Amanita strobiliformis und Boletus rhodoxanthus?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 4.263 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hy alle miteinander!


    Hab heut die Beiden gefunden und wollte fragen ob ich Eurer Meinung nach richtig liege...
    Beide Funde auf Kalk bei Fichten mit eingestreuten Buchen auf ca. 800m im südlichen Oberösterreich.
    Das leichte Blauen des Röhrlings setzte ziemlich zeitverzögert ein (nach ca. 10sek.).





    Dank Euch schon mal für Eure Hilfe!


    Lg Hary

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hary!


    Den Dickröhrling vergleiche mal mit Boletus legaliae (LeGals Purpurröhrling). Boletus rhodoxanthus sollte so weit unten am Stiel nicht mehr blauen. Die Stielzeichnung (oben rotes Netz auf gelbem Grund, darunter rotflockig) sollte zu B. legaliae passen.
    Hutoberfläche ohne blaue Reaktion auf Druk hast du ja geprüft?
    Der Fransige Wulstling ist etwas wenig fransig, aber mir will jetzt da keine bessere Alternative einfallen. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Hy Pablo!...


    Ja, Druckprobe beim Röhrling hab ich gemacht. B. legalie könnte hinkommen...
    Zum Amanita: Ja die fehlenden Fransen, ich weiß... Heißt ja vor allem jung vom Velum fransig behangen... Also könnt das schon passen oder?...


    Dank Dir!...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Also ich muss natürlich sagen: Ich hatte bisher weder A. strobiliformes noch B. legaliae in der Hand. Aber in die Dickröhrlinge habe ich mich zumindest mal eingearbeitet.
    Wenn da nun auf dem Hut nichts blaut, dann hast du mit en übrigen Merkmalen eigentlich keine sinnvollen Optionen mehr zu B. legaliae.
    B. luteocupreus hat Gelbtöne am Hut.
    B. rhodopurpureus blaut auf dem Hut.
    B. rubrosanguineus hat einen dunkler graurosa Hut und ein feines, rotes Netz auf rotem Grund.
    B. rhodoxanthus hat - wie schon erwähnt - ein auffallend "zweifarbiges" Schnittbild, ein durchgängiges rotes Netz auf gelbem Grund und einen blasseren Hut (mehr weißrosa).
    Blieben ein paar Exoten, die hier aber auch auszuschließen sind wegen anderer Merkmalskombination.



    LG, Pablo.

  • Die angefragte Amanita ist für mich ein Grauer Wulstling (Amanita excelsa), der eben nicht grau, sondern weiß ist, was ziemlich häufig vorkommt. Amanita strobiliformis bekommt man fast nie so schön aus der Erde heraus, auch hat diese Art keinen so stabilen Ring.
    Dagegen könnte Boletus legaliae durchaus stimmen, der sieht ziemlich typisch aus.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Also auch wenn ich jetzt Gefahr gehe fertig gemacht zu werden bleibe meine Meinung die ich auch bei FB ausgesprochen habe das es sich um Amanita rubescens handelt.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    Nach erneuter Ansicht der Bilder oben denke ich aber, da müssten die Madengänge in der Stielbasis doch rosa sein.
    Wenn das ein Perlpilz wäre, dann stimmt was mit der Farbwiedergabe nicht bei meinem Monitor.



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,


    Ich würde hier zum strobiliformis tendieren. Kann hier keine deutlich rosafarbigen Madengänge sehen und das bisschen rosa ? an der Stielbasis ist m.M. nicht aussagekräftig. Der Habitus passt eher zum Fransigen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andreas!


    Amanita ovoidea hat eine Stielbasis mit Scheide, ähnlich wie der Kaiserling. Der Ring bei der Art wäre (wenn vorhanden) oberseits ungerieft.



    LG, pablo.

  • Hallo Andreas,


    A. strobiliformis ist ein komplett anderer Pilz, den kenne ich ziemlich gut.
    Die Frkp. der Art wachsen auch schon wieder seit mehreren Wochen vielfach bei mir um die Ecke unter Linde.
    Ich werde mal schauen, dass ich zum Vergleich nachher Bilder hier hochlade...


    LG, Gábor

  • Hy zusammen!


    Also A. rubescens kann ich definitiv aussschließen. Die Fraßgänge waren rein braun und auch sonst keinerlei Rosatöne. Meine Perlpilze kenn ich... ;)
    A. excelsa in weiß könnte schon auch hinkommen, zumal in der Umgebung der graue ziemlich häufig ist...


    Lg Hary

  • Amanita ovoidea hätte auch keine Velumflöckchen auf dem Hut.


    Dass um den fraglichen Pilz herum einige normal gefärbte Graue Wulstlinge herumstehen, wie jetzt berichtet wird, halte ich auch für ein starkes Indiz.


    Das wäre vielleicht noch ein Tipp für Anfrager, die hier ein ungewöhnlich aussehendes Einzelexemplar ("Monster") präsentieren: wenn ihr in unmittelbarer Nachbarschaft typisch aussehende Exemplare der selben Art findet, wird euer Abweichungsexemplar wohl auch dieser Art angehören.


    Ich erinnere mich an letztes Jahr, als in irgendeinem Forum ein morchelloid verwachsenes Exemplar vom Sandröhrling gepostet wurde, die Leute wochenlang rumgeraten und rumspekuliert haben, und der Anfrager verschwiegen hatte, dass das Waldstück, aus dem das Monster stammte, zur gleichen Zeit voller Sandröhrlinge stand.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo liebe Pilzrätselrater,


    hier sind noch ein Paar Fotos vom Fransigen Wulstling zum Vergleich, die ich auf meinem Rechner gefunden habe.
    Zunächst die aktuellen Bilder aus Hannover:


    Und dann noch ein Paar ältere Aufnahmen aus Köln:








    Das ist sicher auch so ein Pilz, bei dem es nicht schaden kann, zu allem aus Büchern Angelesenem die Frkp. auch mal selbst in der Hand gehabt zu haben :evil:


    Sie sind ziemlich groß und schwer und fühlen sich für Wulstlinge ausgesprochen derb und fest an.
    Sowohl der Hutrand als auch der Stiel sind von fransig-lappigen Velumresten bedeckt, die beim Anfassen an den Fingern kleben bleiben. Die Hüte haben einen seidigen Glanz mit grünlichem Schimmer.


    LG, Gábor

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gabor!


    Klasse Bilder, danke! :thumbup:
    Eine Frage hätte ich noch: Bei A. excelsa lassen sich die Velumflocken am Hut ja locker mit einem Finger wegwischen. Das sollte bei A. strobiliformis nicht so leicht gehen, oder?



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo.


    dem ist wohl so.
    Jedoch, mit einem anständig geschliffenem Messer und einer ordentlichen Portion Kratzwut bekommt man auch die Velumflocken auf dem Hut von A. strobiliformis irgendwann ab :)


    Leider steht das in keinem mir bekanntem Buch so eindeutig beschrieben.
    Daher gut, dass es Pilzforen gibt...


    LG, Gábor

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gabor!


    Danke für die Erklärung! :thumbup:
    Der strobiliformis ist mir noch nicht begegnet, aber sowas sind doch Details, auf die man achten kann.
    Irgendwo hatte ich auch mal gelesen, daß es außerhalb von Europa noch Amaniten gibt, wo man zum Entfernen des Velums vom Hut schon sowas wie eine Flex braucht. ;)



    LG, Pablo.