Beiträge von Oehrling

    Bei den Raustielröhrlingen sollte man noch dazusagen, dass sie roh ziemlich stark giftig sind und dass deren Gift durch ausreichend langes Garen (mindestens 15 Minuten) ausgetrieben werden muss. Dagegen haben Steinpilze keine Mindestgarzeit, da reicht ein Anbraten aus.

    Auch wurde bisher nichts zum Grünblättrigen Schwefelkopf auf dem letzten Foto gesagt. Der sollte nicht mit in den Topf. Eine einziger mit dabei, und dann schmeckt alles bitter.

    FG

    Oehrling

    Hallo Joana,

    ich hatte dich ja neulich vorgewarnt, wie die Diskussion laufen könnte.

    Du hast dir beim Antworten ohne Frage große Mühe gegeben, aber irgendwie fühle ich mich, und andere sicher auch, von dir zugetextet. Für mich steht fest, dass die universitäre Theorie, die du beschreibst, und die forstliche Praxis, die der Waldbegeher erlebt, nicht viel miteinander zu tun haben. Dabei ist letztere das für mich Maßgebliche und Fassbare.

    Und ein vom Menschen geschaffenes künstliches Ausgleichsbiotop ist niemals ein vollwertiger Ersatz für ein natürlich und langfristig gewachsenes und hernach vernichtetes und zerstörtes Biotop, es wird nur aus politischen Gründen so verkauft, um die Zerstörung weiter vorantreiben zu können.

    FG

    Oehrling

    Hallo Pana,

    dem Problem mit dem Wässern der Pilze kannst du aus dem Weg gehen, indem du einfach keine Pilze sammelst, die Dreck an sich haben. Es gibt so viele saubere Pilze im Wald, nimm doch einfach die. Übrigens: Butterpilze, die du angeblich in deinem Sammelgut hast, habe ich keinen einzigen gesehen. Dafür den giftigen Kahlen Krempling. Das sollte dir eigentlich zu denken geben.

    FG

    Oehrling

    Hallo Lenchen,

    ich sehe Grünblättrige Schwefelköpfe, Purpurfilzige Holzritterlinge, einen Grünen Knollenblätterpilz, einen Körnchenröhrling und ein paar Flaschenstäublinge. Und einen gammligen Rotfußröhrling. Was jetzt da was ist, kannst du ja mithilfe eines Pilzbuichs herausfinden.

    FG

    oehrling

    Hallo Malker,

    wenn man Pilze kennenlernen will, muss man ab und zu auch mal einen entnehmen. Dem Pilz als solchem schadet das nichts, denn sonst müssten sich alle Rehe und Wildschweine ein schlechtes Gewissen machen, und der Pilz wäre längst ausgestorben. Und wie gesagt - Lactarius quieticolor ist nicht selten, er wird höchstens selten gefunden bzw. selten richtig bestimmt, weil ihn kaum einer kennt.

    FG

    Oehrling

    Hallo Bernd,

    der Bronzeröhrling (Boletus aereus) kann so aussehen, ist also möglich. Aber auch der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) ist möglich. Vor allem das letzte Exemplar hat einen doch sehr blassen Hut, beim Bronzeröhrling ist der Hut normalerweise schwarzbraun und hat eine grindig-schorfige Oberfläche. Der Pilz auf dem vorletzten Bild kann auch ein gewöhnlicher Steinpilz (Boletus edulis) sein.

    FG

    Oehrling

    Wie wäre es, wenn du dieses Problem direkt mit dem Dr. mykologe klärst? Kannst ihn ja z. B. mal fragen, wie viele verschiedene "Habichtspilz"-Arten es seiner Meinung nach gibt. Dann weißt obs ein Schwätzer ist.

    FG

    Oehrling

    ist c. variicolor nicht ein schleimfuss bzw. die hüte wären schleimig (besonders bei jungen Exemplaren) ?

    Hallo tinu,


    C. variicolor ist kein Schleimfuss, denn sein Stiel ist nicht schleimig. Es ist ein Phlegmacium, das im Wald schon mal einen schleimigen Hut haben kann. Typisch für diese Art ist aber, dass die Hutoberfläche sehr schnell abtrocknet, so dass man beim Bestimmen zu Hause manchmal in die falsche Ecke der Dickfüsse geleitet wird (Hut trocken, Stiel trocken, blaue Farben).

    Also gut, dann heißt die Waldwegzerstörermaschine nicht Harvester, sondern Forwarder. Wieder was gelernt. Eine Waldwegzerstörermaschine ist und bleibt es. Nachdem diese gearbeitet hat, wirst du dort nicht in 10 Jahren schon wieder Pfifferlinge finden, das dauert eher 40 bis 50 Jahre. Wenn sie denn überhaupt nochmal kommen, und der Wald nicht in der Zwischenzeit komplett umfällt (was dann gerne dem allgemeinen "Waldsterben" aufgrund des Autoverkehrs und der Industrieabgase angelastet wird). Und zu der Aussage, die Waldbesitzer schmissen ihre Sprühdosen ja nicht mit Absicht in den Wald: wenn das auch noch Absicht wäre, wäre es noch schöner, und eine Anzeige wert.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,


    wo ist denn das Foto vom vermeintlichen Leccinum scabrum? Vielleicht klärt ein Blick so manches. Schon definitionsgemäß ist kein Raustielröhrling, der blaut, Leccinum scabrum.


