blau und fastblau --> Postia caesia, P. subcaesia + Bjerkandera adusta

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 5.052 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo,


    ich habe einige +/- aktuelle Fotos von Porenpilzen an Totholz, das leider nicht immer eindeutig zu erkennen war. Also versuche ich vom Pilz auf Holz, bzw. von Holz auf Pilz zu schließen.


    Hier diesen verschneiten liegenden Baumstamm (Borke nicht zu entdecken, Kernholzbereich als Höhlung) wusste ich nicht als Laubholz oder Nadelholz einzuordnen. Im Baumkundeforum habe ich aber erfahren, dass das Aussehen der Jahresringe typisch für Nadelholz sei.


    Dann passt ja der blaue Saftporling (Postia caesia, Spongiporus/Oligoporus caesius)?
    Hüte sehr weich, man konnte Flüssigkeit auspressen, Größe ca. 5-6 cm breit, 3-4 cm abstehend (höchstens)


    Pilze 1


    Am gleichen Tag fand ich an einem mutmaßlichen Laubholzstück (nebenan lagen Teile eines Eschenstammes) auch etwas Bläuliches, etwas weniger blau, sehr klein (Hüte erst 1-2 cm) , Konstistenz ähnlich, Poren auf der Unterseite sehr klein.
    Es war sehr nass...


    Ist das der fastblauende Saftporling (Postia subcaesia)?
    Woran kann man die beiden sicher unterscheiden (außer am Holz)?
    Pilze 2


    Im Bildvergleich sind mir noch Fotos vom Oktober aufgefallen, am Buchenstumpf, etwas größer (nicht sehr), Wetter sehr trocken, Oberfläche des Hutes striegelig, Poren auch sehr klein, Konsistenz weich aber nicht deutlich "saftig".


    Kann das auch der fastblauende Saftporling sein?
    Pilze 3

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Postia Caesia an Nadelholz, Subcaesia an Laubholz. Wenn das Substrat so stimmt, dann stimmt auch deine Bestimung. "Postia" ist auch der gültige Gattungsname. Andreas hat dazu neulich was geschrieben:
    >Link<


    Zum letzten halte ich mich mal bedeckt. Alles, was ich da beitragen könnte, wäre Spekulation. Besser auf Ingo, Fredy und co warten. ;)


    LG, Pablo.

  • Hallo abeja!


    Hätte ich auch so gesagt mit dem Nadelholz bei Nr. 1 wegen der weit auseinanderliegenden Jahresringe.
    Also das passt sehr schon zu Tyromyces caesius (Blauer Saftporling), jetzt muss man ja wieder Postia caesia sagen.


    Eigentlich wollte ich dir jetzt erzählen, dass Postia subcaesia (Fastblauer Saftporling) weniger blau ist und eben an Laubholz wächst. Zumindest unterscheide ich die so.
    Wie du aber siehst, ist dein Fastblauer auch ganz schön blau.


    Als skeptischer Mensch müsste ich dich jetzt natürlich erst mal fragen, ob du dir auch sicher bist mit "Laubholz" als Angabe. Überzeugen würden mich eventuell die Begleitpilze am Substrat, ich hoffe, dass du die nicht ignoriert hast.


    Sicher könnte man beide anhand der Sporen unterscheiden.


    Der 3. Pilz ist Bjerkandera adusta (Angebrannter Rauchporling).


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo Ingo,



    Der 3. Pilz ist Bjerkandera adusta (Angebrannter Rauchporling).


    Bist du sicher daß es sich hier um B. adusta handelt. Ich meine, daß ist
    der Graugelbe Rauchporling (Bjerkandera fumosa).


    Um den Porling sicher bestimmem zu können fehlt leider ein Schnittbild.


    Gespannt bin ich auf die Beurteilung von Fredy.


    mfG Rudolf

  • Hallo Ingo,



    Der 3. Pilz ist Bjerkandera adusta (Angebrannter Rauchporling).


    Bist du sicher daß es sich hier um B. adusta handelt. Ich meine, daß ist
    der Graugelbe Rauchporling (Bjerkandera fumosa).


