Schwefelporling: Lieblingsrezepte

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 14.931 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • So, endlich zurück in der (Pilz-)Küche. Wegen der ausgefallenen Morchelsaison gab's kulinarisch seit den Winterpilzen nicht viel.


    Nachdem es hier schon seit einiger Zeit Berichte von Schwefelporlingsfunden gab und ich auch schon vor zwei Wochen im Park die ersten gesichtet hatte, war ich in Sorge, vielleicht bereits zu spät dran zu sein. Aber ich habe dann neben zu alten am einer schon vom letzten Jahr bekannten Weide auch noch ein paar jüngere entdeckt.




    Meine bevorzugte Zubereitungsart für die butterweichen, wässrig-saftigen Zuwachskanten, die ich sonst wegschneide:


    Veganer Rührei-Ersatz


    Ungefähr die Hälfte habe ich mit dem Stabmixer fein zerkleinert, den Rest mit dem Wiegemesser etwas stückiger. Salz, Pfeffer, Oregano dazu und evtl. etwas Mineralwasser. In einer Pfanne Zwiebelwürfelchen in Öl anbraten, die Porlingsmasse dazugeben und bei schwacher Hitze und geschlossenen Deckel 15 min durchschmoren, dabei gelegentlich umrühren.



    Erstaunlich lecker fand ich es, auch für Nicht-Veganer.

  • Klasse! Das Rezept hört sich gut an, wenn ich das nächste Mal wieder über einen stolpere, werde ich sie einmal genau so probieren. :)
    Vielen Dank für deinen Beitrag :)

    LG,
    thys


    Leicht ist es, auf Silber und Gold zu verzichten und auf die Freuden der Liebe, doch ein Pilzgericht stehen zu lassen, ist schwer.
    (Marcus Valerius Martialis)

    Einmal editiert, zuletzt von thys ()


  • Hallo,


    was von dem Pilz nimmst du denn jetzt genau? Die Zuwachskante schneidest du ab..... weil? Das würde mich sehr interessieren. Ich habe noch keinen gegessen.
    Lg Vincent
    P.S. Dein Gericht sieht super aus und will ich bestimmt auch mal testetn.

    LG
    "Vincent der Falke" :)



    Olympus CH-2, CHT-G,
    Binokular CWHK 10xT/18 L
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  • Hallo Vincent,


    die Kanten bzw. der ganze Pilz, wenn er noch sehr jung ist wie z.B. der hier sind mir für die meisten Gerichte (es kommt noch mindestens ein Rezept mehr) zu labbrig, ich mag den Schwefelporling lieber, wenn er etwas mehr Struktur hat. Das Fleisch ist dann nicht mehr satt-, sondern eher hellgelb. Ist aber Geschmackssache, andere mögen ihn am liebsten ganz jung und "streichzart".


    LG, Craterelle

  • Hallo Craterelle,


    super Idee und eine Alternative zur "Schnitzelzubereitung". Leider waren die letzten Schwefelporlinge, die ich gefunden habe schon zu alt. Wenn ich wieder einen jungen finde, werde ich Dein Rezept gerne ausprobieren. Sieht auf jeden Fall sehr lecker aus.


    VG


    Timo

    VG


    Timo


    Pilzchips 95 (+ 10 aus dem EM-Tippen)- 10 für APR 2018= 85+ 20 APR`18-Coins (10 Stk. schnellste Jokereinlösung + 5 Stk. Platzierung+ 5 Stk. Schnapszahl 111) =105

  • Die Suppe überzeugt mich!
    Ich fahre heute eh raus, mal schauen ob ich einen SP finde :D

    LG,
    thys


    Leicht ist es, auf Silber und Gold zu verzichten und auf die Freuden der Liebe, doch ein Pilzgericht stehen zu lassen, ist schwer.
    (Marcus Valerius Martialis)

  • Oh, mein Lieblingsrezept bekommt doch noch mal Konkurrenz:



    Chicken (of the wood) Nuggets nach Cajun Art




    Eher größere Stücke von nicht mehr ganz jungem (s.o.) Schwefelporling in Salzwasser oder Brühe abgekocht, in einem Rest Pfannkuchenteig mit reichlich Senf gewendet und in Cornflakes-Bröseln gewälzt, dann ab in den Ofen.


    Das Originalrezept sieht natürlich Huhn vor, eine Senf-Sauerrahm-Mischung (da hatte ich Zweifel, ob das genug klebt), und Maisbrot-Brösel.


    Lecker war's, und ein bisschen eine Entschädigung für zwei Tage vergeblicher Suche nach dem Kiefernbraunporling.


