Täubling mit cremefarbenen(?) Spp.

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 2.509 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mollisia.

  • Täublinge habe ich bisher als hübsche Farbtupfer im Wald betrachtet und meist an Ort und Stelle gelassen, außer Frauen- und Wieseltäublinge.


    Ich habe mich lange davor gedrückt, Kostproben von potentiell brennend scharfen Pilzen zu nehmen, aber etwa seit letztem Jahr traue ich mich dann doch, sie ab und zu etwas anzuknabbern.


    Bei denen hier schien mir das Farbspektrum so auffällig, das ich Hoffung hegte, vielleicht die Art herauszubekommen.


    Beim Blick in die Bücher hat sich diese Hoffung dann aber doch eher wieder zerschlagen, zumal mir Chemikalien sowie Mikroskop fehlen.


    Nun hat er zumindest noch ausgesport, weshalb ich ihn euch doch noch vorstellen will.


    Als Begleitbäume kämen in erster Linie Kiefer, Birke, evtl. Eiche in Frage.


    Den Geschmack habe ich als mild empfunden, auf jeden Fall keine deutliche Schärfe oder Bitterkeit. Der Geruch war eher unauffällig. Der größere Hut hat so um die 5 cm ø. Räusper: Es fehlt leider ein Bild von der Unterseite, aber das ist jetzt auch bis zum Wiederfund nicht mehr nachzuholen :shy: Die nicht sporenreifen Lamellen waren sehr hell, fast weiß.


    Vielleicht gibt es trotz der wieder einmal unzulänglichen Anfrage Ideen dazu?


    Danke & LG,
    Craterelle

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    von den Bildern her kommt Russula exalbicans doch ganz gut hin. Leider weiß ich nicht, ob das Sporenpulver nicht schon ein Ticken zu dunkel von dem ist. Aussporen lassen, habe ich die Art leider nie...


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo,
    dem Aussehen nach kommt Russula exalbicans/pulchella in Frage. Ockerfarbenes (das hier ist mMn schon ocker und nicht mehr creme) Sporenpulver (nach der Literatur IIIa) würde auch passen. Dieser Täubling ist nur schwach scharf, wenn man nicht in die Lamellen beißt, merkt man die Schärfe oft nicht.
    Edit: ich sehe gerade, Stefan hat unabhängig von mir die gleiche Idee - na wenn es der dann nicht ist!
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    Na ja; Birke mit der Hutfarbe, da bleibt doch eigentlich nicht mehr viel weiter übrig oder?

  • Hallo,
    Der Stiel von R. exalbicans sollte grauen. Der von dem gezeigten Pilz gilbt aber.
    --> also muss ich erst mal widersprechen.


    a) kann der Siel von R. exalbicans gilben? (ich denke nein)
    b) @Cratarelle: hat der Stiel noch gegraut?


    Beste Grüße
    Dieter

    • Offizieller Beitrag


    Hallo,
    Der Stiel von R. exalbicans sollte grauen. Der von dem gezeigten Pilz gilbt aber.
    --> also muss ich erst mal widersprechen.


    Definitiv ein guter Einwand. :thumbup: Trotzdem solltest du lieber sagen. Der Stiel von R. exalbicans kann grauen. Das ist kein Muss...

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Ja, definitiv ein sehr guter Einwand, den ich auf die Schnelle nicht widerlegen kann. Außerdem ist ja noch nicht erwiesen, dass die Pilze tatsächlich schärflich waren.
    Was gibt's denn noch, das so ähnlich aussieht wie R. exalbicans, aber mild und gilbend ist?

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  • Hallo,
    also ich sehe Olivockertöne auf dem Hut, gilbflecken, rosa Farbe unter HH und die anderen Merkmale und werfe deshalb Russula paludosa in den Ring.
    Beste Grüße
    Dieter

  • Ich habe gerade im Kompost nach den Resten gesucht, erfolglos :(


    Meiner Erinnerung nach ist der Stiel gelb eingetrocknet, nicht grau. Aber mein letztes Hemd würde ich darauf nicht verwetten.
    [hr]
    Hm, der Apfeltäubling scheint mir zunächst nicht so plausibel, weil die gelben Flecken auch bei dem sehr jungen Exemplar schon so deutlich ausgeprägt sind und der weiter aufgeschirmte, aber noch nicht sporenreife bereits blass rosa und nicht mehr freudig rot gefärbt ist. Sollte beides nicht erst bei alten Fruchtkörpern auftreten?

  • Hallo Karl,
    die Huthaut von Versicolor müsste mindestens 1/2 abziehbar sein. Bei Cratarelles Pilz ist sie aber nur 1/3 abziehbar.
    Ebenso sollte das Fleisch unter der Huthaut bei versicolor ungefärbt sein.
    Dann haben wir bei Cratarelles Pilz noch die fein zentrifugal gerunzelte Hutoberfläche.
    Versicolor hat das nicht. Paludosa aber schon.
    Deshalb tendiere ich zu Russula paludosa.
    Beste Grüße
    Dieter


  • Ich hätte die Huthaut tatsächlich als zur Hälfte abziehbar beschrieben. Durch den Blick von oben auf einen zwar nicht mehr halbkugeligen, aber doch stark gewölbten Körper erscheint es im Bild weniger.


