Hallo,
es gibt im Wesentlichen drei häufigere Safranschirmlings-Arten in Deutschland:
– Chlorophyllum olivieri (Dunkler Wald-Safranschirmling oder Olivbrauner Safranschirmling): Wachstum im Wald, Hutschuppen sparrig-fransig, farblich ähnlich dem Untergrund gefärbt. Meist eher dunkleres Erscheinungsbild. Ring doppelt, dick.
Diese Art wird in den älteren Büchern als „Safran-Schirmpilz, Macrolepiota rhacodes“ bezeichnet und ist essbar. Dieser Safranschirmling ist auch der häufigste.
– Chlorophyllum rhacodes (Keulenstieliger Garten-Safranschirmling oder Gemeiner Safranschirmling): Wachstum außerhalb des Waldes, an nährstoffreichen Stellen. Braune Hutschuppen farblich zum weißen Untergrund kontrastierend, zahlreich und verteilt. Stielbasis verdickt, aber Knolle nicht abgesetzt oder gerandet. Ring meist doppelt/dicker.
In alten Büchern meist als "Gartenform des Safran-Schirmpilzes, Macrolepiota rhacodes var. hortensis oder Macrolepiota bohemica" bezeichnet (allerdings galten diese Bezeichnungen ebenso für C. brunneum, die nicht von C. rhacodes unterschieden wurde). Die Art gilt als essbar, kann allerdings auch Unverträglichkeitsreaktionen verursachen und sollte deshalb gemieden werden.
– Chlorophyllum brunneum (Gerandetknolliger Garten-Safranschirmling): Wachstum wie C. rhacodes außerhalb des Waldes. Hutschuppen ebenfalls kontrastierend, aber im Gegensatz zu C. rhacodes eher schollig in der Hutmitte und weniger einzeln und zahlreich. Knolle dick, gerandet und oft mit Erde paniert. Ring meist einfach und dünn. Tendenziell ist diese Art gedrungener als die beiden anderen.
Chlorophyllum venenatum (Gift-Safranschirmling / Gift-Riesenschirmling) soll sich von C. brunneum praktisch nur mikroskopisch durch fehlende Schnallen an den Hyphen unterscheiden. Schnallen sind aber, auch wenn sie vorhanden sind, oft schwer zu finden und ihre Anzahl hängt vom Alter des Pilzes ab. Deshalb ist davon auszugehen, dass C. brunneum und C. venenatum synonym sind. Die Art gilt als giftig, allerdings ist sie wohl eher schwer verträglich und leicht verderblich. Trotzdem kann der Genuss zu heftigen Brechdurchfällen führen und ist deshalb nicht empfehlenswert. Übrigens stimmt es auch nicht, dass die Art unangenehm riechen soll; alle Safranschirmlinge riechen recht ähnlich und recht unauffällig pilzig.
Siehe auch dieser Artikel.
Ich sehe bei deinem Fund ebenfalls C. olivieri.
Viele Grüße
Emil