  • Oh, mein Lieblingsrezept bekommt doch noch mal Konkurrenz:
    ...


    Ich weiß schon, warum ich Dich in meinem Gedicht (PPC 7) erwähne... :yumyum::yumyum::yumyum::D

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



    Einmal editiert, zuletzt von nochn Pilz ()

  • Hallo Craterelle,


    ich bedanke mich recht herzlich für das, beziehungsweise die Rezepte :)


    Bin neu hier im Forum und auch neu in diesem Hobby. Der Schwefelporling ist der erste Pilz gewesen, den ich gefunden habe (in Baden-Württemberg herrscht Dürrezeit:)). Ich lies ihn vorerst stehen, weil ich nicht wusste, dass man ihn verzehren kann. Nachdem ich diesen Beitrag gelesen hatte, bin ich flink in den Wald gespurtet und habe ihn mir geholt. Habe direkt das Vegane-Rührei und die Waldhuhnsuppe zubereitet und war mehr als nur erstaunt wie gut das schmeckt. Die Konsistenz ist der Wahnsinn.
    Habe auch andere Koch-Beiträge von dir gelesen, die mir sehr gefallen.


    Dankeschön und weiter so :)


    Liebe Grüße Patrick

  • Hallo Craterelle,


    auch ich möchte mich kurz für diese tollen Rezepte bedanken!


    Das wird ganz sicher bald mal ausprobiert, insbesondere Dein "Waldhuhn-Süppchen". :yumyum:


    Der Schwefelporling war einer meiner ersten Pilze, die ich probiert habe. Sehr gerne hole ich mir auch immer noch ab und zu ein Stückchen, welches dann in der Pfanne schön scharf angebraten wird. Dazu nur Fleur de Sel, etwas frischen Pfeffer und Paprika. Mit einem Stückchen guter Kräuterbutter dazu mag ich meine "Hähnchenbrust" besonders gern.


    Ein "richtiges" Hühner-Frikassee wollte ich auch schon immer mal damit testen, so schön mit Spargelpitzen, Erbsen,...hmmm!

  • Hallo Patrick,
    hallo Mirko,


    freut mich sehr, dass die Rezepte Anklang gefunden haben! Ein weiteres schwirrt mir noch im Kopf herum, falls aus dem letzten Rest in der Kühltruhe doch keine Waldhuhnsuppe werden sollen.


    Mal sehen...


    Nach Frikassee-Art habe ich mal einen Ästigen Stachelbart zubereitet, aber ich fand die Mehlschwitze irgendwie zu schwer. Hühnerfrikassee wäre wohl auch nicht so mein Geschmack.


    LG, Craterelle

  • Hallo Craterelle,
    danke für die vielen Anregungen hier zur Zubereitung von Schwefelporlingen!


    Ich hefte meine erste Schwefelporlings-Erfahrung hier an, es ist ja der aktuellste Thread zu diesem Pilz (es gibt ja noch so einige ... alle lesenswert ! )


    Es gibt zu berichten, dass ich inzwischen auch mein allererstes "Waldhühnchen" verzehrt habe.
    Bisher hatte ich die Schwefelporlinge leider immer in zu altem Zustand gefunden (bzw. vor ein paar Jahren mal frisch, aber da habe ich mich noch nicht herangetraut an "wilde" Pilze).


    Letzte Woche hatte es in der Nacht von Samstag auf Sonntag und von Sonntag auf Montag etwas geregnet.
    Am frühen Dienstagabend habe ich dann völlig überraschenderweise im Rheinuferbereich (Gras immer noch mehr braun als grün, das haben die Idi... schon wieder teilweise gemäht, obwohl da gar nichts gewachsen ist) im Wurzelbereich einer umgestürzten halb im Wasser liegenden Weide 2 junge Schwefelporlinge entdeckt (so gerade eben noch erreichbar :) )
    Am gleichen Baum waren Ende Mai/ Anfang Juni ebenfalls Schwefelporlinge, es sind also noch mal welche nachgekommen.
    Das ist der optisch hellere und jüngere Pilz, noch mit Tröpchen.

    Das Messer ging "butterweich" hindurch, der andere Pilz erschien etwas intensiver gefärbt und fester, aber ebenso noch sehr zart. Davon nahm ich auch ein Stück.
    Ich war der Meinung, die Konsistenz müsse deutlich unterschiedlich sein - aber als ich später nach Hause kam, waren jedoch alle Pilzstücke inkl. Kanten gleich schnittfest und verstreichbar war da nichts mehr.
    Ursprünglich wollte ich die "Rührei"-Variante und die "Nugget"-Version testen - aber ich entschied mich dann wg. der gleichartigen Konsistenz und auch weil die Zeit drängte für ein simples "Geschnetzeltes" .


