Beiträge von Oehrling

    Hallo Thorwulf,


    was Besseres als die Kombination BOERTMANN/KIBBY ist mir nicht bekannt. Der BOERTMANN enthält einen mikroskopischen und einen makroskopischen Schlüssel, mit ihm kann man also Saftlinge auch ohne Mikroskop bestimmen. Generell dürfte BOERTMANN der allerbeste Saftlingskenner überhaupt sein (bzw. war - ich glaube, er lebt nicht mehr, will aber keine Gerüchte in die Welt setzen), der hat wirklich jede europäische Art live gesehen und nicht nur anhand von Exsikkaten Genanalyse betrieben.


    FG

    Oehrling

    Hallo Jouschd,


    du warst wie du sagtest mir deinem Hund beim Tierarzt, der hat Maßnahmen eingeleitet, dein Hund ist anscheinend wohlauf - also erstmal Entwarnung. Alles richtig gemacht.


    Es bleibt aus deiner Sicht die Frage nach der/den Pilzart/en offen. Wie du siehst, ist hier das Gerate munter losgegangen, und du hast unterschiedliche Meinungen, die alle für sich stimmen könnten, aber unterschiedlich ausfallen. Und genau das ist das Problem solcher "kleiner brauner Pilzchen", von denen es Hunderte dieses Aussehens gibt. Ratvorschläge sind schnell abgegeben, weil man glaubt, diesen Pilz schon mal gesehen zu haben, aber um verlässlich die Art anzugeben, bräuchte es einige Bestimmungsarbeit.(Sporenpulverfarbe und so), die nur am Live-Objekt leistbar ist. Ohne das blebt alles im "Könnte-sein-Status", von dem ich nicht glaube, dass er dich wirklich zufriedenstellt.


    FG

    Oehrling

    ... und Ledertäublinge, weil die Frage aufkam, sind relativ große, dickstielige, milde, gelbsporige Täublinge. Sie heißen Ledertäublinge, weil die Lamellen bei Sporenreife ledergelb werden. Ganz egal ist dabei, ob sie in der Huthaut Dermatozystiden haben oder nicht. Daher bilden die Ledertäublinge auch keine Täublingssektion, die wissenschaftlichen Ansprüchen standhält.


    Trotzdem ist es toll, wenn man einen Ledertäubling als solchen erkennt, denn dann muss man bei den Täublingen nicht mehr 150 Arten im Buch nachblättern, sondern nur etwa 10.


    FG

    Oehrling

    Ja, wenn die Anfrager das so machen wie von dir beschrieben, dann mag das was bringen. Es soll jedoch auch Anfrager geben, die gerne Pilze fotografieren, aber Bestimmungsarbeit hassen. Die stellen dann den von ihnen fotografierten Pilz ein, und andere sollen dem mal fleißig einen Namen geben. Solche Anfrager erkennt man daran, dass sie sich nach ihrem Anfragebeitrag gänzlich aus der Diskussion raushalten, und man nie wieder was von ihnen hört geschweige denn ein Dankeschön bekommt.

    FG

    Oehrling

    such einen schönen Pilz, den du gern bestimmen willst und stelle uns Bilder von allen Seiten/Schnittbild etc. ein, wenn mgl. mit Angaben zu Größe, Geruch, Habitat.


    Und siehe: du wirst sicher hier fundierte Antworten bekommen.

    Sorry Hilmi, wenn ich mich da nochmal einschalte, aber wenn du so vorgehst, bestimmst nicht du den Pilz, sondern fragst ihn nur an und lässt ihn dir von jemand anderem bestimmen. Es ist nicht sichergestellt, dass hinterher du den Pilz bestimmen (oder auch nur wiedererkennen) kannst. Da solltest du dir nichts vormachen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Chris,

    das Foto ist technisch gut, das ist nicht das Problem. Sondern dass man viel mehr Details vom Pilz sehen muss, um etwas Sinnvolles sagen zu können. Es gibt manche (ganz wenige) Pilze, die so unverkennbar sind, dass ein Foto ausreicht. Dieser hier gehört leider nicht dazu.

    :) Bleib am Ball!

    Oehrling

    Hallo Corty,

    es gibt hierzulande bestimmt tausend Pilzarten, die von oben so aussehen. Man erkennt ja nicht mal, ob es ein Lamellenpilz oder ein Röhrling ist. Oder ob am Stiel ein Ring ist. Eigentlich sieht man nur, dass es ein Pilz ist.

