Beiträge von Oehrling

    Hallo Hannes,


    von der Erscheiniungszeit her sind die Kronenbecherlinge allerdings deutlich später dran als die Spitzmorcheln, etwas 1 bis 2 Monate. Daher ist es wahrscheinlich so, dass an deinem Standort die Spitzmorcheln schon "durch" sind. Klar kann man immer auf eine Nachlese hoffen.


    FG

    Oehrling

    Hallo Steffen,


    die Rheinauenwälder sind im Mai in der Tat mykologisch sehr interessant, wobei Ende Mai schon etwas zu spät sein könnte (Witterung trocken-warm mit an die 30 Grad, sehr hoher Bodenbewuchs/fortschreitende Verkrautung, enorm viele Stechmücken, welche dich nahezu auffressen!). Ich war schon in folgenden Rheinauenwäldern in der Karlsruher Gegend unterwegs, meist erfolgreich, allerdings immer etwas früher im Jahr:

    - "Erlich", südlich von Philippsburg, ca. 20 km nördlich von Karlsruhe

    - "Elisabethenwörth", ca. 5 km westlich davon, direkt am Rhein

    - Auwald 2 km nördlich von Rheinstetten, direkt am Rhein

    - Auwald 5 km westlich von Rastatt, Richtung Seltz/Elsass, direkt am Rhein


    FG

    Oehrling

    Hallo Peter,


    einen tollen Fund hast du da gemacht. Als allererstes: Pilze, die man in fernen Landen findet, isst man grundsätzlich nicht. Das Risiko, unbeabsichtigt einen Giftling zu erwischen, ist viel zu groß. Ein ähnliches Problem haben die Asiaten, die bei uns in Deutschland Grüne Knollis einsammeln und sich daran schlimm vergiften. Du müsstest theoretisch zu einem ortsansässigen Pilzkundigen gehen, der die Art und ihre Essbarkeit kennt. Ein deutsches/mitteleuropäisches Internet-Pilzforum ist da sicherlich der komplett falsche Weg.


    Dennoch ist dein Fund als Rätsel sehr geeignet und spaßig. Ich fange dann mal zu raten an. Es scheint sich aufgrund der nur wenig filzigen Stielbasis um einen Mykorrhizapilz zu handeln. Aufgrund der gelben Röhrenmündung und des starken Blauens vermute ich, wenn der Pilz mild schmeckt, eine Cyanoboletus-Art, also etwas aus der Gegend des Schwarzblauenden Röhrlings. Schmeckt der Pilz bitter, könnte es sich auch um eine Caloboletus-Art handeln, also so eine Art Schönfußröhrling im weiten Sinne. Dafür spräche auch das auf Foto 3 zu sehende weitmaschige, gut ausgeprägte Stielnetz. Die erste Untersuchung müsste sich also mMn auf den Geschmack des Fleisches beziehen. Für eine Kostprobe braucht es freilich angesichts einer unbekannten Art viel Mut und die richtige Kostprobentechnik, insbesondere darf von diesem Pilz nichts heruntergeschluckt werden, sondern man muss alles von der Kostprobe restlos ausspucken und am besten mit Wasser nachspülen. Hast du wenig Erfahrung mit Pilzkostproben, dann lass es lieber sein.


    Jetzt bin ich gespannt auf andere Ratevorschläge.


    FG

    Oehrling

    Hallo Durnik,

    eine Übersicht aller KOH-negativen, aber Schaeffer-positiven Arten findest du in KIBBY, The Genus Agaricus in Britain, einem Buch, das du dir anschaffen solltest, wenn du Champignons näher anschauen willst. Bon/Pareys Buch der Pilze ist da deutlich weniger geeignet, die Sektions- und leider auch teilweise die Artkonzepte entsprechen nicht den heutigen Stand..

    FG

    Oehrling

    Um es deutlich zu sagen: es stört mich persönlich nicht, wenn sich Leute Psilocybin reinziehen, egal ob nun therapeutisch kontrolliert oder aber hedonistisch-eigenmächtig - sollen sie doch. Aber irgendwann gab es, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, hier im Forum doch mal eine Übereinkunft, dass Drogenkonsum nicht positiv dargestellt und schon gar nicht gutgeredet werden sollte, es sind auch in früheren Zeiten User bzw. Anfrager gesperrt worden, die wissen wollten, welche Namen die von ihnen gefundenen und fotografierten kleinen Pilzchen mit den Zipfelmützchen hätten.

