Beiträge von Oehrling

    Hallo Frank,


    ein Mikroskop nützt dir leider bei solchen Ritterlingen nicht viel, um nicht zu sagen, nichts. Dass du noch Angaben zum Geruch und Geschmack gemacht hast, war dagegen sehr zielführend, dieses sind bei solchen Ritterlingen essentielle Bestimmungsmerkmale. Genauso wichtig ist die Beurteilung der Stieloberfläche. Du musst Stellung dazu nehmen, ob Schuppen, eine Pseudoringzone, ein richtiger, umlaufender Ring oder nichts dergleichen vorhanden ist. Du hast zwar sehr viele Bilder gemacht, aber leider nicht solche, auf denen man das zuverlässig beurteilen kann. Sehr interessieren würde mich auch, wie das Bräunen der verletzten Lamellen zustandekam - sofort, oder nach wieviel Minuten oder Stunden?


    Bitte nutze zum Bestimmen den CHRISTENSEN/HEILMANN-CLAUSEN (= FNE4), die beiden sind die besten Ritterlingsauskenner überhaupt. Vielleicht haben die auch eine Webseite. Die von dir angegebenen herkömmlichen Pilzbücher sind dagegen als Bestimmungsreferenz leider ungeeignet.


    Ich selber war schon etwa 15 mal in diesem Wald, aber so aussehende Pilze habe ich dort noch nie angetroffen. Wenn es morgen nicht regnet, fahre ich unverzüglich dort hin, um mir vor Ort ein Bild zu machen, und natürlich auch um eigene Fotos zu schießen, wenn ich sie finden sollte.


    FG

    Oehrling


    Edit: Cognacmeister du hast die T. roseoacerbum doch bei dir um die Ecke herumstehen und sie schon mehrfach bestimmt. Sind das hier deiner Meinung nach auch T. roseoacerbum?

    Werner Edelmann

    Hallo Werner,

    anscheinend kennst du H. cossus, den weißen Schneckling unter Eiche, aus eigener Anschauung. Weißt denn du, welche KOH-Reaktionen der hat? Ich habe jetzt schon einige Leute danach gefragt, aber bisher hatte niemand die Antwort. Dafür hatte einer die steile These, dass H. eburneus auch unter Eiche vorkommen könne und eigentlich dasselbe wäre wie das, was man so als H. cossus bezeichnet.

    FG

    Oehrling

    Verwirrend wird alles durch die Nachplapperei, ohne die Informationsquellen ausreichend gelesen zu haben. Es kommt bei solchen Forschungen auch manchmal vor, dass "gesicherte Erkenntnisse" sich später nicht bestätigen und zurückgezogen werden müssen. Die Aussagen sind dann als solche aber in der Welt.

    FG

    Oehrling

    Hallo Steffen,


    das Buch von 2013 ist meiner Meinung nach sehr gut. Damit bekommt man mit ganz ganz wenigen Ausnahmen jeden europäischen Ritterling bestimmt. Und für das, was nicht darin gelistet ist, gibt es ja noch den RIVA ;) . Ein neu herauskommendes Buch, zumal vom selben Autor, müsste erstmal besser sein als das bisherige.


    Jouh, Altdorf. Nächste Woche fahre ich auch mal hin, mit Glück springt mich ein Joachim an.


    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,


    ich habe mir gerade den von Matthias verlinkten Artikel durchgelesen. In diesem Artikel wird der Sommersteinpilz mit keiner Silbe erwähnt, es ist lediglich von Boletus edulis (dem "Giftsteinpilz"??) die Rede. Außerdem wurden Steinpilze und Rotkappen zusammen konsumiert, so dass letztlich offen bleibt, durch welche Pilzart nun genau das Syndrom ausgelöst wird (vielleicht durch die Rotkappe? vielleicht durch beide Arten? vielleicht durch die Kombination?). Insgesamt lesen sich die Ausführungen ziemlich spekulativ und wenig überzeugend. Der zitierte Fall einer 57-jährigen Einzelperson ist anekdotisch und taugt keinesfalls als Nachweis für die These, dass Steinpilze und Rotkappen (übrigens laut diesem Artikel auch Pfifferlinge) Rhabdomyolyse auslösen. Auch ist die Rede von absurd hohen Konsummengen, die zu den beschriebenen Symptomen möglicherweise führen können. Die DGfM empfiehlt eine wöchentliche Maximalmenge von 250 Gramm Wildpilzen pro Woche. Übergroße Gier beim Pilzverzehr ist also nicht angebracht. Aber wichtigtuerischer Alarmismus eben auch nicht. Beim Erdritterling musste man ja mittlerweile zurückrudern. Und es wird auch erwähnt, dass Rhabdomyolyse durch eine Vielzahl anderer Standard-Lebensmittel ausgelöst werden kann.

    Fazit: die Lösung könnte darin liegen, dass man allgemein beim Pilzkonsum Maß hält.


