Beiträge von Oehrling

    Hallo Daniel,

    dann gehe mit der Kamera bitte auch so nahe ran, dass man erkennt, ob die Oberfläche des Pilzes glatt oder höckerig ist oder gar aus Stoppeln besteht. Eine Idee hätte ich, aber bevor ich diese äußere, möchte ich gern die Oberflächenstruktur sehen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Carolin,


    mein erster Tipp ist der Voreilende Ackerling (Agrocybe praecox). Das Habitat für diesen Pilz ist extrem typisch. Der Geruch wird in der Literatur als kakaoartig (Backkakao, nicht Trinkkakao, dieser riecht vorwiegend nach Vanillin!) mit einem Stich mehlig-ranzig beschrieben. Könntest du deinen persönlichen Geruchseindruck damit in Einklang bringen?

    Edit: der Geruchstest reicht erstmal, Geschmackstest (herb-bitterlich!) muss bei einem unbekannten Pilz aus Vorsichtsgründen nicht gleich sein, dieser hier würde wohl auch keine bahnbrechenden Erkenntnisse bringen..


    An den Lamellenseiten würdest du spärlich vorhandene flaschenförmige (sehen aus wie Babynuckelflaschenaufsatz aus Gummi) Pleurozystiden finden. Die muss man manchmal suchen, so spärlich sind sie. Und die Huthaut hat glühbirnenförmige Hyphenenden.


    FG

    Oehrling

    Haha

    Wahrscheinlich gibt es C. o. in Australien nicht.

    Und ob es ein Mord war oder nicht, versucht die Jury zu klären. Die betreffende Dame plädiert jedenfalls auf unschuldig und Unfall, also fahrlässige Tötung.

    Seltsam übrigens, dass hier Klarnamen angegeben werden, obwohl der Prozess noch läuft. Möglicherweise ist an der Sache irgendwas faul.

    FG

    Oehrling

    Hallo Gally,


    du hast ja gar nicht geschrieben, auf welche Pilzarten du aus bist, so dass es schwierig ist, dir einen Rat zu geben. Jeder Wald, ob Schwarz-, Pfälzer- oder ein anderer, hat seine speziellen Pilzarten, die dort ortshäufig sind. Allgemein solltest du bedenken:


    - auch in NRW gibt es tolle Ecken zum Pilzesuchen; besonders gut soll die Nordeifel sein, aber auch dem Weserbergland sagt man einiges nach; wenn es dagegen um die typischen Speisepilze geht, ist sicher das Hochsauerland eine gute Option; meist muss man gar nicht so weit fahren, wie man denkt, um gute Pilzwälder zu erreichen (was genau verstehst du denn unter "besseren" Pilzwäldern?)


    - der Schwarzwald bekommt im Jahresverlauf deutlich mehr Regen ab als der Pfälzerwald, welcher vor allem zu Beginn der Pilzsaison oft regelrecht ausgetrocknet daherkommt; also vor Anfang bis Mitte Oktober ist beim Pfälzerwald das Risiko schon ziemlich hoch, dass du in einer trockenen, staubigen Pilzwüste stehst. Wenn ich selber mal in den Pfälzerwald zum Pilzesuchen fahre, ist das immer erst Mitte Oktober. Dagegen ist der Schwarzwald durch häufige Sommergewitter oft schon ab Mitte/Ende Juli lohnenswert, im August hast du dort zentnerweise Pfifferlinge (solche Mengen darfst du selbstverständlich nicht auf einmal sammeln!)


    - der Schwarzwald hat eine deutlich höhere Biodiversität; im Pfälzerwald dominieren die Kiefernforsten auf saurem Buntsandsteinboden (Kalkboden gibt es da eher nicht), manchmal sind Eichen und vereinzelt Buchen eingestreut; richtig genial kann der Pfälzerwald sein, wenn du speziell nährstofffliehende Pilze unter Kiefer suchst; im Schwarzwald findet sich neben der Kiefer sehr viel Fichte und Weißtanne, vor allem in den westlichen tieferen Lagen kommt auch Buche dazu; mehr Baumarten bedeuten auch mehr Pilzarten


    - und wie schon richtig angemerkt wurde, kann bei feuchtem Wetter jeder Wald "besser" sein, bei trocken-warmem Wetter dagegen öde Pilzwüste.


