Beiträge von Ingo W

    Hallo!


    Schon interessant. Ich kriege das aber gerade nicht gebacken mit einer guten Idee.

    Gefühlsmäßig wäre ich bei Hymenoscyphus calyculus, aber das erklärt natürlich die fast fehlende Amyloidität nicht und die Sporen wären auch zu klein.


    VG Ingo W

    Hi Lukas!


    Die Sporen, die du zeigst, sind die also nicht aus einem Wasserpräparat, sondern auch direkt aus MELZERs?


    Gibt es überhaupt schon reife Asci, die Sporen herausschleudern? Sieht man natürlich auch nur in Wasser, denn MELZERs zerstört ja den Umstand des Innendrucks in Asci.

    Weil ohne reife Sporen wird die Bestimmerei nicht wirklich was. Kann dann ja sein, dass die in der Länge noch zulegen.


    VG Ingo W

    Hallo Lukas!


    Stand denn das irgendwo schon, dass du die Fragmente direkt ins MELZERs gelegt hast?

    Ich bin natürlich vom normalen Wertegang ausgegangen, dass du es hast einziehen lassen und wollte jetzt nur ausschließen, dass es vielleicht nicht konzentriert genug an den Asci ankam.

    Gut, also Apikalringe fast negativ. Das gibt's, muss man nur die richtige Art dazu finden.

    Hilfreich wäre tatsächlich auch ein Bild zur Textur der Außenseite, ob gestreckt (Hymenoscyphus) oder doch eher prismatisch (Phaeohelotium), wobei das zweite eigentlich eher unwahrscheinlich ist. Die Excipulumzellen sind eigentlich stattlich große Zellen, die einen normalerweise anspringen, ich versteh nicht, warum die in deinem Präparat so sparsam auftreten.


    VG Ingo W

    Hallo Lukas!


    Also der feintropfige Inhalt der Paraphysen deutet nicht auf Bisporella. Sollte braun abfärben mit Lugol.

    Das sollte dann schon die Hymenoscyphus-Ecke sein.

    In der Qualität der jetzigen Mikrofotos solltest du dir dann auch nochmal die Amyloidität mehrerer Apikalringe der Asci anschauen. Färbt der Apikalring tatsächlich immer nur an der äußersten Spitze?

    Du fragst nach der besten Methode, wie man sich einen Überblick zum Excipulum verschafft? Der Idealzustand wäre die Mikroskopie einer dünnen Scheibe eines Becherchens. Damit sieht man, wo was hingehört.

    Die vermessenen Sporen waren reif und abgeschossen?


    VG Ingo W

    Hallo Lukas!


    Genau, der Aufbau des Ectal-Excipulums würde helfen zu erkennen, in welche Gattung wir suchen sollen.

    Hymenoscyphus und Phaeohelotium hätten in Aufsicht relativ gut erkennbare rechteckige oder fast quadratische Zellen, die gelben Bisporellen hingegen zeigen gemischte Strukturen, die miteinander verklebt sind.

    Auch die Paraphysen- oder Haarzelleninhalte wären verschieden.


    VG Ingo W

    Hallo Lukas!


    Den Aufbau des Excipulums mit seinen Zellen siehst du, wenn du durch ein normales Quetschpräparat wanderst.

    Genauso natürlich den Inhalt der Paraphysen, die zwischen den Asci in der Fruchtschicht stehen. Das wäre also kein wirklicher Grund sich irgendwie Stress machen zu müssen.

    Momentan wäre ich gedanklich tatsächlich bei Bisporella citrina. Wenn die Apothezien jung sind, dann können die (besonders, wenn etwas versteckt wachsend) schon wie die Gezeigten aussehen mit dem etwas lang anmutenden hellen Stielen. Den meisten mag das fremd sein, weil sie die Art hauptsächlich aus dem Herbst mit ausgebreiteten Scheiben und rasig wachsend auf dickem Holz wahrnehmen.

    Ist natürlich nur erstmal die Anfangstheorie. würde aber schon mal einiges erklären.

    ASCO-SONNEBERG - Calycina yellow (Bisporella)

    Dass die schwarzen Sprenkel vom Deckglas stammen, fällt mir schwer zu glauben. Sicherlich gibt es auch dafür eine bessere Erklärung.


    Viele Grüße

    Ingo W

    Hallo Lukas!


    Versuch auch mal was über das Ectal-Excipulum herauszufinden, das sind die Zellen der Außenseite des Becherchens. Wie sehen die Zellen aus?

    Und dann über den Inhalt der Paraphysen. Das sind die Elemente in der Fruchtschicht zwischen den Paraphysen.

    Es wäre auch gut, wenn du die Bilder der Amyloidität der Apikalringe zeigen könntest. Wenn nur "an der äußersten Spitze blau" (so schreibst du ja), dann wäre ja Hymenoscyphus als in Frage kommende Gattung raus.


    VG

    Ingo W

    Hallo zusammen!


    Der Hymenoscyphus, der für das Eschentriebsterben verantwortlich ist, der ist weiß und wächst an den dünnen Blattpetiolen der Esche vom letzten Jahr in der Streu.

    Hymenoscyphus imberbis ist auch ein Weißer, welcher verletzt rötet (bräunt) und im tümpelhaften Habitat an Holz wächst.

    Mit welchem Substrat haben wir es hier zu tun und wie stark ist der Durchmesser?