    FG

    Oehrling

    Hallo Rainer,

    dein Pilz kann in der Tat die sehr seltene Russula helodes sein. Den Nachweis kannst du aber nur mikroskopisch über die sehr irregulären, fast zackig wirkenden Dermatozystiden führen. Denn auch die eher triviale Russula sanguinaria (Bluttäubling) sieht so aus und hat auch die gleiche Sporenpulverfarbe. Und gilben nach dem Liegenlassen tut diese auch.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    man könnte auch noch mal unter L. decipiens nachschlagen. L. fulvissimus sieht von den Farben her einem Brätling sehr ähnlich, den würde ich hier nicht vermuten. L. tabidus kenne ich nur als ausgesprochenen Nadelwaldpilz und im Habitus deutlich zierlicher.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    warum muss man eigentlich einen Gammelpilz, den man irgendwo sieht, zwanghaft unter einem Namen "ablegen", und sei es nur ein geratener? Klar kann man raten, manch einem macht ein solches Raten sogar Spaß. Lerneffekt hat dies allerdings keinen, denn wenn man später im Wald mal einen typisch aussehenden der geratenen Art vorfindet, erkennt man ihn nicht, denn es hat sich das falsche Bild schon eingeprägt ("was? der soll das sein? letztes Mal hat er aber ganz anders ausgesehen").

    FG

    Oehrling

    Ja, irgendwann ist auch mal gut mit den Schwammerln, das sage ich mir momentan auch. Noch eine Cortinarien- und eine Ritterlingstour und dann hab ich auch genug für dieses Jahr.

    Hallo Cognacmeister,

    Boletopsis grisea passt optisch sehr gut auf deinen Fund, auch das Habitat (unter Kiefer) passt exakt. Den Geschmack sollte man immer prüfen, der sollte mehr oder weniger bitter sein. Boletopsis leucomelaena sollte dagegen mild sein.

    FG

    Oehrling

    Hallo Frank,

    wie schon erwähnt ist T. colossus ausgesprochen großsporig; die Maße müsste ich jetzt aber genauso nachschlagen wie du es müsstest. Es gibt noch eine weitere (umstrittene, von HEILMANN-CLAUSEN nicht akzeptierte) braunweiße Art mit Pseudoringzone, nämlich T. striatum.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,


    nicht wirklich viel, denn ich habe selber noch keinen T. colossus live gesehen. Eine Pseudoringzone ist hier auf jeden Fall vorhanden, wenn auch etwas seltsam ausgebildet. T. stans hat keine Pseudoringzone und einen stärker gerippten Hutrand, T. focale einen richtigen, voll ausgebildeten Ring. T. batschii braucht, wie Thomas richtig schrieb, den Kalk im Boden, und hat einen deutlich dunkler braunen Hut.


    D. h. das kann aus meiner Sicht durchaus T. colossus sein, aber freilich mit Restunsicherheit.


    FG

    Oehrling

    Genau das. Wenn du bis morgen früh nichts gespürt hast, wird wohl auch nichts mehr kommen. Sobald es aber im Magen anfängt zu grummeln, und es ist mehr als nur ein freiheitssuchender Pfurz, geh bitte gleich zum Arzt (in der Nacht halt dann ins Krankenhaus), erzähle ehrlich was passiert ist, und lasse dich durchchecken.

    FG

    Oehrling

    Ich will dich nicht ausschimpfen und bin vielleicht auch zu böse zu dir, aber das geschieht dir ein bisschen recht. Jetzt weißt du, dass man so etwas nicht macht, gerade mit weißen Pilzen mit weißen Lamellen. Und dann hatte die Geschichte für dich etwas Lehrreiches. Anscheinend ist ja auch nix passiert.

    @all

    bitte schüttet über Jonas nun keinen Kübel aus, ich glaube er hat das Problem erkannt und verstanden.

    FG

    Oehrling

    Hallo Vawab,

    schnappt euch doch ein Pilzbuch und geht damit die beschriebenen Merkmale der Marone Punkt für Punkt durch. Und so lange ihr nicht genügend Erkennungssicherheit habt, um solche Einwände wie die von deinem Bekannten beiseite zu wischen, lasst zur Sicherheit noch mal einen Pilzberater drüberschauen. Das Hauptproblem bei Maronen ist, dass man sich an Gammelexemplaren auch übel vergiften kann, sogar noch eher als durch Verwechslungen. Zu kurze Garzeit ist nochmal ein anderer Faktor. Maronen sind nicht ganz so unproblematisch wie manche glauben.


    Hallo Donja,

    wenn du Pilzsuchen gehen willst, schau doch mal, ob da ein Pilzauskenner mitlaufen kann, der dir die Falschen aussortiert. Den Rotfußröhrling (er-)kennst du ja anscheinend, bei den anderen Pilzarten bin ich mir da nicht so sicher. Und das Gammelproblem trifft auf deine Funde leider genauso zu. Zum Beispiel ist es ein Alarmsignal, wenn deine Pilze keine leuchtende, schöne Röhrenfarbe haben, sondern stattdessen einen weißlich-grauen Ton haben.


    FG

    Oehrling

    Hallo Jonas,

    ein Sammelsurium aus verschiedenen, sich oberflächlich ähnlich sehenden Pilzarten hast du da. Ich meine z. B. Hygrophorus discoxanthus zu erkennen. Auf dem ersten Bild rechts oben ist irgendwas Beringtes vielleicht Oudemansiella mucida.

    Übrigens, einen Elfenbeinschirmling gibt es namenstechnisch nicht.

    FG

    Oehrling