    Um den Porling sicher bestimmem zu können fehlt leider ein Schnittbild.


    Gespannt bin ich auf die Beurteilung von Fredy.


    mfG Rudolf

  • Hallo Ingo,



    Der 3. Pilz ist Bjerkandera adusta (Angebrannter Rauchporling).


    Bist du sicher daß es sich hier um B. adusta handelt. Ich meine, daß ist
    der Graugelbe Rauchporling (Bjerkandera fumosa).


    Um den Porling sicher bestimmem zu können fehlt leider ein Schnittbild.


    Gespannt bin ich auf die Beurteilung von Fredy.


    mfG Rudolf

  • Hallo Rudolph!


    Zitat


    Bist du sicher daß es sich hier um B. adusta handelt.


    Ja, ich schon!
    Hüte zu dünn, Fruchtschicht zu grau, Poren zu klein.


    VG Ingo W

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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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  • Hallo,


    ich finde, dass Pilz 2 schon in das Farbspektrum von P. subcaesius passen könnte. Zumal ich diese leichten Grünspanfarben und die ockerfarbene Ausblassung für typisch halte. Kann mich aber auch täuschen.


    Ansonsten schließe ich mich Ingo an.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo,
    danke für die erhellenden Antworten!


    Zu 2 Ingo: leider habe ich die Begleitpilze nicht beachtet, bzw. keine beachtenswerten gesehen. Mal wieder ein Grund, in den Wald zu gehen, um zu schauen, ob da noch etwas gewachsen bzw. größer geworden ist.
    Ganz auf der anderen Seite des Holzstückes leuchtet etwas hell - warum habe ich mir das nicht angeschaut?
    Es könnte Panellus stipticus gewesen sein, der im Wald auf Laubholzstücken/-stümpfen recht häufig ist.


    Zu 3: auf Bjerkandera adusta wäre ich allein nie und niemals gekommen, danke!
    Es ist auch etwas schwierig, Vergleichsbilder in diesem jugendlichen (ungeschwärzten) Zustand zu finden.
    Aber natürlich gibt es sie.
    Eine Porenschwärzung habe ich nicht versucht festzustellen, jedenfalls hat sich da bei meinen Manipulationen (Hut abreißen/ umdrehen etc. noch nichts verfärbt, ich habe allerdings nicht bewusst gerieben.)


    Meistens ist die Zuwachskante auf den Vergleichsbildern noch etwas dicker.
    Mal schauen, ob ich die Art im nächsten Jahr wiederfinde (wegen der Schnittbilder).

  • Hallo und guten Abend nochmal,
    Ergänzung Begleitpilze vom Stück Holz mit dem mutmaßlichen (und jetzt wohl verifizierten) fastblauen Saftporling:
    Panellus stipticus (Herber Zwerg-Knäueling), ganz junge Trametes versicolor (Schmetterlingstrameten) und ein paar gelbe Becherchen (Bisporella spec.)


    Fröhliche Weihnachten!!

  • Hallo abeja!


    Damit ist der Fastblaue Saftporling ausreichend abgesichert (bis demnächst jemand mal Genanalysen macht und sagt, dass es eigentlich insgesamt 10 blaue Arten gibt, die auch mit Mikro nicht auseinanderzuhalten sind).


    Mit deiner Beobachtung zur Vielgestaltigkeit und Farbvielfalt von Bjerkandera adusta hast du recht. Ich glaube, man hat zwischendurch auch mal 2 Arten daraus machen wollen, nämlich dunkelhütige und ockerhütige. Wer weiß, vielleicht kommt ´s wieder? Die Dinger mikroskopiert ja kaum noch einer, da fallen dann eventuelle Unterschiede vielleicht auch nicht mehr auf.


    Vielleicht muss man auch einfach mal genauer eine große Kollektion anschauen, bei der vielleicht sämtliche Erscheinungsformen zu gleich zu sehen sind.
    Scharfkantig sind die ja oft nur direkt am senkrechten Substrat und bei den Farben muss man wohl die Jahreszeit mit reinrechnen.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
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