Beiträge von Oehrling
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Selbst Instrumentalmusik kann rechts sein. Und zwar wenn der Komponist eine rechte Weltanschauung hat und versucht, diese musikalisch umzusetzen. Also militärische Marschmusik würde ich als rechts einordnen, aber auch so manche bombastische Orchestermusik, etwa von Richard Wagner (z. B. das Stück, das beim Hubschrauberflug in "Apocalypse Now" gespielt wird, wie hieß das doch gleich?). So mancher Song von Heino kommt auch musikalisch ziemlich rechts rüber, z. B. "Schwarzbraun ist die Haselnuss".
FG
Oehrling
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Hallo zusammen,
wenn man keine Gelegenheit hat zu mikroskopieren, sollte man den Geruch erheben. Risspilze riechen im allgemeinen schon sehr anders als Dachpilze. Wäre eine Idee, wie man nächstes Mal an die Sache rangeht.
Wie man bei der Bestimmung vorgeht, ist wichtiger, als welche Pilzart das nun letztlich ist. Der Pilz sieht zudem schon alt aus, da ist die Frage, ob die an diesem Exemplar gewonnenen Erkenntnisse überhaupt übertragbar sind.
FG
Oehrling
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Hallo Till,
als Autor von Qualitäts-Pilzbüchern, der du bist, kann ich dir nur für dein Engagament danken und das Allerbeste für die Zukunft wünschen. Aber leider wird bei Sachbüchern wohl die KI, wie an vielen anderen Stellen auch, maximalen Schaden in unserer Gesellschaft anrichten, obwohl sie von manchen als gesellschaftliche Wohltat angesehen und schöngeredet wird. Realistisch wirkende Musik generieren und komponieren kann sie wohl auch schon, wie ich heute in der Zeitung lesen musste.
FG
Oehrling
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Hallo Reinhard,
die Höri ist eine Landschaft am Bodensee. Von dort kommt die Höri-Bülle, eine sehr leckere Zwiebelsorte.
FG
Oehrling
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Ja, jetzt im abgetrockneten Zustand sieht auch mir das schon viel mehr nach Sowerbyella aus.
FG
Oehrling
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Also ich unterscheide die beiden im Feld am liebsten über den Geruch. Dazu muss man von unten in die Lamellen reinriechen, da ist es am deutlichsten.
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Da die vermeintlichen Becherlinge/Öhrlinge sogar 9-10cm im Durchmesser haben,könnte es wegen der Größe auch Peziza varia sein?
Hab mir die einzelnen FKs angeschaut , alle sind nicht wirklich becherartig rund, sondern mindestens an einer Seite überlappt oder in den Boden gesenkt,
also doch Richtung Öhrling?
Hallo Inge,
wie oben schon richtig gesagt wurde, geht bei dem Becherling ohne Mikroskopieren nichts. Klar kann man herumraten, das kann sogar Spaß machen. Heimlich muss ich dir gestehen, dass ich, als ich die Basis des Becherlings gesehen habe, auch gleich an Peziza varia gedacht habe. Aber ohne den Jodkali-Test unterm Mikroskop (Lugolsche Lösung) weiß man ja nicht einmal die Gattung. Die Sowerbyellas, die ich bisher gesehen habe, waren jedenfalls kräftiger gelb.
Pezizas können durchaus gestielt sein, das ist von den äußerlichen Wuchsbedingungen abhängig. Und ob sie becherartig rund oder lappig-ausgerbreitet sind, ist altersabhängig.
FG
Oehrling
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Hallo Stefan,
neben Russula fuscorubroides kommt noch der gewöhnliche Stachelbeertäubling (Russula queletii) in Betracht. Über die Sporenpulverfarbe lassen sich die beiden leider nicht so gut unterscheiden, aber über den Geruch (fuscorubroides banal, queletii deutlich nach Stachelbeermarmelade) und auch über den Standort (fuscorubroides mitten im Wald im Moos, da wo der Boden sauer ist; queletii meist am Wegesrand, da wo Kalkschottereintrag herrscht, mit dem Fichtenreizker als auffallendem Begleitpilz). Queletii ist auch schärfer als fuscorubroides, aber das ist vom Durchfeuchtungsgrad des Pilzes abhängig.
Auf jeden Fall sollte es einer der beiden sein. Wenn es am Standort allerdings auch Kiefern gibt, ist der Fall nicht so einfach, da kämen noch weitere Arten in Betracht.
FG
Oehrling
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Hallo Joana,
ich hatte mich damals mit dem örtlichen Krankenhaus in Verbindung gesetzt und ihnen meine Telefonnummer gegeben (heutzutage würde man die Handynummer geben, damit man überall erreichbar ist). Seit 2006 wurde ich genau zwei mal von diesem Krankenhaus konsultiert - das eine mal, als ich gerade mit der Familie im Schwimmbad war und die Eintrittskarte frisch gekauft hatte. So was muss man aushalten können, wenn es auf der anderen Seite eventuell um ein Menschenleben geht. Daher finde ich es super, wenn du dich für so etwas zur Verfügung stellen willst.