    Wenn du speziell einen Pilzurlaub planst, mach das von der kurzfristigen Wetterlage abhängig. Die aktuelle Bodenfeuchte lässt sich im Internet recherchieren. Dadurch wird dein Zielort bestimmt. Dann musst du halt innerhalb von ein bis zwei Wochen das Hotel/die Pension reservieren.


    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,


    an der portugiesischen Algarveküste ist ein Pilz bekannt, der dem hierzulande verbreiteten Hasenröhrling sehr ähnlich sieht und wohl sehr giftig ist. In Südeuropa gibt es Pilze aus der Gattung Satansröhrlinge, die möglicherweise genau so giftig sind wie das "Original". Und dann gilt natürlich für Pilze aus fernen Landen allgemein: bloß weil ein Giftpilz nicht bekannt ist, heißt das noch lange nicht, dass es ihn nicht gibt. Wirklich gut erforscht sind nur die Pilze in Mitteleuropa und vielleicht noch in Skandinavien oder USA. Je weiter weg man von diesen "Epizentren der Mykologie" ist, desto höher ist das Risiko, einen unbekannten Giftpilz vor sich zu haben. Deswegen würde ich mir nicht zutrauen, in Thailand selbstgesammelte Pilze zu essen, auch wenn ich glaube, mich bei den mitteleuropäischen Pilzen gut auszukennen.


    FG

    Oehrling

    Hallo Hannes,


    von der Erscheiniungszeit her sind die Kronenbecherlinge allerdings deutlich später dran als die Spitzmorcheln, etwas 1 bis 2 Monate. Daher ist es wahrscheinlich so, dass an deinem Standort die Spitzmorcheln schon "durch" sind. Klar kann man immer auf eine Nachlese hoffen.


    FG

    Oehrling

    Hallo Steffen,


    die Rheinauenwälder sind im Mai in der Tat mykologisch sehr interessant, wobei Ende Mai schon etwas zu spät sein könnte (Witterung trocken-warm mit an die 30 Grad, sehr hoher Bodenbewuchs/fortschreitende Verkrautung, enorm viele Stechmücken, welche dich nahezu auffressen!). Ich war schon in folgenden Rheinauenwäldern in der Karlsruher Gegend unterwegs, meist erfolgreich, allerdings immer etwas früher im Jahr:

    - "Erlich", südlich von Philippsburg, ca. 20 km nördlich von Karlsruhe

    - "Elisabethenwörth", ca. 5 km westlich davon, direkt am Rhein

    - Auwald 2 km nördlich von Rheinstetten, direkt am Rhein

    - Auwald 5 km westlich von Rastatt, Richtung Seltz/Elsass, direkt am Rhein


    FG

    Oehrling

    Hallo Peter,


    einen tollen Fund hast du da gemacht. Als allererstes: Pilze, die man in fernen Landen findet, isst man grundsätzlich nicht. Das Risiko, unbeabsichtigt einen Giftling zu erwischen, ist viel zu groß. Ein ähnliches Problem haben die Asiaten, die bei uns in Deutschland Grüne Knollis einsammeln und sich daran schlimm vergiften. Du müsstest theoretisch zu einem ortsansässigen Pilzkundigen gehen, der die Art und ihre Essbarkeit kennt. Ein deutsches/mitteleuropäisches Internet-Pilzforum ist da sicherlich der komplett falsche Weg.


