Hallo Rebecca,
Tricholoma kann es nicht sein, denn diese Gattung hätte mikroskopisch gar nichts, keine Zystiden, kein Sporenornament, keine Amyloid-Reaktion.
VG nach Ehrwald
Oehrling
Hallo Rebecca,
Tricholoma kann es nicht sein, denn diese Gattung hätte mikroskopisch gar nichts, keine Zystiden, kein Sporenornament, keine Amyloid-Reaktion.
VG nach Ehrwald
Oehrling
nach dem Werk (Band II) von Jurkeit
Hallo Steigerwaldpilzchen,
was ganz anderes: hast du schon die Bände 3 und 4 erhalten? Die sollten doch in der ersten Jahreshälfte 2025 herauskommen.
FG
Oehrling
Das wäre alles in einer knappen halben Stunde erreichbar. Die Wälder direkt um Philippsburg sind sandige Kiefernforsten, die liefern normalerweise erst Mitte Oktober. Und du würdest von den Rheinschnaken komplett ausgesaugt.
FG
Oehrling
Hallo Hannes,
die seltene R. anatina (Ententäubling) kann in den Farben von R. vesca daherkommen. Generell ist R. vesca nicht schwer zu erkennen, wenn die Hutfarbe wirklich schinkenrot ist. Und dann die Huthaut auch noch vom Hutrand zurückgezogen ist. Ich muss aber gestehen, dass ich vor vielen Jahren mal auf R. badia hereingefallen bin, die ich mir als vermeintliche R. vesca in die Pfanne gehauen hatte. Nach dem ersten knallescharfen Gäbelchen voll hatte ich freilich gemerkt dass da etwas nicht stimmen konnte.
FG
Oehrling
Hallo zusammen,
auch mein erster Tipp wäre R. integra (Brauner Ledertäubling). Der Hinweis mit der Sporenfarbe ist sehr zielführend. Das ausfallende Sporenpulver müsste kräftig gelb sein. Man schiebt es mit einer Rasierklinge zu einem Häufchen zusammen, bringt es auf einen reinweißen Hintergrund (z. B. Kopierpapier) und drückt das Häufchen mit der Rasierklinge platt.
Bei der zweiten Kollektion kommt noch etwas anderes in Frage. R. integra ist ein Pilz aus dem mineralreichen, montanen Fichtenwald. Ob diese Habitats-Voraussetzungen auch beim zweiten Fund vorliegen? Das sieht mir eher nach Parkanlage als nach Bergfichtenwald aus, man möge mich gerne korrigieren
Jedenfalls gibt es ein paar andere Täublinge, die makroskopisch so wie R. integra aussehen können, z. B. die in Parks häufige R. carpini, oder die seltene R. integriformis.
Den Beweis für R. integra führt man mikroskopisch über inkrustierte Dermatocystiden und die typischen "Integra-Sporen" (groß, subglobos, stachliges und fast isoliertes Ornament)
FG
Oehrling
Hallo Schrumz,
den vermeintlichen Korkstacheling hättest du mal umdrehen sollen, dann hättest du labyrinthisches Hymenophor festgestellt und den Pilz als Abortiporus biennis bestimmt. Korkstachelinge habe ich auf diesem Friedhof noch nie gesehen, dagegen ist Abortiporus biennis allgegenwärtig.
Bei der Amanita denke ich an den Igel-Wulstling. Die Basisknolle von A. strobiliformis steckt typischerweise tief in der Erde, so dass man den Pilz gar nicht heil pflücken kann, sondern ihn ausgraben müsste.
FG
Oehrling
Hallo Cornelius,
so verkopft muss man an die Sache eigentlich nicht rangehen. Auskünfte erfahrener Pilzkundler helfen da schon auch, Stichwort Bottenbach, Stichwort Blutsee, Stichwort Neroberg, Stichwort Hofgarten... Und natürlich die ganzen einschlägig bekannten Friedhöfe und Neidparks. Wenn es dir wirklich darum geht, die ganzen Arten überhaupt erst einmal zu sehen, sollte es dir egal sein, ob es an einem wohlbekannten oder einem bisher unbekannten Fundort geschieht. Fast alle meiner seltenen Röhrlinge habe ich an Orten gesehen, die mir eingeflüstert wurden.
FG
Oehrling
Hallo Sabine,
ist das das Philippsburg in der Oberrheinebene/Kurpfalz?
Da wäre der Karlsruher Stadtpark (rund um das Schloss) eine Fahrt wert, ebenso die Wälder um Pfinztal-Wöschbach, SCHWÖBELs altes Täublingsgebiet.