FG
Oehrling
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Hallo baumi,
die Technik funktioniert genauso wie im 123-Forum, das du ja gut kennst.
FG
Oehrling
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... und von mir auch noch, auch wenn es etwas spät ist. Von mir ganz großen Respekt vor eurer beider Leistung! Und viel Spaß bei der Pilzberatertätigkeit.
FG
Oehrling
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Am besten ist, er beißt mal kurz rein, dann wäre diese Frage innerhalb von zwei Sekunden geklärt. Sonst bleibt's ein Rätsel, aber schlimm ist das ja nicht wirklich.
FG
Oehrling
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Die eigentliche Frage ist, ob Nika das will. Doe anderen Mykologen sind halt die anderen Mykologen. Also mir wäre, mit Verlaub, z. B. ziemlich wurscht, wieviele Löwengelbe Dachpilze es gibt, wenn die sich eh nur genetisch und nicht makroskopisch unterscheiden lassen.
FG
Oehrling
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Aber hat der auch weißes Sporenpulver?
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Mich würde nur interessieren, um was es sich eventuell handeln könnte.
Hallo Nordland,
es könnte sich eventuell um einen Steinpilz handeln. Eventuell aber auch nicht.
Man sieht halt auf dem Foto zu wenig vom Pilz. Die Community ist sich auch ziemlich unsicher, wie du siehst, es wird so Einiges vorgeschlagen.
FG
Oehrling
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Hallo zurück,
allerdings hätte der Fransige Wulstling keine knollenblätterpilz-artige Volva, so wie auf Foto 2 zu sehen.
FG
Oehrling
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Pilzgeschäft? Da muss ich irgendwas verpasst haben.
FG
Oehrling
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Hallo Reinhard,
sehr schöne, interessant aussehende Pilze, die du gefunden hast. Nur leider nicht solche, die man mal eben so vom Foto her bestimmen kann. Wenn du hier Namen bekommst, sind die natürlich nicht endgültig, sondern "Arbeitstitel" als Ausgangspunkt für eigene Bestimmungsarbeit.
Bei Nr. 1 hätte man gerne mal die Stielrinde gesehen, es könnte einer der Stielporlinge aus der Gattung Polyporus sein.
Nr. 2 ist eine der zahlreichen sehr schwer zu bestimmenden gelb-orangenen Korallen aus der Gattung Ramaria, im Kalklaubwald kommt z. B. Ramaria aurea in Betracht (nur erste Idee!).
Nr. 3 und 4 (ich nehme an, es ist derselbe Pilz) kommt der Laubwald-Tigerritterling (Tricholoma filamentosum) in Betracht. Man müsste den Pilz durchschneiden und riechen, ob Mehlgeruch vorhanden ist. Beim Aussporen sollte weißes Sporenpulver herauskommen.
Und bei Nr. 5 finde ich Haralds Idee sehr gut, ich wüsste erstmal nichts Besseres.
FG
Oehrling
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Hallo Oliver,
ja, das sieht sehr gut aus für A. ovoidea. Lass den Pilz noch ein bisschen liegen und schneide ein Stück Stielfleisch ab. Es sollte sich ein unangenehm metallisch-chemischer Geruch sowie eine hellbräunliche Fleischverfärbung ergeben. Der bekannte (hochgiftige) Doppelgänger Amanita proxima hätte eine außen rostbraune Stielvolva. Obacht: dies ist ausdrücklich keine Essempfehlung!
FG
Oehrling
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Oder vielleicht sogar so:
- das hier ist ein Pilz mit leuchtend gelbem Hut, auf Holz wachsend, knapp mittelgroß, Freiblättler, mit rosa Lamellen, und rosa getöntem, rilligen Stiel
---> ich habe zwar noch nie einen Löwengelben Dachpilz live gesehen, aber mit dieser Merkmalskombination MUSS es einfach der Löwengelbe Dachpilz sein!
Wenn du dahin kommst, erkennst du Pilze, die du zuvor noch nie live gesehen hast, an ihrer Merkmalskombination. Dann hättest du ein wirklich sehr hohes Level erreicht.
FG
Oehrling
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Es hat halt schon des Nachts gefroren. Das mögen die Austernpilze ja.
Also dann herzlichen Glückwunsch!
FG
Oehrling
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Hallo Jan,
auf meinem Monitor kommt das Sporenpulver blassgrün rüber, in dem Farbton, wie ich das kenne. Wenn du richtig grüne Sporen sehen willst, musst du eine der mediterranen Chlorophyllum-Arten aussporen lassen.
FG
Oehrling
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Hallo Nika,
ich habe noch ein paar Kleckse Senf zum Dazugeben, nachdem du schon ziemlich mit Senf überhäuft sein dürftest.
Klecks 1: In der Pilzwelt durchzublicken, so wie du es dir vorstellst, dauert Jahrzehnte und Aberjahrzehnte. Man darf das nicht mit irgendwelchen durchoptimierten Berufsfortbildungen vergleichen, die berufliches Fachwissen innerhalb von Wochen und Monaten anwendungsfertig vermitteln.
