Ungeklärte Funde 2023 Teil 5: Peziza, Cantharellus, Cortinarius, Amanita, Lepiota

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  • Und weiter geht es mit 2023 Teil 5:



    1. Peziza/Becherling:

    Vorkommen: Friedhof bei Nadelholz

    Habitus: jung halbkugelig mit umgebogenem glattem Rand, später teller- bis schüsselförmig

    Jung: Rotbrauner Aussenhülle und olivebraunem Hymenium.

    Alt: Eher Braun mit verblassenden Aussenhülle und deutlich olivgelbem Hymenium.

    Milch: bisher nicht eindeutig nachweisbar.



    Einschätzung: Aufgrund der rotbraune Farbe und deutlich dunkleren Becherinneseite halte ich ihn für

    Peziza badia den Kastanienbrauner Becherling.


    Edit: Eine sehr unsicher Einschätzung richtung Peziza succosa - dem gelbmichenden Becherling.

    P. micheli (Vorschlag Andy) sollte doch violette Töne im Hymenium zeigen., die ich bei meinen Fund auch nicht sehe.


    Der Fundort steht weiter unter Beobachtung ich werde sicher wieder berichten!


    Bilder vom 12.12.2023





    Edit: Ein weiteres besseres Bild ergänzt




    2. Cantharellus/Leistling: Cantharellus amethysteu

    Ein Leistling mit violetten Farben. Die Leisten sind stark herablaufend und mehrfach gegabelt.


    Einschätzung: Aufgrund der Violetten Töne gehe ich von Cantharellus amethysteu - dem Amethystschuppiger Pfifferling aus




    3. Cortinarius/Raukopf(Leprocybe): Spitzgepuckelter Raukopf


    Habitat: Viel Wasser, moor und Altholz, Heidelandschaft mit regelmässig hohen Wasserstand

    Hut: braun jung spitz gebuckelt mit deutlicher Cortina, radialfaserig später abgeflacht nur noch leicht gebuckelt.

    Lamellen: zimtbraun, angeheftet, im Alter weit stehend, jung mit deutlicher Cortina

    Stiel: jung ausgeprägt gelblich gegürtelt, im Alter kaum erkennbar

    Geruch: Nicht besonders auffällig

    Chemie: Wurde mit KOH in allen Teilbereichen (Hut, Fleisch, Stielbasis) schwarz


    Einschätzung: In verbindung mit Habitus, Chemie und Ökologie passt nur Cortinarius rubellus


    Edit: Alte Bilder einer anderen Art enfernt





    4. Amanita/Wustling: Amanita gemata - Narzissengelber Wulstling


    Hut: Gelblich mit unregelmässig verteilten Verlumresten, der Geruch war nicht auffällig!

    Basisknolle rübenartig mit flüchtiger Scheide


    Einschätzung: Ein Amanita Baby mit dieser Hutfarbe und Vula der keinen auffälligen Geruch zeigt kann nur Amanita gemata sein





    5. Lepiota/Schirmling: Lepiota spec. helveola - Fleischrötlicher Schirmling


    Edit: Die Bestimmung wird wohl eher Richtung L. oreadiformis gehen (Danke Stefan)


    Ökologie: Sandige Magerwiese, Heidelandschaft

    Hut: Zentrum Rotbraun, zartrosa, mittig dunkler geschuppt, Rand flockig.

    Stiel: Ringzone nicht mehr erkennbar, dunkler Stiel weiß überfassert


    Einschätzung: Ob dises Rot schon als Fleischrot gelten kann? Ich finde schon daher sehe ich hier Lepiota helveola






    Auf neue Erstfunde :)


    lg Rainer

  • Hi,


    zur Lepiota: Für mich wäre der erste Kandidat L. oreadiformis. Ohne Mikro Lepioten zu bestimmen geht leider nicht. Alle Funde sollten zumindest sporentechnisch gecheckt werden. Mich würde es nicht wundern, wenn die hier groß und spindelig wären.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hey,

    ohne Mikro ist es natürlich schwer. Z.z. habe ich leider noch keines. Ich finde, wenn die makroskopische Erfahrung grösser ist, fällt die spätere Eingrenzung deutlich leichter und führt schneller zum Ziel (Übereinstimmung). Eher früher als später wird es wohl auch ein Mikroskop geben :)


    5. L. oreadiformis soll eher eine fein-filzige Hutstruktur aufweisen und in der Hutmitte deutlich dunkler sein. Dein Vorschlag ist auf jeden Fall deutlich besser als meiner :)


    lg Rainer

  • Hey Uwe,

    das stimmt sehr wahrscheinlich. Die Bilder mit den älteren FK wurden etwas früher im Jahr gemacht. Weil FK überständig waren konnte ich sie nicht richtig einschätzen, trotz chemie. Zu einem späteren Zeitpunkt habe ich den selben Standort wieder besucht und bin von der gleichen Art ausgegangen. Dein Einwand ist als mehr als berechtigt!


    lg Rainer

  • Hallo

    Die Becherlinge in Bild 1 bis 3 sind aus meiner Sicht keine Peziza badia.

