Beiträge von Ingo W

    Hallo Öhrling!


    Das glaub ich jetzt wieder nicht. Aber wahrscheinlich muss man sich an die Formulierung gewöhnen, dass das, was wir per Mikro/Makro erkennen immer noch weiter aufgespalten ist.

    Und irgendwo höre ich das ja aus allen Ecken der Mykologie, der Stein ist im Rollen.

    Das stelle ich mir dann so vor, dass man neugierigen Einsteigern erzählt "das ist der Winterrübling" und gleichzeitig weiß, dass der inzwischen aus 7 besteht (oder so ähnlich).

    Oder "zu dem hat man früher Blauer Saftporling gesagt, im Feinen betrachtet sind es aber 6 Arten" oder so.


    Schätze, so ähnlich wird das dann funktionieren.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Dass verschiedene Wege zu einem ähnlichen Ergebnis führen können, da fallen mir auch immer die cyphelloiden Basidios ein.


    Gewöhnen kann man sich vielleicht auch an solche Beispiele wie Polyporus, deren jetzige Gattung Lentinus eben jahrelang als lamellig bekannt war.

    Über die Jahre hinweg gewöhnt man sich an so manches, das sich durchsetzt, man denke da an das Thema Dasyscyphus oder Tapesia oder Aufspaltung Collybia.


    Ein bisschen hoffe ich ja manchmal noch, dass jmd. feststellt, dass sich die Art "braune Tremella A" mit "brauner Tremella B" mit Einschätzung beider als "eindeutig eigene Art!" trotzdem noch kreuzen lassen.


    VG Ingo W

    Hi Nobi!


    Ich glaub, aus dir spricht die gleiche Enttäuschung wie ich sie kenne.
    Man hat sich jahrelang versucht Wissen anzueignen, was das Arten-Kennenlernen in makro- und mikroskopische Sicht betrifft, hat jetzt mit der Sequenzierung sogar ein wunderbares Instrument so manches an Hypothesen zu bestätigen oder auch zu widerlegen, und jetzt soll alles bis ins Winzige aufgedröselt werden.

    Das meiste unseres Wissens ist nichts mehr wert, weil hinter jeder Ecke der Spruch "muss sequenziert werden" zu lesen ist.
    Schätze, die nächste Generation wird an die Sache anders rangehen, aber uns fällt das eben schwer.


    VG Ingo W

    Hallo Andreas!

    gutes Beispiel - und wenn ich Dir jetzt noch sage dass ich mir gut vorstellen kann, dass diese drei aus Amerika (glaub ich?) beschriebenen Arten aus dem "olivaceocinerea-Aggregat" vielleicht bei uns gar nicht vorkommen, dagegen vier andere Arten, dann wirst Du mich vermutlich schlachten.

    Naja, zumindest führen etliche Sequenzen, die hier gemacht wurden, zu den Genannten. Dass dann bei der Feinbetrachtung nochmal wieder was Abgrenzbares rauskommt, die Erfahrung musste ich jetzt auch schon mehrfach machen.

    Das ärgerliche ist, dass ich es in dem Komplex olivaceocinerea gar nicht mehr gebacken kriege, mit den makro- und mikroskpischen Merkmalen eine Vorahnung zu bilden über olivaceocinerea hinaus.

    Meine Arbeitsnamen passen ja in einem zufriedenstellenden Anteil nicht schlecht zum Sequenzergebnis (zumindest, wenn ich die Art schon ein paar Mal hatte), aber im Komplex um olivaceocinerea kriege ich es nicht mehr hin.


    Auf jeden Fall ist es gut, den Bereich auch mal anders angeleuchtet wahrzunehmen, insofern danke ich dir für deine Antworten.

    Hättest Du früher gedacht dass Tremella mesenterica und aurantia zwei Arten sind?

    Finde ich vernünftig, dass das zu Tage gekommen ist. Haben verschiedene Sporengrößen und verschiedenen Wirt.

    Aber wenn die neuzeitlich auseinandergenommen werden, dann bleibt es nicht bei 2 gelben Tremellen, dann werden daraus viel mehr.

    Vielleicht ist es das, was mir Angst macht, nämlich, dass man mit "normalen Mitteln" keine Pilze mehr bestimmen kann.


    Viele Grüße

    Ingo

    Hallo Andreas!


    Jetzt habe ich versucht, möglichst viele "NFF-Gattungen" zu Mollisia zu finden, und bin da leider nicht sehr weit gekommen.

    30 ist auf jeden Fall viel zu hoch, das stimmt.


    Thema Profilierung: damit wollte ich eigentlich die angesprochen wissen, die sich eine Mollisia sequenzieren und wenn die nicht ganz genau so schon irgendwo hinterlegt ist, einen neuen Namen bekommt.

    Es gibt da im osteuropäischen Areal sogar Empfehlungen an Unis, dass doch am Ende der wissenschaftlichen Arbeit günstigerweise auch eine Neubeschreibung rauskommen möchte. Natürlich auch irgendwie verständlich, Ergebnisse sind immer gut.


