Beiträge von Schupfnudel

    Hi!


    Erneut Danke an alle fürs Fachsimpeln. Ich wollte ja eigentlich nur einen Namen, aber ihr seid so lieb und gebt mir gleich vier. :giggle:

    Nunja, auf der Haben-Seite verbuche ich dann mal, dass ich nicht der einzige bin, der Probleme hat den zuzuordnen.


    Wenn sich aber schon so viele beteiligen, muss ich schon noch ein wenig liefern.


    Fangen wir mal mit den Sporen an (Abwurf).



    Auch wenn man ja mit den Sporenmaßen vorsichtig sein sollte. Der Quotient würde ganz gut zu L. schistophilum passen, die Maße nach Nordeloos & Baker und FotE würden auch in Ordnung gehen. In C. Hahn & Peter Welts Beschreibung und bei Michael Mikšík sind die aber etwas länger und breiter angegeben:



    Für L. cyaneobasileucum (inkl. var. brunneogriseolum) werden überall größere Sporenquotienten erwähnt (3,1-3,5), so dass der zumindest etwas unwahrscheinlicher wird, neben der eher untypischen Stielbekleidung.


    Für L. palustre sind die Länge und Breite bei mir etwas geringer als angegeben in der Beschreibung, der Sporenquotient nimmt sich nix (2,8):

    16-22(-23) x 6- 7.25, length/breadth ratio 2.4-3.8, average 2.8


    Da kann man denke ich nicht so viel von ableiten. Auch für L. palustre werden aber eher feuchte Habitate angegeben (was aber eventuell nicht stimmt, siehe Beitrag von Christoph unten), was nicht so richtig passt. In der Tagebaufolgelandschaft ist's eher ziemlich trocken (Erbsenstreulingsgebiete). Für L. schistophilum werden auch eher feuchte Habitate in der Literatur angegeben wobei Christoph hier Einwände dagegen hat und mein Habitat beschreibt:


    Zitat

    Nur das Habitat ist für mich überraschend. Ich kenne aber auch nur zwei Kollektionen aus eigener Anschauung. Eine aus Chemnitz (habe ich zusammen mit Peter Welt publiziert) und eine aus Thüringen an der Grenze zu Sachsen von einer Tagebauabraumhalde. Für mich ist die Art daher auch sehr selten, wobei hier bei mir im Süden keine passenden Habitate sind. Ich denke, dass in den Tagebauregionen Ostdeutschlands viele Fundstellen vorliegen müssten.

    Was für L. schistophilum nicht so gut passt, ist der nicht-rissige Hut. Aber auch die Pappelraufüße vor Ort waren fast alle noch ohne Risse im Hut, vlt. liegt das also an der Witterung.


    Zu L. rigidipes fehlt's mir an Literatur. Bei Pilze-Deutschland wird er zu L. oxydable gestellt, Nordeloos packt ihn in sein breites Konzept von L. scabrum...

    Aber Danke an Jörg fürs Nachhaken bei Peter Welt. Vlt. meldet er sich ja nochmal, wenn er zurück ist.


    Ich schaue mir nachher nochmal die Huthaut an, da bin ich aber bekanntermaßen kein Spezialist für. Mal schauen ob's was bringt.


    LG.

    Hi Jörg.


    Ich habe den Pilz zwar selber noch nie gefunden, aber ich würde den ebenfalls so nennen. Glückwunsch zum Perser!


    Allerdings solltest du zukünftig ruhig auch den anderen Sammlern eine Portion gönnen. Bei Twitter habe hat es mir nämlich die Tage erst einen Bericht in die Timeline gespült bei dem ich an dich denken musste:


    :giggle:


    LG,

    Schupfi

    Hi Oehrling,


    den hatte ich auch im Auge. Bei Pilze-Deutschland wird C. largus und C. nemorensis getrennt, andere schmeißen die wohl zusammen und wieder andere stellen C. nemorensis zu C. variicolor. C. nemorensis soll im Laubwald wachsen, aber das soll C. largus wiederum auch können, hilft da also wohl nicht. Irgendwie verwirrend, aber da bin ich scheinbar nicht der einzige dem das so geht.