    Der Geruch (etwas säuerlich und dabei etwas "flau" pilzig) machte mich ein bisschen skeptisch.
    Dem entgegenwirkend würzte ich recht kräftig, Richtung "mediterran".
    Das Säuerliche verflog jedoch bei der Zubereitung und war auch bei halbfertigen Pilzen (1 Stück probiert) nicht zu entdecken (sehr neutraler Geschmack).
    Der Pilz in dieser Art zubereitet hat gut geschmeckt (und ist auch gut vertragen worden) und ähnelte wirklich Geflügelfleisch (nur nicht faserig), sehr angenehm im Biss:
    Pilze in kleine "Geschnetzteltes"-Schnitzelchen schneiden, in einem Gemisch von Butter und Olivenöl scharf anbraten,
    mit Salz, Pfeffer, Oregano, Thymian, edelsüßem Paprika und auch etwas von einem schärferen Pülverchen + Knoblauchzehe (feingehackt mitgaren) kräftig würzen - (es trat so gut wie keine Flüssigkeit aus) - deshalb: etwas Wasser hinzufügen und insgesamt ca. 15 Minuten schmurgeln (Pilz war nicht abgekocht), zum Schluss noch halbierte Kirschtomaten zugeben, dazu Brot und Salat.
    (Und hier fehlt ein Bild .... :/ bin ich irgendwie nicht zu gekommen....)

  • Hallo Abeja,


    dann wäre es wohl an der Zeit, mal wieder die Fundorte zu inspizieren.


    Es ging mal das Gerücht, der würde entweder im Frühjahr oder im Spätsommer/Frühherbst fruktifizieren, aber nicht zweimal im Jahr. Ich habe jedoch wie du die gegenteilige Erfahrung gemacht, letztes Jahr kam ich im Herbst allerdings viel zu spät. Deshalb danke für den Tipp und natürlich für den Erfahrungsbericht.


    LG, Craterelle

  • Hallo Craterelle,


    ich bin eben auf deinen Beitrag gestoßen, da ich eine Rezeptidee für chicken of the wood suchen. Hab ihn noch nie probiert und morgen soll es soweit sein. In meinem Lieblingspark an einem Eichenstumpf wächst ein schöner Schwefelporling. Letzte Woche war von ihm noch nichts zu sehen, aber heute schöne frische Fruchtkörper. Ich hatte kein Messer mit und wollte die heute nicht einfach abbrechen, so dass ich morgen nochmal vorbeischaue um eine Kostprobe zu ernten. Bin mal gespannt, wie sie mir schmecken. Deine Rezeptideen hören sich toll an, ich tendiere zu panieren und dann braten.
    Sollte ich den vorher abkochen, oder ist das nicht zwingend nötig, wenn ich ihn lang genug in der Pfanne lasse?


    Ich werde berichten, wie es geschmeckt hat.


    Liebe Grüße
    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

    Einmal editiert, zuletzt von Rotfuß ()

  • Hallo Rotfüßchen,


    Nanu, der ist aber spät (oder früh?) dran. Ob das schon die Herbst-"Blüte" (Fruktuation) ist?


    Abkochen ist nicht zwingend erforderlich. Es mildert die säuerliche Note etwas. Wenn man die nicht so mag, kann es also empfehlenswert sein. Ansonsten hat der Pilz ja praktisch kein Aroma, was dabei verloren gehen könnte. Den Schwefelporling schätze ich in der Küche tatsächlich nur wegen seiner Konsistenz und vielleicht noch der hübschen Farbe.


    Auf jeden Fall wünsche ich gutes Gelingen!
    LG, Craterelle

  • Hallo Craterelle,


    ja, der fruktiziert das erste mal in diesem Jahr. Habe eben noch etwas weiter gestöbert und gelesen, dass der Schwefelporling an Eiche oft nicht so toll sein soll. Aber ich werde mich trotzdem morgen in meinen Selbstversuch stürzen. Schönen Abend noch!


    Liebe Grüße
    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

  • Hallo Willy,


    oh, das habe ich übersehen. Der war ja spät dran, ich bin sonst eher Ende Mai / Anfang Juni fündig geworden.


    Ich sammle die aber auch nicht mehr mit so großer Begeisterung, insbesondere das Rührei-Imitat würde ich nur noch für Veganer machen, nicht mehr für mich selbst.


    LG, Craterelle