Ärger mit Waldbesitzer

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.165 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von klüppli.

  • Hallo, ich hatte letzte Woche mal wieder eine Diskussion mit einem angeblichen Waldbesitzer. Es handelt sich um einen Privatwald,Landschaftsschutzgebiet und ziemlich Großflächig.


    Er war der Meinung das der Wald nicht betreten werde dürfen aufgrund dieses Hinweisschildes.



    Der Absatz 6 beruft sich ja auf die Aussage Betreten verboten wegen ständiger Beunruhigung des Wildes durch Besucher. Müssten dafür nicht bestimmte Teile des Waldes umzäunt werden oder darf der Waldbesitzer sich nach Gutsherrenart einen Paragraphen heraussuchen? Falls jemand eine Antwort parat hat wären auch ein paar rechtliche Tips zum argumentieren nett.



    Liebe Grüsse

  • Moin gigaasi,


    ich habe mich mit dem Thema in diesem Winter viel beschäftigt.
    Die genauen Regelungen findest du im landeseigenen Waldgesetz.
    Bei uns in Schleswig-Holstein braucht ein Waldbesitzer eine amtliche Erlaubnis um ein Betretungsverbot zu erteilen.
    Frag doch einfach bei der zuständigen Forstbehörde nach, die kann dir immer Auskunft geben.
    Aber auch das Ermitteln des Waldbesitzers ist sinvoll, ich hab mir so bei 2 Waldbesitzern eine persönliche "Pilzsammelerlaubins" geholt. Wer nett fragt .....
    Dein Schild riecht mir aber eher nach einer anderen Fraktion. Scheint wohl ein Jagdverpächter zu sein der kein Bock auf Leute im Wald hat, wegen "Wildschonung" ....
    Bei uns stellen die Jäger auch gerne noch Betretungsverbotsschilder auf, meist mit dem veralteten Paragraphen 30 :D
    Da geh ich trotzdem rein :evil:
    Schau mal hier, das sollte es auch für dein Bundesland geben:
    http://www.gesetze-rechtsprech…=S&toc.poskey=#focuspoint


    Ich hoffe es hat dir geholfen.

  • In welchem Bundesland liegt der Wald ?


    Ungeachtet dessen ist das Schild ohne jegliche Bedeutung. Solche Verbotsschilder müssen, um rechtlich verbindlich zu sein, von der Unteren Landschaftsbehörde oder dem Forstamt sein und ein Dienstsiegel aufgedruckt haben.


    Du kannst ggfs. sogar Anzeige erstatten und auf Entfernung des Schildes bestehen.

  • Moin gigaasi,


    Ich habe im Letztem Jahr folgendes gelernt :


    Jeder Hat das Recht den Wald zu Betreten auch wenn der Wald in Privatbesitz ist.
    Allerdings ist es nicht erlaubt sich durch sehr jungen Baumbestand (Dickungen Buchenrauscher etc) "durchzuarbeiten" , was ich allerdings auch nicht Freiwillig machen würde. Das ist auch im Sinne des Wildes , jetzt bald beginnt ja gerade z.b die Setztzeit der Rehe , die will man natürch möglicht wenig beunruigen.


    Aber einem Schild das ein Waldbesitzer dort einfach so aufstellt, würde ich also auch keine Beachtung schenken.

  • Ich lasse mich generell auf keine Diskussion ein. Kommt einer blöde einfach weitergehen und sagen die Nummer die er wählen muss wenn Redebardf besteht ist die 110 ....

    -Achte auf das Kleine in der Welt, das macht das Leben reicher und zufriedener-

  • Oh ja, wir hatten da am Wochenende auch so eine Begegnung- ein echt unheimlicher Zeitgenosse. Der hatte nicht mal Schilder aufgestellt, dann wäre es ja auch mehr aufgefallen.
    Außer zu streng geregelten Ausnahmen, die in Schleswig - Holstein (wenn das Verbot nur bis 3 Wochen gilt ,nicht angemeldet, nur angezeigt werden müssen) echt beschränkt sind, hat ja jeder ein Betretungsrecht.