    Die Farbe ist variabel nehme ich an? Richtig violette waren leider nicht dabei. Zu den blauen Verfärbungen finde ich aber nirgends was, aber das mag auch an meinem Mangel an dedizierter Cortinarius-Literatur liegen. Ich lasse mal einen bei Zimmertemperatur liegen, da ich jetzt gelesen habe, dass der erdige Geruch dann besser rauskommt. Der scheint ja schon wichtig zu sein.


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Ein weiteres Fragezeichen von gestern habe ich noch rumliegen. Fundort war am Rande eines kleinen Eichenwaldes auf sandigem Boden. Ich vermute der gehört zu den Eichen, aber Pappeln und Birken stehen an der Stelle auch noch rum.



    Auffällig ist das büschelige Wachstum.


    Hutfarben ockerbräunlich:


    Schnittbild:


    Stielbasis leicht blauend bei Verletzung. Lamellen jung weiß/creme.


    Ältere Exemplare bekommen einen lilabläulichen Stiel:



    Der Geruch könnte als erdig durchgehen, aber ich bin nicht der beste Schnüffler also unter Vorbehalt.

    KOH Reaktion im Fleisch erst mit gelber Umrandung, nach 2-3 Minuten auch mit etwas Orange drin:



    Der Hut war sicher mal schleimig mit dem ganzen Dreck dran und schmeckt nicht bitter.


    Hat jemand eine Idee? Ich stehe wieder mal auf dem Schlauch.


    LG,

    Schupfi

    Hi an alle. Danke schon mal für die vielen Antworten und Glückwünsche. An der Laubwald-Rotkappe gab's keine Zweifel, dann lege ich die mal so ab. :)


    In meiner Gegend mangelt es leider an ausgedehnten Laubwäldern, da viel mit Fichten geforstet wurde, was zwar zugegebenermaßen für schöne maronen/steini/flocki wälder sorgt, mich von solchen Raufußfunden aber nur träumen lässt (ich freu mich schon über stinknormale birkenpilze).

    Siehst du, normale Flockies, Steinis und Maronen sind bei mir dafür selten. Ich habe hier auch keine schönen Kalkbuchenwälder mehr oder so richtig tolle moosige Nadelwälder. Man muss damit vorlieb nehmen, was man vor Ort hat aber das Gras beim Nachbarn ist natürlich immer etwas schöner. ;)

    Ich fahre auch ungern große Strecken nur für die Pilzsuche, sondern erkunde lieber die Habitate, die meine Umgebung so anzubieten hat. 25 Minuten Autofahrt ist eigentlich so mein Maximum was ich mir gesetzt habe. Und Rotkappen sind in den Habitaten, die ich da ansteuere eben die typischen Röhrlings-Speisepilze, so wie es bei anderen Maronen oder Steinpilze sind.

    Mein Einzugsgebiet ist das nordöstliche Sachsen, oft bin ich da in Tagebaufolgelandschaften unterwegs. Dementsprechend herrschen vielerorts auch Pioniergehölze vor, aufgeforstet wurde da viel mit Kiefern, Pappeln, Lärchen, Birken und Eichen. Mit Glück kannst du aber auch im Nadelwald die passenden Rotkappen finden, ich wünsche dir viel Erfolg!



    Zu Pilz Nummer 6:

    Ziemlich sicher ausschließen würde ich L. variicolor. Den kenne ich kräftiger, nicht rötend und eben mit dem typisch gefleckten Hut. Das würde mich schon sehr wundern, wenn er das sein soll.

    die sehen mir nach dem Graubraunen Birkenpilz L. cyanobasileucum var. brunneogriseolum aus.

    Der Vorschlag ist nicht schlecht, allerdings finde ich die alle nicht besonders "wollstielig" für mein Empfinden. Und das Röten ist hier auch ein wenig ein Problem. Ich habe nun länger gesucht, ob die Art röten darf, erwähnt wird das so gut wie nirgends. Hier habe ich jetzt endlich was dazu gefunden:


    Zitat

    None of the specimens examined herein exhibited any discoloration of the context when cut but in the most relevant literature a pinkish to pale pinkish red staining on exposure is also reported as sometimes occurring, although restricted to the context of the pileus and stipe apex only.


