Hallo,
hier nun die Arten, die mir innerhalb der Gewächshäuser des Gartens begegnet sind. Besonders interessant sind natürlich das Tropenwaldhaus und das Mangrovenhaus. Vor allem dort sind von Gubitz in seinen Artikeln über die Funga in eben diesen Gewächshäusern auch etliche Exoten berichtet worden.
Mit etwas Glück hoffte ich vielleicht auch eine der dort erwähnten Arten zu finden. Dass es dann so viele wurden hätte ich nicht erwartet. Insgesamt fand ich in allen Gewächshäusern zusammen 7 Arten, von denen allerdings ganze 6 hier im Freiland nicht heimisch sind.
Alleine von der Gattung Leucocoprinus fanden sich 4 Arten. Beim Mikroskopieren fallen da die Unterschiede der einzelnen Arten besonders deutlich auf, wenn man sie direkt hintereinander bearbeiten kann. Das Glück hat man ja aber nicht so oft, gerade nicht bei der Gattung. Vorher hatte ich nie einen Faltenschirmling live gesehen.
Los geht's mit der einzigen heimischen Art:
Delicatula integrella, Genabelter Schleierhelmling
Fand sich in meheren Pflanzkübeln im Australienhaus mit subtropischem Klima, u.a. bei Callistemon viminalis und Podocarpus totara. Einige Exemlare hatte stark anastomosierende Lamellen.
Mycena alphitophora, Königsfarn-Helmling
Im recht kühlen Nebelwaldhaus an totem Farnstängel. Das Exemplar war mit unter 2mm Hutdurchmesser noch recht klein.
Leucocoprinus denudatus, Strohgelber Faltenschirmling (= L. straminellus)
Im Tropenwaldhaus auf schwarzer Erde. Viele waren schon umgefallen, die Älteren sind außerdem sehr zäh und damit schwer zu präparieren.
Leucocoprinus cepistipes, Zwiebelfüßiger Faltenschirmling
Davon fand sich eine Gruppe direkt neben obiger Art. Allerdings war nur ein Exemplar reif, 3 weitere bereits halb zerfallen und ein weiteres noch winzig.
Leucocoprinus birnbaumii, Gelber Faltenschirmling
Im Australienhaus in Pflanzkübel bei Corymbia cirtiodora. Nur ein Jungexemplar.
Leucocoprinus sp, Faltenschirmling
Lässt sich mit meinen Mitteln nicht bestimmen. Auch bei Gubitz find ich dafür nix Passendes. Im Tropenwaldhaus. Auffällig sind die sehr kleinen Sporen.
Leucoagaricus rubroconfusus, Rötlicher Egerlingsschirmling
Auch im Tropenwaldhaus. Ein Exemplar direkt am Wegrand.
Von L. rubrotinctus soll sich der ja durch das Vorhandensein von Pileozystiden unterscheiden. In der HDS fanden sich zwar etliche stumpfe Elemente, die sich aber kaum von den restlichen Hyphen unterscheiden. Gäbe es die Artikel von Gubitz nicht, wäre ich hier wohl zu keinem eindeutigem Ergebnis gekommen.
Das Weiße oben am Hut ist eine kleine Bildungsabweichung, dort sind von oben ein paar Lamellen zu sehen.
Wenn's im Winter mal außen recht wenig gibt werd ich da auf jeden Fall nochmal hinschauen, ob sich noch andere Arten finden lassen.
Viele Grüße,
Matthias