    Wir haben uns dann ohnehin verzogen (er meinte nur, weil der Wald ihm gehören würde, wäre das Betreten durch andere verboten)- warum wir da reingingen: im Wald wuchsen Maiglöckchen- so was hatte ich schon gelesen,daß es das gibt, aber noch nie gesehen- einfach Neugier, was man da vielleicht noch entdeckt.


    Aber der war uns echt unheimlich: Wir haben nachher im Auto echt spekuliert, was der wohl verbergen wollte und bekamen die unheimlichsten Gedanken. Zu seinem Haus hatten wir ohnehin Abstand gehalten, weil wir Privatsphäre respektieren. Aber, wie der fast abdrehte!!!!! Aber für eine Anzeige bei der Polizei ist natürlich ein so waager Verdachtsmoment unzureichend. Aber, daß ich mal auf komische Gedanken komme, das passiert bei mir eigentlich FAST nie. Der wäre eine Vorlage für eine Gruselgeschichte gewesen.
    Ich riet ihm dann im Weggehen, den Wald doch einzuzäunen (darf er gar nicht, aber egal), -- ja das würde er tun. Und hab es dann noch auf die Spitze getrieben und ihm geraten Selbstschussanlagen an der Grenze zu installieren- es kam nur ein "Ja"
    Dieser Typ verfolgte uns, bis wir den Wald verlassen hatten, tat aber so als ob das zufällig wäre- einfach gruselig- Zum Glück waren wir zu Zweit.
    .
    .
    Aber daneben auch andere Absonderlichkeiten in dem Gebiet: ZT.B. gab es da Betretungsverbote nach § 30 LandeswaldgesetzSchleswig- Holstein mit entsprechenden Schildern: NUR GIBT es schon seit über 10 Jahren den § gar nicht mehr.


    Wir haben nach den Erfahrungen überlegt, in Zukunft das Gesetz als Fibel mit uns zu führen, gibt es aber nicht.


    Ja uns ist da schon manchmal absonderliches passiert, wobei meist die Intention klar ist. Jäger halt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Safran et al.,


    solange ich nicht in einem (natur)geschützen Reservat mich bewege und keine eindeutige Umfriedung (Zaun) da ist, lassen mich solche Typen kalt; erst recht, wenn keine Schilder aufgestellt wurden.
    Was sollen solche Typen denn schon machen? Im Sächsischen Waldgesetz hatjeder das Recht, den Wald zu betreten und einen "Handstrauß" für den Eigenbedarf an Pilzen, Kräutern, Blumen usw. mitzunehmen. Ausnahme sind geschützte Reservate. Ich würde das Waldgesetz des jeweiligen Landes studieren (die muss es im Internet geben) und dann solchen Leuten die entsprechenden Paragraphen unter die Nase reiben. :cool: Falls der Typ mich dann bedroht, rufe ich die Polizei.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Das kommt mir alles nur allzu bekannt vor denn ich hatte auch schon mal so eine unangenehme Begegnung mit so einer Hohlbirne. Das alles in einem Wald in NRW welches kein NSG ist.
    Ich fotografierte im Frühling ein paar Pflanzen abseits des Weges und er kam von einem Haus in der Nähe aus in den Wald mit seinem Kind im Kinderwagen angeschoben. Als er mich sah, schob er (schon auf 180) seinen Kinderwagen quer durch den Wald auf mich zu und wollte mich zur Rede stellen. Erst wollte er meinen Ausweis sehen. Auf meinen Hinweis hin, das ich das ihm den nicht zeigen müßte, gab er sich als angeblicher Waldbesitzer zu erkennen und argumentierte damit, das ich erst mal um Erlaubnis fragen müßte wenn ich in seinen Wald wolle. Und damit, das er ja auch nicht einfach auf unser Grundstück in den Garten käme. Er kannte wohl den Unterschied zwischen einem privaten Grundstück und einem öffentlichen Wald nicht. Oder er wollte ihn nicht kennen.
    Anscheinend hat er ernsthaft erwartet, das man erst mal an sämtlichen Häusern in der Nähe klingelt und fragt wer der Waldbesitzer ist um dann um Erlaubnis zu bitten in den Wald zu gehen.
    Er hatte wohl nur Angst, das jemand ihm seine Rehe scheu macht und meinte noch ich solle nächstes Mal aufpassen, das mir keine Kugeln um die Ohren fliegen wenn dort Jäger unterwegs sind. Dabei ist der Wald dort relativ klein und Jäger habe ich dort auch noch nie gesehen.
    Vorher war das einer meiner Lieblingswälder aber nun gehe ich dort jedes Mal mit einem schlechten Gefühl rein um diesem Typen bloß nicht wieder zu begegnen. Der war vollkommen psychotisch und unbelehrbar. Ich hatte hinterher grosse Lust ihn wegen Nötigung anzuzeigen.


