Beiträge von Juergen-M

    Hallo Christoph,


    um physikalisch/optisch erreichbare Genauigkeit geht es oftmals bei Messungen gar nicht, sondern eher um Vergleichbarkeit - (ist eine Struktur tendenziell länger als die andere, und ist dieser Unterschied statistsch efassbar). Die ganze Statistik ist je ebenso nur ein hilfreiches Werkzeug, um Vergleichen zu können, und nicht um das "Wesen" von Größenverteilungen zu erforschen;-) Ein Beispiel; wenn man an vergrößerten Abbildungen (z.B. 4000x) die Höhe des Ornaments von Scutellinia-Sporen "misst", kann man sehr wohl Pixelwolken vermessen, die sich um 0,2 - 0,5 my unterscheiden. Wenn jetzt die Scutellinia-Spezis sich methodisch darauf einigen, die Ornamente von stark vergrößerten Abbildungen zu vermessen, haben sie ein weiteres Beschreibungsmerkmal erzeugt.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    lang hab ich sie gesucht, und vielleicht ist hier doch mein Wunschdenken stärker als meine Skepsis. Von den Mikromerkmalen müsste es passen, vor allem die Sporen sind etwas kleiner als M. fuscoatra und vor allem ein bisschen gekrümmt. Keinei nkrustierten Hyphenenden. Die KOH-Reaktion war nicht richtig "negativ", wie in den Schlüsseln verlangt wird. Bei 20%igem KOH Tüpfeltest wird die stelle erst so hellbräunlich und dunkelt dann nach. Richtig Rot, wie z.b. bei M. uda, wird es nicht. Was meinen die Koryphäen dazu?

    Hallo zusammen,


    hat jemand zufällig einen einigermaßen guten Scan folgenden Artikels auf der Festplatte und könnte mir den zukommen lassen?


    [font="TimesNewRomanPSMT, serif"]Bemerkenswerte Agaricales-Funde XI: Cortinarius cedriolens, Entoloma hebes, Mycena abramsii [/font][font="TimesNewRomanPSMT, serif"](31. Beitrag zur Kenntnis der Ulmer Pilzflora). - Boletus 19 (3): 88-96[/font]



    [font="TimesNewRomanPSMT, serif"]der Autor selbst - Manfred Enderle - kann den Artikel auch nicht mehr finden;-)
    [/font]



    [font="TimesNewRomanPSMT, serif"]liebe Grüßle[/font]
    [font="TimesNewRomanPSMT, serif"]Jürgen[/font]


    Lass uns doch mal hier ruhig politisch werden.


    Leider muss ich hier mal den Mod raushängen lassen. Politische Diskussionen sind, sofern sie nicht unmittelbar mit der Mykologie zu tun haben, laut unseren Boardregeln nicht erlaubt.


    Schade, dass Du den Mod "raushängen lassen musst";-) Zum Glück ist ja "Naturschutz" völlig unpolitisch, wie man in der Diskussion sehen kann. Ich bezog mich ja lediglich auf den Aufhänger "Wahljahr", den Andreas im Titel vorangestellt hat. Ich wundere mich eben, und frage mich dabei, welche "Anti-Gülle"-Partei da wohl zur Verfügung stehen könnte. *g*


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Andreas,


    Du schrobst in Deinem Titel etwas von "Wahljahr";-) Lass uns doch mal hier ruhig politisch werden. Was soll man denn wählen, von dem man hofft, dass die Missstände beseitigt werden? Schließlich ist das Kreuzchen auf dem Wahlzettel ein unumstößliches Merkmal des "persönlichen Handelns". Reden und schreiben kann man viel, auch in Foren philosophisch werden. Wenn der schwache Moment kommt, greift man eben doch zum guten alten omnipräsenten Discounter-Grillsteak für 1,99. Und wenn der andere schwache Moment kommt, macht man sein Kreuzchen bei "Mutti" ... weil ob der vielen schrecklichen Veränderungen der letzten Zeit, wünscht man sich Stabilität, Halt, Ordnung ... also etwas Reaktionsträges, das uns alle noch hinhalten kann;-)