    Und zentrifugale Strukturen habe ich live am Objekt auch nicht wahrgenommen :/


    Ich lege diesen Fund als Russula spec. ab. Falls ich ihn nochmal finde: habt ihr Tipps, auf welche Merkmale ich besonders achten soll, um zwischen den drei genannten Arten annähernd sicher unterscheiden zu können?

  • "Der nächste bitte":


    Leider kein Wiederfund, sondern diesmal meine ich, dass es Apfeltäublinge sein könnten.


    Auffälligste Unterschiede zu den letzten sehe ich im geringen Ausblassen sowie in den Rottönen: bei den letzten ein kaltes bläuliches Rot (außerhalb der gelblichen Flecken, insbesondere am Rand), diesmal warm und stark ins Rotbraune gehend.


    Huthaut wieder zur Hälfte abziehbar, Fleisch unter der Huthaut rötlich, Stiel eher gilbend als grauend. Nicht rot überlaufen, aber das ist wohl auch kein Muss?


    Die Sporenpulverfarbe ist ähnlich wie beim vorherigen Fund, vielleicht minimal heller, er war auch recht geizig damit. Ich würde beides als hell ockerfarben einordnen und habe den Betreff entsprechend abgeändert.


    Danke für eure Meinungen,
    Craterelle


    Nachtrag: Die Farben sind auf den Bildern nicht gut wiedergegeben. Die Huthaut hat mehr Rotanteile, als es scheint. Bräunliches Rot, nicht Braun. Blöd, dass ich meine Kamera immer noch nicht im Griff habe.

  • Hallo,


    wäre mir zu schlankstielig für paludosa - vielleicht velenovskyi ...


    Aber die Angaben sind zu dürftig um diese Art bestimmen zu können, tut mir leid.


    beste Grüße,
    Andreas

  • Hallo Andreas, ich danke dir für den Vorschlag. Das stimmt tatsächlich viel besser mit der Beschreibung im Pareys überein. Ich vergaß zu erwähnen, dass auch dieser mild war, auch das würde zum ziegelroten passen.


    Deine Kritik an der Bestimmungsfrage nehme ich ebenfalls an, allerdings wären hier mehr Informationen hilfreich, um evtl. in zukünftigen Anfragen Fehler vermeiden zu können.


    LG, Craterelle

  • Hallo,


    das sollte keine Kritik sein, sondern einfach ein Fakt. Es gibt Gruppen bei den Täublingen, da kommt man makroskopisch ziemlich weit, es gibt auch Arten die relativ gut erkennbar sind - aber es gibt eben auch eine ganze Menge "Ecken", da geht ohne Kenntnis aller Merkmale eben nichts. Dazu gehören dann auch Mikromerkmale (Huthaut, Sporen) und chemische Reaktionen (auf Guajak und FeSO4 in erster Linie, selten auf Sulfovanilin, Phenol, KOH oder Ammoniak).


    Makroskopisch ist die Farbe des Sporenpulvers wichtig, und zwar auf weißem Untergrund ein zusammengekratztes Häufchen. Die meiner Meinung nach beste Methode ist, einen Objektträger unter den Hut zu schieben, dann lässt sich das Sporenpulver mit einer rasierklinge prima zusammenkratzen. Auf das Häufchen ein Deckgläschen draufgelegt und mt dem Finger leicht drauftippen. So hat man eine dichte, flache Lage Sporenpulver und man kann erstens damit direkt über die Farbtafeln halten zum Verlgeich, und zweitens das Deckgläschen mit Tesafilm auf dem Objektträger festkleben und schon hat man ein Sporenpulverdauerpräparat, das man auch zu Vergleichszwecken immer wieder hervorkramen kann. So kann man sich eine Vergleichssammlung anlegen, was sehr praktisch ist wenn man keinen guten Farbcode zur Verfügung hat.
    Außerdem ist unabdingbar zu wissen, ob mild oder scharf (schwach oder deutlich scharf)
    Verfärbungen sind immer interessant, auch ob diese relativ spontan kommen oder erst am nächsten Tag.
    Gerüche wenn auffallend mit angeben
    Die Ökologie ist sehr wichtig: Alle möglichen Begleitbäume (Achtung: Ein Baum schickt seine Wurzeln mindestens so weit wie er hoch ist!), und der Untergrund wenigstens grob ob basisch oder sauer (Begleitpflanzen wie Heidelbeere, Erdbeere o.ä.)
    Dann weiters Größe, Zerbrechlichkeit, Hutrandriefung, etc. etc. - dies variiert von Gruppe zu Gruppe etwas.


    beste Grüße,
    Andreas