Ist so mitten im Hochsommer natürlich generell etwas schwierig, aber das momentane Wetter ist ja durchaus pilzfreundlich.
FG
Oehrling
Hallo Hannes,
dazu würde ich auch R. vesca sagen. Zu der Frage, ob es überhaupt was anderes sein kann: es gibt ca. 150 verschiedene Täublinge in Mitteleuropa, darunter etliche milde rothütige Weißsporer. Ist aber dazu die Hutfarbe so schinkenrot wie hier, ist der Verdacht natürlich sehr groß.
FG
Oehrling
Diese Teile mit den Teufelshörnchen oben dran, das sind die Basidien. An den Hörnchenspitzen reifen die Sporen heran und werden dann irgendwann abgeschleudert. Zystiden sind dagegen grundsätzlich unbehörnt.
Hallo zusammen,
man kann auch einfach die reichlich fließende, süßlich schmeckende Milch schlecken. Ein Geschmackserlebnis der besonderen Art. Irgendwann riecht halt alles fischig, daran darf man sich nicht stören.
FG
Oehrling
Hallo ibex,
schon makroskopisch hätte ich bei deinem Fund auf R. rhodopus getippt. Der Verwechslungskandidat heisst R. helodes. Er sieht makroskopisch fast genauso aus, steht aber an feuchten Stellen über schwingendem Moorboden, welcher unter deinen Schritten federt. R. rhodopus bevorzugt dagegen trockenere Stellen im Bergfichtenwald. D. h. du müsstest bei deinem Fund eine Entscheidung zwischen R. rhodopus oder der selteneren R. helodes treffen. Worin die mikroskopischen Unterschiede zwischen den beiden bestehen, müsste ich jetzt erstmal nachlesen, aber das lässt sich mit einem guten Standardwerk ermitteln.
Die kleinen, spitzen, kaum sichtbaren Knubbelchen an den Pileozystiden, das sind die Divertikel. Grösserflächige Ausbuchtungen bezechnet man als Verzweigungen der Pileozystiden.
FG
Oehrling
Hallo,
er Vollständigkeit halber möchte ich noch erwähnen, dass der Grünling in Deutschland durch die Bundesartenschutzverordnung ohne Ausnahmeregelung geschützt ist. Selbst wenn die Sache mit der Giftigkeit nicht wäre, dürfte man den weder selbst sammeln, noch freigeben.
Ja, das ist formal richtig, da gebe ich dir recht. Kann man erwähnen. Und doch ist es eine der größten Lächerlichkeiten der Artenschutzgesetzgebung, die damit berechtigte Naturschutzanliegen ungewollt diskreditiert. Jeder, der schon zur Pilzzeit in den einschlägigen Sandkiefernwäldern zum Pilzesuchen unterwegs war, weiß, was ich meine. Der Grünling ist dort ein absoluter Massen- und Trivialpilz, den man waschkörbeweise ausgraben und einsammeln könnte, wenn es denn erlaubt wäre. Dagegen ist der ebenfalls dort vorkommende, aber wesentlich seltenere Halsbandritterling komischerweise nicht geschützt. Ebenso nicht der auch seltenere Schwarzfaserige Ritterling. Aber wie schon gesagt - den Grünling wird ein PSV aufgrund der Rechts- und Faktenlage nicht freigeben.
FG
Oehrling
Ich persönlich finde, die Aussagen zu den Tätigkeiten des Pilzberaters, die hier getroffen wurden, sind wesentlich erkenntnisreicher als die ziemlich fruchtlose Diskussion, ob das hier vermutlich ein Reifpilz oder ein Perlpilz (wohl eher nicht) sein könnte. Daher habe ich persönlich kein Problem damit, wohin die Diskussion gelaufen ist.
Ich selber habe bei mir eine große, große Biotonne, da dürfen die Klienten ihre überalterten Schlappen als Service gerne reintun. Dafür und für die Beratung erhalte ich dann öfters ein materielles Dankeschön.
Man hat außerdem als PSV das Recht, zu jemandem, der nicht kapieren will, wie eine Pilzberatung funktioniert, zu sagen: ich berate Sie nicht, und tschüss. Und nein, selbstverständlich ist der PSV nicht rechtlich dafür verantwortlich, was ein Klient mit einem gegebenen Rat anfängt.
