Cortinarienfunde herbstlicher Exkursionen 2020 (Gebirge und Ammerseeregion); Erster Teil

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.382 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Chorknabe.

  • Aloha!

    Da Cortinarien hier immer mehr in Mode zu kommen scheinen, was mich sehr freut, möchte ich euch ein paar meiner heuer gemachten Funde nicht vorenthalten. Da ich weiß, dass es sich um ein schwieriges Feld handelt und hier einige unterwegs sind, die sich (nicht nur) in dieser Gattung wesentlich besser auskennen, bin ich auch stets geneigt solche Funde unter noch nicht fertig bestimmt innerhalb des Bereichs "Bestimmung und Bestimmungshilfe" zu posten. Anderseits sind wohl doch viele der nun folgenden Arten ziemlich klar. Ich denke, mit ein paar Anmerkungen zu meinen Bestimmungen und der Möglichkeit noch (erwartungsgemäß) auftauchende Zweifel und Probleme in diesen Themenbereich unter Einbezug von von Mikromerkmalen hinüberzuziehen, sollte es hier schon richtig aufgehoben sein.

    Fast alle Funde stammen aus dem Ammerseegebiet.

    Der Erste ist da eine Ausnahme. Er stammt aus dem Gebirge (Kranzbergregion bei Mittenwald):


    Bestimmt habe ich ihn mit FN als Cortinarius turmalis.

    Anzumerken gilt folgendes: Die Sporenangeben passten bis auf einen Fruchtkörper sehr gut. Dieser fiel jedoch sowohl hinsichtlich der Größe (größer als angegeben), als auch der Q-Werte (höherer Wert) ziemlich aus dem Rahmen. Auf dem letzten Bild sieht man übrigens das letzte "Abzweigungs-Merkmal" im FN-Schlüssel: Violettlich-pinke Verfärbungen im unteren Stielbereich, die nach gewisser Zeit beim Liegenlassen erscheinen. Der Fund ist als seltene Erscheinung im nährstoffarmen Buchenwald aufgetreten.


    Jetzt ein paar meiner Ansicht nach makroskopisch, bzw. makrochemisch klare (und hübsche) Sachen vom Ammersee:


    Zunächst Cortinarius elegantior,


    ...Cortinarius triumphans,


    ...praestans,


    ...humicola,


    ...aureopulverulentus,


    ...und caerulescens.


    Nun (/und vor allem dann später im zweiten Teil) vielleicht zu Arten, die ich anhand der vorliegenden Literatur samt Schlüssel eigentlich ganz gut eingrenzen konnte, aber mich noch nicht zu 100% wohl damit fühle.

    Zunächst dieser Cortinarius anserinus, dem ich immer wieder zu begegnen meine. Der Geschmackstest fällt in der Regel auch deutlich bitter aus, er lässt sich (mit Restzweifeln) in FN schlüsseln und im Grunde fehlt es mir in der Regel auch an Bestimmungs-Alternativen:


    Weniger problematisch ist anscheinend der meinhardii. Der angeblich vorhandene Pfeffergeruch ist dermaßen stark, dass sogar ich ihn deutlich zu vernehmen mag. Splendens, den ich im letzten Jahr schon einkreisen konnte, roch zwar ebenfalls leicht pfeffrig, aber kein Vergleich! Zudem scheint zumindest diese Kollektion das Pilzbuch gelesen zu haben: Auch die schön zitriformen Sporen waren da.


    ...soviel zu Teil 1, Teil 2 mit den insgesamt kritischeren (aber dafür mutmaßlich interessanteren) Angelegenheiten folgt dann später.

  • Hallo Tobi, klasse Doku! Ich freu mich auf Teil 2.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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