Stadtwald Duisburg 14.07.2019

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.039 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von boccaccio.

  • Hallo zusammen,


    bevor es gleich nach Prag auf eine Konferenz geht, habe ich heute morgen noch eine kleine Runde durch den Duisburger Stadtwald gedreht und einige Pilze eingesammelt:


    1. Puccinia komarovii ex Impatiens parviflora


    2. Russula cf. cyanoxantha. Die Lamellen waren nicht spröde, ein besonderer Geruch war nicht feststellbar. Aktuell sport der Pilz auch noch aus und ein Stück Huthaut habe ich auch beiseite gelegt, aber das kommt dann erst dran, wenn ich wieder aus Prag zurück bin.


    3. Psathyrella candolleana


    4. Erysiphe polygoni und Uromyces polygoni-aviculare ex Polygonum aviculare


    5. Pseudomicrostroma juglandis ex Juglans regia


    6. Unbekannte Pflanze und somit auch unbekannter Rost


    Björn

  • Hallo Björn,


    Respekt, was Du immer so alles „en passant“ aufnimmst und auch bearbeitest!

    Pflanze/Rost Nr.6 ist natürlich schwierig, wenn man den Wirt nur vegetativ hat. Ich denke mal an einen Korbbblütler. Was hältst Du von Centaurea? In dem Fall könnte der Rost Puccinia centaureae heißen...


    Liebe Grüße

    Ralph

  • Hallo björn, Glückwunsch! Immerhin zwei Arten Großpilze. Und vielleicht werden es bald mehr, falls bei Dir etwas Regen gefallen ist.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo zusammen,


    zu Nr. 6 hat sich Jule in der Zwischenzeit gemeldet. Es ist ein Hieracium sp. (Untergattung Eu-Hieracium) und damit ist der Pilz dann ganz klar Puccinia hieracii. Da kann ich nach der Rückkehr aus Prag auch noch mal gezielt nach der stachelfreien Tonsur an den Uredosporen suchen. Und die Großpilze waren ja nur Beifang ;)


    Björn

  • 2. Russula cf. cyanoxantha. Die Lamellen waren nicht spröde, ein besonderer Geruch war nicht feststellbar. Aktuell sport der Pilz auch noch aus und ein Stück Huthaut habe ich auch beiseite gelegt, aber das kommt dann erst dran, wenn ich wieder aus Prag zurück bin.

    Hallo Björn,

    bei einem Täubling dieses Aussehens kannst du in Minutenschnelle auf die richtige Spur kommen: durch die Eisensulfatprobe auf der Stielrinde. Ist es der Frauentäubling, gibt es eine negative Reaktion, d. h. keine Rosa-, Orange- oder Blaugrünverfärbung. Ist es ein Hering (ja, die können auch grün sein), gibt es eine Blaugrünverfärbung. Ist es eine Griseinae, gibt es eine mehrminder starke Rosaverfärbung. Ist es ein Fleischroter oder ein Grüner Speisetäubling (den letzteren vermute ich bei diesem Fund am ehesten), gibt es eine relativ starke Orangeverfärbung.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,


    vielen Dank für den Hinweis auf die Eisensulfatprobe. Da wird wohl bei der nächsten Bestellung beim Mykoshop eine Ladung Chemie fällig, schließlich laufen mir ja jetzt doch immer mal wieder Täublinge über den Weg.


    Björn

  • Hallo zusammen,


    nach Mikroskop-Problemen kann ich jetzt endlich Bilder von Nr. 2 nachliefern.


    Die Sporen sind zwischen 5 und 7 µm lang und 4 bis 5 µm breit und feinwarzig. Die Sporenpulverfarbe ist Ia.


    In der Huthaut gibt es so längliche "Zipfel". Das scheint gegen R. cyanoxantha und für die von Oehrling vorgeschlagene R. heterophylla zu sprechen.


    Björn

  • Hallo Björn,

    ganz sicher R. heterophylla. Die Sporenmaße passen, R. heterophylla ist für einen Täubling extrem kleinsporig. Auf dem vorletzten Bild sind sogar ein paar Crins-Elemente zu sehen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,


    vielen Dank für die Bestätigung. Jetzt sehe ich die Roßhaare auch (auf dem Bild davor und danach kann ich sie auch erkennen). Täublinge sind schon faszinierend. Ich glaube, da wird bald mal ein Täublingskurs fällig.


    Björn