Beiträge von Oehrling

    Hallo Anton,

    du schreibst, du bist erfahren und dir genüge oft ein kurzer Blick (auf ein Foto, nicht auf die Original-Pilze). Nun, Pablo und ich sind auch sehr erfahren und sind beide trotzdem schon bei Fotos danebengelegen. Falls du auch mal danebenliegen und selber die Pilze gegessen haben solltest, dann hast "nur" du selbst das Problem. Aber bei jemand anderem? Das ist doch eigentlich nichts anderes, als wenn du jemand anderem in bester Absicht schöne Pilze schenkst, die sich hinterher als unverträglich herausstellen. Wie oberpeinlich wäre das denn?

    Es ist mMn völlig unerheblich, wie gut jemand Pilze auf Fotos zu erkennen meint bzw. für wie gut er sich als Bestimmer hält. Daher geht deine Argumentation, wie gut du bestimmen kannst, ins Leere. Essfreigabe ist mehr Verantwortungsübernahme als Bestimmungssport.

    FG

    Oehrling

    Hallo Azalee,

    wenn man Austernseitlinge brät, sollte man immer wieder kleine Mengen Flüssigkeit nachgießen, dann werden sie nicht zäh, auch wenn man die empfohlene Garzeit einhält. Man sollte auch nur die mittlere Hitzestufe wählen (also z. B. 3 von 6 bzw. 2 von 3). Gesalzen wird selbstverständlich erst nach dem Braten. Bei Austernseitlingen haben mir persönlich immer 10 Minuten Garzeit ausgereicht, das waren aber auch immer kleinere Mengen, so dass die Hitze gut überall rankam.

    FG

    Oehrling

    Hallo Azalee,

    wenn du die Stiele in den Gläsern meinst, das sind wohl auch Parasolstiele. Wären es Safranstiele, hätten sie sich beim Putzen rot verfärbt, und das wäre dem Malone sicher aufgefallen und auch auf dem Foto zu sehen gewesen. Im Vordergrund dieses Fotos sieht man auf dem Kopf stehende dickstielige Pilze, das dürften Perlpilze sein.

    Fazit: Parasole können offensichtlich auch ziemlich dickstielig sein.

    FG

    Oehrling

    Hallo Sebastian,

    das ist mit großer Sicherheit eine Psathyrella. Conocybe lässt sich zu 100% ausschließen, da ist die Zystidenform und auch die Sporenpulverfarbe ganz anders.

    Jetzt gehen die Probleme aber erst los, denn Psathyrella ist eine der schwierigsten Gattungen. Andreas Melzer ist, soweit ich weiß, Psathyrella-Spezialist und hat auch eine sehr gute Psathyrella-Website, vielleicht kannst du die mal suchen?

    FG

    Oehrling

    Hallo Noemi,

    Samtfußrüblinge würde ich so beschreiben:

    - auffallend schmierige bis klebrige Huthaut!!, die Hutfarbe schwankt von dottergelb über orangegelb bis fast rotbraun

    - die Lamellen sind anfangs weiß und nehmen im Alter einen blass fleischbräunlichen Ton an

    - der Stiel ist immer unberingt!!, ohne silbrige Fäden!! aber feinsamtig überzogen, er schwankt in der Farbe von weißlich blass bis schwarzbraun

    - das Sporenpulver, falls es beobachtbar ist, ist weiß bzw. weißlich blass!! und niemals braun

    Von deinen Exemplaren sehen, finde ich, die auf Foto 3 am typischsten aus.

    FG

    Oehrling

    Hallo Ophrys,

    einen Schneckling erkennst du unter anderem an der schmierigen bis schleimigen Hutoberfläche. Herablaufende Lamellen kommen nicht nur bei Schnecklingen, sondern auch bei Ellerlingen und eben bei Trichterlingen vor.

    FG

    Oehrling

    Hallo Pablo,

    Ramaria subbotrytis ist ein Pilz des Kalklaubwaldes (Hordelymo-fagetum bzw. Cephalanthero-fagetum). Der botrytis-ähnliche Pilz aus dem montanen Nadelwald heißt Ramaria rubrievanescens bzw. rubripermanens je nach Autor.

    FG

    Oehrling

    Hallo Brigitte,

    ist dir eigentlich aufgefallen, dass sich in dem Stein, auf dem dein Anfragepilz 1 liegt, eine fossile Muschelschale befindet? Sie ist rechts unterhalb des Hutes zu sehen.

    FG

    Oehrling

    Hallo ihr beiden,

    das Sauerland ist an sich eine gute Adresse für Steinpilze, jedenfalls werden von den anderen Leuten öfters große Funde von dort gemeldet. Der "typische" Steinpilzwald lässt sich in etwa so beschreiben:

    Typ 1) Fichtenwald oder -forst mit moosigem, aber nicht matschig-sumpfigem Boden, schwach ausgebildete Gras- und Krautschicht, die Fichten im Alter von etwa 20 bis 30 Jahren, also nicht zu alt (unter alten Fichten wachsen dann eher Maronen), möglichst unberührt von Holzerntefahrzeugen (Rückegassen);

    Typ 2) Laubwald mit überwiegend Buchen und Eichen, der Boden mit flacher Laubschicht bedeckt und mit schütterem Moos und nur wenig Gras bewachsen, auf keinen Fall da wo sich die Brombeere bodendeckend ausgebreitet hat oder Brennnesseln stehen (da gibt es dann eher Parasole), die Bäume dürfen ruhig älter oder alt sein und in relativ weitem Abstand auseinander stehen.