FG
Oehrling
Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand wegen eines Champignons mit mir rumgefeilscht hätte. Aber ich habe schon öfters erlebt, dass jemand wegen eines zu alten Pilzes (darunter war auch der eine oder andere Champignon) rumgefeilscht hat. Bei Karbolis hat auch noch nie jemand meinen Rat angezweifelt. Mein Argument bei Champignons heißt immer: wenn du Champignons essen willst, die gibt es für ein paar Euro in jedem Supermarkt. Selbstgefundene schmecken auch nicht groß anders als gekaufte. Agaricus augustus schmecken zwar schon besser als gekaufte (A. bisporus), aber diesen Pilz gibt es in unserer Gegend nicht, sodass kaum "Gefahr" besteht, dass der in meinen Beratungskörben auftaucht. Wahrscheinlich würde ich so reagieren: A. augustus ist ein Schwermetallsammler, er schmeckt zwar gut und ist im klassischen Sinne ungiftig, aber ob Sie einen Schwermetallsammler essen wollen, müssen wegen der möglichen Langzeitfolgen Sie entscheiden. Ich kann nicht wissen, wie sich bei Ihnen Langzeitfolgen individuell auswirken.
Nachtrag:
was hingegen nie funktioniert, ist folgendes (davon muss sich ja niemand angesprochen fühlen, der es nicht will!):
ich habe einen Pilz eingesammelt, abgeschnitten, vorgeputzt, und in der Absicht, ihn zu essen, säuberlich auf einem Küchentuch drapiert. Kurz vor dem Essen werde ich aber unsicher, weil ich entweder den Pilz nicht kenne, oder weil mir etwas an dem Pilz seltsam vorkommt, und will mir von jemand Fremdem, der gerade verfüg- und ansprechbar ist (Internet-Forum!!), eine schnelle Bestätigung holen, dass mein Fund essbar ist und in der schon vorgeheizten Pfanne landen kann. Solche Pilze sind meist schon so kaputtgeputzt/kaputtgewaschen, dass man sie nicht mehr erkennen kann. Ein Schönfußröhrling hat z. B einen grauen Hut - aber nur so lange er im Wald steht. Nach Befassen der Huthaut oder gar nach einem Abwaschen ist die Huthaut eher braun und hat ihre natürliche Farbe verloren. Schon ist der Pilz nicht mehr eindeutig erkennbar.
FG
Oehrling
Och, manche finden die lecker. Manche wollen unbedingt Graue Wulstlinge essen, obwohl genau neben dran Perlpilze gestanden waren. Auch Rehbraune Dachpilze habe ich schon freigeben müssen, obwohl bestes Pilzwetter herrschte. Oder Flaschenbovisten - manche sind echt wild auf Flaschenbovisten, die feilschen dann mit dir rum ob das Innere noch weiß oder schon gelb ist.
Hallo Andy,
mMn ist die Lamellenfarbe auf dem zweiten Foto eigentlich eindeutig. Es sei denn, es gibt jetzt mehrere C. subtortus.
FG
Oehrling
Hallo zusammen,
auch ein Pilzberater, der den Pilz live vor sich hat, kann immer sagen: den (er-)kenne ich nicht mit 100%iger Sicherheit und kann ihn daher nicht freigeben (sollte halt nicht allzuoft vorkommen, da der Ratsuchende ja auf die geballte Fachkompetenz vertraut und dafür in Fahrwege investiert).
Ein Pilzberater hat keine Beratungs- und erst recht keine Freigabepflicht, auch wenn in diesem Fall der Pilz essbar gewesen wäre. Es dreht sich einfach darum, dass eine Essfreigabe (= Übernahme der Schadenshaftung, wenn sich nach dem Essen des Pilzes Symptome zeigen sollten) auf Basis von Fotos mit zu vielen Unwägbarkeiten behaftet und daher seriöserweise nicht möglich ist. Es gibt gute Pilzberater mit toller Artenkenntnis, die auch ausgefallene Arten sicher erkennen und dir den Pilz freigeben können, es gibt aber auch weniger mutige Pilzberater, die außer Steinis, Pfiffis und Parasolen fast nichts freigeben, und es gibt auch Selbstüberschätzer, oft ohne gültigen Beraterschein, die Pilze im Zustand der Euphorie und des Selbststolzes freigeben, und dabei das eine oder andere kleine Detail übersehen, d. h. sich irren. Bekommt man einen Pilz "freigegeben", sollte man daher am besten überprüfen, wie hoch die Fachkompetenz des Beratenden ist, indem man sich z. B. den Beraterausweis zeigen lässt, was in der Praxis freilich kaum einer macht.
