Beiträge von Tomentella

    Hallo Bernd,


    die letzten Bilder sind eindeutig Trametes pubescens. Man versucht inzwischen Trametes velutina und Trametes pubescens zu trennen (Rivoire 2020), das ist aber sehr schwierig nachzuvollziehen. Genetisch ist das noch nicht bewiesen. Vielleicht sind es nur Formen oder Varietäten.


    LG

    Frank

    Hallo Thorben,


    da du dich so intensiv auch mit Phytoparasiten beschäftigst, möchte ich hier mal die Aufspaltung der Blumeria graminis-Gruppe nach Wirtsgattungen

    erwähnen:


    Blumeria graminis s. str. - auf Aegilops, Elymus, Triticium, Triticosecale

    Blumeria hordei - auf Hordeum

    Blumeria graminicola - auf Alopecurus, Aspera, Milium, Poa

    Blumeria dactylidis - auf Anthoxanthum, Dactylis

    Blumeria bulbigera - auf Bromus

    Blumeria avenae - auf Avena


    Blumeria Funde auf allen anderen Gräsern bleiben erstmal in der Blumeria graminis Gruppe


    Miao Liu, Uwe Braun, Susumu Takamatsu, Sarah Hambleton, Parivash Shoukouhi, Kassandra Bisson (2019). Taxonomic revision of Blumeria graminis species complex


    LG

    Frank

    Hallo Bernd,


    Polyporus alveolaris kommt an Hasel vor, aber soweit im Norden ist das eher unwahrscheinlich. Parmasto gibt nicht mal

    P. arcularius für Estland an, geschweige denn P. alveolaris. Polyporus tuberaster kann aber auch größere Poren haben (0,5 bis 2 P/mm). Den erkennt man an den spitzen Schüppchen auf dem Hut. Von dieser Art wurde nach Parmasto 1996 der letzte in Estland gefunden, also auch eine seltene Art im Baltikum, die allerdings meist auf liegendem Holz wächst, wenn sie kein Sclerotium bildet.


    LG

    Frank

    Also werden die unscheinbaren kleinen Ascos nach Erscheinen des dritten Bandes der Funga Sachsen wohl auch bei Pilze-Deutschland erscheinen?

    Nicht erst nach dem Erscheinen, sondern nach der Fertigstellung des Manuskripts, wo wir dich als Bearbeiter von bestimmten Familien ja auch mit einbinden wollen!:)


    LG

    Frank

    Hallo Björn und Nobi,


    Ascobolus degluptus gibt es bis jetzt anscheinend nur in Sachsen, durch die Funde von Nobi. Dargestellt sind diese allerdings noch nicht auf Pilze-Deutschland.de, da wir dort aus Sachsen bis jetzt nur die Basidiomyceten komplett darstelllen. Bei den Ascomyceten sind nur die häufigsten Arten hochgeladen. Grund ist unsere derzeitige Vorbereitung des dritten Bandes der Pilzflora Sachsens, welche vorallem die Ascomyceten behandelt.


    LG

    Frank

    Hallo Harald,


    der Begriff "Sofapilz" oder "wie Plüschsofa" kommt m. E. von H. Jahn und war für die Trametes pubescens gedacht.

    Ein Sofa ist eher nicht striegelig. :)


    LG

    Frank

    Hallo Pablo,


    Trama: fast so weich wie frischer Schwefelporling und beim zusammendrücken triefend nass.


    wenn das Wetter sehr nass war, kann schon so eine Konsistenz entstehen die Lukas beschreibt!? Ohne weitere Angaben ist das natürlich auch nur eine Vermutung. Auf jeden Fall ist es kein Inonotus hispidus.


    @Lukas-wie groß ist denn der Fruchtkörper?


    LG

    Frank

    Hallo Karl,


    diese langgestreckten Poren passen nicht so recht zu Spongipellis spumeus. Könnte das nicht einfach eine große Trametes gibbosa sein?

    S. spumeus ist frisch sehr saftig und braucht ewig um zu trocknen! Bis jetzt kenne ich diese Art nur von Pappel.


    LG

    Frank

    Hallo Armin,


    bei deinen Mikrofotos kann ich keine Dendrohyphidia erkennen. Die Sporen sind nicht cyanophil. Cyanophile Sporen bedeutet, dass die Sporenwände sich in Baumwollblau deutlich dunkelblau einfärben und vom blasseren Sporeninhalt abheben.

    Es spricht also alles für Crustomyces heteromorphus.


    LG

    Frank

    Hallo Pablo,


    der Größe und Form der Sporen folgend, würde Scopuloides leprosa und Phlebiopsis ravenelii in Frage kommen. Ph. ravenelii hat nur Lamprozystiden und keine apikal abgerundeten "Leptozystiden". S. leprosa hat diese apikal abgerundeten und teilweise fast kopfigen "Leptozystiden". Auch die Lamprozystiden mit seitlichen Auswüchsen kenne ich nur von S. leprosa. Das typische Kennzeichen, deutliche dicke Rhizomorphen, fehlt allerdings bei deinem Fund. Also so recht entscheiden kann ich mich hier nicht. Kannst den Fund ja bei Gelegenheit mal mit zu mir senden.


