Weißer Porling

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 6.870 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,
    Heute war ich ausgedehnt im sauren Fichtenwald unterwegs :



    Obwohl ich in dieser Jahreszeit nicht hinter Porlingen her bin , beschwätzten mich diese Porlinge doch , mal nach ihnen zu schauen...



    An vielen Stümpfen wuchsen die , oft dachziegelartig übereinander , bis 20 cm breit , oben weiß , unten weiß , Anwachsstelle nur bis 1,5cm dick , zum Rand zu nur 1 cm.
    Oberfläche uneben , gefurcht.



    Die Poren ganz fein , konnte ich nicht mal mit Lesebrille sehen , allerdings konnte mein Foto die Poren klarmachen :



    Der braune Fleck oben ist mein Fingerabdruck (Bitte nicht ans BKA-Archiv weitergeben) , die Bräunung trat allerdings erst nach einiger Zeit auf dem Weg nach Hause ein.
    Fleisch weich , brüchig , leicht faserig.
    Geruch deutlich , kann ich aber nicht definieren.
    Keine Reaktion mit KOH.
    Eigentlich müsste ich sowas kennen , ist ja mein Stammwald , aber entweder schlägt die Demenz zu oder ich habe um diese Jahreszeit Porlinge immer ignoriert.
    Kann da jemand weiterhelfen ?


    Grüße Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95 +5 APR2024 Platz und einschätzung = 100

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    vergleich mal mit dem Getropften Saftporling Oligoporus guttulatus. ;)


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Norbert!


    Ich denke, das ist der Getropfte Saftporling (Oligoporus guttulatus) in seinem trockenen Aussehen.
    http://www.123pilze.de/DreamHC/Download/getrsaftpo.jpg
    Manchmal hat man da noch so rotbraune konzentrische Zonen (sehe ich bei deinen nur am Rand) und auch so Vertiefungen, wo früher im frischen aufgequollenen Zustand die rosafarbenen Tropfen waren.


    Bei der angegebenen Größe fällt meines Erachtens auf jeden Fall der potentielle Verwechslungskandidat Postia stiptica (oder wie der gerade heißt) weg.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Und ich bin da skeptisch. So ganz ohne Tropfkrater, wenigestens an den Huträndern und ohne richtiges Röten (ist ja nur mehr bräunlich) könnte das schon auch ein Bitterer Saftporling (Oligoporus stipticus) sein.
    Nicht vom Namen verwirren lassen: Bitter sind die beide. Oligoporus guttulatus nicht immer, aber auch da hatte ich schon Exemplare im Mund, die schlagen jeden Gallenröhrling um Längen.


    PS.: Schneid mal einen längs durch. Bei Oligoporus guttulatus hast du die "Tropfenspuren" meistens noch tief im Fleisch als unregelmäßig gestaltete Trichter drin. Zudem würden bei dem nach ein paar Stunden die geschnittenen Flächen wenigstens schwach röten.



    LG; Pablo.

  • Hallo Stefan und Ingo,
    Danke für den Hinweis , wär ich nie darauf gekommen.
    Laut Netz sollen die ja selten sein , danach hat sich die gesamte deutsche Population hier in diesem Wald getroffen.
    Mich hat irritiert , daß die so dünn waren und auch dünne , scharfe Hutkanten hatten .


    Ingo , Hier auch die rotbraunen Zonen und Vertiefungen , welche du wohl meinst.
    Dies Exemplar sah aber als einziges so aus , dutzende nur so wie auf den ersten Bildern.


    Danke euch , jetzt kann ich ohne Grübeln Feierabend machen.
    Grüße Norbert


    Edit :
    @Pablo, ja , die Krater sind da , röten ist allerdings nix an der Schnittstelle.


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    Einmal editiert, zuletzt von Norbert.S ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Na aber der ist ja schon satt rotbraun, hat auch deutliche Tropfkrater, da spricht nichts mehr gegen den Getropften. :thumbup:
    Wenn der zur selben Kollektion gehört, sind die anderen wahrscheinlich auch diese Art, nur eben noch mal zwei Stufen älter.


    Oligoporus guttulatus ist mittlerweile eine häufige Art, jedenfalls in Süddeutschland. Bei mir in der Gegend ist er häufiger als Oligoporus stipticus, den ich dafür inzwischen mehr an Laubholz beobachte. Möglicherweise wird er vom Getropften verdrängt und rettet sich nun, indem er auch vermehrt Laubholz besiedelt?



    LG; Pablo.

  • Hallo Norbert!

    Zitat


    Laut Netz sollen die ja selten sein , .....


    Zuerst (bis Ende 90-iger?) waren sie das auch, da gab es nur geringe Vorkommen im bergigen Gelände.
    Harz, Vogtland, wenige Stellen Thüringer Wald oder so ähnlich.
    Das hat sich alles etwas relativiert, inzwischen ist nichts mehr mit selten.


    Hallo Pablo!

    Zitat


    Und ich bin da skeptisch. So ganz ohne Tropfkrater, wenigestens an den Huträndern und ohne richtiges Röten (ist ja nur mehr bräunlich) könnte das schon auch ein Bitterer Saftporling (Oligoporus stipticus) sein.


    Das Problem ist, dass der trocken nicht mehr viel mit dem Aussehen in frisch zu tun hat.
    Der sieht dann echt wie stipticus aus (auch so dünn!). Außer, man hat Glück, und sieht noch was vom konzentrischen Braun.
    Ich wüsste auch nicht, dass der dann noch irgendwie in der Lage wäre, die Farbe zu verändern, wenn er trocken ist


    Bei einem stipticus mit bis 20 cm Hutdurchmesser hätte ich übrigens Probleme.


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Ausgetrocknet = will nicht mehr verfärben.
    Das klingt mal gleich plausibel. :thumbup:


    Auf unterschiedliche Größenverhältnisse habe ich noch gar nicht geachtet, das könnte sich mal lohnen.
    In der Tat fällt mir aber ein, daß ich den Bitteren eigentlich nur fast völlig weiß kenne, hätte man hier auch bei den ausgewachsenen Exemplaren im ersten Beitrag drauf kommen können, daß da was nicht passt. Wobei ich da vielleicht auch noch keine ganz alten hatte. Die jüngeren sahen eigentlich mehr aus wie die weißen Formen von Oligoporus tephroleucus / lacteus.



    LG; Pablo.

  • Hallo,
    Auf jeden Fall habe ich wieder etwas gelernt.
    Muß eigentlich Ingo , Pablo, Stefan , Anna , .....kein Platz alle zu nennen ... ganz schrecklich danken , daß ich die letzten Jahre vom total Ahnungslosen zum fortgeschrittenen Ahnungslosen hingestolpert bin.
    Hoffentlich heisst das in Steigerung nicht : Ahnung von allem , Wissen von nix......
    Dank und Grüße
    Norbert

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    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95 +5 APR2024 Platz und einschätzung = 100

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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    Einmal editiert, zuletzt von Norbert.S ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Norbert!


    Vielleicht kann man es auch anders rum ausdrücken: Wir wissen enorm viel, haben aber dennoch keine Ahnung.
    Ist halt schwierig auszudrücken warum und wie, aber als Menschen sind wir ja auch nur ein Bestandteil von dem ganzen leben und allem und so, was um uns rum passiert. Und wir versuchen etwas zu verstehen und zu begreifen, aber das alles ist halt immer noch unsere menschliche Sichtweise von dem Ganzen, dessen wir Teil sind. Also nicht die Wahrheit oder so, sondern eben nur unser Verständnis dieser Wahrheit (oder so). :)



    LG, Pablo.