Abendstreifzug durch den Wald

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 5.961 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Zigarrenwerni.

  • Hallo Pilzfreunde


    Ich habe mich heute nach getaner Arbeit (obschon ich Urlaub habe) entschlossen, noch einen Streifzug durch meinen angestammten und nahe gelegenen Pilzwald zu tun. In der Absicht für mein Kotelett noch eine entsprechende Sauce aus dem Wald zu zaubern. Es hatte grad angefangen zu gewittern und die Regentropfen benetzten mein Haupt als ich in den Wald einstieg. Aber auch meine Beine wurden nass, denn die Sträucher, durch die ich mich erst hindurchkämpfen musste, waren tropfnass vom Regen. Auch der Boden war ziemlich durchnässt. Es sah auch nicht nach Pilzen aus, geschweige denn roch es danach.


    Plötzlich sah ich nur noch weiss. Ein riesiger Hexenring von weissen Pilzen, die ich schon ein paar Mal gesehen, aber noch nie so richtig bestimmt habe. Wahrscheinlich ein Trichterling oder Milchling, Mehlpilz?. Massenhaft dieser Pilze. Es waren, wie es schien, die einzigen. Ich fotografierte sie.


    Plötzlich stach mir etwas Goldenes in die Augen, was mir bekannt vor kam.
    Wir diskutierten gerade eben noch in irgendeinem Thread hier, über Pfifferlinge mit grossen Hüten (wenn man beim Pfifferling von Hut sprechen kann). Ich habe meinen Augen nicht getraut.


    Drei Pfifferlinge zwischen diesen weissen Trichterlingen, zwei davon in einer Grösse von über 10 cm.
    Es gibt sie also doch auch hier. Das Substrat war, wei bei den weissen Trichterlingen, Laubwaldboden, Kalk, hauptsächlich Buche. Früher hatte man sogar hier nach Eisenerz geschürt. Der Boden muss also auch Fe drin haben. Leider waren es überhaupt die einzigen Pilze, nach einem Spaziergang von über einer Stunde. Auch schon habe ich am selben Ort, etwas weiter oben, riesige Hexen gesehen. Aber nichts von alledem heute. Hatte wohl zu viel Staunässe.


    Trotzdem haben die drei Pfiffis doch eine Portion für mich ergeben.
    hier die drei:


    Und beim Rückweg bin ich noch ein paar Totholzgesellen begegnet.


    Es war eine Überraschung. In diesem Wald hatte ich schon alles gefunden, aber niemals Pfifferlinge.


    Naja, Spass hats trotzdem gemacht.


    Herzliche Grüsse aus dem Klettgau (CH) Weingebiet


    Werner

  • Ahoi, Werner,


    Glückwunsch zu Deinen Pfifferlingen!:thumbup:


    Wünsche wohl gespeist zu haben.


    LG
    Malone

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    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Hallo Malone
    Danke. Ja die Sauce mit frischem Rahm war fantastisch. muss aber aufpassen jetzt, habe schon wieder etwas zugenommen. Pilze haben doch gar kein Fett oder? reines Eiweiss, Vitamine und Spurenelemente....


    Herzliche Grüsse


    Werner


  • Danke. Ja die Sauce mit frischem Rahm war fantastisch. muss aber aufpassen jetzt, habe schon wieder etwas zugenommen. Pilze haben doch gar kein Fett oder? reines Eiweiss, Vitamine und Spurenelemente....


    Ja, aber der Rahm....:D:D


    Gute Genesung!


    LG
    Malone

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  • Hallo Werner
    Ich finde im Baselbiet zur Zeit auch überall Pfifferlinge, wo ich die letzten 10 Jahre noch nie welche entdeckt hatte. Scheint was mit der Nässe zu tun zu haben, es ist hier seit Mai dauernd feucht im Wald.?!
    Gruss, Stoppel

  • Hallo Stoppel


    Ja Baselbiet, Schwarzwald, Randen, sind alles Jura-Ausläufer, also Kreide. Scheint mit der Nässe und der Temperatur das ideale Substrat für Eierschwämme zu sein. Auch für Steinpilze. Hab auch noch nie so viele Steinis gefunden wie heuer.


    Viel Spass bei Deinen weiteren Exkursionen


    Herzliche Grüsse


    Werner


  • Hallo Malone
    Danke. Ja die Sauce mit frischem Rahm war fantastisch. muss aber aufpassen jetzt, habe schon wieder etwas zugenommen. Pilze haben doch gar kein Fett oder? reines Eiweiss, Vitamine und Spurenelemente....


    Herzliche Grüsse


    Werner

    Hallo Werner,


    Pfifferlinge haben nur ganz geringen Nährwert. Sie sollen ziemlich wertlos sein. Immerhin soll Vitamin D in ihnen nachgewiesen worden sein.


    Viele
    Grüße

  • Hallo Werner,


    ich grübele immer noch wegen der weißen Pilze. Mich erinnern sie irgendwie an Maipilze/Mairitteringe :/


    LG,
    Kuschel

  • Hallo Kuschel


    Ich weiss es eben auch nicht. Aber diese Pilze sind vermutlich auch erst ausm Boden gekommen; sind also noch relativ jung. Ich hab die schon viel später in anderen Jahren gesehen und dann waren sie riesengross, manchmal 15 cm Hüte und grösser. Ich denke es ist ein Mehlpilz, der kommt in diesem Wald häufig vor.


    Ich werden aber nun nächstens einen Pilz mitnehmen und ihn dann unter dem Mikroskop anschauen, die Sporen, etc. Vielleicht kann man dann genau sagen wer er ist.