    Mich würde daher interessieren, was die Moderatoren dazu meinen.

    Andererseits ist und bleibt es Drogenkonsum, auch wenn es zu medizinischen Zwecken geschieht. Jeder Drogenkonsum hat irgendwo die Funktion, seelische Probleme zu lösen. Und wenn Psilocybin keine angenehmen Wirkungen auf Geist und Seele hätte, würde es nicht als Droge taugen. Meine Meinung, ihr dürft eure selbstverständlich behalten. Aber dann müsste man zwischen "feinem" und "ordinärem" Drogenkonsum trennen, ob dies gelingt?.

    FG

    Oehrling

    Nun, dann sei es so. Aber völlig anders, wie du schreibst, sieht der Schmutzbecherling nicht aus, sondern genau so wie auf deinem Foto. Auch vermag ich eine Ohrform, wie du schreibst, auf den ersten drei Fotos nicht zu sehen.


    Man erkennt den Schmutzbecherling jedenfalls daran, dass wenn man ihn mit der Hand an der Unterseite anfasst, diese dann schmutzig (grauschwarz gefärbte Schmiere) wird. Das würde bei einem Drüsling nicht passieren.


    FG

    Oehrling

    Oh, wegen des Artnamens müsstest du einen der hier im Forum aktiven Köttel-/Knuddelpilz-Experten fragen. Bestimmen wollte ich die Pilze an diesem Tage nicht mehr.

    FG

    Oehrling

    Mir ist da auch mal so was Ultrapeinliches passiert.

    Das Ding sah im Halbdunkel des dichten Waldes aus wie ein schmächtiger Tannenzapfen, und es wuchsen kleine weiße Pilzchen drauf. Und was mach ich? Das Ding anlangen und hochlupfen... nur gut, dass ich Feuchttücher dabei hatte.

    FG

    Oehrling

    Aber das erinnert mich an mein All-Time-Highlight aus dem Nachbarforum, wo jemand einen resupinat wachsenden weißen Pilz beschrieb, Geruch und Geschmack unauffällig... Es war ein Taschentuch <X

    Jouh, und zwar eins mit den einschlägig bekannten gelbbraunen Rändern, auf dem damaligen Foto klar zu sehen.

    FG

    Oehrling.

    Hallo Thorwulf,


    was Besseres als die Kombination BOERTMANN/KIBBY ist mir nicht bekannt. Der BOERTMANN enthält einen mikroskopischen und einen makroskopischen Schlüssel, mit ihm kann man also Saftlinge auch ohne Mikroskop bestimmen. Generell dürfte BOERTMANN der allerbeste Saftlingskenner überhaupt sein (bzw. war - ich glaube, er lebt nicht mehr, will aber keine Gerüchte in die Welt setzen), der hat wirklich jede europäische Art live gesehen und nicht nur anhand von Exsikkaten Genanalyse betrieben.


    FG

    Oehrling

    Hallo Jouschd,


    du warst wie du sagtest mir deinem Hund beim Tierarzt, der hat Maßnahmen eingeleitet, dein Hund ist anscheinend wohlauf - also erstmal Entwarnung. Alles richtig gemacht.


    Es bleibt aus deiner Sicht die Frage nach der/den Pilzart/en offen. Wie du siehst, ist hier das Gerate munter losgegangen, und du hast unterschiedliche Meinungen, die alle für sich stimmen könnten, aber unterschiedlich ausfallen. Und genau das ist das Problem solcher "kleiner brauner Pilzchen", von denen es Hunderte dieses Aussehens gibt. Ratvorschläge sind schnell abgegeben, weil man glaubt, diesen Pilz schon mal gesehen zu haben, aber um verlässlich die Art anzugeben, bräuchte es einige Bestimmungsarbeit.(Sporenpulverfarbe und so), die nur am Live-Objekt leistbar ist. Ohne das blebt alles im "Könnte-sein-Status", von dem ich nicht glaube, dass er dich wirklich zufriedenstellt.


    FG

    Oehrling

    ... und Ledertäublinge, weil die Frage aufkam, sind relativ große, dickstielige, milde, gelbsporige Täublinge. Sie heißen Ledertäublinge, weil die Lamellen bei Sporenreife ledergelb werden. Ganz egal ist dabei, ob sie in der Huthaut Dermatozystiden haben oder nicht. Daher bilden die Ledertäublinge auch keine Täublingssektion, die wissenschaftlichen Ansprüchen standhält.