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    für A. submembranacea ist die Hutfarbe hier etwas zu "freudig". Ich würde hier auch eher zu einer etwas blassen A. crocea tendieren. Die Größe der Velumzellen könnte hier Aufschluss geben; bei A. submembranacea sind die sehr groß, subglobos.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Felli,


    ich denk hier an eine "echte" Eutypella;-) Also keine Art der Gattung Peroneutypa. Ich bin aber überfragt, was Dein interessanter Fund sein könnte. Frag doch mal beim Björn Wergen an.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    vielen Dank für die Resonanz. @ Thomas; vielen Dank für das schöne Lob! Es freut mich auch, wenn Dir unsere HP beim Bestimmen helfen konnte! @ Safran; vermutlich ist der falsche Mehltau nicht gefährlich giftig, aber man nimmt ja eh nur die schönen, grünen Pflänzchen für Bowle und Limonade (Selbst gemacht Waldmeister-Limonade ist echt der Hit! Mag aber nicht jeder, diesen Waldmeistergeschmack.) Stefan: Solche Sachen sind für uns natürlich auch von Interesse, vor allem, wenn es nix anderes gibt;-) ... also so größere Sachen mit Hut und Stiel. Ich will öfter mal hier was reinstellen.


    liebe Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    die 1270ste Art auf unseren Seiten ist der falsche Mehltau an Waldmeister (Peronospora calotheca), den man zur Zeit häufig finden kann. Diese Art ist kein echter Pilz, sondern eher mit den Braunalgen verwandt. Obwohl nicht zu den Pilzen zählend, wird diese Art in Büchern über pilzliche Phytoparasiten aufgeführt und in Deutschland auch von Mykologen kartiert. Also Augen auf, wenn ihr so hellgrünen, etwas ausgebleichten Waldmeister seht.


    http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflora/html/phyto01.html


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Michael,


    momentan ist das tatsächlich noch etwas chaotisch, aber letztlich gehen alle Daten in die pilze-deutschland.de Kartierung ein, da die DGfM diese unterstützt, vorantreibt und alle Daten (auch aus den KRIEGLSTEINER-Atlanten und BAWÜ-Bänden) dort eingespeist werden. Manche Daten aus brd.pilzkartierung sind noch nicht in pilze-deutschland drin, und umgekehrt ist es auch so. Von einigen Florenwerken (z.B. Enderles Pilzflora des Ulmer Raumes) sind die Daten auch noch nicht eingespeist (weder in brd.pilzkartierung noch in pilze-deutschland.de). Wenn man also Funddaten für seine Region recherchiert, muss man ein paar Quellen abchecken: pilze-deutschland.de, brd.pilzkartierung, die regionalen Florenwerke (sofern welche existieren), und letztlich die Herbarien. Am besten kontaktiert man noch zusätzlich den Kartierungsbeauftragten, weil die DGfM viel mehr Daten hat, als veröffentlich sind (manche Daten stehen unter Urheberrecht!). Soweit mal meine Kenntnisse zu dieser Sache.


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Cornelia,


    hier mal ein Farbstoff, den Phytoparasiten-Leute so verwenden:


    "Der Farbstoff, den ich als Wittmann's Blau bezeichne, wurde von Wolfgang Wittmann 1970 in den "Pflanzenschutzberichten" publiziert. Wir verwenden den Farbstoff im Alltag für die rasche Diagnose von Pflanzenkrankheiten, die Pilzstrukturen werden deutlicher sichtbar als nur durch Wasser- oder Glycerinpräparate.