    Die Pilze in Beitrag Nr. 2 sind auch nicht Leccinum scabrum, sondern Leccinum durisculum, der Pappel-Raufuß. Das erkennt man schon an der am Hutrand überhängenden Huthaut.


    FG

    Oehrling

    Hallo Joana,


    du bist hier nun mal in einem Pilzforum unterwegs, und die meisten User hier sind Pilzfreunde und Pilzsammler, keine Förster. Wenn du eine freundlichere Gesinnung dem Harvester und der dazugehörigen "modernen" Forstwirtschaft gegenüber erleben willst, müsstest du in ein Forstwirtschafts-Forum umziehen. Die Ansicht, dass der Harvester oder gar die Waldkalkung der Todfeind der meisten schönen und wertvollen Pilzarten und der Hauptgrund für ihr Verschwinden/Aussterben ist, wirst du hier nicht ausrotten können.


    FG

    Oehrling

    Hallo tinu,


    die hätte ich nach dem ersten Ansehen für C. largus gehalten. Wenn du Chemikalien hast, schmiere doch mal KOH20% aufs Stielfleisch, ob sich eine Gelbverfärbung ergibt.


    C. purpurascens verfärbt mit Lugol im Fleisch violettrot. Das glaube ich wird aber nicht passieren. C. purpurascens entwickelt nach Befassen sehr schnell violette Flecken am Stiel, davon ist hier nichts zu sehen.


    C. variicolor würde staubig-erdig riechen, das müsste dir aufgefallen sein, und der Bocksdickfuss würde erbärmlich stinken, auch das müsste dir aufgefallen sein. Also aus meiner Sicht sehen die nach C. largus aus.


    FG

    Oehrling

    Hallo Werner,


    letztlich weiß man hier nicht, welche Farbe die Lamellen tatsächlich hatten. Aber du weißt ja, dass man bei Phlegmacien eigentlich nur weiter kommt, wenn man die Lamellenfarbe der Jungexemplare kennt. Oder man schmiert Chemikalien drauf, aber ich weiß nicht, ob Michael welche hat.


    FG

    Oehrling

    Hallo Michael,


    leider sind die Bilder großteils (alle?) unter Kunstlicht gemacht, so dass man sich auf die Farben des Pilzes nicht wirklich verlassen kann und spekulieren muss. Es ist denkbar, dass in den Lamellen ein Grünton vorhanden ist, und dass damit eine Art aus der Scaurus-Gruppe vorliegt. C. infractus hat dagegen relativ neutralgraue Lamellen ohne Grün- oder gar Violetttöne. Einen Scauri erkennt man daran, dass das Fleisch mit Lugolscher Lösung violettrot verfärbt, außerdem bekommen viele Scauri nach Befassen des Pilzes violette Flecken. Einen Infracti erkennt man dagegen daran, dass die Huthaut mit KOH20% erst türkisblau und später dann trübgelb verfärbt. Rein optisch und ohne Chemikalien lassen sich dagegen die vielen violetten Schleierlinge nicht gut auseinanderhalten.


    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    optisch bin ich auch bei Lepiota ignivolvata. Aber das ist ein Pilz auf basischem Boden, nicht auf saurem Boden. Z. B. ist er auf der Schwäbischen Alb ein Massenpilz. Daher sollte man die Bodenverhältnisse vor Ort noch einmal prüfen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Markus,

    da läuft so ziemlich alles über die Sporenfarbe. Kennst du die, geht es weiter. Es reicht ja schon, wenn du den Pilz über Nacht liegen lässt und sich die Lamellenfarbe ändert.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    da Schmierröhrlinge nicht wirklich aromastark sind, sollte man sie in heißem Fett braten. So mancher Schlonz lässt sich auf diese Weise wegbraten. Der Butterpilz ist meiner Meinung nach nur ein Füllpilz, der mit aromastärkeren Arten (z. B. Waldchampignon, junge Paukenschlegel, Stockschwämmchen, Perlpilz) gemischt werden sollte. Abziehen der Huthaut vor dem Braten ist mMn Pflicht.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    bevor der hier vorschnell als Xerula radicata eingetütet wird, wollte ich zu Bedenken geben, dass es noch andere Wurzelrüblinge gibt, mit regulär samtig-matter statt glatt-schleimiger Hutoberfläche. Die Stieloberfläche passt z. B. überhaupt nicht für Xerula radicata.

    Also bitte vorher nochmal in einem guten Pilzbuch nachschlagen und vergleichen.

    FG

    Oehrling