Bericht meiner letzten Exkursionen – Teil 3 von 3 „Morchel, Lorchel, Verpel und Co.“

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 1.460 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hannes2.

  • Hallo,



    in den letzten Tagen war ich auf mehreren Exkursionen auf Pilzfang.


    Das Wetter war wechselhaft, teilweise hatte ich früh Frost und frischen Schnee im Wald; 850 m hoch. Aber auch Sonne bei 15 °C.


    Folgend ein paar Impressionen der letzten Tage. Auf Grund der Menge an Bildern habe ich das Ganze auf 3 Threads aufgeteilt. Sonst wird es zu lang und zu unübersichtlich, auch beim Erstellen der Beiträge.


    Es tut sich etwas in der Natur! In letzten Tagen hatte ich sogar „warme“ Nächte mit 8-9 °C. Und sofort regiert die Natur. Dazu immer mal etwas Regen, wenn auch nicht viel, dafür regelmäßig. Voriges Jahr um die Zeit begann die langanhaltende Trockenheit.



    Hier im Forum:


    Teil 1


    Teil 2



    Teil 3 von 3 „Morchel, Lorchel, Verpel und Co.“:


    Mit dem Forumsmitglied „Corne“ unternahm ich am Sonnabend eine Exkursion in das Gebiet um Borna. Früh 7 Uhr starten ich in Richtung Erzgebirge und konnte zu Hause bei Corne, 1,25 h Stunden später, frischen Kaffee in den Körper füllen. Dann starteten wir in Richtung Borna. Das Wetter war ideal, mittags dann fast schon zu warm. In der Mittagszeit herrschte dazu eine drückende Hitze.


    Ziel waren die hier vorkommenden Morcheln, Lorcheln und Verpeln und Co.



    Corne hatte vor 14 Tagen hier schon eine Exkursion gehabt und wir konnten davon profitieren. So fanden wir sehr schnell Gyromitra fastigiata, die Zipfel-Lorchel.





    Bei dem folgenden Bild hat mein den Eindruck, das der Pilz an anderer Stelle ausgerissen worden ist, und anschließend hier an diesem Stamm angelehnt wurde.
    Man darf beruhigt sein, die Lorchel wächst dort wirklich.



    Ein Vergleich der Bilder zeigte, dass der Pilz in den letzten 14 Tagen sichtbar gewachsen war. Er war rund 18 cm groß, also von 30 cm noch deutlich entfernt. Ein sehr schöner und seltener Fund. Selbstredend haben wir alle FK unangetastet gelassen.




    Weiter des Weges fanden wir einer bekannten Stelle, an welcher Sarcoscypha austriaca, der Österreichischer Kelchbecherling, vorkommt. Je länger man suchte, desto mehr FK fand man.

    Und trotz der zinnoberroten Färbung muss man die kleinen Kerle im Laub suchen.










    An einem Waldrand fanden wir etliche Exemplare Helvella acetabulum, die Hochgerippte Lorchel. Für mich ein sehr schöner Fund, so etwas gibt es in „meinen Wäldern“ natürlich nicht zu finden.








    Wir fanden eine, noch recht kleine Morchella esculenta agg., die Speise-Morchel. Man muss jedoch auch bedenken, das diese Habitate überlaufen sind, und sicherlich einiges abgesammelt wird.





    An anderer Stelle konnten wir Verpa bohemica, die Böhmische Verpel, finden.

    Leider war es nicht so, das, als der Standort noch „neu“ war, es dort tausende dieser Pilze zu finden gab. Wir fanden 3 Exemplare, leider auch schon etwas über die Zeit – aber immerhin haben wir welche gefunden; ich habe mich auch über die älteren Exemplare gefreut.







    Mitten im Wald konnte Corne auch Verpa conica, die Fingerhut-Verpel entdecken. Diese war mit etlichen Exemplaren in gutem Zustand zu finden.


    Strictim dictum: Wir haben prinzipiell Arbeitsteilung gemacht, während ich Pilze geknipst habe, hat Corne das Umfeld abgesucht.






    In der Umgebung haben wir noch fast reine Pappelwälder abgesucht. Wir mussten jedoch feststellen, dass diese Wälder auf Abraumhalden (Sandboden und Granitsteine) in Reihen angepflanzt waren. Pilze fanden wir dort keine.



    Also traten wir den Rückweg ins Erzgebirge an. Corne hat mir dann dort sein Standort von Gyromitra esculenta, der Frühjahrs-Giftlorchel gezeigt. Diesen Sto hat er auf der Suche nach Morchella elata, der Spitzmorcheln gefunden; welche dort überdies nicht vorkommt.


