Beiträge von Oehrling

    Hallo Reinhard,

    sehr schöne, interessant aussehende Pilze, die du gefunden hast. Nur leider nicht solche, die man mal eben so vom Foto her bestimmen kann. Wenn du hier Namen bekommst, sind die natürlich nicht endgültig, sondern "Arbeitstitel" als Ausgangspunkt für eigene Bestimmungsarbeit.

    Bei Nr. 1 hätte man gerne mal die Stielrinde gesehen, es könnte einer der Stielporlinge aus der Gattung Polyporus sein.

    Nr. 2 ist eine der zahlreichen sehr schwer zu bestimmenden gelb-orangenen Korallen aus der Gattung Ramaria, im Kalklaubwald kommt z. B. Ramaria aurea in Betracht (nur erste Idee!).

    Nr. 3 und 4 (ich nehme an, es ist derselbe Pilz) kommt der Laubwald-Tigerritterling (Tricholoma filamentosum) in Betracht. Man müsste den Pilz durchschneiden und riechen, ob Mehlgeruch vorhanden ist. Beim Aussporen sollte weißes Sporenpulver herauskommen.

    Und bei Nr. 5 finde ich Haralds Idee sehr gut, ich wüsste erstmal nichts Besseres.

    FG

    Oehrling

    Hallo Oliver,

    ja, das sieht sehr gut aus für A. ovoidea. Lass den Pilz noch ein bisschen liegen und schneide ein Stück Stielfleisch ab. Es sollte sich ein unangenehm metallisch-chemischer Geruch sowie eine hellbräunliche Fleischverfärbung ergeben. Der bekannte (hochgiftige) Doppelgänger Amanita proxima hätte eine außen rostbraune Stielvolva. Obacht: dies ist ausdrücklich keine Essempfehlung!

    FG

    Oehrling

    Oder vielleicht sogar so:


    - das hier ist ein Pilz mit leuchtend gelbem Hut, auf Holz wachsend, knapp mittelgroß, Freiblättler, mit rosa Lamellen, und rosa getöntem, rilligen Stiel


    ---> ich habe zwar noch nie einen Löwengelben Dachpilz live gesehen, aber mit dieser Merkmalskombination MUSS es einfach der Löwengelbe Dachpilz sein!


    Wenn du dahin kommst, erkennst du Pilze, die du zuvor noch nie live gesehen hast, an ihrer Merkmalskombination. Dann hättest du ein wirklich sehr hohes Level erreicht.


    FG

    Oehrling

    Hallo Jan,

    auf meinem Monitor kommt das Sporenpulver blassgrün rüber, in dem Farbton, wie ich das kenne. Wenn du richtig grüne Sporen sehen willst, musst du eine der mediterranen Chlorophyllum-Arten aussporen lassen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Nika,

    ich habe noch ein paar Kleckse Senf zum Dazugeben, nachdem du schon ziemlich mit Senf überhäuft sein dürftest.


    Klecks 1: In der Pilzwelt durchzublicken, so wie du es dir vorstellst, dauert Jahrzehnte und Aberjahrzehnte. Man darf das nicht mit irgendwelchen durchoptimierten Berufsfortbildungen vergleichen, die berufliches Fachwissen innerhalb von Wochen und Monaten anwendungsfertig vermitteln.


    Klecks 2: es ist sehr von Vorteil, Latein und/oder Altgriechisch zu können, wenn man bei den wissenschaftlichen Pilznamen durchblicken will. Denn oft sind die wissenschaftlichen Pilznamen nur Beschreibung optischer (albobrunneum) oder sonstiger sensorischer (z. B. acerrimus oder amoenolens) Charakteristika in Lateinisch oder Altgriechisch, teilweise direkt aus dem Deutschen übersetzt. Manchmal ist es schon von Vorteil, wenn man auf einem humanistischen bzw. altsprachlichen Gymnasium war und die Altsprachen in der Schule irgendwann hatte und davon sogar einiges hängengeblieben ist.


