch ein Hammer!
    Mykovino meinte: "Dein nächster Täubling wird dann wohl Russula amoena sein" und ich würde sagen: einfach Klasse, 1a, setzen. :thumbup:


    Jetzt zum Fund: 29.08.2017, Herbar: R17-013
    Arbeitsname: Russula amoena, Brätlingstäubling-Samttäubling, Unter-Sektion Amoeninae (Rom.)


    Makrodaten


    FUNDORT: 280 müNN, MTB 6226, Mischwald, Eiche, Buche, Kiefer, Birke usw. sehr interessante Stelle, sowas habe ich bei mir in der Rhön noch nicht gesehen. Dieses Jahr muss ich unbedingt auch mal Standortaufnahmen machen.


    PILZZUSTAND: jung, trocken, zersteut und doch öfters paarweise anzutreffen


    HUT: vielfarbig, rot-braun, lila, violett, purpur, bläulich, leicht gedrückt, matt, seidig, bereift, wachsartig, 5,5cm Durchmesser
    MITTE:
    RAND: glatt, auch unrund und verdellt


    PEELING: 1/2, unter der Huthaut rötlich-violett


    LAMELLEN: creme bis blass-ocker, splitternd, mit Lameletten, Schneiden in Stielnähe violett-rot gefärbt und glitzernd


    STIEL: zylindrisch, creme, weich bis fest, 5 x 1,3cm
    BASIS: etwas zuspitzend
    SPITZE: oberes 2/3 rötlich-lila behaucht, glitzernd
    SCHNITT: wattig, voll bis gekammert, keine Verfärbung


    GERUCH: schwach, sehr angenehm nach Milch-Brätling, Lactarius volemus
    GESCHMACK: mild, und so bleibend


    SPP-FARBE: nach ROMAGNESI II b


    CHEMIE: FeSo4 nichts 20sec, Guajak neg. schwach blau-grün 20sec, >>> Phenol violett-bräunlich! 30sec <<<


    Mikrodaten


    HDS Pileozystiden: keine vorhanden
    HDS inkr. Primordialhyphen: keine vorhanden
    HDS sonst: auffällig bauchig-blasige Zellreihen, Endglied meistens spitz lanzettlich zulaufend, bis zu 4x mal septiert


    SPOREN: Sporen[95% –• 48 –• SAP –• v –• H2O(nat) ] = 5,4 - 6,4 - 7,4(8,1) x 4,7 - 5,7 - 6,6(6,9) µm


    SPORENMITTEL SONST: Q 1,13, V 109, A 36, n 48, Sporenform überwiegend rundlich
    ORNAMENT: teil-netzig, auch von isoliert bis perlschnurartig fein bis gratig verbunden
    WARZEN: stumpf-kegelig, bis 0,8 µm hoch


    Resultierender Kibby Code: ADF-I-L-N Q-T-X


    Die Bilder zum Fund...


    1) Im abwechslungsreichen Mischwald, Eiche, Buche, Kiefer, Birke usw. fast immer 2-3 Stück beisammen



    2) Hut Dm 5,5 cm, Stiel oberes 2/3 rötlich-violett behaucht, schwacher Milch-Brätling Geruch



    3) Hut samtig, matt, bereift, wachsartige Oberfläche



    4) später, gegen Abend sonderbar ins violett-bläuliche übergehend, Huthaut 1/2 abziehbar, unter der Hh rötlich-violett



    5) Stiel mit Phenol nach 30 sek. violett-braun!, die braune Verfärbung der Stielbasis rechts kommt vom Transport mit anderen NICHT Speise-Pilzarten



    6) mit Lameletten, Schneide am Stiel violett-rot, am Hutrand ungefärbt



    7) Stiel oben und Schneiden wie bepudert glitzernd (bitte vergrössern)



    8) 400x, Kongo SDS, auffällig bauchig-blasige Zellreihen


    9) 400x, Kongo SDS, Endglied der Elemente überwiegend spitz lanzettlich zulaufend, nicht immer



    10) 400x, Kongo SDS, die Zellen bis zu vier mal septiert



    11) 100x, KOH 3%, dünner Lamellen Querschnitt, diese Herausforderung musste dieses mal wohl auch sein...
    Zitat Frau MARXMÜLLER: Bei R. amoena sind neben dem Vorkommen auf Silikatböden, oft im Gebirge, dem spezifischen Geruch und der Phenolreaktion auch die mikroskopischen Merkmale zur Bestimmung erforderlich, und zwar nicht nur die Sporen und Epikutishaare, sondern auch Form und Größe der Zystiden, sowohl der Pleurozystiden als auch der am Lamellenrand vorstehenden Marginalzystiden. Ende Zitat.