    LG

    Frank

    Hallo Bernd,

    Moin, wenn ich sowas von Kiefern aus einem feuchten Standort sammle (Moorwald, Bruchwald - den gibts hier auch mit Kiefern), sollte das doch auch jetzt gehen, oder ist das zu früh in der Entwicklung?

    meine Erfahrung ist, dass die meisten Frühjahrsfunde bei Corticiaceen entweder überständig oder zu jung sind, abgesehen von den wenigen "kälteliebenden" Arten, die über das Winterhabjahr vorkommen. Im Sommer braucht man dann eher feuchte Gebiete, sonst drohen Trockenschäden. Es bleiben für das Hauptvorkommen dann doch nur wieder die Herbstmonate September bis November. Hat man genügend Funde zur Verfügung, ist dieser Trend deutlich in Phänologie-Diagrammen ersichtlich.


    LG

    Frank

    Hallo Pablo,


    bei schwach amyloiden Zystiden sind diese in Melzer nur grau, bei stark amyloiden dunkelblau. Bei Frischmaterial sind die Unterschiede wahrscheinlich deutlicher!? Für deine T. glebulosus ist die Amyloität so passend, wie du sie darstellst.

    Ich sende dir mal per Email einen Artikel von Frank Oberwinkler über die Gattung Tubulicrinis, wo Tubulicrinis globisporus noch unter Tubulicrinis cf. callosus beschrieben und bebildert ist. Ansonsten habe ich auch nur die Beschreibung aus den nordischen Corticiaceen Werk.


    LG

    Frank

    Hallo Pablo,


    schade, dass man bei deinen Bildern keine intakten Zystiden erkennen kann, auch keine ansatzweise kopfigen. Bei der Sporenform bleiben natürlich nicht viele Arten übrig. Tubulicrinis accedens wird nur durch die Sporenform von T. themometrus getrennt, von einigen Autoren auch synonymisiert. Tubulicrinis inornatus hat andere Zystiden und Tubulicrinis cinctus eine nur schwache Jod-Reaktion. Wenn deine Zystiden deutlich amyloid sind, kommt eigentlich eher T. gobisporus in Frage, da die Arten mit kopfigen Zystiden auch nur schwach amyloide Zystiden besitzen.

    Die Art kenne ich aus Österreich und Tschechien. Kannst den Fund ja nochmal mit meinem Vorschlag vergleichen.


    LG

    Frank

    Hallo Heide,


    Junghuhnia nitida hat Porengrößen von 5-7 P/mm, A. romellii von 6-8 P/mm, also sehr ähnlich. Erstere hat breit elliptische Sporen (4-4,5 x 2,5-3 µm) und inkrustierte Zystiden, letztere hat schmal elliptische Sporen (3,5-4 x 2-2,5 µm), beide sind dimitisch, falls du mikroskopieren solltest.


    LG

    Frank

    Hallo Andreas,


    Antrodiella romellii kann ebenfalls orangefarbene Töne haben. Auf dem Foto hier sind sie natürlich sehr intensiv, was eventuell auch an der Kamera oder den Lichtverhältnissen liegen kann. Bei Porling auf Porling sollte man Antrodiella immer mit erwägen. Andererseits habe ich Junghuhnia nitida auch schon extrem blass gefunden. Wenn die Farben stimmen, ist J. nitida die bessere "Wahl".


    LG

    Frank

    Hallo Heide,


    sieht schon mal toll aus, dieser Porling auf Porling. Auf anderen Porlingen wachsen gern Vertreter der Gattung Antrodiella (mit orange Tönen z.B. A. romellii). Farblich und mit kleinen Poren könnte hier auch Junghuhnia nitida in Frage kommen. Ohne Mikroskopie kommen wir hier aber nicht weiter.


    LG

    Frank

    Hallo Nosozia,


    Hermann Jahn schreibt: "Im Winterhalbjahr sind die Poren mehr oder weniger durch blaß- bis goldgelbe Harzausscheidungen verschlossen!"

    Ich empfehle ebenfalls, den Standort zu beobachten. Vielleicht kommen mal frische kupferrote Lackporlinge zum Vorschein. Kann aber dauern, sie bilden nicht jedes Jahr Fruchtkörper. :)


    LG

    Frank

    Hallo Thorben,


    wenn die Porengröße 5-7 p/mm ist, kommt mit dieser Sporenform und -größe nur Phellinus (Fuscoporia) ferreus in Frage. Bei Porengrößen 2-3 p/mm kann man noch an Ph. contiguus denken, aber da sind die Sporen breiter (3-3,5 µm).

    Die Setae auf deinem Foto passen doch (!?) und auch das Substrat.


    LG

    Frank