Klecks 2: es ist sehr von Vorteil, Latein und/oder Altgriechisch zu können, wenn man bei den wissenschaftlichen Pilznamen durchblicken will. Denn oft sind die wissenschaftlichen Pilznamen nur Beschreibung optischer (albobrunneum) oder sonstiger sensorischer (z. B. acerrimus oder amoenolens) Charakteristika in Lateinisch oder Altgriechisch, teilweise direkt aus dem Deutschen übersetzt. Manchmal ist es schon von Vorteil, wenn man auf einem humanistischen bzw. altsprachlichen Gymnasium war und die Altsprachen in der Schule irgendwann hatte und davon sogar einiges hängengeblieben ist.
Klecks 3: ich kann nicht den einen "Gamechanger" benennen, der dazu geführt hätte, dass ich von einem Tag auf den anderen einen Gattungsüberblick entwickelt hätte. Es war das jahrzehntelange, ständige, dauerhafte, beharrliche Beschäftigen mit Pilzen, also immer wieder in den Wald gehen, Pilze einsammeln, und diese dann - selber, also ohne fremde Leute um Bestimmungshilfe zu bitten - zu bestimmen. Dann kam das so ziemlich von selber - mit den Jahren.
Klecks 4: das Beste, was ich zur Erlangung von Gattungsübersicht bekommen habe, war zum Einen das Erlernen zielführender Bestimmungsmethodik auf den Gminder-Seminaren (seit dem war mir klar, Pilze muss man tatsächlich nicht Art für Art auswendig lernen, sondern kann sie sich tatsächlich quasi herleiten!) und zum Anderen das Sporenfarbe-Habitus-Wuchsweise-Konzept auf einem Wergen-Seminar. Als Erstes muss man bei Lamellenpilzen auswendig lernen, welche Gattungen welche Sporenpulverfarbe haben. Ohne das geht meiner Meinung nach gar nichts. Danach muss man erlernen, welche Habitustypen ("dieser Pilz sieht aus wie ein Ritterling, ein Rübling, ein Schüppling, ein Schirmling, ein...") es gibt, und dies mit der jeweiligen Sporenpulverfarbe und Wuchsweise (auf Boden, auf Holz, einzeln, gesellig, rasig, büschelig...) kombinieren. Ist man soweit, ist man vor Fehlbestimmungen gefeit, die nicht nur knapp daneben, sondern komplett absurd sind. Ist man einmal da angekommen, dass einem keine solchen absurden Fehlbestimmungen mehr unterlaufen, hat man ein sehr wichtiges Etappenziel erreicht.
Und dann noch Klecks 5: nicht zu schnell zu viel auf einmal wollen. Z. B. ist es utopisch, dass man innerhalb weniger Jahre dahin kommt, jeden zufällig im Wald rumstehenden Pilz bestimmen zu können. Für das sind Pilzbücher auch gar nicht ausgelegt. Stattdessen sollte man sich vornehmen, an einem Exkursionstag beispielsweise nur Röhrlinge, oder nur Pilze mit Hut und Stiel an Holz, oder nur Amanitas, oder nur Milchlinge, oder nur oberirdische Stäublinge anzuschauen und einzusammeln und alles andere links liegen zu lassen. Denn das kann man ja noch nächstes Mal erledigen. Die Exkursion wäre dann ein Erfolg, wenn man an diesem Tag tatsächlich nur Wulstlinge erwischt hat, oder nur Täublinge, oder nur Schmierröhrlinge, oder nur... Selbstbeschränkung ist enorm wichtig, dass das Erlernte zwischen den Ohren auch hängenbleibt und nicht Wochen später wieder vergessen wird. Dieses Nicht-wieder-Vergessen ist ja das Wichtige am Wissenserwerb, nicht das erstmalige Erlernen. Aber das gilt ja für alles zu Erlernende.
FG
Oehrling
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Hallo Björn,
ja, das stimmt, das Sporenpulver von Amanita solitaria ist nicht reinweiß, sondern blass graugrün, das habe ich selber auch schon getestet. Dennoch ist das wohl die eine Ausnahme unter unseren mitteleuropäischen Amanita-Arten, die nichts an der Grundregel des weißen Sporenpulvers bei Amanita ändert. Selbstverständlich kann man, wenn man ohnehin wegen des Melzer-Tests einen Sporenabwurf macht, auch gleich die Sporenpulverfarbe miterheben, die dürfte dann freilich in 95 % aller Fälle reinweiß ausfallen.
Sehr spannend finde ich z. B., dass, obwohl nichts darüber in der Literatur zu finden ist, die verschiedenen Tricholoma-Arten auf Guajak sehr unterschiedlich reagieren, ähnlich wie dies Täublinge zu tun pflegen. Mit all den Problemen, die man von der Täublingsbestimmung her kennt (Durchfeuchtung der Fruchtkörper, diagnostische Qualität/Zustand des Guajak). Da bei der Tricholomabestimmung die Mikroskopie bekanntermaßen keine große Hilfe darstellt, kann man auf solche Merkmale durchaus angewiesen sein.
FG
Oehrling