    Grüsse
    Plejades


  • Ich hatte hinterher grosse Lust ihn wegen Nötigung anzuzeigen.


    Ja, Ich sehe diesen Straftatbestand in unserem Fall. s.o. auch gegeben.


    Aber irgendwie habe ich Angst vor so kranken Leuten, wobei unser Fall war echt krankhafter, Dein Fall könnte echt einer von denen sein, die einfach nur keine Ahnung haben und ihren vermeintlichen Besitz(Rechtslage egal) halt verteiligen, sein.Die Grenzen sind da fließend.


    Wobei so Kleinigkeiten, die noch durch das Gesetz abgedeckt sind- da habe ich auch schon die Krise bekommen. Z.B. haben die Vorbesitzer meines! Grundstückes der nahegelegenen Fahrschule verboten, auf dem Grnudstück die Fahrzeuge zu wenden. Echt, wenn jemand auf meinemn Parkpklatz sein Auto wendet, ist mir das sowas von egal (vorrausgesetzt derjenige flüchtet nicht einfach, wenn er zufällig mein Fahrzeug beschädigt- aber das sehe ich als gegeben).

  • Hallo gigaasi,


    hier mal ein Link zum entsprechenden Gesetz für Niedersachsen. § 23 sagt, was man darf und was nicht.


    Für den Fall, dass der Waldbesitzer Dir das ordnungsgemäße Betreten verbieten will, wohlmöglich noch unter Androhung von Konsequenzen, kann der Tatbestand der Nötigung erfüllt sein. Eventuell kommt noch Bedrohung hinzu.


    Mach den Waldbesitzer bei einem etwaigen erneuten Treffen darauf aufmerksam. Erwähne auch, dass er im Falle einer Verurteilung damit rechnen muss, den Jagdschein (so er einen besitzt) entzogen zu bekommen.


    Gibt er nicht klein bei, einfach die Polizei anrufen und Anzeige erstatten. Es ist hilfreich, bei seiner Annäherung die Kamera in den Videomodus zu schalten und das Theater aufzuzeichnen. Dabei musst Du ihn nicht direkt filmen, die Tonaufnahme ist wichtig. Kannst die Kamera also am Arm baumeln lassen, damit er das nicht bemerkt.

  • Ohja, da stehen einem ja die Haare zu Berge was man da so alles über Recht und Gesetz in Deutschland zu hören bekommt, es ist ja nicht nur fürs Pilzesuchen so sondern erstreckt sich über alle Lebensbereiche der Deutschen Bürger.
    Jeder Privatmann der irgendeinen kleinen Privatbesitz hat glaubt sich ermächtigt andere Leute zurechtweisen zu dürfen und seine eigenen Gesetze nach seinem Gutdünken zu erlassen.
    Wie schon erwähnt kenne ich das von andern Bereichen in Deutschland auch.
    Frage: Ist die Bundesregierung nicht fähig Recht und Gesetz der heutigen Zeit anzupassen ?
    Ist man im Deutschland wirklich noch im tiefen Mittelalter stecken geblieben ?
    Naja das ist "klüppli" der sich auch seine Gedanken macht !
    Gruß klüppli