    Meiner Meinung nach sollte man aber besser versuchen das "Von-Bis" einer Art zu erarbeiten.


    Vielleicht doch ein Wunschgedanke von mir, dass man manche sich stark auseinander entwickelnde, streuende Arten irgendwie zusammenhalten könnte (olivaceocinerea, also der Komplex mit nodosa, oblonga, malochii). Ja, vielleicht Feldmykologen-Fantasien, mag sein.

    Trotzdem, wenn man alles zu eng nimmt, und jeder kleine Unterschied zur Abspaltung und "Artherstellung" hergenommen wird, das kann doch auch nicht Sinn der Sache sein?


    Zum Thema Orbilia: wenn ich Zotto richtig verstanden habe, hat er das Konzept schon weit gehalten, sonst wären da wohl sehr viele Gattungen mehr entstanden.

    Profilieren musst du und Zotto sich sicher nicht, euren Verdienst und Professionalität im mykologischen Bereich kennt jeder. Das tut mir leid, wenn du dich angesprochen fühltest.

    Auch war mir nicht bewusst, dass du auf dem Gebiet Mollisia überhaupt noch arbeitest.


    Viele Grüße

    Ingo

    Hallo Andreas!


    Das mag schon sein, dass ich nicht die Ahnung habe und vielleicht Zusammenhänge nicht erkenne.


    Mir war jetzt auch nicht bewusst, dass du da mitmischst, wollte dich nicht beleidigen.

    Etwas habe ich aber in den letzten Jahren mitgekriegt, und ich sehe das tatsächlich nicht ein. Wenn man anfängt, das Artkonzept von Mollisia tatsächlich so eng zu sehen, also jeder Mollisia mit eigenständig benamter Nebenfruchtform eine neue Gattung zuordnet, dann hast du schätzungsweise 30 Mollisia-Kleingattungen alleine von denen, die auf Holz wachsen.

    Soll das tatsächlich der Sinn der Wissenschaft sein?


    Viele Grüße

    Ingo

    Hallo!


    Man kann natürlich auch versuchen, den Unsinn mit der Aufsplittung nicht mitzumachen und gegenzulenken.

    Species Fungorum - Species synonymy


    Aber da gibt es wohl zu viel Profilierwillige, die nicht eher aufgeben bis jede Art eine neue Gattung ist.

    Die beschreiben übrigens auch Arten anhand nur einer einzigen Sequenz. Ich wünsch denen nichts Gutes.


    Im Anfangsbeitrag von Thorben sind alte Apos von Mollisia zu sehen. Dass sich da drin jetzt auch die zugehörigen NFFs bilden können, wusste ich nicht.

    Also der Aufbau kann schon passen, also auf dem Stiel stehende "Besen", deren Borsten aneinandergereihte Zellen sind.

    Aber ob man die alleine anhand der Form unterscheiden kann?

    Die genannten Kanadier haben die ja hauptsächlich aus Fichtenrinde isoliert, wer weiß, wo man die noch alles finden kann.


    VG Ingo W

    Das verrückte Wort, das beschreibt, dass ein ellipsoider Körper auf der einen Längsseite gekrümmter ist als auf der anderen war "inequilateral".

    Zumindest habe ich das in dem Zusammenhang mal irgendwo gelesen bei der Beschreibung zu den Sporenformen.

    Hab ich zwar gleich wieder vergessen, aber dann könnt ihr mir das ja mitteilen, sollte ich danach fragen.


    VG IW

    Hallo!


    Heute früh wusste ich den Ausdruck noch, wenn bei einer ellipsoiden Form die eine Längsseite gewölbter ist als die andere. Schon wieder weg.


    Die gesuchte Form ist aber natürlich keine Rotationsellipse, sonst wären ja beide Pole gleich aussehend.

    Ich brauche einen Pol zugespitzter als den anderen, deshalb ja ovoid, eiförmig. Eben in die Länge gezogen.


    VG Ingo W

    Hallo Hans!

    Das "langgezogen ovoid" oder "keulig" ist auch bisher meine Ausdrucksweise dafür gewesen. Ich dachte, vielleicht gibt es einen treffenderen Begriff dafür.


    Das "keulig" hat den Nachteil, dass so wie meine Sporen keine Keule aussieht. Das, was die Sportlerin in die Luft schmeißt zum Jonglieren oder was Barney Geröllheimer auf der Schulter trägt, das sind Keulen.

    Ich weiß natürlich, dass das dieser Begriff so in manchen Büchern drinsteht.

    Aber schließlich müssen doch Mathematiker, Physiker, Wissenschaftler, die sowas berechnen auch irgendwie dazu sagen.

    Und hat der Deutsche nicht für alles ein passendes Wort?


    Grüße

    I

    Hallo Eberhard!


    Das naviculat (schiffchenförmig) beschreibt eher den Grundriss eines Bootskörpers, also das spindelförmige mit zwei zugespitzten Polen.

