Waldfriedhof Wanne-Eickel - 12.11.2025

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 414 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wolfgang P..

  • Hallo zusammen,


    am 12.11.2025 war ich in Wanne-Eickel auf dem Waldfriedhof insbesondere um die Paragalactinia sucosella (hier mein erster Fund) wiederzufinden, in der Hoffnung, ich könnte schönere Fotos machen.


    1. Pluteus pallescens (kann das jemand bestätigen oder hat eine bessere Idee?) zuehli  Climbingfreak



    Sporen: 7±4.6 x 5.6±0.3 Q: 1.3±0.1


    HDS: 60±30 x 35±10


    CheiloZ.: 55±20 x 23.8±9


    PleuroZ.: 50±7.5 x 27.5±4.6 Q: 1.8±0.6


    2. Geastrum fimbriatum G. triplex


    3. Humaria haemisphaerica


    4. Ganz jung und lange tote Schwefelporlinge


    5. Octosporopsis nicolai ex. Lunularia cruciata



    6. Psathyrella gordonii (Bitte um Bestätigung. Es gibt sehr "dickfleischige" Belege unter diesen Namen wie hier aber auch "dünnfleischige" Belege, wie hier, die mit der Beschreibung in FNE6 übereinstimmen. Mein Fund scheint den dünnfleischigen identich zu sein...) Clavaria



    Sporen: 9.6±1.3 x 5.3±0.5 Q: 1.8±0.2


    CheiloZ.: 32.9±9 x 10±3.1 Q: 3.3±1


    PleuroZ.: 55.1±6.5 x 14.4±2.2 Q: 3.9±0.8


    CauloZ.:


    HDS:


    Velum:


    7. Lepista sp. hat mir Probleme bereitet. Ich habe zuerst an eine Hebeloma gedacht, aber mit hellbraunen Sporenpulver, cyanophilen Sporen und weder Pleuro- noch Cheilozystiden wird das wohl eine Lepista sein. Ich denke mal L. nuda




    8. Paragalactinia sucosella. Leider nur eine mikrige Kollektion. Ich habe sie erst übersehen. Gut, dass ich zum Schluss ein zweites Mal zur Fundstelle ging


    9. Inocybe obscuroides wuchs in der Nachbarschaft



    10. Und dieser schönen Inocybe finde ich keinen Namen. Vielleicht kannst du mir helfen Ditte ? Wuchs bei Quercus, Rhododendron und entfernter Acer; oberes Stieldrittel bereift, Geruch nicht wahrnehmbar, Stielbasis nicht verdickt; Viele Parazystiden und teilweise septierte Zystiden


    Sporen: 7.3±0.9 x 4.5±0.5 Q: 1.6±2.5


    CheiloZ.: 41.7±13.4 x 16±5.3 Q: 2.8±1.1



    PleuroZ.: 52±15 x 13.4±4.1 Q: 3.9±0.6



    CauloZ.: 46.3±11.4 x 14.1±3 Q: 3.5±1.4



    Grüße

    Oliver

  • Hallo Oliver


    Deine Psathyrella ist interessant... das passt in der Tat sehr gut zu der Kollektion in meinem Profilbild, hier komplett:



    Auch mikroskopisch stimmt es mit meiner Kollektion überein.

    Aber was wirklich Psathyrella gordonii ist, weiss wohl niemand.

    Die sieben ITS-Sequenzen in der Genbank gehören zu mindestens drei verschiedenen Arten.

    Naja sei's drum, es spricht nichts dagegen diesen Namen dran zu schreiben.

    Mehr findet man nur per Sequenzierung raus.


    Nr. 7 ist komisch für eine Lepista. Hast du mal ein Stück Lamelle in Melzer mikroskopiert?


    Gruss Raphael

  • Hallo zusammen,


    Raphael, das ist ja cool, dass das der Pilz auf deinem Profilbild ist. Ich tu den Pilz dann mal als P. gordonii im Sinne der FNE6 ab. Ja, Nr. 7 ist komisch für eine Lepista. Unter Melzers reagierte alles ein wenig dextrinoid. Welche Vermutung hättest Du denn?


