Was ist grad los mit den Steinpilzen

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.856 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Marco40.

  • Hallo. Ich wollte jetzt mal in die Runde fragen, warum sich die Steinpilze in den letzten zwei Wochen, wieder zurück ziehen!?
    Habe an meinem Buchenstammplatz die letzten Wochen, sehr viele, jüngere Steinpilze gefunden, doch jetzt ist der Wurm drin. Am Freitag hab ich erneut eine ganze Weile im besagten Wald verbracht, mit der Erkenntnis, nur noch sehr große und kaum noch kleinere Fruchtkörper vorzufinden. Ist das Wetter denn der Grund, obwohl es soviel geregnet hat, teilweise aber doch die Sonnenstunden nicht allzu wenig waren!?
    In wie weit hängt die Laune unserer Lieben eigentlich, mit den verschiedenen Mondzeiten zusammen? Mein Vater sagt mir immer wieder, ihn hätte mal ein Mann aus Italien erzählt, das es die besten und meisten Pilze, immer bei abnehmendem Mond gibt. Ist das wahr, kann das der Grund für die Momentane Flaute sein, da wir erst zum
    19. Sep wieder vollen Mond bzw. abnehmenden haben werden???


    Ich freue mich, über jeden Kommentar, ob Hilfreich oder auch nicht.


    Übrigens Flockis gibts grad zu genüge, auch in jeder Altersklasse.


    Viele Grüße aus Baden Württemberg in nähe Stuttgart.


    Marco40:thumbup:

  • Ob die Mondphasen da jetzt dran schuld sein sollen, da habe ich große Zweifel. Ich bin allerdings einer derjenigen die geneigt sind den Mondphasen einen Einfluß auf Wasser, Natur und somit auch den Pilzen beizumessen.


    Es ist aber kein gesondertes Steinpilzverhalten was du gerade beobachtest. Auch andere Pilze machen bei dem Spielchen mit. Bei den Röhrlingen fällt es vielleicht nur eher auf.
    Ich vermute daher ein eher ganzheitliches Verhalten. Die Pilzwelt und ihre Umgebung stehen ja auch in Kommunikation und kommunizieren indirekt miteinander. Will sagen man registriert die Natur um sich und merkt wenn andere Lebensformen gedeihen oder leiden, man bemerkt den Zustand des Bodens, nimmt Sonne und Bodenstoffe war, registriert das Wirken der Tierwelt. Alles interagiert miteinander. Alles regelt sich in einem gewissen Gleichgewicht.
    Alleine das Wetter oder einen anderen Parameter verantwortlich dafür zu machen daß Pilze gerade nicht wachsen, das wird vermutlich zu kurzsichtig sein.
    Ich würde einfach annehmen daß die Bedingungen jetzt nicht gut genug sind um groß wachsen zu lassen. Vielleicht ist der Aufwand zu hoch, die Prognose zu schlecht oder der Wald zu sehr in Mitleidenschaft gewesen. Vielleicht erwartet man einen harten Winter oder fürchtet andere schädliche Einwirkungen. Wenn ständig Baumerntemaschinen einen Wald traktieren würde ich auch erst mal ´nen Helm aufsetzen und warten bis der Schaden aufgefangen wurde. Da fange ich als Pilz doch nicht an zu bauen.


    Rein wettertechnisch würde ich hier bei mir davon ausgehen daß in ca. 1 Woche die leckeren Pilze noch durchstarten. Vergleiche ich meine Funde des Vorjahres mit den diesjährigen so sehe ich nämlich eine einwöchige Verspätung diversen Artenaufkommens. Und das Wetter ist prima derzeit. Warum also nicht ?!


    Da kommt schon noch was.

  • Hallo Marco!


    Musst du dir so ähnlich vorstellen wie bei einem Apfelbaum. Der produziert auch nicht hintereinanderweg ständig Äpfel.


    Irgendwann (oft 1x im Jahr, manche Arten öfter, andere nur aller 10 Jahre) "überlegt" sich das Pilzmyzel, dass es aus Fortpflanzungsgründen mal Fruchtkörper schieben müsste.
    Natürlich passiert das hauptsächlich dann, wenn die äußeren Bedingungen den Anschein erwecken, dass die durch Kraft und Energie vom Myzel entwickelten Pilzfruchtkörper auch zur Reife kommen.
    Schließlich soll der Aufwand was bringen.


    In deinem Fall schätze ich also mal, dass das Steinpilz-Myzel erst mal seine Arbeit geleistet hat. Jetzt muss es sich erholen. Das macht es am besten unter günstigen Bedingungen (Feuchtigkeit mit Wärme = wie Urlaub).