Jetzt noch zu der Frage, was und wieviel ein Pilzberater freigibt. Dazu haben ja andere schon was gesagt. Bei mir ist es so, dass ich selber viel mehr Arten esse, als ich freigebe. Ich esse z. B. den Grünling, den Anischampignon, den Schwarzblauenden Röhrling, den Lila Lacktrichterling... Dennoch bekommst du von mir diese Pilze nicht freigegeben, denn im Falle einer späteren Symptomatik habe ich für meine Beratertätigkeit möglicherweise keinen Versicherungsschutz und hafte vielleicht sogar für Unpässlichkeiten, die nicht auf die Toxizität einer freigegebenen Art, sondern auf persönlicher Unverträglichkeit oder gar auf Psychosomatik beruhen. Selbst wenn ich dann von der Schadenshaftung freigesprochen werde - schon auf das vorausgehende Gerichtsverfahren habe ich selbstverständlich keine Lust.
FG
Oehrling
Hallo CM,
diese eckig-knubbeligen Gebilde sind die Sporen des Risspilzes, wobei sich auch die eine oder andere Entoloma-Spore dazugemogelt hat.
Es handelt sich also um einen Eckigsporer, bei dem die Ecken bzw. Protuberanzen sehr stark ausgebildet sind. Zusammen mit dem makroskopischen Habitus würde ich in Richtung Inocybe napipes tippen. Aber gerade jetzt hätte man die Stielbasis sehen müssen, welche ziemlich stark verdickt und in der oberen Hälfte weiß überlaufen wäre.
Die Zystiden der Risspilze sind diese großen, kakaobohnenförmigen Ballone, die nicht selten eine Kristallschopfauflage haben (sieht aus wie ein Kronenkorken einer Bierflasche). Diese haben eine große Variation und können für die Pilzbestimmung herangezogen werden. Es gibt z. B. dünn- und dickwandige Zystiden, solche mit oder gänzlich ohne Kristallschopf, solche die in KOH3% gelb werden und solche die das nicht tun. Daher auch die Frage im Parallelthread, ob du die Lamelle in KOH3% mikroskopiert hast (was man bei Risspilzen immer tun sollte) oder nur in Wasser. Und ganz wichtig ist auch, wo die Zystiden sitzen: nur an der Lamellenschneide oder auch an den Lamellenflächen, nur an der Stielspitze oder auch in der Stielmitte oder gar in der unteren Stielhälfte.
Wichtig noch zu wissen: man kann sich lediglich anschauen, wie Risspilze mikroskopisch aussehen. Bestimmen können sie in Deutschland höchstens fünf, sechs Leute, die allein das erforderliche aktuelle Wissen haben.
FG
Oehrling
Was ich auch immer gut finde, ist, wenn man seine Meinung belegt, also wenn man dazu schreibt wie man zu seiner Meinung kommt. Genau das ist hier der Fall, und das bietet beste Gelegenheit zum Weiterlernen. Noch dazu hätte ich einen Tipp, wie man beim Bestimmen solcher Röhrlinge grundsätzlich vorgeht, um nicht bloß raten zu müssen. Hier wäre es zielführend gewesen, den Pilz ganz zu lassen und nicht abzuschnippeln oder gar vorzuputzen. Dann hätte man ein Foto vom ganzen, unversehrten Pilz und, da es sich um einen Dickröhrling handelt, eines von der Stielrinde zu machen. Anschließend müsste man den Pilz längs (also vom Hutscheitel zur Stielbasis) durchschneiden, ein bis zwei Minuten warten ob es blau wird, und vom Schnittbild ein Foto machen. Zum Schluss macht man eine Kostprobe, diese ist bei Röhrlingen mit gelben Poren ja zulässig. Durch diese hätte man die Bitterkeit des Fleisches festgestellt, und dann wäre in Kombination mit dem Blauverhalten außer dem Schönfuß kaum etwas möglich.
FG
Oehrling
Hallo Lou,
mit dem Pfirsichtäubling (Russula violeipes) liegst du richtig.
FG
Oehrling
Hallo RedPed,
so lange du nicht meinst, du hättest ein Anrecht auf Auskunft, ist alles entspannt. Uns hat nämlich niemand mit Pilzberatung oder Pilzerkennung beauftragt, auch bekommen wir kein Geld dafür. Ich selber gebe Auskunft nur an Leute, wenn ich sie mag, das werden andere auch so halten. Z. B. könnten sich hier manche daran stoßen, dass du nicht Hallo sagst, auch wenn mir selber das nicht so wichtig ist.
FG und viel Spaß beim Pilzforschen!
Oehrling
Hallo Cognacmeister,
damit kannst du beim Fotowettbewerb mitmachen! Ein sensationelles Motiv.
FG
Oehrling