    Deine gezeigten FK, sind etwas aus der milchenden Fraktion.

    Mir würde jetzt noch den Peziza michelii als Arbeitstitel gefallen.

    Aber wie gesagt -> nur ein Hinweis. Ich müsste diese auch mikroskopieren um den Beleg zu haben. BG Andy

  • Servus,

    Die Becherlinge in Bild 1 bis 3 sind aus meiner Sicht keine Peziza badia.

    Deine gezeigten FK, sind etwas aus der milchenden Fraktion.

    Mir würde jetzt noch den Peziza michelii als Arbeitstitel gefallen.

    Da möcht ich 1. rechtgeben und

    2. aber doch widersprechen.

    Peziza michelii ist das sicher auch nicht, da fehlen die violetten Töne im Hymenium !

    Und diese olive-gelbe Hymeniumfarbe auf den obigen Bildern ist mir bei P. michelii noch nie untergekommen.

    Die austretende Flüssigkeit ( auf dem letzten Peziza-Bild) schimmert leicht bläulich - denke ich zu erkennen - kann das sein?

    Vielleicht könnte man das dann mal mit Legaliana cf. badiofuscoides vergleichen.


    Allerdings ist eine Bestimmung ohne Mikromerkmale leider einfach nicht möglich.


    Grüße

    Felli

  • Hey Felli, vielen Dank für deine Einschätzung.


    Ich habe noch weitere Bilder von diesem Becherling. Vielleicht lässt sich da mehr erkennen. Dieser Becherling wurde aus meiner sicht schon

    im November dort gefunden. Bilder kommen gleich...


    16.11.2023




    Die Aussenseite zeigt deutlich rote Töne


    lg Rainer

  • Hallo

    Die Becherlinge in Bild 1 bis 3 sind aus meiner Sicht keine Peziza badia.

    Deine gezeigten FK, sind etwas aus der milchenden Fraktion.

    Mir würde jetzt noch den Peziza michelii als Arbeitstitel gefallen.

    Aber wie gesagt -> nur ein Hinweis. Ich müsste diese auch mikroskopieren um den Beleg zu haben. BG Andy

    Hey Andy vielen dank für den Hinweis auf eine milchende Art. Dies grenzt die Bestimmung deutlich ein! :)

    Aber wie Felli schon schreibt, glaube ich auch nicht an P. michelii (Fehlende Violette Töne) und auch nicht an den alsoluten exot Legaliana cf. badiofuscoides (ich sehe keine blaue Milch).

    Wie findet ihr den meinen Vorschlag, dass es sich um P. succosa - der gelbmilchende Becherling handeln könnte.

    Die gelbe Milch scheint ja recht eindeutig zu sein. Die Ökologie würde auch sehr gut passen (lehmige, kalkreiche Bodenverhältnisse)

    Grösse mit 1-3 liegt ebenfalls in der Bandbreite.


    LG Rainer

  • Servus Rainer,

    Peziza succosa ist ein grauer Pilz, der hat nicht diese knalligen Farben.

    Ist da nun Milch oder Keine/ farblose Flüssigkeit?

    lass mich noch ein wenig nachdenken was eine rötliche Aussenseite und ockergelbes Hymenium haben könnte. :/ :/ :/ :/ :/

    Peziza saccardiana oder ne junge Peziza depressa


    Hoffnungen auf eine Lösung kannst du aber nur mit Mikromerkmalen bekommen

    Grüße

    Felli

  • Nun gut, fassen wir mal die facts zusammen:

    Jung: Rotbrauner Aussenhülle und olivebraunem Hymenium. Alt: eher Braun mit verblassenden Aussenhülle und deutlich olivgelbem Hymenium.

    Ein eindeutiges milchen der Bruchstelle ist nicht richtig zu erkennen. Ob dem FK in diesem altersschwachen Zustand überhaupt noch eine Milch zu entlocken wäre, ist fraglich.

    Sollte ich Ihn erneut finden, werde ich mir die Bruchstelle genauer ansehen und mit einem Taschentuch prüfen.

    Ich bleibe bei meiner unsicheren Einschätzung, das es sich um P. succosa handeln könnte. Dieser kann auch diese Rotbraune Färbbung zeigen

    (PM Winkler)


    Alles in allem wird es ohne Mikro natürlich keine entgültige Klarheit geben. Bis es soweit danhin reicht mir eine makroskopische Eingrenzung.


    Vielen Dank, für eure Hilfe und wertvollen Tips


    lg Rainer