Lachnellula?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.108 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thorben96.

  • Hallo allerseits, beim Neujahrsspaziergang hatte ich den Becher ja schon mit gezeigt. Mittlerweile habe ich versucht herauszufinden was das sein könnte. Ja, ich weiß, das ist Häresie ohne Mikroskop - mea culpa. Substrat (tote Kiefer, direkt auf rindenfreiem Holz, überwiegend an harzigen Stellen), Haarigkeit und Farbe legen die Gattung Lachnellula dar. Da kann man dann etliche Arten ausschließen, die auf anderes Substrat spezialisiert sind (anhand der Angaben im Schlüssel von Baral, o.J., den man im Netz finden kann). Von dem was übrigbleibt, finde ich L. resinaria besonders passend, immer in der Hoffnung, dass ein Epithet manchmal auch sinnvoll sein kann (resinaria - harzig), weil der Pilz bevorzugt auf harzigen Stellen wachsen soll. Das würde passen, an harzigen Stellen tritt der im Cluster auf, sonst am Holz nur vereinzelt, und auch dort sind Harztröpfchen zu sehen (Bild 3). Die heimische Literatur (Kutorga, 2020) nennt 7 Arten der Gattung, ist aber kaum als vollständig anzusehen, für L. resinaria gibt es dort nur einen Fund auf Fichte vom April.

    Und nein, ich habe keinen Beleg mitgenommen. Allerdings wäre der leicht wiederzufinden, ist ne gute halbe Stunde Fußweg entfernt.




    Danke für's Anschauen,

    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,


    Lachnellula sollte passen! Und L. resinaria halte ich zumindest für einen guten Arbeitsnamen.

    Ohne Mikroskopie ist das natürlich nur Spekulation.

    Hast Du denn niemand in der Nähe mit Mikroskop? Kein Verein im Umfeld?

    Und wäre es nicht langsam an der Zeit, dass Du Dir so ein "Scharfes Glas" anschaffst!

    Bei Deinen tollen Funden!


    LG, Nobi

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  • 30 km hin arbeiten Freunde im agronomischen Institut, aber "wegen Corona" schwer zugänglich, das wäre ein Motic BA400, aber ohne die mykologischen Chemikalien. Die Mykologen in Vilnius meinten, sie hätten ein altes Leica im Lager, leihweise. Da habe ich aber länger nichts von gehört, ob das Angebot noch aktuell ist. Wäre ganz gut zum Probieren, ob mir das überhaupt liegt. Vereine gibt es nicht, jedenfalls nicht im deutschen Sinne. Nur die litauische mykologische Gesellschaft, die schwerlich aus mehr als 20 Personen besteht ... plus evtl. einige Karteileichen.


    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,


    viele der Lachnellulas kommen auf allen möglichen Nadelhölzern vor, auch wenn viele ein "Lieblingssubstrat" haben. Gerade auf Kiefer kannst Du praktisch alle Arten finden, und die Nähe zu Harz leider kein wirkliches Indiz. Lass es einfach bei Lachnellula spec., alles andere ist reine Raterei und suggeriert eine gewisse Wahrscheinlichkeit der Bestimmung die aber nicht gegeben ist.


    Die Arten von Lachnellula lassen sich zumeist ganz gut mit wenigen gut erkennbaren Mikro-Merkmalen bestimmen, eignen sich also gut zum Einstieg ins Mikroskopieren. Sporen und Porus-Reaktion reicht oft schon. Daher ein Präparat in Leitungswasser, eventuell brauchst Du dann doch noch Lugolsche oder Baralsche Lösung für die Porus-Reaktion. Möglichst Frischmaterial mikroskopieren, da sieht man viel besser als aus Exsikkatmaterial!


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir gestern die Proben von Bernd angeschaut, aber die Frk. der Lachnellula sind unreif und daher nicht mehr zu bestimmen.


    VG : Thorben