    12) 400x, KOH 3%, näher ran, an der ja hochkant-liegenden Lamellen-Schneide (Glück gehabt!) nun die Cheilo-Zystiden, überwiegend dünn, spitz zulaufend, teils büschelig



    13) 400x, KOH 3%, eine einzelne Cheilo-Zystide, Breite 7 µm und um die 60 µm lang, Pleurozystiden (an der Lamellen-Fläche) wurden an diesem einen Präparat keine gefunden



    14) Sporen Vermessung in H2O(nat)



    15) Grafische Darstellung der Sporenmessreihe



    16) 1000x, Melzer, Ornament von isoliert bis perlschnurartig fein bis teilnetzig-gratig verbunden



    17) 1000x, Melzer, Sporenform rundlich, Warzen stumpf-kegelig und bis zu 0,8 mü hoch



    FAZIT:


    Meine makroskopische Bestandsaufnahme passt soweit, inkl. der Phenol-Reaktion
    Die mikroskopische Nachprüfung der HDS und der Sporen zeigen auch die in meiner Literatur geforderten Merkmale.


    Zitat Frau MARXMÜLLER: ...viele spitze, schlanke Marginalzystiden (am Lamellen-Rand). Huthaut weder mit Pileozystiden noch mit inkrustierten Primordialhyphen, aber mit langen, pfriemförmigen Haaren, auf etwas asymmetrischen, relativ wenig voluminösen Tönnchenketten aufsitzend; letztere können auch ohne schmale, pfriemförmige Endzellen mit einer breiten Zelle an der Oberfläche enden. Ende Zitat.


    Auch bei diesem Punkt sehe ich in meinem Pilz eine Russula amoena und keine Russula amoenicolor. Und nur das wollte ich mir nachweisen.


    >>> Alle Beiträge dieser Serie findet ihr mit der Forum-Suchfunktion mit "Mein Täubling diese Woche:"


    Danke für das Interesse... nächste Woche geht es weiter mit der Farbe Rot und scharf...


    Grüsse
    claus

    Hallo Christoph, Bernd, Andreas,



    danke erstmal für eure ausführlichen Infos über die Guajak-Reaktion.


    Ehrlich gesagt stehe ich mittlerweile auf dem Standpunkt, dass die Guajak-Reaktion bei Täublingen schwierig zu interpretieren ist und für mich wenig hilfreich ist.
    Schnell, langsam, hellgrün, blau, blaugrün, dunkelgrün, wie soll da eine aussagekräftige Antwort herauskommen?
    Wo ist was klar definiert?


    Anders verhält es sich bei: FeSo4, Phenol, KOH, Sulfovanillin und evtl. Anilin. (was vergessen?)
    Damit kann ich gewisse Arten von Täublingen ausschliessen oder sogar festnageln.


    Auch wenn ich im Wald unterwegs bin ist nur FeSo4, Phenol und KOH dabei, hiermit kann ich schon dort was mit anfangen.
    Wie Christoph schon gesagt hat, ich werde meine nächste R. fellea ersmal abwarten und nachtesten.


    Grüsse
    claus


    Hallo Bernd,


    danke für deine Antwort. Das mit der Mischung werde ich auf jedenfall mal ausprobieren! Könnte die Ursache dafür gewesen sein. Danke!


    R. mairei kommt bei mir im Forum auch noch zum Zuge.
    Da wird bei mir: "Guajak pos. sofort blau-grün 5sec" stehen. Das passt doch bei deiner R. mairei mit 10 sec.
    Ob das bei mir jetzt stark oder schwach war? Es war jedenfalls positiv =innerhalb 5 sec.


    Grüsse
    claus


    Hallo Bernd,


    äähem...? jetzt machst du mich aber fertig! Du, das hab ich bisher noch nie gelesen, dass das Guajak verdünnt werden muss. Bei anderen Pilzen war das Ergebnis schon ok.


    Ist das mein Fehler? Muss ich das wirklich verdünnen? Und zu wieviel %? Melde dich noch einmal wenn du dazu einen heissen Tipp hast!