    Auf einem ehemaligen Holzlagerplatz, Fichte, mit 150 m Länge und mindestens 4 m Breite stehen tausende Gyromitra esculenta, die Frühjahrs-Giftlorchel.

    Der Weg dazu und Lagerplatz ist mit Granit-Schotter und Kies geschottert.


    Unglaubliche Mengen! Wir konnten teilweise auf 0,5 m² 25 Exemplare zählen.











    Der Tag klang mit einem Abendessen beim Griechen und meiner anschließenden Heimfahrt aus. Gegen 21:30 Uhr war ich wieder zu Hause.


    Auch wenn wir, was Morcheln, Lorcheln und Verpeln betraf, nicht die Mengen an Exemplaren gefunden haben – es war ein sehr schöner Tag in netter Gesellschaft! Mein Dank geht an Corne.



    Ich hoffe ihr hattet etwas Freude beim Ansehen und Lesen,

    Steffen

  • Auf einem ehemaligen Holzlagerplatz, Fichte, mit 150 m Länge und mindestens 4 m Breite stehen tausende Gyromitra esculenta, die Frühjahrs-Giftlorchel.
    Unglaubliche Mengen! Wir konnten teilweise auf 0,5 m² 25 Exemplare zählen.

    Aaah, da haben die sich also vor mir bisher versteckt... g:D

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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Thorwulf


    Hallo Marcel,


    der Weg und Lagerplatz ist mit Granit-Schotter und Kies geschottert! :gpfeiffen:


    LG,

    Steffen

  • Navajoa


    Hallo Steffen,


    ich lauf mir auf den Wismuthalden bei mir schon ne Weile die Hacken wund, wo ich ja auch ein paar solcher Stellen habe, aber ich finde da bisher immer nur andere Gesellen, bei Kiefern am Weg gestern noch einen mysteriösen Kelchbecherling, der Deinem Österreicher ein wenig ähnlich sieht.


    Aber G. esculenta scheint ja zu Corne ausgewandert zu sein. :D


    LG, Marcel

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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Hallo Steffen,


    da ist ja einiges zusammengekommen. Auf die Fingerhüte bin ich schon ein wenig neidig. Die waren vor zwei Wochen noch nicht da. Frühjahrslorcheln habe ich auch seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen.


    Ich wäre gern mit dabei gewesen aber diese Tour hätte mein Bein nicht geschafft.


    Danke, dass ich wenigstens virtuell mit dabei sein durfte.


    VG Jörg


  • Hallo Jörg,


    bitte gerne doch!


    Grüße,

    Steffen

  • Frühjahrslorcheln habe ich auch seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen.

    Wie bzw. wo sollen wir die hier noch zu Gesicht bekommen, wenn die ja alle nach da "Oben" umgezogen sind. :gmotz:

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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • wenn die ja alle nach da "Oben" umgezogen sind

    Ich hoffe immer noch auf den einen oder anderen Rückkehrer. Nach 1990 sind ja auch viele Leute weggezogen und kamen dann zurück. Vielleicht kommen die Lorcheln ja auch auf diese Idee.


    VG Jörg

  • Hallo Steffen,


    ein schöner Bericht mit sehr interessanten Funden. G. fastigiata und auch V. bohemica konnte ich selbst noch nicht finden. Sehr beeindruckend die Größe der Gyromitra.


    LG Sebastian

  • Ahoj, Sonja,


    Speisemorchel hast Du richtig bestimmt;

    die hier hat aber schon Trockenschaden

    und ist leider nichts mehr für die Küche.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Navajoa  Hannes2


    Übrigens, wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, dann muss halt der Prophet zum Berg.... So heißt es doch irgendwo, nicht?


    Also bin ich heute nach da "Oben" zu den vogtländischen Pilzfreunden und siehe da..... Da waren sie, die sich bei mir noch verstecken....


    Aufnahmen sind nicht wirklich dolle, hatte nur's Smartphone mit.... Sorry!


    G. esculenta





    Und noch Morchella esculenta....



    Dann auch noch die Scheibenlorchel, wobei ich die bei mir aber auch schon fand....



    Und bei einer kurzen Rast fand man auf der Wiese an der Schutzhütte noch ne ganze Menge an Düngerlingen....



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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Hallo Marcel,


    na siehst du, es geht doch. Deine M. esculenta hätte ich mir bei diesen paralell verlaufenden Längsrippen nicht getraut sie so zu nennen aber was weiß ich schon von Morcheln.


    VG Jörg

  • N'abend Jörg,


    da hab ich mich jetzt auch auf das geballte Fachwissen an meiner Seite verlassen. Aber bei Morchella weißt Du sicher noch viel mehr als ich.


    VG, Marcel

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