    Dennoch ist dein Fund als Rätsel sehr geeignet und spaßig. Ich fange dann mal zu raten an. Es scheint sich aufgrund der nur wenig filzigen Stielbasis um einen Mykorrhizapilz zu handeln. Aufgrund der gelben Röhrenmündung und des starken Blauens vermute ich, wenn der Pilz mild schmeckt, eine Cyanoboletus-Art, also etwas aus der Gegend des Schwarzblauenden Röhrlings. Schmeckt der Pilz bitter, könnte es sich auch um eine Caloboletus-Art handeln, also so eine Art Schönfußröhrling im weiten Sinne. Dafür spräche auch das auf Foto 3 zu sehende weitmaschige, gut ausgeprägte Stielnetz. Die erste Untersuchung müsste sich also mMn auf den Geschmack des Fleisches beziehen. Für eine Kostprobe braucht es freilich angesichts einer unbekannten Art viel Mut und die richtige Kostprobentechnik, insbesondere darf von diesem Pilz nichts heruntergeschluckt werden, sondern man muss alles von der Kostprobe restlos ausspucken und am besten mit Wasser nachspülen. Hast du wenig Erfahrung mit Pilzkostproben, dann lass es lieber sein.


    Jetzt bin ich gespannt auf andere Ratevorschläge.


    FG

    Oehrling

    Hallo Durnik,

    eine Übersicht aller KOH-negativen, aber Schaeffer-positiven Arten findest du in KIBBY, The Genus Agaricus in Britain, einem Buch, das du dir anschaffen solltest, wenn du Champignons näher anschauen willst. Bon/Pareys Buch der Pilze ist da deutlich weniger geeignet, die Sektions- und leider auch teilweise die Artkonzepte entsprechen nicht den heutigen Stand..

    FG

    Oehrling

    Um es deutlich zu sagen: es stört mich persönlich nicht, wenn sich Leute Psilocybin reinziehen, egal ob nun therapeutisch kontrolliert oder aber hedonistisch-eigenmächtig - sollen sie doch. Aber irgendwann gab es, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, hier im Forum doch mal eine Übereinkunft, dass Drogenkonsum nicht positiv dargestellt und schon gar nicht gutgeredet werden sollte, es sind auch in früheren Zeiten User bzw. Anfrager gesperrt worden, die wissen wollten, welche Namen die von ihnen gefundenen und fotografierten kleinen Pilzchen mit den Zipfelmützchen hätten.

    Mich würde daher interessieren, was die Moderatoren dazu meinen.

    Andererseits ist und bleibt es Drogenkonsum, auch wenn es zu medizinischen Zwecken geschieht. Jeder Drogenkonsum hat irgendwo die Funktion, seelische Probleme zu lösen. Und wenn Psilocybin keine angenehmen Wirkungen auf Geist und Seele hätte, würde es nicht als Droge taugen. Meine Meinung, ihr dürft eure selbstverständlich behalten. Aber dann müsste man zwischen "feinem" und "ordinärem" Drogenkonsum trennen, ob dies gelingt?.

    FG

    Oehrling

    Nun, dann sei es so. Aber völlig anders, wie du schreibst, sieht der Schmutzbecherling nicht aus, sondern genau so wie auf deinem Foto. Auch vermag ich eine Ohrform, wie du schreibst, auf den ersten drei Fotos nicht zu sehen.


    Man erkennt den Schmutzbecherling jedenfalls daran, dass wenn man ihn mit der Hand an der Unterseite anfasst, diese dann schmutzig (grauschwarz gefärbte Schmiere) wird. Das würde bei einem Drüsling nicht passieren.


    FG

    Oehrling

    Oh, wegen des Artnamens müsstest du einen der hier im Forum aktiven Köttel-/Knuddelpilz-Experten fragen. Bestimmen wollte ich die Pilze an diesem Tage nicht mehr.

    FG

    Oehrling

    Mir ist da auch mal so was Ultrapeinliches passiert.

    Das Ding sah im Halbdunkel des dichten Waldes aus wie ein schmächtiger Tannenzapfen, und es wuchsen kleine weiße Pilzchen drauf. Und was mach ich? Das Ding anlangen und hochlupfen... nur gut, dass ich Feuchttücher dabei hatte.

    FG

    Oehrling