    Wenn ich einen Kasten Bier kaufe, tue ich den ja auch nicht nochmals verdünnen... <X ich verlasse mich da ganz auf den Händler dass da die % stimmen.


    Danke für die Antwort und wenn ich DEINE Seite anschaue, kommen mir vor Freude die Tränen...


    Grüsse aus der Rhön
    claus


    Hallo Andreas,


    ich freue mich immer wieder, wenn sich jemand für Täublinge interessiert. Echt ein schönes Gebiet.


    Die Beiträge von Felix Hampe im PilzePilze Forum habe ich sehr gemocht und viel daraus gelernt.
    Auch meine Beiträge sind eigentlich nur eine schlechte Kopie seiner damaligen wöchentlichen Täublings-Vorstellungen.


    Die fand ich toll, was soll ich da neu erfinden, ich habe x-Funde, der Winter hat x-Wochen... also raus damit ins Forum, der Winter muss weg.
    Angst vor einer Blamage muss man bei der Art nicht haben wenn man gewisse Abläufe durchgezogen hat.


    Andreas: "Bin gespannt auf kommende Beiträge (als nächstes xerampelina :evil: ?)!"


    nicht schlecht... der Nächste ist zwar bunt, aber xerampelina riecht mehr nach Hering ...und diese/deine Abteilung ist ein SEHR schweres Thema. Lass dich einfach überraschen was kommt.


    Ich freue mich auf nächste Woche
    claus


    irgendwo habe ich gehört, dass die Saftlings-Zeit wieder näher rückt...
    Auch ich wünsche Dir viel Erfolg...


    Grüsse aus der Rhön
    claus

    Hallo liebe Pilzfreunde, mein Bestimmungsversuch Nummer 9



    ein weiterer Täublingsfund von 2017 den ich euch gerne zeigen möchte.
    Ich weiss, alle wollen bunte Täublinge sehen... aber 2017 war bei mir wirklich tote Hose bei den Russula.


    Nun mein heutiger Kandidat... ein pers. Erstfund zu Beginn der zweiten Halbzeit


    Fund: 13.08.2017, Herbar: R17-012
    Arbeitsname: Russula fellea, Gallentäubling, Unter-Sektion Felleinae (Rom.)


    Makrodaten


    FUNDORT: 200 müNN, MTB 6225, bei Buchen und Eichen, Mischwald, in der Nähe ein kleiner See


    PILZZUSTAND: jung, trocken


    HUT: ocker-gelb, leicht gedrückt, matt, 4 + 6cm Durchmesser
    MITTE: etwas dunkler ocker-gelb
    RAND: glatt, auch bis 5mm leicht-gerieft


    PEELING: 1/3, unter der Huthaut creme


    LAMELLEN: creme bis blass-ocker, splitternd, einzelne Lameletten, Schneide gewellt, dicht stehend, 14 auf 1cm


    STIEL: zylindrisch, creme, ocker gefleckt, 5 x ob 1,5 un 1cm, fest
    BASIS: ocker gefleckt, auch bei Berührungsstellen
    SPITZE:
    SCHNITT: creme-farbig, wattig, keine Verfärbung bemerkt


    GERUCH: stark, wie ein nasser Schlüsselbund, Pelargonien oder wie Geranien im Blumenkasten
    GESCHMACK: sofort scharf 5sec


    SPP-FARBE: nach ROMAGNESI I b


    CHEMIE: FeSo4 nichts, blass-rosa 30sec, Guajak sofort schmutzig-braun-grün 3sec
    KOH aussen orange-braun, Trama falb


    Mikrodaten


    HDS Pileozystiden: vorhanden teils lang, zylindrisch, keulig, kopfig, apikal verengt, 0-2x septiert, 9 µm breit, grau-schwarz in Sulfovanillin
    HDS inkr. Primordialhyphen: keine
    HDS Haare: nicht beachtet


    SPOREN: Sporen[95% –• 92 –• SAP –• v –• H2O(nat) ] = (6,5)7 - 8 - 9(9,7) x (5,8)5,9 - 6,7 - 7,4(7,5) µm


    SPORENMITTEL SONST: Q 1,19, V 188, A 53, n 92, Sporenform überwiegend oval
    ORNAMENT: teilnetzig mit feinen Verbindungslinien
    WARZEN: stumpf-kegelig, bis 0,8 µm hoch


    Resultierender Kibby Code: C-H-K-N P-S-V-W


    Die Bilder zum Fund...