    FG

    Oehrling

    Hallo Durnik,


    du hast sicher gesehen: wenn du mit den KIBBY-Sektionen an deine Champignons ranwillst, benötigst du Chemikalien, und zwar KOH, Anilin und HNO3, sprich: rauchende Schwefelsäure (= Gefahrstoff!). Dagegen spielt bei KIBBY der vorhandene oder nicht vorhandene Anis- oder Marzipangeruch nicht wirklich eine Rolle, ebensowenig, ob sich am Pilz rote, gelbe oder orangefarbige (bernardii!) Verfärbungen zeigen. Das wären allenfalls Merkmale, um Arten innerhalb der Sektionen auseinanderzuhalten. Wie man vorgeht, wenn man nach PARRA bestimmt, kann ich nicht sagen, da ich den PARRA nicht habe. Daher weiß ich auch nicht, ob man mit PARRA immer zu zufriedenstellenden Bestimmungen kommt. mit KIBBY ist das jedenfalls nicht immer der Fall, erst recht nicht mit BON.


    FG

    Oehrling

    Hallo Durnik,


    hmm, ob Bon diese Arten überhaupt kannte, als er seine Sektionen aufgestellt hat? Leider sind die Champignon-Sektionen von Bon nicht mehr altbewährt, sondern einfach nur noch alt. Sie eignen sich mMn nur für eine allererste, grobe Einordnung. Man kennt das, dass Fundexemplare mit ihren Merkmalen nicht immer gut in die Taxonomie passen


    Sparrigschuppiger Champignon, welche Art ist denn das, hast du da einen wissenschaftlichen Namen? Mit dem Salzwiesenchampignon wirst du wohl Agaricus bernardii meinen, richtig?.Wenn du mir die beiden wissenschaftlichen Namen gibst, könnte ich mal nachschlagen, in welche Sektionen sie von KIBBY einsortiert sind.


    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    bei Pilz 1 kommt mMn auch ein Risspilz in Frage, oder vielleicht ein Ritterling. Vielleicht auch ein anderer Cortinarius als der vorgeschlagene. Es ist halt (zumindest für mich, aber vielleicht können andere ja hellsehen) unmöglich, ohne ein Bild von der Hutunterseite gesehen zu haben, auch nur zur Gattung einen zündenden Tipp abzugeben. Es liegen ja auch keinerlei sonstige Hinweise zum Pilz, etwa zur Sporenfarbe oder zum Geruch oder auch nur zur Größe, vor.

    FG

    Oehrling

    Hallo Stropharia,


    und bitte immer bedenken, welcher Zeitfresser die Pilzmikroskopie ist. Die Welt ist voll von Geschichten über sündhaft teure Anschaffungen, bei denen der Erwerber sich erst im Nachhinein darüber klar wurde, dass er eigentlich gar keine Zeit zum Pilzmikroskopieren hatte, bzw. dass er seine wenige Freizeit lieber in den Gang in Pilzwälder investieren wollte, statt sich im duklen Innenraum mit gebeugtem Rücken hinter das Gerät zu setzen. Sodass die teure Anschaffung zur allermeisten Zeit unbenutzt herumstand und einstaubte. Ich kenne sogar einen Fall, in dem der Nutzer feststellen musste, sich nicht genügend in der Pilzanatomie auszukennen und infolgedessen nicht in der Lage war, das auf dem Mikroskop Gesehene einzuordnen und zu interpretieren, bzw. er wusste gar nicht, nach welchen Strukturen er mit dem Mikroskop überhaupt suchen sollte.


    Erst wenn dies alles durchdacht ist, sollte die Anschaffung erfolgen.


    FG

    Oehrling

    Hallo,

    außer auf den samtigen Stiel sollte man auch darauf achten, dass am Stiel keinerlei Ringreste sind und dass die Lamellen weiß oder zumindest weißlich sind. Letzteres ist neben dem Anzeichen für die richtige Art auch ein Anzeichen für Frische.

    FG

    Oehrling

    Es ist nämlich nicht Sinn der Mykologie, uns Laien das Leben so einfach wie möglich zu machen

    Meiner Meinung nach besteht der Hauptsinn des Aufstellens von Gattungen bzw. das Zusammenfassen von Arten zu Gattungen darin, den auf den unterschiedlichen Levels agierenden Mykologen die Pilzwelt so einfach und übersichtlich wie möglich zu machen. Gattungen selber sind keine natürlichen Entitäten, sondern Menschengemachtes.

    FG

    Oehrling

    Vielleicht will man durch die Verwendung neuer Pilznamen auch nur zeigen, wie schlau man ist. Das darf man ja auch, allerdings bin ich persönlich davon nicht beeindruckt. Es ist ja nur ein anderer Name für das gleiche Objekt.

