Beiträge von EmilS

    Hallo, ich könnte mir vorstellen, dass der beim Quetschen mehlartig (= stark ranzig ähnlich Salatgurke) riecht und sich beim Eintrocknen langsam gelblich verfärbt. Vergleiche mit der Gruppe der Gilbenden Erd-Ritterlinge (Tricholoma argyraceum oder inocybeoides). Breitblattrübling schließe ich aus.

    Viele Grüße, Emil

    Hallo zusammen, herzlichen Dank für die Bestimmungshilfe und die Tipps für Ansprechpartner und die Facebook-Gruppen. Hier zeigt sich mal wieder, wie wichtig Erfahrung bei der Pilzbestimmung ist. Auch wenn ich die Art in der Auswahl hatte, wäre ich zu keinem Ergebnis gekommen (ursprünglich wohl nicht einmal in die Nähe davon).


    Die Beschäftigung mit dem Fund hat mir jedenfalls die Beschäftigung mit Tintlingen schmackhaft gemacht. Bisher habe ich nur einige leichter bestimmbare Gruppen wie Parasola mikroskopiert. Dass es so viele Tulosesus-Arten gibt, war mir gar nicht bekannt.


    Das, was ich für eine Cheilozystide gehalten habe, war demnach also wohl eine Pleurozystide, da Erstere blasig sein müssten. Die Pileozystiden müssten apikal verjüngt sein, was ich nicht bei allen so interpretiert hätte.

    Und verratet ihr mir noch, woran ihr gesehen habt, dass der Pilz kein Velum hat? Wie unterscheidet man blasige Velumelemente von dem blasigen Hymenoderm der HDS? Und das hier auf dem Bildabschnitt hätte ich z.B. für verzweigte, hyphige Velumelemente gehalten, wie sie im Gröger unter einem Schlüsselschritt beschrieben werden.

    Sieht man das Vorhandensein oder Fehlen eines Velums eher makroskopisch oder mikroskopisch?


    Viele Grüße

    Emil

    Oh, Danke dir Stefan. Das bestätigt, dass ich die Merkmale falsch interpretiert habe. Ich habe jetzt mal ein bisschen versucht zu schlüsseln, allerdings musste ich oft mehrere Schlüsselschritte weiterverfolgen, weil ich mir nicht sicher war.


    Hier erstmal meine Versuche:


    Gröger:

    Wenn Velum mit Spaerozysten → C. dilectus

    Wenn Velum mit verzweigten, hyphigen Elementen und Cheilozystiden mit zylindrischem Hals → C. allovelus (laut Gröger bisher nur in Niederlande)

    Wenn ohne Velum und Cheilozystiden flaschenförmig → C. subdisseminatus (aber laut Tintling auf Falllaub oder in Sümpfen und mit wurzelndem Stiel)

    Wenn Cheilozystiden blasig und purpur gefärbt → C. subpurpureus (aber laut Tintling auf Falllaub oder in Sümpfen)


    Tintling Nr. 152 (Schlüssel nach Sporen):

    Wenn auf Erdboden außerhalb des Waldes und ohne dickwandige Haare: C. plagioporus (aber Sporen etwas zu breit)

    Wenn auf Holzresten und Hutvelum vorhanden: C. dilectus


    Bestimmungstabelle (https://www.pilzforum.eu/attac…ine-2014-unpublished-pdf/, hier sind aber wohl deutlich weniger Arten vertreten):

    Wenn mit Pleurozystiden und Schnallen: C. ephemerus (laut Gröger auf Mist)

    Wenn mit Pleurozystiden ohne Schnallen: C. congregatus (laut Gröger auf Ästchen und etwas größer und oft büschelig)


    Funga Nordica: Bisher nicht angeschaut


    Schlüssel von pilzmel (https://www.pilzforum.eu/attac…-key-engl-a-melzer-pdf/):

    Da bin ich noch nicht weit gekommen, aber bin ich bei Schlüssel 2.5 richtig?


    Die Pilze sind wie zu erwarten inzwischen verwelkt, aber recht trocken und so erstmal halbwegs konserviert Vorausgesetzt, dass die Autolyse die Mikromerkmale nicht zerstört hat, könnte ich also nochmal nachmikroskopieren.


    Über weitere Hinweise von erfahreneren Tintlingsfreunden wäre ich dankbar ( pilzmel ist anscheinend schon lange nicht aktiv gewesen und Nobi kann ich leider nicht mehr fragen, wen gäbe es da noch? Vielleicht Mreul )


    Viele Grüße

    Emil

    Hallo zusammen,


    ich bitte um Hinweise bei der Bestimmung eines kleinen Tintlings im Blumentopf. Der Standort und die Morphologie ließ mich gleich an den Narcissea patouillardii (Eintags-Tintling) denken, zumal die Fruchtkörper innerhalb eines Tages von ganz klein und orangebräunlich zum aktuellen fast ausgewachsenen Zustand heranwuchsen. Allerdings scheinen die Sporen wohl nicht passend zu sein.