    Don Gn. Zucchini-Idee eher das ellipsoide, also mit zwei abgerundeten Polen, mal davon abgesehen, dass mir ein Gärtner wohl allerhand Formen nennen würde wie Zucchinis aussehen können.

    Aber danke für das Gedankenmachen.


    Grüße

    Ingo W

    Hallo!


    Gar nicht schlecht dafür, dass ich mir Gedanken gemacht habe, ob ich vielleicht bis morgen überhaupt eine Antwort bekomme.

    Sachlich betrachtet überzeugt es mich alerdings nicht so sehr, gerade in einer Zeit, wo alles einen konkreten Namen hat.

    Eine Keule ist eigentlich schon länger, und ein Ei ist kürzer.


    Lanzettlich bezeichnet eher was flächiges, ein lanzenförmiges Blatt oder so.


    Das mit dem asymmetrisch hat sogar einen Namen, also, dass eine Seite gewölbter ist als die andere, aber darauf kommt es mir gar nicht so an.

    Ich brauche eine Form, als wenn ein Hühner-Ei per Computerprogramm 2 einhalb-fach in die Länge gezogen wird, und dabei natürlich noch ein dreidimensionaler Körper bleibt.


    Naja, vielleicht frage ich auch mal einen der Wissenschafts-Gnolme. Die müssten jetzt auch langsam mal sämtliche erwirtschafteten Gewinne aus dem APR beim Würfeln, Roulette und Poker verzockt haben und wieder ein bisschen mehr Zeit haben.


    Grüße

    Ingo W.

    Hallo Schwarmwissen!


    Hat jmd. eine Idee, wie man einen geometrischen Körper in der Form zwischen Ei und Keule benennen könnte.

    Im konkreten Fall geht es um die Beschreibung der Sporenform.

    ASCO-SONNEBERG - Mollisia


    Ovoid oder länglich eiförmig hatte ich bisher gesagt, aber sieht so ein Ei aus?

    In der Literatur liest man dazu mitunter "keulig". Wenn allerdings eine Keule so aussieht, wären unsere Vorfahren verhungert, die mit Keulen ihre Nahrung erlegt haben.


    Cuneat oder cuneiform liest man manchmal, ich denke aber, das ist eher keilförmig, also in der eckigen Form wie es der Holzfäller beim Bäumefällen braucht.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Weil keiner für die Gnolmis einen Plüsch"wuam" für die Schlaf-KISD gebastelt hat, haben's die Gnolme jetzt letztens selber gemacht. ZEIT haben sie ja jetzt noch ein bisschen.

    Da lagen letztens noch so 20 Stück davon hier rum. Wie da jetzt einer zum STERN gekommen ist?


    Viele Grüße

    Ingo

    Hallo Pablo!


    Soso, die waren also in den "Großpilzen...." auch schon so groß?

    Sauerei! Dann hat sich das falsch abgespeichert bei mir.

    Naja, ich wusste ja auch nicht, dass Resupinatus jetzt aus so vielen Arten besteht, dass man da auf keine Lösung kommt wie bei Thorben.

    Erfahrungsgemäß toleriert man aber Aufspaltereien in mehrere Arten viel leichter, wenn man sich selbst mit der entsprechenden Gattung beschäftigt.

    Übersetzt heißt das, die anderen mit ihren vielen Brätlingen oder Blauen Saftporlingen haben einen zu viel an der Dattel, aber Mollisia soundso besteht selbstverständlich aus vielen Arten, das muss doch jedem klar sein!!


    VG Ingo W

    Hallo Andre!


    Ich hätte da keine Bedenken, deinen Fund als Ascotremella faginea abzuspeichern.

    Form stimmt, Farbe stimmt, schätze Substrat ist auch eine Buchenast.

    Belis Annahme der Drüsenpunkte sind meiner Ansicht nach ganz einfach Lichtreflexe.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Glaub ich nicht, dass das Mumien sind und unter "1:1 passend" verstehe ich auch was anderes.

    Schau dir bloß mal die Lamellen an! Bei Resupinatus applicatus/trichotis hast du zwischen den durchgehenden Lamellen massenhaft Zwischenlamellen.

    Dein Bild auf dem Link zeigt zudem auch nicht die richtige Farbe, da sind die Fruchtkörper viel zu hell abgebildet.

    Im folgenden Link sind die Farben passender abgebildet, da siehst du auch die bereiften Hüte und die Lamellenanordnung.

    Flaumiger Zwergseitling, Dichtblättriger Liliputseitling, Hellbrauner Gallertblättling, Dichtblättriger Zwergseitling (RESUPINATUS APPLICATUS SYN. GEOPETALUM STRIATULUM VAR. APPLICATUM, UROSPORA APPLICATA, PLEUROTUS RENIFORMIS)


    Ich finde, sowas hier bedeutend passender:

    Hohenbuehelia cyphelliformis (Hlívička číšovcovitá)


    VG Ingo W