    VG

    Ingo W

    Hallo!


    Eine schöne Idee.

    Ich freu mich immer, wenn ich Funde von Inoperculaten hier mitverfolgen kann.

    Mein Interessengebiet grenzt sich inzwischen ziemlich ein, was die genaue Bearbeitung von Funden betrifft:

    Die wichtigsten am Anfang:

    Mollisia,

    Pyrenopeziza,

    Lachnum.

    Eigentlich bin ich damit schon überfordert, weil es von denen einfach zu viel gibt und das alles Bearbeitungszeit braucht, deswegen nur noch selten auch andere Inoperculate

    Becherchen.


    Viele Grüße und danke, dass an mich gedacht wurde.

    Ingo W

    Hallo Hilmgridd!


    Ich denke, dein eingeschlagener Weg passt schon mit H. imberbis s.l., habitatmäßig mag der tümpeliges.

    H. imberbis ist bisher noch ein schlecht überschaubarer Komplex, der ziemlich viel abdeckt, auch inamyloide Kollektionen gibt es da.

    Die Hakenfrage ist noch nicht geklärt, da müsstest du mal angefärbte Baby-Asci anschauen.

    Und den Ölinhalt in den Sporen kann man nicht einschätzen, da braucht es bessere Bilder.


    Viele Grüße

    Ingo W

    Hallo Bernd!


    Dem makroskopischen Aussehen nach wird Mollisia lividofusca einwandfrei passen.

    Allerdings darf man sich nicht darauf verlassen, dass allein das Substrat auf die Mollisia-Art schließen lässt. Es gibt durchaus auch einige Mollisia-Funde auf Zapfen, wo sich lividofusca nicht bestätigte.

    Allerdings sahen die dann auch anders aus als hier.

    Für den erwähnten Kutorga-Mollisia-Schlüssel interessiere ich mich. Wo finde ich den?


    VG Ingo W

    Hallo Stefan!


    Bisher sehe ich nichts, was gegen deine Idee Mollisia cinerea spricht, macht mikro- und makroskopisch Sinn und ist wahrscheinlich.

    Aber mir wäre das alles zu winzig und zu wenig, um sich ein Gesamtbild zu machen.

    Die abstehenden Zellen an der Außenseite und am Rand kann man noch anschauen, Sporeninhalt und der Test mit KOH ist noch Pflicht.

    Haken sind auf Mikrobild 2 oben zu sehen an den Jung-Asci.


    Viele Grüße

    Ingo

    Hallo Bernd!


    Resupinatus trichotis/applicatus macht Sinn.

    Bei der Mollisia ist lividofusca schon wahrscheinlich, besonders, wenn sie vom Standort in etwa so gewachsen ist wie die Mollisia ligni, also nicht an dauerdurchfeuchtetem Holz, sondern eher trockentolerant. Sowohl lividofusca als auch cinerea wachsen im Winterhalbjahr, deswegen geht Dezember genausogut wie jetzt.

    Mit der kurzwuscheligen Außenseite und den klaren, kaum wechselnden, verlässlichen Farben ist Mollisia ligni so gut wie sicher. Allerdings werden manchmal auch Kollektionen gefunden mit amyloiden Apikalringen an den Asci, dann würde das schon wieder interessanter sein. M. ligni ist normalerweise inamyloid.


    VG Ingo W

    Hallo!

    Zitat

    Die Dreifärbige Tramete wächst geselliger als die Rötende, ist aber meine persönliche Einschätzung,

    ....und dichter übereinander.

    Ich finde die rötliche Farbe für tricolor noch kennzeichnend. Es gibt nämlich auch fast vollständig lamellige confragosa, die aber nicht rötlich sind und einen kleinen porigen Anzeil haben.

    So zumindest meine Theorie.


    VG Ingo W

    Hallo Thorben!


    Ich halte deinen verlinkten Fund vom 29. 01. für eine jüngere Exidia glandulosa.

    Dort sind die Fruchtkörper etwas abstehend vom Substrat und mit Fantasie sieht man auch die eine stoppelige Seite.

    Deshalb würde ich mich auch über die unterschiedlichen Sporenmaße nicht wundern. Auch könnte mir man im Link das Substrat gut als Eiche (Lieblingssubstrat von glandulosa) verkaufen.


    VG

    Ingo W

    Hallo Öhrling!


    "Tja, nützt nichts," wird man dann zu den Seminarteilnehmern sagen, "weiter kriegen wir das hier mit unseren veralteten Mitteln wie Augen und Mikro nicht mehr hin, aber im Nebenraum steht der Sofort-Sequenzierer, den könnten wir dazu befragen."


    Meine Bedenken sind halt wirklich, dass man kein Ende finden wird. Also der nächste Saftporlings-Sequenzierer findet natürlich noch mehr Blaue Saftporlinge als 6 und der übernächste sagt, so grob kann man die Einschätzung nicht lassen und macht 120 draus.

    Die Zeit wird weiter laufen, uns gibt es dann nicht mehr. Vielleicht gehört später der Mobile Sofortsequenzer zum Ausrüstungsgegenstand des Pilzsammlers, und man wird unsere heutigen Ansichten belächeln.

    Andreas hatte das schöne Beispiel mit Fries, so ungefähr stelle ich mir das vor.


    VG Ingo W