    Anbei das Rezept:
    30g Chloralhydrat CCl3CH(OH)2
    20 ml Milchsäure (90%ig)
    5ml Alkohl abs.
    0,03g Anilinblau
    0,02g Chlorazol black E"


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    Klaus Siepe hat meinen Fund als Typhula sphaeroidea bestätigt. Es ist sehr wahrscheinlich der dritte Nachweis für Baden-Württemberg. Vermutlich ist die Art nicht selten, und kommt auf verschiedensten Substraten vor; von krautigen Stängeln (Rubus) bis dünnen Laubholzzweigen (Esche, Buche ...).


    Grüßle
    Jürgen

    Hallo Harald,


    herzlichen Dank für den Schlüssel und Deinen Tipp, super! Auch euer Fund ist klasse und fotografisch schön in Szene gesetzt. Das scheint wohl ein Erstnachweis für euer Bundesland zu sein (evtl. von Deutschland?). Mit Deinem Schlüssel von Myko-Key komme ich sehr gut zu T. sphaeroidea. Könntes Du mir die Email von Klaus Siepe mailen, ich hab von ihm leider keine Kontaktdaten.


    beste Grüße
    Jürgen

    Hallo zusammen,


    bin mir mit der Bestimmung hier nicht so richtig sicher, da ich mit der Gattung Typhula noch nie Berührung hatte. Vielleicht gibts hier ja jemand, der die öfter mal findet und da was sagen kann. In der Funga Nordica gibts ja einen umfangreichen Schlüssel, wenn man jedoch die Artikel von Klaus Siepe in alten Z-Mykol-Ausgaben zu seinen Typhula-Funden liest, bekommt man den Eindruck, dass es doch nicht so leicht ist, hier Namen zu vergeben.




    Typhula spec. (sphaeroidea?)



    Fundort: Laubmischwald mit Eichen und eingestreuten Fichten auf Braunerde Terra Fusca über Süßwasserkalk. Gesellig auf optimalmorschen, feucht liegenden Buchenästchen eines Reisighaufens (auch Stapelholz).



    Basidiocarp 3,0-3,5 x 0,3-0,5 (Stiel) mm, keulig gestielt, Köpfchen 1,2-2,0 mm breit, keulig - rundlich, seitlich platt, weiß - cremefarben, glatt, frisch weich - gallertig. Stielchen apikal weißlich - cremefarben, basal bräunlich, zylindrisch, aus jeweils einem Sklerotium entspringend, Stielrinde etwas feinfilzig, samtig, vom Köpfchen deutlich abgesetzt, und meist gleich lang oder etwas länger als die Köpfchen. Sklerotium im Substrat eingesunken, stets unter der Rinde, Cortex schwarzbraun, nicht auffallend skulpturiert, Epidermis in Aufsicht aus puzzel-förmigen Deckzellen bestehend.



    Sporen [95% –• 8 –• SAP –• v –• H2O(nat) ] : 9,4 - 11,4 - 13,4 x 4 - 4,7 - 5,3 µm, Q = 1,9-2,4-3,0; Vm = 129 µm ³; ellipsoid, glatt, hyalin, amyloid. Basidien 41-53 x 10-15 µm, keulig, 4-sporig, Cytoplasma mit Jod gelborange. Hyphensepten mit Schnallen. Hyphen der Stielrinde etwas dickwandiger und oft mit Kristallen besetzt.

    Hallo Tannenzäpfle,


    es kommt immer darauf an, warum und wo gekalkt wird. Die Landwirte kalken ihre Agrarflächen nämlich auch, vor allem dolomitischer Kalk (mit Magnesium) wirkt auch als mineralischer Dünger. Bei uns werden Fichtenmonokulturen hauptsächlich wegen der Düngewirkung gekalkt, und dass man die eher kränklichen und standortfremden Bäume noch ernten kann, bevor man wieder umstellt auf Mischbestände. Die Kalkung, um eine fortschreitende Bodenversauerung (und deren Folgen) zu verhindern, ist etwas anders zu bewerten, zeugt aber letztlich auch nur von einem anthropogen herbeigeführten Ungleichgewicht ... um es mal angenehm zu formulieren.


    Grüßle
    Jürgen