Irpex lacteus und/oder Steccherinum oreophilum ? --> makr. nicht unterscheidbar

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.227 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo Pilzfreunde,


    in der letzten Zeit habe ich mehrfach solche "Zähnchenporlinge" gesehen, Oberseiten/ Unterseiten relativ gleich, aber abweichend in der Größe, möglicherweise auch in der Verfärbung.
    Dabei ist mir aufgefallen, dass ich schon mal so ein Exemplar im November 2013 fotografiert hatte (alles Hochrhein, Buchen-Mischwald auf Kalk, 270-500 m)


    Ich komme da auf die Verwechslungsarten Irpex lacteus, Milchweißer Eggenpilz (der hätte keine Schnallen)
    und Steccherinum oreophilum, Berg-Resupinatstacheling (der hätte Schnallen).


    Kann man makroskopisch irgendetwas da hineindeuteln?
    Von den aktuellen Funden habe ich auch Proben, aber ich bin nicht mehr ganz sicher, ob ich die noch exakt zuordnen kann (bis auf den letzten). :shy:


    Alle Pilze bildeten Hütchen aus, ca. 2 cm abstehend, Oberfläche striegelig weiß behaart mit nach vorn gerichteten Haaren, eine leichte Zonierung (in der Behaarung) war zu erkennen.


    Pilz 2013 war an liegendem dicken verholzten Efeubruchstück (nur zum Vergleich), der Pilz war sehr frisch, die Hutoberseite sieht da eher samtig als striegelig haarig aus.



    Pilz 01 an Buchenast (ca. 4 cm dick),
    mehrfach angeschaut, im trockenen Zustand war der Pilz sehr zäh, nicht ablösbar (fühlte sich "trametig" an), nach Regen wurde die Konsistenz dann doch relativ weich, "lappig", fast häutig ablösbar.



    Pilz 02 und Pilz 03 gehören für mich eigentlich zusammen, die lagen auf einem Asthaufen direkt benachbart, und sahen "irgendwie" gleich aus.
    Pilz 02 an ganz dünnem Buchenästchen


    Pilz 03 an dickem Buchenast


    Pilz 04 war abweichend an ganz dickem liegenden Buchenast (fast schon Stamm), ca. 20 cm Durchmesser, großflächig (in Teilstücken von 30 bis 50 cm Länge teilweise), teilweise resupinat, an manchen Stellen Hütchen bildend (wiederum ca. 2 cm abstehend, mit nach vorn gerichteten Haaren)
    Bei dem Pilz konnte man je nach Lage unterschiedlich geformte Poren oder Zähnchen sehen, die Anfang Oktober leicht cremefarben bis gelblich waren.
    Zu dem Zeitpunkt war der Pilz feucht, sehr dünn und flexibel und sehr leicht ohne Rückstände von dem Holz ablösbar.
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    b

    c (da fehlt irgendwie die Unterseite, aber "irgendwie" porig, sich auflösend, konzentrisch angeordnet), ich hatte hier ganz bewusst die EINZIGE deutlich erkennbar Hutoberseite fotografiert, am ganzen Stamm waren zu dem Zeitpunkt kaum Hutkanten ausgebildet



    Immer noch Pilz 4

    Ca. 1 Monat später war ich nochmal da, alles trocken, kaum ablösbar (nur mit Messer), viel härter und unflexibel und deutlich gebräunt, es hatten sich deutliche Hutkanten überall gebildet.


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    • Offizieller Beitrag


    Hallo abeja,


    ich sag mal nein. Ich stand unlängst vor dem gleichen Problem. Frank (Tomentella) hat bei meinem Fund auch Schnallen gesucht und leider welche gefunden.


    Also ich würde dir raten, such dir jemanden, der ein Mikro (und Lust bei Rindenpilzen Schnallen zu suchen) hat und schick ihr/ihm das.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Ui, Schnallen suchen bei Irpex / Steccherinum...
    Das ist in der Tat eine unddankbare Aufgabe. Vor allem, weil man meistens keine findet, aber doch lange suchen muss, weil die auch bei Steccherinum oreophileum schwer zu finden sein sollen. und dann ist es am Ende doch wieder nur Irpex lacteus. Oder was ganz anderes, was es dann noch komplizierter macht.


    Pilz 3 und 4 ist die selbe Kollektion, nur zu unterschiedlichen Zeitpunkten, richtig?
    Der sieht irgendwie komisch aus. Da könnte ich mir sogar vorstellen, daß noch was anderes rauskommt. Ich weiß aber nicht, was. Möglicherweise Antrodia...
    Aber bei diesen weißen +/- "Porlingen" tue ich mich ohnehin schwer, die sind so dermaßen variabel, daß ich immer wieder Überraschungen erlebe.



    LG; Pablo.

  • Hallo abeja!


    Bei den zierlichen an dünnen Ästen (also wie Pilz 2), welche feucht beinahe häutig waren und sich leicht ablösen ließen, würde ich von Steccherinum oreophilum ausgehen. Zumindest kenne ich die so. Hutoberseite muss ich allerdings das nächste Mal auch noch mal betrachten.


    Den Irpex sah ich auf Bildern bisher immer in größeren Flächen wachsend und auf dickem Substrat. Außerdem scheint er fleischiger zu sein.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


    Link: Gnolmengalerie

    Link: Auflösung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo ihr drei,
    danke für eure Einschätzungen, ich habe es mir schon gedacht, dass das nichts "Eindeutiges" ergibt - so von "außen".
    Ich habe mir auf jeden Fall heute noch meine Stückchen angeschaut (und kann sie doch noch zuordnen ...) - und bewahre sie auch mal auf.


    Pilz 1 war relativ stabil
    Pilz 2 und Pilz 3 (2+3 vom gleichen Fundort) sind die dünnsten Exemplare
    Pilz 4 (von Oktober und November) sind die dicksten Exemplare (und die waren großflächig am dicksten Substrat)


    @ Pablo, die Funde vom dicken Stamm, die großflächigen, hatte ich nicht unterschiedlich nummeriert, sondern 4a-c sind von Oktober und 4d-i von November.


    (Die allerobersten Pilze im Thread , von 2013, haben keine Nummer, da sie "außer Konkurrenz" sind, ein Altfund - das ist vielleicht etwas irritierend)


    Ich habe alle noch mal zusammen fotografiert, auf einem DIN A4 Karton (nicht die volle Breite abgebildet, die Breite entspricht ungefähr 28 cm), das Foto ist durch Anklicken auf 1024 Pixel vergrößerbar.


    Zusammenstellung

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Mir ist Irpex lacteus auch schon an dünnen Zweiglein begegnet. Jedenfalls fand ich da auch bei langem Suchen keine Schnallen...
    *Präparat in 20% KOH ertränk, mit Kongo anfärb, Quetschgemetzel veranstalt und ewig subbasidiale Hyphen absuch*



    LG, Pablo.

  • Hallo,
    diese Zähnchenpilze (welche auch immer) entwickeln sich bei mir zum Massenpilz (oder zum fast einzigen Pilz, heute jedenfalls)
    Schon wieder ein Fund, wieder an liegender Buche, diesmal an einem doch schon dickeren Stamm.


    Pilz
    5a
    (Pilz von oben - erinnert irgendwie an ... )


    b (und ein Gnolm ist da auch ...)


    c


    d


    e


    f