    Morphological and molecular confirmation for the southernmost Italian record of Leccinum cyaneobasileucum var. brunneogriseolum (Boletaceae, Boletales). Available from: (PDF) Morphological and molecular confirmation for the southernmost Italian record of Leccinum cyaneobasileucum var. brunneogriseolum (Boletaceae, Boletales)

    Also geht das vielleicht ab und an mal, aber es ist schon recht großflächig rötend bei meinem durchgeschnibbelten. In der Summe passt der wohl noch am besten, aber eben auch nicht so richtig perfekt für mein Empfinden. Ich habe eben mal noch einen zweiten sektioniert, der blaut nun in der Stielbasis auch etwas mehr als der erste. Geht recht langsam aber so ab einer Minute ist es gut zu erkennen. Ich schaue mal ob der später auch wieder rötet. Einen habe ich gestern ohnehin gleich mit auf den Trockner geworfen und hebe ihn mal auf.



    Zu L. rigidipes finde ich leider nicht viel Handfestes, was wohl nicht verwundert, wenn der von den meisten synonymisiert wird. Wie sie den bestimmt haben, weißt du nicht mehr Jörg, oder? Lannoy & Estades habe ich leider nicht.

    Eine weitere ganz gut passende Alternative wäre wohl noch L. schistophillum. Wie bekommt man den denn von L. cyanobasileucum var. brunneogriseolum getrennt? Der Q-Wert der Sporen soll sich wohl unterscheiden, aber da wird ja immer gesagt, dass das bei Röhrlingen eher kein so gutes Trennungsmerkmal ist? Einen Abwurf habe ich trotzdem mal gemacht, Mikro schaffe ich aber erst morgen. In FotE steht noch, dass die Huthautelemente nicht frei schweben im Präparat. Heißt das ich muss einfach ein Präparat machen und schauen ob da irgendwelche Elemente frei rumschwirren?


    Vielleicht schaut Jürgen ja auch nochmal rein oder irgendwann wieder Tricholomopsis der aber vermutlich 200 Benachrichtigungen durchgehen muss, wenn er wieder aufschlägt. :haue:


    LG,

    Schupfi

    Hi.


    Heute habe ich mal wieder eine kleine Runde gemacht. Ursprünglich wollte ich wieder unbekanntes Zeugs mitnehmen, aber da die Röhrlinge bei uns geschoben haben, habe ich es spontan zu einer Futterpilz-Runde abgewandelt, die ich lange nicht mehr gemacht habe. Schupfnudeline guckt schon immer ganz traurig, wenn ich wieder nur ungenießbares/giftiges anschleppe. :whistling:


    1. Pappelraufüße waren in größeren Mengen vorhanden. Ich habe dieses mal aber nur einen Schnappschuss gemacht und einfach mal gesammelt.



    2. Gold- und Grauer Lärchenröhrling. Die durften im Wald bleiben, mussten aber für ein Foto herhalten.



    3. Weiter geht's mit den Raufüßen. Bei den Rotkappen hatte ich zwar bereits einige Funde, aber bei denen hier weiß ich nicht, ob ich die Art schon mal hatte, da ich sie früher einfach alle als "Rotkappe" zusammengeschmissen habe. Vorwiegend Eichen am Standort aber auch eingestreute Pappeln und Birken. Sandiger, eher trockener Boden. Ich würde sie Laubwald-Rotkappe nennen? Wie auch immer die in schlau aktuell heißt.



    Ich drapiere meine Pilze eigentlich fast nie, aber da das Licht vor Ort grausig war, habe ich mal welche im Schatten zusammen gestellt. :)



    4. Sehr gefreut habe ich mich über den recht banalen Fund. Meine Funde seit dem Umzug kann ich an einer Hand abzählen, dort in dem Habitat war es mein erster. Die wachsen da wo ich rumstromere einfach kaum, ebenso wie Maronen (wobei ich beide auch nicht wirklich gezielt suche). Ein Fichtensteinpilz.