    Leider nur Handybilder bei Kunstlicht, da die Fruchtkörper bei Tageslicht noch zu klein waren. Man sieht allerdings deutlich den bereiften Hut (dieser ist aktuell etwa 1 cm hoch) und Stiel.


    Sporen erschienen zunächst punktiert oder rau, allerdings täuscht das vielleicht und der Inhalt ist körnig (?). Schmal zitronenförmig, mit seitlichem Apiculus und dezentralem/schrägen Keimporus. 11,5–12,5 x 6–6,5 µm.

    Basidien viersporig.


    Velum bestehend aus großen, runden Zellen (falls das nicht die Hutdeckschicht ist, wie grenzt man das am besten ab?) mit zylindrischen bis keuligen Pileozystiden.


    Cheilo(?)zystiden ebenfalls keulig (möglich sind hier allerdings auch Pleurozystiden, da ich aufgrund der winzigen Größe leider Schwierigkeiten mit der Präparation hatte).


    Ich weiß, dass die Angaben suboptimal sind. Leider fällt es mir noch schwer, bei so winzigen Pilzen geeignete Präparate anzufertigen und mangels Erfahrung mit Tintlingen teilweise auch, die Merkmale richtig zu interpretieren (z.B. Hutvelum ↔ Hutdeckschicht oder die Sporenoberfläche).


    Narcissea patouillardii sollte anders geformte Sporen haben, oder? Parasola-Arten sollten wohl einen glatten Hut haben, richtig?

    Habt ihr Tipps für mich, was da noch infrage kommt oder ansonsten, wie ich weiter eingrenzen kann (falls morgen noch etwas von den Pilzen übrig ist)?


    Viele Grüße

    Emil

    Hallo,


    das wird ein alter Champignon sein. Die Lamellen sehen frei aus und das Fleisch gilbend (Abgrenzungen zu den Ackerlingen).

    Es gibt zig bis hunderte Champignon-Arten. Die Farben passen, zumal das trockenheits- und altersgeschädigte Exemplare sind. Eine Bestimmung, als sie noch frisch waren, wäre einfacher gewesen.


    Viele Grüße

    Emil

    Hallo zusammen,


    ich hoffe, es ist in Ordnung, diesen Thread mit einer eigenen Kollektion zu „kapern“. Und zwar mit diesem Fund aus 2020. Ich konnte das Substrat nicht sicher bestimmen, aber Salix ist vermutlich auszuschließen und Fagus recht wahrscheinlich.

    Ich habe ihn damals als P. cerifera bestimmt, aber mit Unsicherheiten. Mittlerweile glaube ich, dass P. adiposa deutlich wahrscheinlicher ist.


    Ich habe noch die folgenden Angaben:

    Liegender, dicker Laubholzstamm (evtl. Ulme, Ahorn, Buche, Esche oder Eiche).

    Hut schleimig, Stiel trocken. Groß und dickfleischig, Hut bis >12, Stiel bis 3 cm dick. Geruch angenehm aromatisch. Cheilozystiden klein, keulig, als Chrysozystiden ausgebildet (in 3% KOH anfärbbar). Pleurozystiden als Leptozystiden ausgebildet (nicht anfärbbar), ebenso keulig, aber manche etwas größer herausragend. Basidien viersporig. Sporen dickwandig, breit ellipsoid, eiförmig, mit Apikulus und Keimporus. 8,5 x 5,8 µm.


    In der Literatur werden teilweise noch die Schleimigkeit des Stiels oder die Hutbreite als Schlüsselmerkmale angegeben. Das ist aber wohl variabel und nicht artspezifisch, oder?


    Teilt mir doch mal bitte eure Vermutungen zu dem Fund mit (oder zum Substrat). Danke.


    Viele Grüße

    Emil

    Hallo,

    Verpa bohemica gehört systematisch zu den Morchellaceae - also m.E. alles in Ordnung.

    na mit der Begründung könnte man auch kleine Gift-Schirmlinge (Lepiota spp.) als Champignons verkaufen, weil sie ebenfalls zu den Agaricaceae gehören.
    Die Morchellaceae sind eben Morchelverwandte und nicht (nur) Morcheln.


    Ich finde es schon sehr bedenklich, dass Verpeln als Morcheln verkauft werden. Nicht nur aufgrund ihres deutlich geringeren Speisewerts, sondern vor allem, weil es eben keine Morcheln sind ... Mit etwas Pech sind es vielleicht beim nächsten Mal Giftlorcheln, die als Morcheln verkauft werden.