    1) feuchtere Stelle im Buchen Mischwald, Hut semmelgelb, Stiel creme-gelblich getönt


    2) ganzer Pilz irgendwie einheitlich gefärbt, starker Geranien-Geruch


    3) Lamellen engstehend, einzelne Lamelletten, Schneiden gewellt, rostfleckend


    4) 400x, HDS, Sulfovanillin, Exsikkat, Dermatozystiden vorhanden, reichlich und grau-schwarz eingefärbt


    5) 400x, HDS, KOH 3% + Kongo NH3, Pileozystiden lang, zylindrisch, kopfig


    6) 400x, HDS, KOH 3% + Kongo NH3, teils auch keulig-kopfig oder verengt, 0-2x septiert


    7) 400x, HDS, KOH 3% + Kongo NH3, Zystiden Breite bis 9,5 µm


    8) Sporen Vermessung in H2O(nat)


    9) Grafische Darstellung der Sporenmessreihe


    10) 1000x, Melzer, Ornament mit feinen Linien netzig verbunden (im Früjahr geht ´s an ´s Brille putzen...)


    11) 1000x, Melzer, Warzenhöhe bis 0,85 µm hoch


    FAZIT:


    Die makroskopische Bestandsaufnahme passt, bis auf die positive sofortige Guajakreaktion.
    Laut GRÖGER soll diese fehlend oder schwach sein. Ist der Pilzzustand dafür verantwortlich?
    Die mikroskopische Nachprüfung der HDS und der Sporen zeigen aber alle geforderten Merkmale für R. fellea


    >>> Alle Beiträge dieser Serie findet ihr mit der Forum-Suchfunktion mit "Mein Täubling diese Woche:"


    Danke für das Interesse... nächste Woche gehts weiter mit dem nächsten Fund, der angenehm nach Lactarius volemus riecht und darüberhinaus bunt ist!


    Grüsse
    claus

    Hallo Freunde,


    na, da will ich meinen Nicknamen auch mal erklären...
    Erst letztes Jahr wollte sich wieder jemand Kuhmaul nennen, den musste ich aber abschmettern und der Hintergrund seiner Entscheidung blieb mir bis jetzt unklar.


    Also, stell dir vor, du bist leidenschaftlicher Pilzsucher, kennst Steinpilze, Maronen, Goldröhrlinge und ähhhm...
    Von den Bildern deiner drei Pilzbüchlein her kennst du ja noch viel mehr.


    Also mal wieder ab in den Wald Richtung Gross-Umstadt, Heubach, Sackgasse bis zum Waldparkplatz, mein Lieblingswald, aaahh. Dann: Papa, Papa, ich habe ein Kuhmaul gefunden... schallt es durch den Wald.
    Kennt ihr das Gefühl? Ohnmächtig den Kofferraumdeckel öffnend und den Korb greifend?


    Erst Jahre später konnte ich nach einem Umzug in die Rhön mein erstes Kuhmaul finden und mich wieder an diese Episode erinnern. Meine Anmeldung im Forum mit diesem Namen war dann nur eine Formsache, die Avatarumsetzung war schon gewaltig schwieriger. Unschwer zu erkennen sind meine abgestossenen Hörner. Auch die Lässigkeit meiner Körperhaltung soll etliches vertuschen.
    Aber das aufmerksame Blicken und das Lächeln für die Pilze könnt ihr beibehalten...


    Grüsse
    claus

    Hallo liebe Pilzfreunde, mein Bestimmungsversuch Nummer 8



    ein weiterer Täublingsfund von 2017 den ich euch gerne zeigen möchte.
    Als Hobby-Pilzler in diesem schwierigen aber schönen und interessanten Thema der Täublinge würde ich mich sehr freuen, wenn ihr auch zu meiner heutigen Vorstellungen wieder einen Kommentar, eine Kritik, eine mögliche Fehlbestimmung oder sonst was rüberbringt. Möge das Damokles-Schwert bitte hängen bleiben...


    Mein heutiger Kandidat... und zum Schluss der ersten Halbzeit


    Fund: 13.08.2017, Herbar: R17-010
    Arbeitsname: Russula subfoetens, Gilbender Stinktäubling, Unter-Sektion Foetentinae (Rom.)