    Danke, Harald. Das ist G. fimbriatum, da hast du natürlich Recht. Schön, dass ich mit P. pallescens richtig liege.


    Grüße

    Oliver

  • Hallo Oliver


    Naja mit hellbraunem Sporenpulver kann es eigentlich keine Lepista sein, da wäre es mehr cremerosa.

    Das Sporenornament sollte weniger auffällig sein, deine Sporen wirken auf mich mehr höckerig als nur feinwarzig-punktiert wie bei Lepista.

    Hinzu kommt diese doch recht stark faserige Hutoberfläche, was für Lepista nuda oder sordida untypisch wäre.


    Drum meine Frage nach dextrinoiden Pseudozystiden.

    Das wäre zusammen mit braunrosa Sporenpulver (den Rosa-Anteil erkennt man oft schlecht) ein gutes Merkmal für Rhodocybe.


    Du schreibst "ein wenig dextrinoid" - sah das etwa so aus?



    Vielleicht liege ich auch völlig falsch, ist nur eine Idee.


    Gruss Raphael

  • Hallo Raphael,


    nein, so sah es nicht aus. Alles inklusive der Sporen hatte diese hellbraune Färbung, was aber wohl keine Dextrinoität darstellt, sondern einfach die Färbung des Melzers Reagenz. Keine Struktur hat stärker darauf reagiert.


    Ich würde so gerne wissen, was das ist. Das Sporenpulver war schon hellbraun, ob die einen rosa Unterton hatte, kann ich nicht sagen. Ist mir nicht aufgefallen, aber mittlerweile halte ich die Möglichkeit offen, aber das gibt mir auch keine Idee, was das sein könnte.


    Gruß

    Oliver

  • Hallo Oliver


    Hm das ist sauschwer. Vielleicht verrenne ich mich gerade völlig, und irgendwer schlägt gleich eine völlig banale Art vor, die viel besser passt.

    Aber egal.


    Ich habe in deinem Foto drei Sporen markiert, die leicht eckig wirken. Mit etwas Geduld findest du noch mehr davon.


    Nehmen wir einfach mal an, es sei eine Rhodocybe.

    In den Lamellen gibt es keine dextrinoiden Elemente, das schliesst schon mal viele Arten aus.


    Mit den Hutfarben gibt es dann gar nicht mehr viele Optionen, am ehesten Rhodocybe asanii:

    https://www.researchgate.net/publication/387740007_Rhodocybe_asanii_Entolomataceae_Agaricales_Turkiye_icin_yeni_bir_lokalite_kaydi


    Ob das stimmt... keine Ahnung, ich hatte die noch nie live und es gibt eigentlich nur die Bilder aus der Erstbeschreibung.

    Wobei Wolfgang P. mal behauptet hat, die Art schon gesehen zu haben.

    Viele Rhodocybe-Arten (s.str.) sind meiner Erfahrung nach makroskopisch sehr variabel.

    Auch hier wieder... sequenzieren täte gut.


    LG Raphael

  • Hallo Raphael,


    Rhodocybe klingt gar nicht mal so schlecht, ich hätte die nicht so früh ausschließen sollen. Ich werde mir den nochmal genauer angucken und sollte ich mal was sequenzieren, wird der sequenziert.


    LG

    Oliver

  • Wobei Wolfgang P. mal behauptet hat, die Art schon gesehen zu haben.

    ich war zumindest schon mal vor 10 Jahren oder so auf einer Tagung, auf der der Pilz 'rumgereicht und ohne Ergebnis untersucht wurde (aber nicht von mir), und die Sequenzierung hat dann erst später Rhodocybe asanii ergeben. Das war aber auch nur ein Einzelexemplar - zur Variabilität kann niemand etwas sagen. Zumindest kann die Art wohl in Deutschland vorkommen.

    Rhodocyben landen glaube ich häufiger als andere Pilze am Ende eines Bestimmungstages unbenannt auf dem Kompost, gerade wenn sie gar keine eckigen Sporen haben.


    Gruß,


    Wolfgang