Einfache Bestimmungen - Ballearen

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.847 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

  • Liebe Pilzfreunde,


    ein herbstlicher Ausflug nach Mallorca führte zu einigen Zufallsfunden während ausgedehnter Wanderungen. Da es allgemein noch sehr trocken war, startet denke ich die Pilzsaison dort erst noch so richtig (wobei auf dem Markt schon Reizker verkauft wurden). Vielleicht könnt ihr mir ja sagen, ob ich meine Funde einigermaßen richtig bestimmt habe.


    Bild Nummer 1 würde ich als den Specht-Tintling bestimmen, aufgrund der charakteristischen Musterung. Ich habe den Pilz stehen lassen deshalb keinerlei Schnittbild etc. vorhanden.



    Bild 2 und 3 zeigt einen Pilz der auf einem Pinienzapfen wächst. Ich tippe einfach mal auf Kiefernzapfenhelmling (Mycena Seynesii)


    Bild 4 würde ich als gelben Knollenblätterpilz einordnen, die Knolle war deutlich zu sehen, leider kein Schnittbild etc. vorhanden



    Bild 5 würde ich auf Schönfuß-Röhrling tippen, da der Stil ein Netz aufweist und ins Rote übergeht. Poren sind gelb und blauen. Der Hut war allerdings bräunlich nicht grau und überragt die Röhren leicht.


    Bild 6 und 7 bin ich sehr unsicher, ein Raufuß-Röhrling, denke ich. Begleitbäume waren u.a. Kiefern aber es waren auch ein paar Eichen in der Nähe und vielleicht auch noch andere Bäume. Der Stil war beim Aufschneiden erst rötlich verfärbt an der Stilspitze und am Hut und später dann schwarz, ist das bei allen Rotkappen der Fall? Die Röhren ebenfalls am Anfang leuchtend gelb und später teilweise recht schmutzig verfärbt. Ich hätte jetzt einfach mal auf Fuchsrotkappe getippt.



    Vielen Dank für eure Hilfe!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo stuggi,


    Bild 1-4 sind m. M. nach richtig bestimmt. Nummer 5 ist ein Rotporer. Die ändern ihre Farbe im Alter ins Orangene. Hier würde ich einen Netzstieligen Hexenröhrling annehmen. Zur 6/7 habe ich keine zündende Idee.


    LG, Jan-Arne

                                                                               
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    Ich habe eine kleine Homepage gebastelt, auf der ich Tiere und Pilze in Kurzportraits zeige.

  • Hallo stuggi, Specht-Tintling und Gelber Knollenblätterpilz sind richtig bestimmt. Für den Schönfuß-Röhrling passt mir die Farbe des Hutes und der Röhrenmündungen nicht. Es könnte sich um den Netzstieligen Hexen-Röhrling handeln, dazu müssen aber die Röhrlingsexperten etwas sagen.

    Viele Grüße, Lars


    Meine Angaben sind immer ohne Gewähr und können keinesfalls die Bestimmung eines erfahrenen Pilzsachverständigen ersetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von lvollen ()

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend!


    Ähm... Mycena seynesii (= Myecna strobilicola?) ist weder rosa, noch hat der rosa Lamellenschneiden.
    Das hier muss also was Anderes sein, ich glaube, Sarah hat mal ein ähnliches Pilzchen aus Griechenland oder Kreta gezeigt?


    Bei -5- glaube ich nicht an eine Netzhexe. Kann zwar sein, sieht aber eher nach einem der diversen weietren Rotporer aus, von denen es mediterran ja eine ganze Reihe weiterer Arten als in Zentraleuropa gibt. Hutoberfläche, vollständiges (!) Schnittbild und möglichst eine Kollektion mit mehreren Fruchtkörpern (verschiedene Altersstadien) vom Standort sollte man haben, dann könnte eine recht sichere Bestimmung rauskommen.


    Der letzte ist entweder >Leccinum corsicum< oder >Leccinum lepidum<.



    LG; Pablo.

  • Hallo Stuggi,


    da kann ich mich in allen Punkten Pablo anschließen. M. seysnii ist das eher nicht, zu rosa. Ich finde hier verschiedene (?) Helmlinge auf Kiefernzapfen, einige, die M. seysnii schon sehr nahe kommen, andere mit deutlich mehr Rosa im Hut, und fließende Übergänge zwischen den beiden. Einen Namen habe ich noch nicht vergeben können, irgendwas passte immer nicht.


    Der Rotporer kann alles mögliche sein, an eine Netzhexe glaube ich hier eher nicht. Boletus comptus könnte in Frage kommen, aber noch einige andere. Wie Pablo schon sagte, da braucht man Schnittbilder, Angaben zur Verfärbung an verschiedenen Teilen des Fruchtkörpers, etc.


    Der Raufuß wird einer der beiden sein, die Pablo genannt hat, die lassen sich makroskopisch wohl nicht auseinanderhalten (allerdings habe ich neulich auch irgendwo gelesen, dass die z.T. auch als die gleiche Art angesehen werden). L. corsicum wächst bei Zistrosen, L. lepidum bei Eichen. Allerdings gibt's ja auch oft Gegenden, wo sowohl Eichen als auch Zistrosen vorkommen, dann wird's natürlich schwierig...

  • Hallo, Stuggi,


    nochmal zur Mycena.
    Ich denke sehr wohl, dass Du Mycena seynii (= seynesii) zeigst!
    Ich hatte sie 2014 in diesem Beitrag kurz vorgestellt (Bilder 9+10).



    Ähm... Mycena seynesii (= Myecna strobilicola?) ist weder rosa, noch hat der rosa Lamellenschneiden.


    Ich widerspreche Dir nur ungern, Pablo, aber M. seynii kann schon rosalich gefärbt sein und rosa Lamellen incl. gefärbter Schneiden sind typische Merkmale dieser eher mediterranen Art. Und mit M. strobicola hat sie meines Wissen nichts gemeinsam.


    Vergleicht mal mit Aronsens Mycenaseite oder mit den wunderbaren Fotos in einem italienischem Forum.


    Liebe Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    für mich bleibt es auch bei Mycena seynii. Nobis Link kann ich u. a. noch ein Bild von Peter Karasch ergänzen, der sich meines Wissens ja im Süden auch gut auskennt.


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Nobi & Jan-Arne!


    Ah, danke euch beiden. :thumbup:
    Das war doch tatsächlich ein Verständnisfehler bei mir, weil ich dachte, daß seynii und strobilicola Synonyme wären. Was natürlich Quatsch ist.
    Fehler erkannt, nun ergibt die Helmlingswelt wieder Sinn. :)



    LG, Pablo.

  • Servus stuggi,


    ich denke bei dem Leccinum auch an Leccinum lepidum, ist aber ein alter Schlappen. Leccinum corsicum würde bei Zistrosen wachsen und ist gewöhnlich gedrungen und meist ziemlich dunkelhütig. Ich vermute, bei deinem waren Steineichen in der Nähe, was auf Leccinum lepidum passen würde.


    Bei deinem vermeintlichen Schönfußröhrling sehe ich auch einen Hexenröhrling i.w.S., für Suillellus luridus passt mit aber das Stielnetz gar nicht. Das müsste beim Netzstieligen längsmaschig sein, hier sehe ich abere ein isodiametrisches Netz. Ohne Schnitt durchs Fleisch, Färbeverhalten, Prüfung, was Druck auf den Hut bewirkt (etc.) geht da m.E. bestimmungstechnisch nichts.


    LG
    Christoph