    5. Auch Espenrotkappen waren immer mal wieder zu finden. Da ich vor Ort nicht der einzige Sammler bin, findet man von ausgewachsenen meist nur noch die Putzreste. Erst am Ende der Runde konnte ich noch ein paar größere Exemplare als die winzigen Babies finden.

    Rechts die Espenrotkappe, links die Laubwaldrotkappe. Drum herum haben sich noch Dunkle Kokosflockenmilchlinge ins Bild gemogelt.



    6. So ganz ohne Fragezeichen ging's aber doch nicht. Den Fund habe ich bisher noch nicht bestimmt. Wieder ein Raufußröhrling, vor Ort waren Birken und Pappeln hauptsächlich. Alle Exemplare sind ziemlich schmächtig, haben keinen gefleckten Hut und blauen an der Stielbasis. Auffällig ist auch der häufig gewundene Stiel. An blauenden Birkenpilzen fiel mir ein L. variicolor, L. schistophillum, L. cyanobasileucum, L. niveum, die passten aber alle nicht so wirklich.




    Frischer Schnitt.


    Seeehr langsam hat der Fruchtkörper dann angefangen zu röten. Das hier ist fast eine halbe Stunde später.



    Hat dazu jemand vielleicht eine Idee? Den letzten Leccinum Artikel von Christoph habe ich nämlich leider nicht, vlt. ist ja jemand von euch up-to-date. :)


    Danke fürs Reinschauen.


    LG,

    Schupfi

    Ergänzung, weil beli ja Bilder gezeigt hatte. Angetrocknet wird er violett. Habe jetzt aber nix dazu gefunden, ob das relevant ist.

    Schnappschuss, ist in echt etwas besser zu sehen:



    LG.

    Hi.


    Du hast wohl ein gutes Auge für olle Schlappen. :D Normalerweise würde da in der Gattung nicht mehr viel gehen aber bei der Größe und Hutschuppung wird das schon Agaricus augustus sein.


    LG.

    Hi.


    Danke euch beiden.


    Sporen sind schonmal ohne blauen Inhalt, tic-tac förmig und diverse abgestutzte sind zu sehen.


    Peridie habe ich jetzt mal versucht...

    Ich würde mal vermuten, dass die Hyphen in einer Ebene eher kreuz und quer verlaufen. Aber sicher bin ich mir da nicht. Mit dem Begriff "Hyphenbündel" kann ich nicht viel anfangen irgendwie.



    Basidien mit recht unterschiedlicher Sporenanzahl (2-6 wenn ich richtig gezählt habe). Freigequetscht bekomme ich aber ums Verrecken keine um zu gucken ob die basal dickwandig sind.

    Ich lasse mal einen antrocknen ob der rot wird...


    Saß nun schon wieder ewig an den Dingern. Vlt. trockne ich die auch einfach alle und schaue ob ich im Winter nochmal Lust habe reinzuschauen.


    LG.

    Hi beli.


    Beorn hatte glaube ich gute Bilder was die Varietät angeht, die womöglich aber zukünftig noch Artstatus erlangen könnte, wie so vieles im Moment. Vlt. kann er die ja hier nochmal posten.

    Amanita rubescens wird vermutlich auch nochmal aufgeteilt werden...und wer weiß was noch alles. Langweilig wird's also nicht für uns Pilzler. :saint:


    LG.

    Hi.


    Such mal hier im Forum nach UV-Licht oder so. Es gab mal einen Thread vor langer Zeit, könnte man ja mal wiederbeleben, ist ja ganz interessant. Ich hatte meine Pilze nicht geknipst, da das mit dem Handy keine dolle Bilder waren und ich zu faul war die Kamera aufzubauen.


    Den Pilz am besten morgen nochmal bei Tageslicht knipsen, dann kriegt man den bestimmt benannt. Ich könnte mir den Schwefelkopf auch vorstellen, da brauchts aber die echten Farben.


    LG.