    Trotzdem ist es toll, wenn man einen Ledertäubling als solchen erkennt, denn dann muss man bei den Täublingen nicht mehr 150 Arten im Buch nachblättern, sondern nur etwa 10.


    FG

    Oehrling

    Ja, wenn die Anfrager das so machen wie von dir beschrieben, dann mag das was bringen. Es soll jedoch auch Anfrager geben, die gerne Pilze fotografieren, aber Bestimmungsarbeit hassen. Die stellen dann den von ihnen fotografierten Pilz ein, und andere sollen dem mal fleißig einen Namen geben. Solche Anfrager erkennt man daran, dass sie sich nach ihrem Anfragebeitrag gänzlich aus der Diskussion raushalten, und man nie wieder was von ihnen hört geschweige denn ein Dankeschön bekommt.

    FG

    Oehrling

    such einen schönen Pilz, den du gern bestimmen willst und stelle uns Bilder von allen Seiten/Schnittbild etc. ein, wenn mgl. mit Angaben zu Größe, Geruch, Habitat.


    Und siehe: du wirst sicher hier fundierte Antworten bekommen.

    Sorry Hilmi, wenn ich mich da nochmal einschalte, aber wenn du so vorgehst, bestimmst nicht du den Pilz, sondern fragst ihn nur an und lässt ihn dir von jemand anderem bestimmen. Es ist nicht sichergestellt, dass hinterher du den Pilz bestimmen (oder auch nur wiedererkennen) kannst. Da solltest du dir nichts vormachen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Chris,

    das Foto ist technisch gut, das ist nicht das Problem. Sondern dass man viel mehr Details vom Pilz sehen muss, um etwas Sinnvolles sagen zu können. Es gibt manche (ganz wenige) Pilze, die so unverkennbar sind, dass ein Foto ausreicht. Dieser hier gehört leider nicht dazu.

    :) Bleib am Ball!

    Oehrling

    Hallo Corty,

    es gibt hierzulande bestimmt tausend Pilzarten, die von oben so aussehen. Man erkennt ja nicht mal, ob es ein Lamellenpilz oder ein Röhrling ist. Oder ob am Stiel ein Ring ist. Eigentlich sieht man nur, dass es ein Pilz ist.

    FG

    Oehrling

    Hallo Durnik,


    du hast sicher gesehen: wenn du mit den KIBBY-Sektionen an deine Champignons ranwillst, benötigst du Chemikalien, und zwar KOH, Anilin und HNO3, sprich: rauchende Schwefelsäure (= Gefahrstoff!). Dagegen spielt bei KIBBY der vorhandene oder nicht vorhandene Anis- oder Marzipangeruch nicht wirklich eine Rolle, ebensowenig, ob sich am Pilz rote, gelbe oder orangefarbige (bernardii!) Verfärbungen zeigen. Das wären allenfalls Merkmale, um Arten innerhalb der Sektionen auseinanderzuhalten. Wie man vorgeht, wenn man nach PARRA bestimmt, kann ich nicht sagen, da ich den PARRA nicht habe. Daher weiß ich auch nicht, ob man mit PARRA immer zu zufriedenstellenden Bestimmungen kommt. mit KIBBY ist das jedenfalls nicht immer der Fall, erst recht nicht mit BON.


    FG

    Oehrling

    Hallo Durnik,


    hmm, ob Bon diese Arten überhaupt kannte, als er seine Sektionen aufgestellt hat? Leider sind die Champignon-Sektionen von Bon nicht mehr altbewährt, sondern einfach nur noch alt. Sie eignen sich mMn nur für eine allererste, grobe Einordnung. Man kennt das, dass Fundexemplare mit ihren Merkmalen nicht immer gut in die Taxonomie passen


    Sparrigschuppiger Champignon, welche Art ist denn das, hast du da einen wissenschaftlichen Namen? Mit dem Salzwiesenchampignon wirst du wohl Agaricus bernardii meinen, richtig?.Wenn du mir die beiden wissenschaftlichen Namen gibst, könnte ich mal nachschlagen, in welche Sektionen sie von KIBBY einsortiert sind.


    FG

    Oehrling