    Klecks 3: ich kann nicht den einen "Gamechanger" benennen, der dazu geführt hätte, dass ich von einem Tag auf den anderen einen Gattungsüberblick entwickelt hätte. Es war das jahrzehntelange, ständige, dauerhafte, beharrliche Beschäftigen mit Pilzen, also immer wieder in den Wald gehen, Pilze einsammeln, und diese dann - selber, also ohne fremde Leute um Bestimmungshilfe zu bitten - zu bestimmen. Dann kam das so ziemlich von selber - mit den Jahren.


    Klecks 4: das Beste, was ich zur Erlangung von Gattungsübersicht bekommen habe, war zum Einen das Erlernen zielführender Bestimmungsmethodik auf den Gminder-Seminaren (seit dem war mir klar, Pilze muss man tatsächlich nicht Art für Art auswendig lernen, sondern kann sie sich tatsächlich quasi herleiten!) und zum Anderen das Sporenfarbe-Habitus-Wuchsweise-Konzept auf einem Wergen-Seminar. Als Erstes muss man bei Lamellenpilzen auswendig lernen, welche Gattungen welche Sporenpulverfarbe haben. Ohne das geht meiner Meinung nach gar nichts. Danach muss man erlernen, welche Habitustypen ("dieser Pilz sieht aus wie ein Ritterling, ein Rübling, ein Schüppling, ein Schirmling, ein...") es gibt, und dies mit der jeweiligen Sporenpulverfarbe und Wuchsweise (auf Boden, auf Holz, einzeln, gesellig, rasig, büschelig...) kombinieren. Ist man soweit, ist man vor Fehlbestimmungen gefeit, die nicht nur knapp daneben, sondern komplett absurd sind. Ist man einmal da angekommen, dass einem keine solchen absurden Fehlbestimmungen mehr unterlaufen, hat man ein sehr wichtiges Etappenziel erreicht.


    Und dann noch Klecks 5: nicht zu schnell zu viel auf einmal wollen. Z. B. ist es utopisch, dass man innerhalb weniger Jahre dahin kommt, jeden zufällig im Wald rumstehenden Pilz bestimmen zu können. Für das sind Pilzbücher auch gar nicht ausgelegt. Stattdessen sollte man sich vornehmen, an einem Exkursionstag beispielsweise nur Röhrlinge, oder nur Pilze mit Hut und Stiel an Holz, oder nur Amanitas, oder nur Milchlinge, oder nur oberirdische Stäublinge anzuschauen und einzusammeln und alles andere links liegen zu lassen. Denn das kann man ja noch nächstes Mal erledigen. Die Exkursion wäre dann ein Erfolg, wenn man an diesem Tag tatsächlich nur Wulstlinge erwischt hat, oder nur Täublinge, oder nur Schmierröhrlinge, oder nur... Selbstbeschränkung ist enorm wichtig, dass das Erlernte zwischen den Ohren auch hängenbleibt und nicht Wochen später wieder vergessen wird. Dieses Nicht-wieder-Vergessen ist ja das Wichtige am Wissenserwerb, nicht das erstmalige Erlernen. Aber das gilt ja für alles zu Erlernende.


    FG

    Oehrling

    Hallo Björn,


    ja, das stimmt, das Sporenpulver von Amanita solitaria ist nicht reinweiß, sondern blass graugrün, das habe ich selber auch schon getestet. Dennoch ist das wohl die eine Ausnahme unter unseren mitteleuropäischen Amanita-Arten, die nichts an der Grundregel des weißen Sporenpulvers bei Amanita ändert. Selbstverständlich kann man, wenn man ohnehin wegen des Melzer-Tests einen Sporenabwurf macht, auch gleich die Sporenpulverfarbe miterheben, die dürfte dann freilich in 95 % aller Fälle reinweiß ausfallen.


    Sehr spannend finde ich z. B., dass, obwohl nichts darüber in der Literatur zu finden ist, die verschiedenen Tricholoma-Arten auf Guajak sehr unterschiedlich reagieren, ähnlich wie dies Täublinge zu tun pflegen. Mit all den Problemen, die man von der Täublingsbestimmung her kennt (Durchfeuchtung der Fruchtkörper, diagnostische Qualität/Zustand des Guajak). Da bei der Tricholomabestimmung die Mikroskopie bekanntermaßen keine große Hilfe darstellt, kann man auf solche Merkmale durchaus angewiesen sein.