    Makrodaten


    FUNDORT: 450 müNN, MTB 5625, im Gras nahe Buchen und Eichen


    PILZZUSTAND: jung, gesellig, standorttreu


    HUT: creme-braun, beige-braun, ocker-braun, leicht gedrückt, trocken, matt, klebrig, 7,5cm Durchmesser
    MITTE: dunkler-braun
    RAND: eingerollt, 3cm leicht-gerieft bis höckrig-gerieft


    PEELING: 1/2 - 3/4, unter der Huthaut creme bis beige, wie der Hutrand


    LAMELLEN: beige bis ocker, tränend, splitternd, mit Lameletten, mittig gegabelt, dicht stehend, 14 auf 1cm


    STIEL: weiss-creme, 6 x 2cm, fest
    BASIS: bräunlich gefleckt, zuspitzend
    SPITZE:
    SCHNITT: rost-braun gekammert, keine Verfärbung bemerkt


    GERUCH: schwach fruchtig
    GESCHMACK: verzögert scharf, verzögert bitter und eklig nach 10sec


    SPP-FARBE: nach ROMAGNESI II a-b


    CHEMIE: FeSo4 nichts 20sec, Guajak pos. sofort blau-grün 1sec
    KOH: Stiel aussen leicht-orange, Stielschnitt Trama falb, Randbereich leicht-orange


    Mikrodaten


    HDS Pileozystiden: vorhanden, lang, zylindrisch, kopfig-eingeschnürt, nicht septiert, 5,5 µm breit, grau-schwarz in Sulfovanillin
    HDS inkr. Primordialhyphen: keine vorhanden
    HDS Haare: zylindrisch, gabelig, septiert, ~5,0 µm breit


    SPOREN: Sporen[95% –• 80 –• SAP –• v –• H2O(nat) ] = (6,3)6,5 - 7,5 - 8,5(8,6) x 5,8 - 6,4 - 7(7,3) µm


    SPORENMITTEL SONST: Q 1,17, V 162, A 48, n 80, Sporenform überwiegend eiförmig-oval
    ORNAMENT: grob, mit feinen Verbindungslinien, auch mit zusammenfliessenden Warzen
    WARZEN: stumpf-kegelig, teils bis 1,0 µm hoch


    Resultierender Kibby Code: F-I-K-N Q-SU-W


    Die Bilder zum Fund...


    1) auf einer Wiese, in der Nähe Buchen und Eiche, Hut Dm 7,5cm, gesellig, standorttreu


    2) Hut braun, eingerollt, Lamellen creme, splitternd, tränend, Stielgabeln und oft mittig gegabelt


    3) Hutrand 3cm leicht höckrig gerieft


    4) Stiel creme-weiss, fest, Basis bräunlich gesprenkelt, KOH 20% leicht-orange


    5) KOH 20%, Rinde leicht-orange verfärbend, nicht chrom-gelb wie manchmal beschrieben und gefordert


    6) Stielschnitt rostbraun gekammert, spitzig zulaufend


    7) 400x, HDS, Kongo NH3, Pileozystiden vorhanden, zylindrisch, nicht septiert


    8) 400x, HDS, Kongo NH3


    9) 400x, HDS, Kongo NH3, an der Spitze oft eingeschnürt-kopfig (Pfeil), bis 5,5 µm breit


    10) 400x, HDS, Sulfovanillin, Pileozystiden gut zu erkennen, grau-schwarz eingefärbt


    11) Sporen Vermessung in H2O(nat)


    12) Grafische Darstellung der Sporenmessreihe


    13) 1000x, Melzer, Sporen mit groben Warzen, Ornament isoliert bis fein verbunden, teils kurz-gratig


    14) 1000x, Melzer, Sporen eiförmig-oval mit relativ niederen stumpf-konischen Warzen, Warzenhöhe 0,7(1) µm hoch


    FAZIT:


    Die makroskopische Bestandsaufnahme passt(fast).
    Die mikroskopische Überprüfung der HDS und der Sporen zeigen auch alle geforderten Parameter.
    Die Sporengrösse mit Volumen fällt etwas klein aus. Das Soll ist aber innerhalb der Populationsgrenze 95%


    Mein Hauptziel der Untersuchung war eine Artabgrenzung von R. foetens zu R. subfoetens zu erreichen.