    Viele Grüße

    Emil

    Nachdem die Creme de la Creme der ÖMG mikroskopiert hat, gehe ich davon aus. Werde aber nachfragen, wie man die beiden Arten unterscheiden kann,

    Lieber Sepp,

    Ich würde mich über ein Update mit diesbezüglichen Informationen freuen. Der verlinkte Beitrag im DGfM-Forum stellt dieselbe Frage, bleibt aber eine Antwort ebenfalls schuldig.

    Viele Grüße, Emil

    Übrigens gibt es mit der fast weltweit verbreiteten Auricularia cornea noch eine ähnliche Art, die in Mitteleuropa vorkommt. Die Art ist ebenfalls behaart, hat eine Medulla-Schicht und ist variabel gefärbt, außerdem hat sie ein breites Wirtssprektrum. Wurde die für deinen Fund ausgeschlossen? Leider ist mir nicht klar, wie man die beiden Arten (A. cerrina und A. cornea) sicher unterscheidet.

    Viele Grüße

    Emil

    Hallo Sepp,


    sehr interessant, vielen Dank fürs Dranbleiben. ==Pilz25 Die Art war mir bisher unbekannt, obwohl ich mich kürzlich durch einen eigenen Fund mit dem weltweiten Schlüssel der Gattung beschäftigt habe. Der ist aus dem Jahr 2021 und damit recht aktuell, aber nicht aktuell genug für A. cerrina. ^^


    Mein hübscher Fund ist aus Nordvietnam und es handelt sich sehr wahrscheinlich um Auricularia sinodelicata.


    Viele Grüße

    Emil

    Hallo zusammen,


    bei der Bearbeitung meiner Bilder des Saftlingstreffens sind noch ein paar Fragen offen geblieben. Ich hoffe, hier noch ein paar Antworten zu bekommen (die Funde wurden zum Teil ja auch sequenziert?).


    Was kam bei diesem kleinen Milchling raus? Der hat doch sicherlich einen Namen bekommen, oder? chris77


    Und der hier? Hat sich N. nitrata bestätigt?


    Der hier ist aus dem H.-mucronella-Aggregat, aber welche der drei Arten es genau ist, ist bestimmt mittlerweile bekannt, oder?


    Dann habe ich noch diesen Saftling von der letzten besuchten Wiese. Die Kollektion ist dadurch aufgefallen, dass sie eine der wenigen war, die Wolfgang P. nicht direkt zuordnen konnte. Wolfgang, du hast sie auch mitgenommen, kam da was raus?


    Und dann habe ich noch zwei Saftlinge und ein Keulchen, die ich nicht zuordnen konnte. Vielleicht könnt ihr mir da helfen.

    Saftling 1


    Keulchen (welches meine Kamera ohne Stacking oder Makroobjektiv an ihre Grenzen gebracht hat)


    Saftling 2 (chlorophana? quieta?)


    Ich bedanke mich schon mal für Antworten und viele Grüße

    Emil

    So oder so finde ich es ja interessant, dass es größtenteils unter dem Radar gelaufen ist, dass Amanita spissa wohl schon seit 2018 als gute eigenständige Art beschrieben wurde, die sich genetisch auch von A. excelsea unterscheidet. Das war gar nicht zu mir durchgedrungen und ich vermute ich bin da nicht alleine mit.

    Zu mir auch nicht... Leider steht da nicht viel zur Unterscheidung, weil A. excelsa in China nicht vorkommen soll. Die Abgrenzung eines Eingesenkten und eines kompakten Grauen Wulstlings, wie es früher als Varietäten gehandhabt wurde, ist ja oftmals alles andere als eindeutig. Und ob diese Varietäten den aktuellen Arten entsprechen, das ging für mich aus dem Paper nicht hervor.

    Viele Grüße

    Emil

    Danke für die bisher eingegangenen vorläufigen Listen. ==Gnolm8

    Weitere sind sehr willkommen, wie immer besonders gerne von denen die hier regelmäßig gut abschneiden und auch von denen die sich hier bisher kaum oder gar nicht geäußert haben. ==Gnolm22

    Sind alle noch dabei? ==Gnolm11

    Gnalloh,

    leider komme ich aktuell kaum dazu, mich mit dem Rätsel und den Gnolmen angemessen zu beschäftigen.

    Ich bin gerade noch am überlegen, ob ich trotzdem teilnehme und eine Liste mit Spontanassoziationen abgebe, aber andererseits habe habe ich mal einige Jahre unter Vampiren gelebt und so das Pfählen lieben gelernt. Ohne eine aktive Einflussnahme durch die dunklen Mächte der Manipulation geht der Sinn des APRs so gut wie vollständig verloren (dazu die ständige Gefahr, von arbeitslosen Gnolmen gegnlyncht zu werden). Deshalb tendiere ich aktuell eher dazu, mich für dieses Jahr doch zurückzuziehen...