    Tja, da ist die Frage, welchen Namen man verwenden sollte, wenn man in Forums-Pilzdiskussionen verstanden werden will. Collybia personata kennt niemand, Lepista personata kennt jeder. Ich selber habe auch erstmal gestutzt. Am besten sagt man Lilastieliger Rötelritterling, dann weiß jeder, was gemeint ist. Den derzeitigen wissenschaftlichen Namen kann man sich dann ja selber nachschlagen, wenn einem der deutsche Name nicht reicht.


    Auf jeden Fall ist aus morphologischer Sicht kaum zu fassen, dass der Lilastiel eine Collybia sein soll, der sieht so was von überhaupt nicht nach einer Collybia aus.


    FG

    Oehrling

    Wenn der Pilz Röhren hat, nicht auf Holz wächst, die Röhren nicht orange oder rot sind, der Stiel nirgendwo rötet (auch nicht in der Basis) und der Pilz beim Durchschneiden oder auf Druck nirgendwo blau wird, dann ist er essbar. Dann bleiben nämlich nur noch die Steinpilze und der Königsröhrling über.


    Was meinst Du dazu?

    Hallo Marina,


    das ist aber eine sehr komplizierte "Faustregel" mit vielen Wenn's und Dann's, also ich meine sehr kompliziert in der Anwendung. Da kann man die wenigen verbleibenden essbaren Arten gleich auswendig lernen, was mir die sicherere Option zu sein scheint. Generell bin ich in Sachen Pilzbestimmung kein Freund vermeintlicher "Faustregeln", weil sich immer irgendwo eine wichtige Ausnahme findet. Und was in Griechenland so alles an Pilzarten wachsen kann, weiß niemand so genau. Im Vergleich zu anderen Mittelmeerländern, etwa Spanien oder Italien, ist Griechenland pilzkundlich nicht gut erforscht, da kann es durchaus sein, dass man eine bisher unbekannte bzw. unbeschriebene Art vor sich hat, etwa eine "Ziegenlippe", die aber keine Ziegenlippe ist, sondern nur so ähnlich aussieht.


    Jedenfalls erkennst du sowohl Steinpilze als auch Königsröhrlinge am nicht verfärbenden, insbesondere nicht blauenden Fleisch, das sehe ich genauso. Also völliger Quatsch, wie oben behauptet wurde, ist diese "Faustregel" sicherlich nicht.


    FG

    Oehrling

    Als ich den Eindruck hatte, dass sich eine Erkältung anbahnt, habe ich morgens und abends eine Tasse davon getrunken und lag in der Folgenacht dann schon mit Fieber und starkem Schwitzen, sowie Glieder und Kopfschmerzen wach (habe ich so sonst nur mal bei einer Lungenentzündung vor über 10 Jahren erlebt) das ganze ist mir genauso 3 Mal mit Abstand von etwa 2 Wochen passiert.

    Hallo zusammen,

    genauso wie hier beschrieben geht es mir ebenfalls, wenn ich überhaupt nichts einnehme und dien Infekt einfach so über mich ergehen lasse. Nach drei Tagen ist es dann fast immer vorbei, außer bei einer Corona-Infektion vor drei Jahren, da dauerte es eine Woche.

    Eine gewöhnliche Magen-Darm-Infektion (auch als "Scheißerei" bekannt) ist bei mir kurz und heftig und dauert meistens nur ein bis zwei Tage, ist also schon längst "durch", noch ehe sich irgendein Birkenporlings-Wirkstoff bemerkbar machen könnte. Meine Genesung setzt unmittelbar ein, sobald oben und unten alles draußen ist, ohne Einnahme irgendwelcher Porlinge. Daher möchte ich fast meinen: mit Porlingen behandelt dauert das 2 bis 3 Tage, unbehandelt 48 bis 72 Stunden.

    FG

    Oehrling

    Hallo Markus,

    das glaube ich nicht wirklich, denn Tricholoma portentosum wäre von unten blass gelbgrün. Leider habe ich aufgrund des ziemlich ramponierten Aussehens deiner Pilze keine zündende Idee, was es stattdessen sein könnte, nicht mal bezüglich der Sektion.

    FG

    Oehrling

    Hallo Inge,

    vielleicht ein Bienenwabenporling (Polyporus mori)? Insgesamt ist es schwierig zu sagen aufgrund des alten, angefressenen und wohl auch ausgeblassten Fruchtkörpers. Jedenfalls ist der Porling auffallend weitlöcherig, aber nicht bewimpert.

    FG

    Oehrling

    Hmmpf. Kennst sonst noch wer ein mögliches Trennungs-Merkmal?

    Ja, den Geschmack. Der Spangrüne schmeckt nicht schlecht, der Fichtenreizker bitterlich. Ob angesichts dieses Exemplars hier eine Geschmacksprobe was bringt, bezweifle ich, der Geschmack wäre wohl in beiden Fällen grauslich.

    FG

    Oehrling