    In beiden Waldtypen sollte nicht zu viel Kalk vorhanden sein, also wenn auf der Erde Kalksteinchen oder -brocken zu sehen sind, haben es die Steinpilze schwer. Genauso, wenn ein wildgewordener Förster seinen Wald mit Kalkpulver düngt, wie es leider in Mode gekommen ist. Wenn der Waldtyp vom Aussehen her eigentlich passt, aber keine Steinpilze wachsen, ist meist eine solche Kalkdüngung die Ursache. Da hilft nur die Weitersuche, die durchaus in einen "Sport" ausarten kann.

    FG

    Oehrling

    Hallo Azalee,

    wenn man so gar nicht weiß, wo man zu suchen anfangen soll, geben die Sporenform und -farbe meistens einen ersten guten Hinweis. Hat man dann eine Idee zur Gattung, geht es mit der Untersuchung gattungsspezifisch weiter: Lamellenzystiden, Hutdeckschicht, Stielrinde, Velumschuppen-/flocken... man hat quasi in jeder Gattung anders vorzugehen. Wie? Das steht in guten bzw. sehr guten Pilzbüchern.

    FG

    Oehrling

    Hallo Azalee,

    aber sollten nicht auch beim Samtfußrübling die Lamellen anders angewachsen sein und nicht am Stiel herablaufen? Ich fürchte, ohne weitere Daten wie Sporenpulverfarbe oder gar Mikroskopierdaten lässt sich dieser Fall nicht lösen, denn das, was du über die für einen Flämmling ungewöhnliche Lamellenhaltung geschrieben hast, stimmt schon.

    Freundliche Grüße

    Oehrling

    Hallo Azalee,

    ich schrieb "... halte ich für möglich". So war das auch gemeint. Die Datenlage ist halt spärlich, und der Pilz wurde unter Kunstlicht fotografiert, damit ist die natürliche Farbe des Pilzes unklar.

    Was wäre denn deine Idee zu dem Pilz?

    FG

    Oehrling

    Hallo Azalee,

    Trompetenpfifferling und Kaffebrauner Gabeltrichterling stimmen, aber der Pfifferling ist leider (wieder) ein Falscher. Beim zuletzt gezeigten Pilz halte ich den Geflecktblättrigen Flämmling für möglich.

    FG

    Oehrling

    Hier im Pilzforum habe ich eine tolle Gelegenheit gefunden wo mir viele nette Helfer ein paar für mich unbekannte Pilze bestimmen.

    Auch die vielen Tipps wie Sporenabwurf, Schnittbild, Geruch, Anordnung der Fotos und, und, und sind wirklich sehr gut.

    Und Du und all die Anderen haben auch immer sowas von Recht.

    Hallo AndreF,

    genau das tun die vielen netten Helfer leider nicht. Sie bringen mehr oder weniger gute Namensvorschläge ins Spiel, die als Ausgangspunkt für bzw. als Aufforderung für nachfolgende Bestimmungsarbeit dienen, die von dir selber zu leisten wäre - natürlich nur, wenn du ein wirkliches Interesse am jeweiligen Pilz hast und nicht die von dir aufgezählten Kompromisse eingehen willst. Und diese Helfer haben seltener Recht, als du glaubst. Ob dein Pilz den richtigen Namen bekommt, hängt davon ab, wer von den Usern ihn sich anschaut. Nicht jede Fehlbenennung fällt als solche auf, es gab auch schon Fälle, da wurde aus Pietät auf eine Korrektur verzichtet. Ich selber bin auch jemand, der im Zweifel den Forumsfrieden der Wahrheitsfindung vorzieht, so lange z. B. nicht ein Giftpilz als Speisepilz fehlbenannt wird, man will ja nicht als Rechthaber gelten.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    die von Claus festgestellte KOH-Verfärbung darf man nicht als positive Reaktion fehlinterpretieren. Es ist ganz normal, dass KOH vorhandene Farbtöne stark verdunkelt bzw. intensiviert. Also wird aus Rostockergelb ein dunkles Rostockerorange, ohne dass dies schon KOH-positiv bedeutet. Es haben noch einige andere Täublinge Rostflecken, tupft da mal KOH drauf und schaut was passiert.

    Dagegen wird bei R. insignis an der Stielbasis aus leuchtend gelb rostrot, und das ist dann tatsächlich eine Änderung des Farbtones und nicht nur eine Verdunkelung oder Intensivierung.

    Außerdem wollte ich anmerken, dass ich auch schon von Russula-vesca-Funden in die Irre geführt wurde, deren Sporenpulver nicht weiß war, mikroskopisch dagegen alles passte. Ein Sporenabwurf von R. vesca ist anscheinend nicht immer weiß, an was auch immer das liegen mag.

    Freundliche Grüße

    Oehrling

    Hallo Claus,

    die Sporen sind für R. insignis zu klein, außerdem ist die Eisensulfatreaktion für R. insignis zu stark, und dann auch noch das deutliche "Crins" in der Huthaut. Ich fürchte, du bis auf einen Speisetäubling reingefallen.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    dextrinoide Sporen erscheinen meines Wissens unter dem Mikroskop braun und nicht gelb, das ist einfach nur die Farbe des Melzers. Also ob Clitopilus-Sporen dextrinoid sind, müsste ich jetzt nachschlagen. Die von dir gezeigten Sporen sind es offensichtlich nicht.

    FG

    Oehrling