    FG

    Oehrling

    Ich hab den gerade mal bei 123pilze aufgerufen, der hats ja wirklich in sich, wenn das tatsächlich der fleischbraune Schirmling ist. Es ist nur dieser eine zu sehen, ich hab gelesen, dass die sehr selten sind. Ist es jetzt sinnvoller den rauszunehmen um ihn näher bestimmen zu können, oder besser einfach am Leben zu lassen?

    Hallo Kabelwoman,


    der Pilzfruchtkörper, den du auf dem Waldboden stehen siehst, ist ohnehin dem Tod geweiht - z. B. wenn ein hungriges Tier vorbeikommt, oder spätestens wenn die Vergammelkeule zuschlägt. Das ist auch o. K. so, denn der Pilzfruchtkörper ist nur ein Verbreitungsorgan, das seinen natürlichen Zweck nach dem Absporen erfüllt hat. Es stirbt auch kein Apfelbaum, wenn man einen Apfel abpflückt.


    Letztlich ist es eine Frage deines Wissens- und Erkenntnisdurstes, ob du einen Pilz abpflückst. Das Wort "begreifen" kommt schließlich von "angreifen, anlangen, anfassen".


    Im übrigen ist der Fleischbraune Schirmling in dem zu ihm passenden Habitat nicht selten. Er wird halt nur selten überhaupt beachtet, aufgenommen und korrekt bestimmt, so dass der falsche Eindruck entsteht, das sei ein selten vorkommender Pilz. In unserer Stadt gibt es z. B. einen Fundort an einem Straßenrandstreifen unter Robinie, zwischen Autoabgasen und Hundedreck.


    FG

    Oehrling

    Hallo Moosfreundin,


    für nahezu jede Gattung gibt es ein gattungsspezifisches Bestimmungsprogramm. Bei Amaniten gehört das Traktieren mit Chemikalien meines Wissens nicht dazu (wie auch Erhebung des Geschmacks oder der Sporenpulverfarbe), sondern da kommt es vor allem auf die optischen Merkmale Basisknollenform, Manschettenbeschaffenheit und Brüchigkeit des Velum universale (z. B. Beschaffenheit der Hut- und Stielflocken) sowie auf den Geruch an.


    Wenn schon Chemikalieneinsatz bei Amanita, dann Melzers Reagenz auf dem ausgefallenen Sporenpulver (amyloid oder nicht?). Genauso wirksam bei der Bestimmung ist freilich ein Blick auf den Hutrand, ob dieser gerieft ist oder nicht. Dabei gilt immer das Umgekehrte, also: Hutrand gerieft, Sporenpulver inamyloid; Hutrand ungerieft, Sporenpulver amyloid.

    Trotzdem habe ich einmal, als mir langweilig war, Eisensulfat auf Amanitafleisch getestet. Bei den meisten, aber nicht bei allen Arten ergab sich eine graugrüne Verfärbung mit gelblichem Rand. Ob man das für die Bestimmungsarbeit nutzen kann, weiß ich nicht. Wie schon oben erwähnt, läuft Amanitabestimmung über makroskopische, zumeist rein optische Merkmale.


    FG

    Oehrling

    Hallo waso,

    ein ästhetisch ansprechendes Foto, das aber zur Benennung des Pilzes eher ungeeignet ist, da es ziemlich magentastichig ist und die realen Farben nicht verlässlich zeigt. Z. B. erscheint auch der mutmaßlich weiße Myzelfilz rosa.

    Um Mycena rosea könnte es sich selbstverständlich handeln, aber sein könnte relativ viel. Eigentlich wolltest du ja auch wissen, ob er es ist, nicht ob er es sein könnte.

    FG

    Oehrling

    Hallo Frank,

    also den hätte ich jetzt glatt als T. joachimii angesehen. Es ist halt ein ziemlich ramponiertes Einzelexemplar. Am besten ist natürlich bei Tricholoma, wenn man Kollektionen mit Einzelexemplaren in verschiedenen Altersstadien hätte, aber manchmal muss man sich über jeden Einzelfruchtkörper freuen.

    Auf den T. roseoacerbum vom Freitag schmiere ich jedenfalls noch Guajak. Ritterlinge haben ähnlich wie Täublinge unterschiedliche Farbumschlagszeiten mit Guajak, testen sollte man das an der Stielspitze.