    Tja, aber wenn da schon wieder was nicht passt (vielleicht jetzt zu kalt), wird sich der Pilz hüten, weitere Kinder in die Welt zu setzen (kostet ja schließlich alles Geld.... ähm Nährstoffe, meine ich natürlich).


    VG Ingo W


    P.S.: Mondphasen halte ich zur Erklärung für völligen Humbug. Aber das liegt vielleicht auch an mir, glaube ich sowieso an das wenigste, an was man altbewährt Jahrtausende glaubte.

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Pilze kommen artenweise in "Schüben", d. h. zu kalendarisch klar abgegrenzten Zeiten. Ist ein "Schub" in einem bestimmten Wald durch, dauert es bis nächstes Jahr. Bei dem nächsten erscheinenden "Schub" sind dann ganz andere Pilzarten dabei. Im nördlichen Württemberg, meinem Sammelgebiet, sind z. B. die Steinpilze wie auch die Wiesel- und Speisetäublinge in den Fichtenwäldern durch. Dafür kommen jetzt die ersten Cortinarien und Safranschirmlinge. Unter Birken sind schon erste Rotkappen da, dann kommen auch bald die Birkenpilze.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Moin Marco,


    Kurzum: Die Schwammerl machen sich Ihre Regeln selbst
    und die sind vom Wetter und Klima teilweise definiert.


    Wir haben dieses Jahr erstaunlicherweise deutlich mehr Steinpilze, Sandröhrlinge und Maronen als die Jahre zuvor, dafür kaum Pfifferlinge und so gut wie keine Mohrenkopfmilchlinge.


    Gut möglich dass es nochmals einen Schub gibt, ebenso kann es sein
    dass sie sich in den Winterschlaf begeben.


    Und genau dieses Unberechenbare macht doch jeden Waldspaziergang so herrlich spannend.

  • Ich kann mich meinen "Vorschreibern" nur anschliessen :) Sie machen halt mal Pause :) Und wie Bauernhelmi schon schrieb reizt auch mit jedesmal wieder der Gedanke: Was erwartet mich heute ? :) Und einen ganz großen Vorteil bietet das pausieren in einem Waldstück noch..man ist da schnell durch und kann, sofern man mag, mal neue Waldgebiete erkunden wo einem sich vielleicht ganz neue Welten eröffnen :)

  • Oehrling


    Zitat

    Pilze kommen artenweise in "Schüben", d. h. zu kalendarisch klar abgegrenzten Zeiten.


    Genau dieses Verhalten kann ich auch ohne Pilzexperte zu ,sein aus
    jahrzehntelanger Beobachtung bestätigen.Nur kalendarisch genau abgegrenzt scheint es mir nicht zu sein.


    Zitat

    Ist ein "Schub" in einem bestimmten Wald durch, dauert es bis nächstes Jahr.[quote]


    Oder mehrere Jahre ?

  • Hallo Werner,


    dieses "mehrere Jahre" kenne ich auch von einem geilen Steinpilzplatz
    im Münchener Osten zwischen Haar und Neukeferloh.


    Irgendwann wurde zwischen den beiden Orten die A99 gebaut
    und seitdem machen die Stonies dort seit gut 30 Jahren Pause


    Ebenso die Habichtspilze, die etwa 2 km weiter weg waren :/

  • Ich denke, selbst wenn der Mond irgendeinen Einfluss hätte, würde man den nicht bemerken können, weil andere Einflüsse wie die Historie von Temperatur, Niederschlag, Luftfeuchtigkeit und bisher gebildeten Fruchtkörpern einen wesentlich größeren Einfluss haben dürften.


    Grüße
    Thomas

  • Hallo zusammen,
    vielen lieben Dank für die vielen Antworten, jetzt werd ich erstmal mein Vater kontaktieren und ihm davon berichten.


    Ich kann nur nicht bestätigen, dass nach einem Schub, der nächste erst im darauf folgendem Jahr oder auch später kommen wird. Ich sammle nämlich schon seit drei Jahren dort und habe immer mehrere Schübe festgestellt. Vielleicht ist es in diesem Wald anderst, das Problem ist nur, ich weiss nur nicht ob es in der heissen Zeit zwischen Juli und Ende August, schon einen Schub gab, da ich im Urlaub war:cursing:


    Ich werde einfach weiter schauen und mich hoffentlich vom Gegenteil überzeugen.
    Dieser Wald ist einfach so Perfekt, es ist ein sehr sandiger Boden aufzufinden, bei Gelegenheit, stell ich mal ein paar Bilder rein.
    Nochmals danke an alle.


    Mfg Marco