    GnG

    Hallo zusammen und besonders Ingo,


    ich habe mit Interesse dieses ältere Thema gelesen. Ohne viel Ahnung von braunen Ritterlingen zu haben, stellen sich mir noch folgende Fragen:

    1. Woher weißt du, dass die Pilze auf den Bildern in deinem Ursprungsbeitrag „zweifelsfrei“ giftig sind? Hat sich jemand daran vergiftet?

    2. Warum sollte man von (giftigen) braunen Ritterlingen keine Geschmacksproben nehmen, bzw. besonders vorsichtig sein? Ist eine Aufnahme über die Schleimhäute hier (als Ausnahmefall bei Pilzen) möglich und sind die so stark giftig, dass eine Aufnahme geringster Mengen über die Schleimhäute gefährlich ist?

    3. Welche Arten sind jetzt deiner/eurer Meinung nach giftig und gibt es dazu mittlerweile Referenzen?


    Ich würde mich über Antworten freuen-

    Viele Grüße

    Emil

    Hallo Christopher,


    also ohne viel Ahnung von speziell diesen Stoffgruppen zu haben, erscheint es mir schon plausibel, dass Toxizität immer eine Frage der Dosis ist (und diese bei der Herbst-Lorchel bereits ohne Vorbehandlung wie Erhitzen oder Trocknen schon kaum nachweisbar bis gar nicht vorhanden ist). Und ich persönlich verlasse mich da schon auf die Aussagen des DGfM-Toxikologen, denn wenn er es nicht weiß, wer dann? (Im Fall der Herbst-Lorchel bestehe ja gemäß Berndt anscheinend sogar Einigkeit unter Toxikologen.)

    Die Lage bei Gyromitra-Arten ist da schon deutlich anders und meiner Meinung nach deshalb nicht vergleichbar, weil sie hohe Mengen Gyromitrin/MMH enthalten, die durch Vorbehandlung nur unvollständig entfernt werden können.


    Bezüglich der anderen von dir genannten Beispiele weiß ich nur, dass einige Anis-Champignons wie Agaricus urinascens

    die Cadmium-Grenzwerte für Lebensmittel 100-fach überschreiten und dass beim Schwarzblauenden Röhrling ein maximaler Verzehr von 90 g pro Jahr empfohlen wird (man kann wohl davon ausgehen, dass wesentlich mehr Reis konsumiert wird).

    Ich folge dabei nur Studien und Aussagen kompetenterer Personen als ich es bin. Vielleicht hast du ja eine Ausbildung im biochemischen Bereich und kannst deine eigenen Schlüsse ziehen. Wie das jeder persönlich handhabt, ist natürlich ihm überlassen.


    Viele Grüße

    Emil

    Hallo Christopher,


    bitte die Herbst-Lorchel nicht mit Gyromitra-Arten gleichsetzen: Laut DGfM-Toxikologen Siegmar Berndt enthält sie keine bis geringste, toxikologisch unbedenkliche Spuren von Gyromitrin, bzw. Monomethylhydrazin.

    Eine aktuellere Stellungnahme von ihm dazu ist in der Zeitschrift für Mykologie aus dem Jahr 2018 (Band 84/2) zu finden. Demnach bestehe unter Toxikologen Einigkeit, dass die Herbst-Lorchel (ausreichend erhitzt) nicht giftig sei. Mittels klassischer Analysemethoden (z.B. vom Naturstoffchemiker und Mykologen T. Stivje) konnten in Helvella crispa weder Gyromitrin noch das vielfach toxischere MMH nachgewiesen werden. Mit neueren hochempfindlichen Verfahren wie der Massenspektroskopie konnten in einigen Sippen geringste Spuren dieser Substanzen gefunden werden, die toxikologisch unbedeutend sind.
    S. Berndt schreibt explizit, dass die Herbst-Lorchel für Speisezwecke gesammelt werden könne (individuelle Unverträglichkeiten sind natürlich wie bei allen Pilzen möglich). In Italien ist die Herbst-Lorchel sogar Marktpilz.


    (Meine Ausführungen stellen natürlich keine Essfreigabe für die gefundenen Pilze in diesem Thread dar, die müssten von einem Pilzsachverständigen vor Ort kontrolliert werden.)

    Viele Grüße

    Emil

    Hallo zusammen,


    L. flexuosus kenne ich derber/dickfleischiger, mit sehr scharfem Geschmack und kurzem, sich zur Basis hin verjüngendem Stiel und gelblichen Flecken an der Stielbasis.

    L. blennius würde ich eher ausschließen, der hätte weiße Lamellen.


    L. fluens könnte ich mir vorstellen, das ist ja auch eine sehr variable Art. Aber noch naheliegender wäre für mich Lactarius circellatus. Spricht da etwas dagegen? Beide Arten wären auch nicht so sehr scharf.


    Viele Grüße

    Emil