    FG

    Oehrling

    Hallo Frank,


    meiner Meinung nach ist das was stark Ausgeblasstes (nach mindestens einer sehr kalten Nacht), das keine typische Farbe hat. Es ist, falls Dermatozystiden vorhanden sind, eine Tenellae, z. B. die schon erwähnte R. cessans wäre möglich. Falls aber inkrustierte Primordialhyphen vorhanden sind, eine Incrustatulae, z. B. R. turci könnte ich mir vorstellen. In diesem Fall ist eine Benennung ohne mikroskopische Untersuchung nicht möglich.


    R. galohroa ist dagegen abwegig, nicht nur wegen des extrem stark abweichenden Habitats, sondern auch wegen der Lamellenfarbe und der großen Zerbrechlichkeit, die hier tatsächlich bestimmungsrelevant ist.


    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen!


    ... in Form von Tricholoma colossus habe ich heute im Altdorfer Riesensandkasten leider nicht gefunden, auch ließ sich kein Tricholoma joachimii oder Tricholoma sudum blicken. Allerdings gab es nicht nichts. Doch die Pilze hatten in den letzten Nächten sehr gelitten und sahen dementsprechend zum großen Teil liederlich aus, es muss wohl Frost gegeben haben. Fotos der heute von mir gemachten, einigermaßen fotogenen Funde stelle ich noch im Verlauf des Abends ein.


    Der heute ebenfalls anwesende Forumsuser Frank ließ mir allerdings einen T. roseoacerbum zukommen, indem er mir ihn in einem Tütchen an die Autotür hängte - den allerbesten Dank dafür! Nach meiner ersten Untersuchung hat er trotz Ausgewachsenheit einen eingerollten Hutrand, einen ziemlich reinweißen Stiel und keinen markanten Mehlgeruch, hat also tatsächlich nichts mit den in Altdorf sehr häufigen weiß-braunen Mehlstinkern zu tun.


    FG

    Oehrling

    Ich hoffe meine wilden Theorien habe euch nicht zu sehr geschockt.

    Hallo Rainer,


    schocken tut mich so schnell nichts. Letztlich ist es deine Sache, ob dir solche Theorien und Vorgehensweisen einen Erkenntnisgewinn bescheren. Dennoch halte ich es für wenig zielführend, Pilznamen schon zu vergeben, wenn man doch mit der Bestimmungsarbeit erst ganz am Anfang steht. Z. B. hast du noch nichts über die erhobenen Sporenpulverfarben gesagt. Immerhin scheinen die Sporen von dem blauen Pilz rosa zu sein, was dann in der Tat für einen Rötling sprechen würde.


    Was genau ließ dich eigentlich zu Amanita beckeri leiten?


    FG

    Oehrling

    Hallo Digitalpilz,


    die Crux bei der Umwelt-/Naturschutzschiene ist, dass sich niemand für mykologische Gegebenheiten und Zusammenhänge interessiert. Wärst du in der Energiegewinnung oder im Klimaschutz aktiv, könntest du sicher irgendwo im öffentlichen Dienst als umwelttechnischer Fachberater anheuern. In unserer Stadt gibt es z. B. jemanden, der klimaschutztechnische Gutachten zur Vermeidung des innerstädtischen Autoverkehrs oder zur Aufstellung von Windrädern erstellt (der ist in unserer Stadt bei den Geschäftsleuten "extrem beliebt", wie du dir denken kannst). Aber schon beim Pflanzen- oder Tierartenschutz (Orchideenwiesen, Feuchtbiotope) ist es ganz ganz eng, erst recht mit allem was mit Pilzen zu tun hat. Das wirklich einzige, was ich mir vorstellen kann, dass man Pilzhobby zu Geld macht, ist das regelmäßige Veranstalten von Pilzkursen und -exkursionen, da scheint mir eine ganze Menge Geld auf der Straße zu liegen. Aber sonst...?


    FG

    Oehrling

    Ich schneide die Schwämme meiner Pilzabfälle klein u. trockne diese im Dörrgerät bei ca 50 Grad.

    Hallo Gerhard,


    bei 50 Grad tötest du wohl jegliches pilzliches Leben ab. Nimm lieber 30 Grad.


