Porlingsnachschub :D

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.001 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kruenta.

  • Hallo,


    heute einiges von einer Insel im Moor, die mit Birken, Zitterpappel und Hasel und am Rand auch mit Fichten bewachsen ist. Sehr viel Totholz, keine Bewirtschaftung.

    Eine kleine Auswahl an spannenden Poringen & Co.


    1) ein +/- resupinater, flachhütiger Phellinus an toter Moorbirke, der über alte Fruchtkörper (gleiche Art? andere Art?) wächst


    2) ein Phellinus an alter, lebender Fichte, mit KOH sofort dunkelbraun/schwarz

    in etwas älterem Zustand an einem anderen Baum


    3) Antrodia oder so am Fuß einer Sandbirke. Was das orange unten ist erschließt sich mir nicht, schleimig, vielleicht befallen mit irgendwas

    4) und wieder mal ein sehr heißer Kandidat für Antrodiella citrinella, diesmal ordnungsgemäß an einem Fichtenstubben (abgebrochen, nicht gesägt) mit alten, einst rotrandigen Resten. In kleinen Stücken ins morsche Holz und Moos eingebettet.


    5) Pseudormerulius aureus, der dürfte klar sein, daher keinen Beleg mitgenommen

    LG, Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bernd!


    Zur Nummer 2 kann ich nichts sagen, fürchte ich. Das sieht nach einem Pilz aus, den ich nicht kenne.

    Die Fruchtkörper im Schnitt zu sehen könnte noch interessant sein, ob die innen auch wirklich "phellinusfarbig" sind. Die Porenfarbe und der Kontrast von dunklen Poren zu heller Hutoberfläche sieht komisch aus. Aber mir fällt auch nichts Sinnvolles ein, was es außer Inonotus oder Phellinus noch sein könnte.



    LG; Pablo.

  • Moin Pablo,

    die Fotos im (schräg geführten) Schnitt nachgereicht. Mit KOH nach ~15 sek.


    Der genannte Onnia leporina geht in der aktuellen Beschreibung auf Jahn zurück, Westf. Pilzbrief 11 (1978) - indirekt zitiert nach der folgenden Arbeit. Vielleicht hast Du den ja?

    Laut finnischer Literatur (Niemelä & Kotiranta 1983) soll der im Norden des Landes sehr verbreitet sein. Karstenia 23-1 1983-4.pdf

    Da auf der Webseite offen zugänglich und herunterladbar, dürfte das OK sein.


    LG, Bernd

  • Hallo Frank, hallo Werner, beide Belege liegen noch auf dem Schreibtisch. Da Frank Interesse, hat bin ich natürlich liebend gern bereit, da eine Sendung zusammenzustellen und kann dann den Phellinus Nr. 1 auch mit beifügen. Phellinus laevigatus klingt interessant, den hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm - laut der heimischen Literatur gibt es dazu sogar 18 Belege (Funga Lithuanica VI-2, 1996), was schon (angesichts der geringen Mykologendichte) fast als häufig anzusehen ist.


    LG, Bernd

  • Hallo allerseits,


    von dieser Aufsammlung hat Frank auch einige untersucht und als Highlight hat sich Inonotus leporinus (2) bestätigt, sowie auch die vorgeschlagene (1) als Phellinus laevigatus. Auch (4) Antrodia citrinella wurde bestätigt - da läuft wohl gerade ein Projekt in Vilnius (oder europaweit) und deswegen hatte ich den an das Herbarium BILAS geschickt.

    War also ein sehr ertragreicher Ausflug.


    LG, Bernd