    Zur unstimmigen chemischen Reaktion mit KOH hier das Zitat von Frau HELGA MARXMÜLLER:
    "Ein zuverlässigeres Merkmal als die nicht immer eindeutige KOH-Reaktion außen am Stiel ist die mikroskopische Kontrolle der Sporen." und: "mit KOH ziemlich schnell goldgelb, dann orange bis orangebraun an der Stielrinde, innen im Schnitt." Zitat Ende.


    Mit meiner Geruchs- und Geschmacksangabe, den kleineren Sporenmassen mit den niedrigen fein verbundenen und nur bis max. 1 µm hohen Warzen bleibt mir hier keine andere Alternative, als meinen Pilz als Russula subfoetens zu betiteln. Und die chemische KOH-Reaktion passt ja zumindest teilweise...


    >>> Alle Beiträge dieser Serie findet ihr mit der Forum-Suchfunktion mit "Mein Täubling diese Woche:"


    Danke für das Interesse... nächste Woche geht es in der zweiten Halbzeit mit dem nächsten Fund weiter


    Grüsse
    claus

    Zitat von Norbert.S


    Hallo Claus ,
    Habe zwar nicht viel Ahnung von Täublingen, passt aber gut zu dem , den ich bei mir als Russula integra abgespeichert habe.
    Und die Bilder sind doch in Ordnung.
    Gruß Norbert


    Danke Norbert, das ist gut zu wissen und beruhigt mich...


    Norbert.S schrieb in einem anderen Posting...


    confer (cf.) = –švergleiche (mit)–˜
    .... Russula cf. amoena meint also: Ähnelt einem Samt-Täubling.
    Gruß Norbert


    8| :/ Also Norbert... X( :haue:


    hast du etwa deine Gnolme auf meinen PC gehetzt und meine Liste mit den noch austehenden Täublingen ausspioniert? Aaaber du hast Recht, der kommt auch noch dran, allerdings ohne "cf"


    Grüsse
    claus

    Hallo liebe Pilzfreunde, mein Bestimmungsversuch Nummer 7



    ein weiterer Täublingsfund von 2017 den ich euch gerne zeigen möchte.
    Als Hobby-Pilzler in diesem schwierigen aber schönen und interessanten Thema der Täublinge würde ich mich sehr freuen, wenn ihr auch zu meiner heutigen Vorstellungen wieder einen Kommentar, eine Kritik, eine mögliche Fehlbestimmung oder sonst was rüberbringt. Möge das Damokles-Schwert bitte hängen bleiben...


    Der heutige Kandidat...


    Fund: 05.08.2017, Herbar: R17-009
    Arbeitsname: Russula integra, Braunroter Ledertäubling, Unter-Sektion Integrinae (Rom.)


    Makrodaten


    FUNDORT: 450 müNN, MTB 5625, Weg direkt am Fichtenwaldrand


    PILZZUSTAND: jung, gesellig, standorttreu


    HUT: braun, rot-braun, leicht gedrückt, wellig, trocken, seidig glänzend, leicht klebrig, 10cm Durchmesser
    MITTE: ocker, heller-bräunlich
    RAND: lappig, eingerollt, bis 1cm höckrig-gerieft


    PEELING: 1/2, unter der Huthaut rötlich-violett


    LAMELLEN: creme-weiss, splitternd, mit Stielgabeln, veinzelt Lameletten, dicht stehend, 10 auf 1cm


    STIEL: weiss, 5,5 x ob 2 un 2,5cm, fest
    BASIS: bräunlich gefleckt
    SPITZE:
    SCHNITT: voll, wattig ausgestopft, keine Verfärbung


    GERUCH: nichts
    GESCHMACK: mild, (leicht bitter?) hatte ich so notiert


    SPP-FARBE: nach ROMAGNESI IV b-c


    CHEMIE: FeSo4 nichts-falb, blass-rosa 30sec, Guajak pos. sofort blau-grün 1-5sec, Phenol falb->braun 30sec, KOH Stiel falb 30sec, Hut orange-rot 3-5sec.