    Außerdem mal kurz überlegen, bevor man Aufwand investiert: wenn das was du vorhast funktionieren würde, warum hat es bisher noch niemand gemacht und es dabei zum Erfolg gebracht? Genügend schlaue Leute gab es doch vorher schon.

    Vielleicht weil dir im Wald die Schnecken und Maden alles wegfressen würden, bevor du zur Ernte kommst? Oder weil vielleicht alles vorher verschimmelt? Oder vertrocknet, wenn es nicht ausreichend regnet? Oder von "wilden" Pilzsammlern abgesammelt wird? Gießen willst du deine Pilzstellen ja sicherlich nicht, und auch nicht einzäunen und bewachen, oder?


    FG

    Oehrling

    Hallo Jörg,


    es gibt mit Tricholoma pessundatum eine dem (den?) Pappelritterling optisch extrem ähnliche Art, was vor allem dann Probleme macht, wenn am Fundort Kiefern und Pappeln auf entbastem Sandboden durcheinanderwachsen.


    Aber noch die Frage, ob der "Espenritterling" auch einen wissenschaftlichen Namen hat, oder ob der erstmal nur ein "Literaturphantom" ist. Ich jedenfalls habe bis eben nie davon gehört.


    FG

    Oehrling

    Ich habe zwar im Tintling (hier) wiedergefunden, dass der Sommersteinpilz Hämolysine enthalten soll, über den Fichtensteinpilz steht da aber nichts

    Tja, mal ist der Sommersteinpilz der "Bösewicht", mal ist es der Fichtensteinpilz, je nach ziterter Quelle. In dem von Sabine genannten Artikel steht parallel zur (unbelegten) Aussage, dass der Sommersteinpilz Hämolysine enthalten soll, ein paar Zeilen weiter oben auch die Aussage, dass Boletales eine extrem geringe hämolytische Aktivität haben sollen. Da kann man einfach nur noch mit dem Kopf schütteln.

    FG

    Oehrling

    Puh, das ist nur mit einem Einzelfoto eines Einzelexemplares ohne weitere Angaben unmöglich. Hast du wenigstens etwas zu Geruch notiert, ob dieser vielleicht knoblauchartig war? Dann könte man vielleicht den Saitenstieligen Knoblauchschwindling raten. Ansonsten: typischer unbestimmbarer Zackpilz.

    FG

    Oehrling

    Hallo Frank,


    ein Mikroskop nützt dir leider bei solchen Ritterlingen nicht viel, um nicht zu sagen, nichts. Dass du noch Angaben zum Geruch und Geschmack gemacht hast, war dagegen sehr zielführend, dieses sind bei solchen Ritterlingen essentielle Bestimmungsmerkmale. Genauso wichtig ist die Beurteilung der Stieloberfläche. Du musst Stellung dazu nehmen, ob Schuppen, eine Pseudoringzone, ein richtiger, umlaufender Ring oder nichts dergleichen vorhanden ist. Du hast zwar sehr viele Bilder gemacht, aber leider nicht solche, auf denen man das zuverlässig beurteilen kann. Sehr interessieren würde mich auch, wie das Bräunen der verletzten Lamellen zustandekam - sofort, oder nach wieviel Minuten oder Stunden?


    Bitte nutze zum Bestimmen den CHRISTENSEN/HEILMANN-CLAUSEN (= FNE4), die beiden sind die besten Ritterlingsauskenner überhaupt. Vielleicht haben die auch eine Webseite. Die von dir angegebenen herkömmlichen Pilzbücher sind dagegen als Bestimmungsreferenz leider ungeeignet.


    Ich selber war schon etwa 15 mal in diesem Wald, aber so aussehende Pilze habe ich dort noch nie angetroffen. Wenn es morgen nicht regnet, fahre ich unverzüglich dort hin, um mir vor Ort ein Bild zu machen, und natürlich auch um eigene Fotos zu schießen, wenn ich sie finden sollte.


    FG

    Oehrling


    Edit: Cognacmeister du hast die T. roseoacerbum doch bei dir um die Ecke herumstehen und sie schon mehrfach bestimmt. Sind das hier deiner Meinung nach auch T. roseoacerbum?