    P.S. Clitopilus prunulus ist es sicher nicht, dieser hat keinen eingerollten Rand. und Clitocybe phyllophila scheint es definitiv auch nicht zu sein. Vielleicht kennt ihn ja jemand.


    Herzliche Grüsse


    Werner

  • Hallo Bucki


    Ja das hab ich eben nicht gemacht. Werde es diese Tage nachholen und dann auch weitere Bilder posten. (sofern meine Handycam in meinem Android das mitmacht). Du könntest mit Deiner Vermutung recht haben. Substrat stimmt genau (Wikipedia). Aber wie gesagt: genauers folgt


    Danke für den Hinweis


    Gruss


    Werner

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Kuschel


    Ich weiss es eben auch nicht. Aber diese Pilze sind vermutlich auch erst ausm Boden gekommen; sind also noch relativ jung. Ich hab die schon viel später in anderen Jahren gesehen und dann waren sie riesengross, manchmal 15 cm Hüte und grösser. Ich denke es ist ein Mehlpilz, der kommt in diesem Wald häufig vor.


    Hallo Werner,


    schon mal an den hier erwähnten Riesenkrempentrichterling, Leucopaxillus giganteus, gedacht? Viel mir gerade so ein, als ich las "riesengroß":


    http://www.pilzforum.eu/board/…riesenkrempentrichterling


    Den kann man wohl mit dem Mönchskopf verwechseln...



    Schöne Pfiffis! Wenn man so große findet, reichen drei ja wohl auch! ;)


    lg,
    Melanie

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
    _________________________________________________
    Keine Verzehrfreigabe im Internet! Hier, PSV-Liste, findest du deinen nächsten Pilzsachverständigen


  • Nee, Melanie. L. giganteus hat bis zu 40 cm Hutdurchmesser. Werner beschreibt ältere Exemplare mit 15 cm. :)


  • Hallo Werner,


    die sehen mir schon ganz danach aus. Hier wachsen die momentan zu hunderten!!! Also wenn sie reichlich milchen und die Milch scharf ist, dann werden die das schon sein.


    Gruß Thomas

  • @ Thomas
    Vielen Dank. Ja ich glaube, er ist es! Lactarius vellereus


    @ Melanie
    Ja der Leucopaxillus giganteus kommt bei uns auch vor. Sehe diese ebenfalls im November in grossen Mengen und mit sehr grossen Hüten im Wald stehen. Hab sie auch schon mit alten Mönchsköpfen verwechselt. Boden Kalk und Laubwald.


    Danke und Gruss


    Werner

    • Offizieller Beitrag

    Nee, Melanie. L. giganteus hat bis zu 40 cm Hutdurchmesser. Werner beschreibt ältere Exemplare mit 15 cm. :)


    Naja, hätte ja sein können, das er nur dachte, die seien alt. Ich würde bei 15cm Durchmesser wohl auch glauben, der Pilz sei "ausgewachsen"


    aber da Werner diese Riesenschlappen schon kennt,....war ja nur ´ne Idee ;)


    lg,
    Melanie

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  • Hallo Thomas,



    waren es denn Milchlinge? Hast mal ein Stück abgebrochen?


    Wenn ja, könnte es in Richtung Wolliger Milchling (Lactarius vellereus) gehen.


    - Mit "Lactarius vellereus" (Wolliger Milchling) kann ich mich(beachte den Lamellenabstand!) nicht anfreunden.
    ----------------------


    - Aber, mit "Milchling" kann ich mich gut anfreunden. Dann wäre meine erste Wahl einer der "Pfeffer"-Milchlinge, die sich leicht makroskopisch bestimmen lassen:


    (1) "Lactarius piperatus (L. : Fr.) Pers." (Langstieliger Pfeffer-Milchling)
    ---> Milch bleibt weiß und reagiert nicht auf KOH.


    oder evtl.


    (2) Lactarius glaucescens Crossl.= L. pargamenus ss. Blum, Marchand, Bon, etc. = L. piperatus ss. Romagnesi"(Grünender Pfeffer-Milchling)
    ---> Milch verfärbt beim Eintrocknen schmutzig grünlich; Milch verfärbt mit KOH gelb bis orange.
    --------------------


    Wenn es ein Milchling ist,
    --> müssten Bäume in der Umgebung stehen, da "Milchlinge" Ektomykorrhiza-Pilze sind.



    Grüße
    Gerd

  • Hallo Pilzfreunde
    Wie versprochen, habe ich noch etwas Pilzmaterial mit nach Hause genommen. Die Pilze waren aber schon sehr trocken.




    Als ich die Pilze mit dem Laux verglich, dachte ich zuerst auch den Lactarius Piperatus. Es stimmte alles, Substrat, Lamellen am Stil herablaufend, engstehend, Farbe und Flecken im Alter und im ausgetrockneten Zustand, Stiel gegen die Basis verjüngend, scharf, aber unter dem Mikroskop waren die Sporen rundlich, nicht breit elliptisch, ca. 5-6 x 7 mü.
    Demnach: Lactarius pergamenus, bzw. L. glaucescens. Gerd hatte also recht.


    Den hab ich auch noch gefunden, schon am vertrocknen:


    Der rote Stiel hat ihn verraten: Russula olivacea
    Diesen habe ich nur mit dem Laux bestimmt (der grosse Kosmos Pilzführer)


    ich hoffe es stimmt.


    Die Bilder sind jetzt mit einer NIKON Coolpix, neu erworben, entstanden, hoffentlich besser als die vorherigen.


    Grüsse aus dem Klettgau


    Werner