    Mikrodaten


    HDS Pileozystiden: vorhanden, keulig, zylindrisch-kopfig, teils inkrustiert, 1x septiert, 7 µm breit, violette Färbung in Sulfovanillin
    HDS inkr. Primordialhyphen: vorhanden, sehr selten, schlank, 5 µm breit, 4x septiert, undeutlich inkrustiert
    HDS Haare: zylindrisch, spitzig, gegabelt, Ausstülpungen, septiert, 3 µm breit


    SPOREN: Sporen[95% –• 108 –• SAP –• v –• H2O(nat) ] = (7,8)7,9 - 9 - 10,1(10,3) x 7,2 - 8 - 8,8(9,1) µm


    SPORENMITTEL SONST: Q 1,12, V 305, A 72, n 108, Sporenform rundlich bis eiförmig
    ORNAMENT: grob, isoliert
    WARZEN: stumpf-kegelig bis spitz-kegelig, 1,5 - 1,8 µm hoch


    Resultierender Kibby Code: AF-I-K-N R-T-Z


    Die Bilder zum Fund... sorry, ich hatte leider vorher vergessen bei der Kamera die Pilztaste zu drücken


    1) Am Fichtenwaldrand, gesellig, standorttreu


    2) Hut braun, rot-braun, leicht klebrig, seidig glänzend, Dm 10 cm


    3) Huthaut 1/2 abziebar, darunter rötlich-violett


    4) Lamellen creme, mit Stielgabeln, brüchig


    5) Stiel zyl. weiss, fest, runzlig, Basis gelb-bräunlich-ocker gefleckt


    6) 400x, Kongo SDS, Pileozystiden überwiegend keulig


    7) 400x, Kongo SDS, bis zylindrisch-kopfig, 1-2x septiert


    8) 400x, Kongo SDS, und bis zu 7 µm breit


    9) 400x, Kongo SDS, selten auch vereinzelt inkrustierte Primordialhyphen zu sehen


    10) 400x, Sulfovanillin, echte DZ recht gut zu erkennen, grau-violett-schwarz eingefärbt


    11) 400x, KF + Lactoglycerol, inkrustierte Pileozystiden vorhanden, mal schwach mal punktuell stärker


    12 400x, KF + Lactoglycerol, schwach und undeutlich inkrustierte Primordialhyphen, sehr selten


    13 400x, KF + Lactoglycerol, Primordialhyphen bis 4,5 µm breit und mehrfach septiert


    14) Sporen Vermessung in H2O(nat)


    15) Grafische Darstellung der Sporenmessreihe


    16) 1000x, H2o(nat), Sporen relativ gross, rundlich bis eiförmig-oval


    17) 1000x, Melzer, Warzen vollkommen isoliert


    18) 1000x, Melzer, Warzen lang-stachelig, meistens um 1,5 µm, manche bis 1,8 µm


    FAZIT:


    meine makroskopische Bestandsaufnahme passt doch gut.
    Die mikroskopische Nachprüfung der HDS und der Sporen zeigen auch alle geforderten Merkmale für R. integra inkl. Inkrustierungen der DZ


    Für mich passt da alles auf eine typische Russula integra var. integra
    Klar, es gibt weitere beschriebene Variationen von integra, aber soweit will ich es mit meinem Hobby nicht treiben.


    >>> Alle Beiträge dieser Serie findet ihr mit der Forum-Suchfunktion mit "Mein Täubling diese Woche:"


    Danke für das Interesse... nächsten Montag geht es weiter mit hoffentlich besseren Bildern.
    Frohe Weihnachten


    Grüsse
    claus

    Zitat von Beorn


    Hi.


    Eine weitere Art, die da rein gehört, wäre noch der Mehlräsling (Clitopilus prunulus). Der fehlt eigentlich an kaum einer meiner (Fichten!-) Steinpilzstellen, wo auch Pfefferröhrlinge und Fliegenpilze stehen.


    LG, Pablo.


    Da gehe ich mit...


    Grüsse
    claus

    Zitat von Wutzi


    Hallo Harzi, wunderbare Pilze! Aber mindestens genauso eindrucksvoll finde ich die Pilzsammler. Ganz großartig, bitte mehr davon.


    Hallo Claudia,


    es wird 100% erst wieder weitergehen, bis die Lieblings-Schnupftabak-Dose wieder gefunden ist...==10


    Grüsse
    claus


    Hallo Harzi,
    Klasse Bilder!

    Hallo Craterelle,


    beim Täubling Bild Nr.2 werfe ich mal Russula romellii ins Spiel. Mit deinen recht guten Angaben komme ich zusätzlich mit R. paludosa zu einem recht engen Ergebnis.


    Aber ohne exakte Angabe der SpP-Farbe nach Romagnesi und Mikro wird da wohl nichts genaues herauskommen.


    Mal sehen was die Spezis sehen...
    claus